AfD-Fraktion beantragt Aus für 9-Euro-Ticket
Berlin, 17. Mai 2022. Der Arbeitskreis Verkehr der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag hat in einer eigens einberufenen Sondersitzung am 17. Mai 2022 beantragt, die Pläne für das 9-Euro-Ticket ersatzlos zu streichen.
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Mike Moncsek, Mitglied im Verkehrsausschuss, teilt dazu mit:
„Die öffentliche Anhörung am 16. Mai 2022 hat alle unsere Vorbehalte gegen das 9-Euro-Ticket bestätigt. Beim 9-Euro-Ticket handelt es sich um ein Experiment mit undefinierten Erwartungen und unsicherem Ausgang. Statt Pendler zu unterstützen,
werden in erster Linie touristische Verkehre gefördert und Freizeitverkehre induziert, die ansonsten nicht stattfinden würden – und das alles auf Kosten der Autofahrer, die mitnichten entlastet werden. Insbesondere im stark von Kostensteigerungen der Energiepreise betroffenen ländlichen Raum findet keine Entlastung durch besseres Angebot des ÖPNV statt.“
Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag kritisiert nicht zuletzt die schlechte Vorbereitung des Projekts 9-Euro-Ticket. So gab es ausweislich der Expertenanhörung weder rechtzeitige und ergebnisoffene Konsultationen mit Städten und Landkreisen noch mit den Verkehrsunternehmen. Neben mangelnden Kapazitäten könnte vor allem die durch die Rabatt-Aktion ausgelöste Kannibalisierung von Schienenfernverkehr und Fernbuslinien die Betreiber-Unternehmen in Schwierigkeiten bringen. Der deutschen Verkehrslandschaft droht mittel- und langfristig sogar struktureller Schaden.
Der verkehrspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Dirk Spaniel, erklärt dazu:
„Das 9-Euro-Ticket ist eine populistische Maßnahme, die denjenigen, die von Energiepreissteigerungen betroffen sind, keinen Nutzen bringt. Den Nutzern des ÖPNV wird durch gesteigerte Auslastung und finanzielle Belastung der Verkehrsbetriebe sogar geschadet. Insgesamt zeigt sich sozialistisch-dirigierende Verkehrspolitik in einem von der FDP geführten Verkehrsministerium.“
AfD-Fraktion beantragt Aus für 9-Euro-Ticket - OSKURIER | https://oskurier.de/2022/05/afd-fraktion-beantragt-aus-fuer-9-euro-ticket/
Es schon wieder herrlich, was die AfD da so faselt:
Schon die ersten Sätze wimmeln von Widersprüchen und unsinnigen Aussagen:
Beim 9-Euro-Ticket handelt es sich um ein Experiment mit undefinierten Erwartungen und unsicherem Ausgang. Statt Pendler zu unterstützen, werden in erster Linie touristische Verkehre gefördert und Freizeitverkehre induziert, die ansonsten nicht stattfinden würden – ..." und das alles auf Kosten der Autofahrer, die mitnichten entlastet werden. Insbesondere im stark von Kostensteigerungen der Energiepreise betroffenen ländlichen Raum findet keine Entlastung durch besseres Angebot des ÖPNV statt.“
Bei jedem Experiment sind die Ausgänge unsicher. Man führt diese durch, um eine These zu verifizieren. Wenn der Ausgang eines Prozesses sicher ist, benötigt man diese nicht oder allenfalls in der Schule als Anschauung.
Dem ganzen wird dann widersprochen , indem man sagt, dass in erster Linie touristische Verkehre gefördert werden und Freizeitverkehre induziert werden. Nach Aussage der AfD ist der Ausgang also doch sicher? Was denn jetzt?
Die Autofahrer werden mitnichten entlastet .Dass Autofahrer durch das 9-Uhr-Ticket nicht entlastet werden, liegt in der Natur der Sache. Es nennt sich ja auch nicht 9-Uhr-Tank Ticket. Warum das Ticket auf Kosten der Autofahrer geht, wird nicht gesagt, ist auch völliger Unsinn. Dann ist der ländliche Raum angeblich besonders stark von Energiepreise betroffen. Heizt man im ländlichen Raum mehr als in den Städten? ....Ach nein, es findet keine Entlastung durch ein besseres Angebot statt... Das 9-Uhr Ticket heißt so, weil es nur um die vergünstigte Fahrpreise geht, auch dies liegt in der Natur der Sache.
Allerdings könnten Fahrgaststeigerungen des ÖPNV durch das 9-Uhr-Ticket, welches nicht nur günstig ist, sondern für 3 Monate auch die recht komplizierten (um nicht zu sagen schwer durchschaubaren) Tarifstrukturen im deutschen ÖPNV hinwegwischt, zu Fahrgaststeigerungen führen. Dies sind Voraussetzungen für eine Verbesserung des ÖPNV-Angebotes auf dem Land, denn leer durch die Landschaft fahrende Busse und Bahnen braucht kein Mensch. Um es anders auszudrücken: Im ländlichen Raum ist der ÖPNV im Vergleich zu den Städten recht teuer, bei Überschreitung von Kreisgrenzen oft unverschämt teuer, da die eine Verkehrsgesellschaft die Fahrscheine der anderen nicht akzeptiert und es keine Verkehrsverbünde gibt. Der Kauf eines Fahrscheines ist hier manchmal eine Wissenschaft für sich. Beide Widrigkeiten werden durch das 9-Uhr-Ticket für 3 Monate aufhoben.