Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

Freigeld nach Silvio Gesell - Pro und Contra

Starfix

Ich habe dich im Blick
Registriert
30 Sep 2008
Zuletzt online:
Beiträge
10.306
Punkte Reaktionen
8
Punkte
0
Geschlecht
Es gibt in Deutschland noch genug brachliegenden Konsumpotential.
Das mag sein und für einige gibt es noch jede Menge Wünschen die offen sind, aber fackt ist nun mal das wir im allgemeinen schon viel zu viel Produzieren und Wegwerfen, es wird sogar ungenutzt Wahren Weg geworfen.


Dafür reicht aber keine Veränderung des Geldsystems, da brauchts einiges mehr.

In den Punkt gebe ich dir 100% Recht, die Veränderung des Geldsystems reicht nicht aus, aber es wäre schon mal ein Anfang.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Hier gibt es eine „Planet Wissen“ Sendung auf YouTube, die in den ersten
20 min recht detailliert über umlaufgesichertes Geld berichtet.

https://www.youtube.com/watch?v=VLHVsBsUSkA

Heute gibt es mehrere Wörgl´s, die mittlerweile sogar erfolgreicher als das
Original sind. Leider erscheinen die nicht so sensationell, wie mitten in der
Wirtschaftskrise der 30er Jahre.

Eine ausgewachsene Deflation wie damals, in der die Geldfunktion fast Null ist,
möchte ich auf keinen Fall erleben!

Ich habe die ersten 20 Minuten geschaut. Mehrere gravierende Fehler des "Herausgebers" bleiben unkommentiert. Das ist auch keine Art, eine Betrachtung der Vorteile und Nachteile ausschließlich durch den Initiator des Chiemgauers besprechen zu lassen und zwei Laien im Thema als Moderatoren daneben zu stellen.
 

Pommes

Freiwirtschaftler
Registriert
22 Jun 2009
Zuletzt online:
Beiträge
54.036
Punkte Reaktionen
20.222
Punkte
69.820
Geschlecht
Das mag sein und für einige gibt es noch jede Menge Wünschen die offen sind, aber fackt ist nun mal das wir im allgemeinen schon viel zu viel Produzieren und Wegwerfen, es wird sogar ungenutzt Wahren Weg geworfen.




In den Punkt gebe ich dir 100% Recht, die Veränderung des Geldsystems reicht nicht aus, aber es wäre schon mal ein Anfang.

Fakt ist vor allen Dingen das wir in dem Moment wo wir Zinsen erwirtschaften müssen, am echten Bedarf vorbei wirtschaften müssen, die Zinsen wollen ja auch bedient werden.
 

Wehrwolf

Mythbuster
Premiumuser +
Registriert
21 Jul 2014
Zuletzt online:
Beiträge
3.545
Punkte Reaktionen
46
Punkte
39.102
Geschlecht
--
Ich weiß, ich weiß.....trotzdem ist es kein Geld, und bei dem Thema ging es nunmal nur darum:rolleyes2:

Um diesen Nebenkriegsschauplatz endgültig abzuschließen habe ich den Post #970 auf den Du offensichtlich anspielst nochmal rausgesucht:

Aus unzähligen früheren Debatten kann ich bestätigen das Pommes davon ausgeht es gäbe keine Giralgeldschöpfung (vielleicht hat er sich ja mittlerweile eines besseren besonnen aber das halte ich für unwahrscheinlich). Er ist auch bis zu einem Jahr davon ausgegangen das das Interbanken-Clearing durchgeführt indem LKW´s das Bargeld von der einen Bank zur anderen fahren. Das ist keine Polemik sondern leider eine Tatsache.

Pommes hat das Thema Giralgeldschöpfung ganz offensichtlich noch immer nicht verstanden und das ist kein Wunder bei einem Lehrer dessen ökonomisches Fachwissen irgendwo nahe 0 ist, wie er hier wieder eindrucksvoll beweist:

Helmuth Creutz schrieb:
Die „Geldschöpfungen der Geschäftsbanken“

Bei diesen angenommenen Geldschöpfungen durch die Banken geht man meist von jenen als „Giral-, Spar- und Termingeld“ bezeichneten Guthabenbeständen der Bankkunden aus, die mit dem Bargeld addiert , je mach Mischung als „Geldmengen M1 bis M3“ bezeichnet werden. Diese Guthabenbestände entstehen jedoch nicht durch Aktivitäten der Geschäftsbanken und schon gar nicht der Zentralbanken, sondern einzig und alleine durch die Einzahlungs-Entscheidungen der Bankkunden!

http://www.humane-wirtschaft.de/geld...helmut-creutz/

Die Bankkunden zahlen also einfach mal fast das sechsfache der von der Zentralbank ausgegebenen Geldmenge M0 auf ihren Konten ein und das nicht etwa mit Hilfe der Geschäftsbank sondern einfach so, weil sie das so entschieden haben. Das ist doch mal ein Wort!

Zum Vergleich noch die in der Ökonomie allgemein übliche Version

Cashkurs schrieb:
Geldschöpfung heute: Die Ausweitung der Geldmenge M1 durch die Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken (Helmut Reinhardt)

Auch heute noch bestreiten manche Geld- und Finanzexperten aus verschiedenen Lagern den Prozess der Giralgeldschöpfung durch Geschäftsbanken und behaupten, eine Bank könne nur Geld verleihen, welches zuvor bei eben dieser Bank eingezahlt wurde. Der Grund für diese falsche Annahme dafür dürfte darin liegen, dass eine Bankbilanz immer nur isoliert zu einem bestimmten Zeitpunkt betrachtet und ausgewertet wird, wobei man in der Tat zu dieser nicht korrekten Schlussfolgerung kommen kann.

Eine Bank ist durchaus in der Lage, Giralgeld direkt mit einem Kredit zu erschaffen, falls sich ein solventer Schuldner findet, der dem Kredit entsprechende Sicherheiten hinterlegen kann. Mit dem Kredit entsteht eine sogenannte „täglich fällige Einlage“, auch „Sichteinlage“ genannt. Für die Schaffung von Giralgeld durch Banken ist folglich keine vorherige Einzahlung von Bargeld durch Nichtbanken nötig. Es ist daher sinnvoller, den Begriff „Giralgeld“ an Stelle von „Einlagen“ zu verwenden. Die Giralgeldschöpfung durch Geschäftsbanken lässt sich anhand von Buchungssätzen nachweisen, die sehr gut in einer Bilanz dargestellt werden können. Buchungssätze und Bilanzen haben in der Regel den Vorteil, unbestechlich und widerspruchsfrei zu sein, (auch wenn man heutzutage den Bewertungen vieler „Wert“papiere in Bankbilanzen nicht mehr über den Weg trauen sollte.)

http://www.cashkurs.com/kategorie/a...rch-die-giralgeldschoepfung-der-geschaeftsba/
 

Wehrwolf

Mythbuster
Premiumuser +
Registriert
21 Jul 2014
Zuletzt online:
Beiträge
3.545
Punkte Reaktionen
46
Punkte
39.102
Geschlecht
--
Doch. Jede Zentralbank kann ihre Bilanz auf Knopfdruck bereinigen.

Worauf der Dozent anspielt ist der Umstand das die FED für beim Ankauf der US-Staatsanleihen einen Zins verlangt und das zwingend so sein muss. Was dagegen spricht das die FED die Anleihen zinslos ankauft erläutert er leider nicht. Aber das ist auch ein anderes Thema.

Ich habe dieses Video eingestellt, weil dort erklärt wird, warum andere Zentralbanken - ungleich der Fed - (also entgegen deiner Behauptung) eben nicht soviel Geld in eigener Währung in den Umlauf bringen bzw. erzeugen können, wie sie gerade möchten und für angemessen halten.

Die EZB hat die Aufgabe die Geldwertstabilität zu gewährleisten, eines der Mittel dafür ist die die Quantitative Lockerung, also so viel Geld in eigener Währung in Umlauf zu bringen bzw zu erzeugen wie sie es grade für angemessen hält. Genau das macht sie grade:

Tagesschau.de schrieb:
Dass die EZB bei ihrer Sitzung den Startschuss für "Quantitative Easing" (QE) geben würde, war klar. Was aber niemand wusste: Was planen die Notenbanker im Detail? Die nun verkündeten Maßnahmen gehen dabei noch einmal deutlich über die Erwartungen hinaus. So will die EZB ab März eineinhalb Jahre lang Monat für Monat Staatsanleihen und sonstige Wertpapiere im Umfang von 60 Milliarden kaufen. Insgesamt erreicht das Programm damit ein Volumen von unglaublichen 1140 Milliarden Euro - wodurch sich die Bilanzsumme der EZB auf mehr als drei Billionen Euro aufblähen dürfte. "Das europäische 'QE' ist damit größer als es jedes der amerikanischen 'QE'-Programm für sich genommen war", kommentiert die Berenberg Bank.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ezb-anleihen-103.html
 

Wehrwolf

Mythbuster
Premiumuser +
Registriert
21 Jul 2014
Zuletzt online:
Beiträge
3.545
Punkte Reaktionen
46
Punkte
39.102
Geschlecht
--
Fakt ist vor allen Dingen das wir in dem Moment wo wir Zinsen erwirtschaften müssen, am echten Bedarf vorbei wirtschaften müssen, die Zinsen wollen ja auch bedient werden.

Was die Zinsen wollen ist irrelevant. Entscheidend ist ob die Wirtschaft es hergibt das Zinsen gezahlt werden und wenn ja wie viel.
 

Wehrwolf

Mythbuster
Premiumuser +
Registriert
21 Jul 2014
Zuletzt online:
Beiträge
3.545
Punkte Reaktionen
46
Punkte
39.102
Geschlecht
--
Das mag sein und für einige gibt es noch jede Menge Wünschen die offen sind, aber fackt ist nun mal das wir im allgemeinen schon viel zu viel Produzieren und Wegwerfen, es wird sogar ungenutzt Wahren Weg geworfen.

An welchen Kriterien machst Du fest das zu viel produziert wird)

In den Punkt gebe ich dir 100% Recht, die Veränderung des Geldsystems reicht nicht aus, aber es wäre schon mal ein Anfang.

Dafür müsste es aber ein besseres Geldsystem sein als das heutige und das Freigeld erfüllt dieses Kriterium definitiv nicht.
 

Wehrwolf

Mythbuster
Premiumuser +
Registriert
21 Jul 2014
Zuletzt online:
Beiträge
3.545
Punkte Reaktionen
46
Punkte
39.102
Geschlecht
--
Japan ist das einzige Land das seine Befehle komplett umsetzt. Aus dem Grund wird dieses Land dann zeigen, ob seine Konzepte funktionieren.

Ich habe meine Zweifel ob das Japanische Unternehmerlager da mitzieht und ohne die wirds nicht klappen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Man sollte nie den Fehler begehen, den Staat als neutrale Macht-Instanz zu sehen. Er ist das Machtmittel der ökonomisch herrschenden Klasse. Auch in Japan.
 

Eisbär

Deutscher Bundeskanzler
Registriert
1 Aug 2015
Zuletzt online:
Beiträge
2.004
Punkte Reaktionen
116
Punkte
40.652
Geschlecht
Ich habe die ersten 20 Minuten geschaut. Mehrere gravierende Fehler des "Herausgebers" bleiben unkommentiert. Das ist auch keine Art, eine Betrachtung der Vorteile und Nachteile ausschließlich durch den Initiator des Chiemgauers besprechen zu lassen und zwei Laien im Thema als Moderatoren daneben zu stellen.

Wenn es zu einer Euro-Deflation kommt, wird die Geldfunktion des Chiemgauers davon unberührt bleiben.
Arbeitsplätze, Arbeitseinkommen und auch Sparguthaben sind beim Chiemgauer abgesichert, zumindest
bei den Nutzern. Das sind in der Region immerhin ein paar tausend Privathaushalte und fast 600 Unternehmen.
 

Wehrwolf

Mythbuster
Premiumuser +
Registriert
21 Jul 2014
Zuletzt online:
Beiträge
3.545
Punkte Reaktionen
46
Punkte
39.102
Geschlecht
--
Geld ist per Definition ausschließlich Bargeld und die Geldmenge wird von der Zentralbank genau festgelegt, das ist die Aufgabe der Zentralbank.
Giralgeld, auch Buchgeld genannt, ist kein Geld, dabei handelt es sich um Ansprüche auf Geld.
Dein Guthaben bei der Bank dokumentiert einen Anspruch auf Bargeld.
Die Banken können unter sich Guthaben und Schulden verrechnen, aber wo das nicht möglich ist muß für die Transfers Bargeld fließen.

Die Definition was Geld ist sieht die Bundesbank offenbar etwas anders als Du, dort ist Giralgeld ebenfalls Geld:

Deutsche Bundesbank schrieb:
Das Wichtigste im Überblick

- Buch- oder Giralgeld ist "stoffloses" Geld, das auf Konten liegt und von Konto zu Konto weitergegeben werden kann. Es kann jederzeit in Bargeld umgewandelt werden.


- Beim Zahlungsverkehr wird zwischen Massen- und Individualzahlungsverkehr unterschieden. Im Massenzahlungsverkehr werden nicht eilige und betragsmäßig niedrige Zahlungen abgewickelt, im Individualzahlungsverkehr hohe und sehr eilige Zahlungen.

- Bargeldlose Zahlungen werden zwischen den Banken verrechnet. Zahlungen können auch über Clearinghäuser gebucht werden. Die Deutsche Bundesbank betreibt ein eigenes Clearinghaus (Elektronischer Masszenzahlungsverkehr EMZ bzw. SEPA-Clearer).

- TARGET2 ist das Zahlungsverkehrssystem der Zentralbanken des Eurosystems. Die Deutsche Bundesbank betreibt es und hat es mitentwickelt. Mit TARGET2 werden Großbetragszahlungen schnell und sicher abgewickelt.

- Buchgeld kann durch verschiedene Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs "bewegt" werden. Neben Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen, werden neue Verfahren wie Online-Bezahlverfahren oder kontaktloses Bezahlen entwickelt.

- Seit Februar 2014 ersetzen SEPA-Überweisungen und SEPA-Lastschriften die nationalen Verfahren. Dafür ist die Angabe der IBAN erforderlich. Bis Februar 2016 muss bei grenzüberschreitenden Zahlungen noch zusätzlich der BIC angegeben werden.

- Was zur Geldmenge gezählt wird, muss definiert werden. Das Eurosystem hat drei verschiedene Geldmengenbegriffe (M1, M2, M3) festgelegt, die sich nach dem Grad ihrer Liquidität unterscheiden.

- Das Zentralbankgeld kann nur von der Zentralbank geschaffen werden und setzt sich aus dem Bargeld und den Einlagen bei der Zentralbank zusammen. Für die Geldpolitik ist der Bedarf der Banken an Zentralbankgeld von Bedeutung.

- Die Schaffung von Geld wird als Geldschöpfung bezeichnet. Sowohl die Zentralbank als auch die Banken können Geld schaffen. Buchgeld entsteht in der Regel durch die Vergabe von Krediten.


https://www.bundesbank.de/Redaktion...apitel_3.html?notFirst=true&docId=147644#chap
 
Registriert
15 Okt 2009
Zuletzt online:
Beiträge
7.140
Punkte Reaktionen
17
Punkte
44.102
Geschlecht
--
Ich habe meine Zweifel ob das Japanische Unternehmerlager da mitzieht und ohne die wirds nicht klappen.

Nach dem Zusammenbruch könnte Krugman z.B. der Regierung befehlen dort den Unternehmen mal zu zeigen, dass die Unternehmen nicht alles machen können was gegen die Bevölkerung gerichtet ist.
 

Eisbär

Deutscher Bundeskanzler
Registriert
1 Aug 2015
Zuletzt online:
Beiträge
2.004
Punkte Reaktionen
116
Punkte
40.652
Geschlecht
Die Definition was Geld ist sieht die Bundesbank offenbar etwas anders als Du, dort ist Giralgeld ebenfalls Geld:

Eine Geschäftsbank kann Giralgeld nicht einfach so in eine andere Bank buchen.
Dazu wird "echtes" (Zentralbank-) Geld benötigt. Ohne Zentralbankgeld macht
die empfangene Bank die Buchung rückgängig.

Darum sträuben sich viele Leute, Giralgeld als Geld zu bezeichnen. Bankintern
wird Giralgeld übrigens als "Nichtgeld" definiert.
 
Registriert
15 Okt 2009
Zuletzt online:
Beiträge
7.140
Punkte Reaktionen
17
Punkte
44.102
Geschlecht
--
Eine Geschäftsbank kann Giralgeld nicht einfach so in eine andere Bank buchen.
Dazu wird "echtes" (Zentralbank-) Geld benötigt. Ohne Zentralbankgeld macht
die empfangene Bank die Buchung rückgängig.

Darum sträuben sich viele Leute, Giralgeld als Geld zu bezeichnen. Bankintern
wird Giralgeld übrigens als "Nichtgeld" definiert.

Hier wird es erklärt.

Banken benötigen Zentralbankguthaben für alle Transaktionen, die sie nicht auf eigenen Konten ausführen können, sondern für die sie ein risikoloses Zahlungsmittel benötigen, die sie nicht selbst schaffen können. Solche Zahlungen sind Bartransaktionen, Zahlungen an andere Kreditinstitutsgruppen und Zahlungen zugunsten von Kontoinhabern der Bundesbank

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/zentralbankgeld.html
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Wenn es zu einer Euro-Deflation kommt, wird die Geldfunktion des Chiemgauers davon unberührt bleiben.
Arbeitsplätze, Arbeitseinkommen und auch Sparguthaben sind beim Chiemgauer abgesichert, zumindest
bei den Nutzern. Das sind in der Region immerhin ein paar tausend Privathaushalte und fast 600 Unternehmen.

Es gibt nicht "die Geldfunktion". Darauf wurdest Du mehrfach hingewiesen. Wir befinden uns in einem Forum der Politischen Ökonomie und es ist doch wohl nicht zu viel verlangt, wenigstens die Grundzüge allgemeiner Theorien zu beachten.

Der Chiemgauer sichert gar nichts ab. Er ist daselbst durch die Gesamtgesellschaft (Euro-Geld) abgesichert. Nur deshalb kann er Vorteile für die Region generieren, bei gleichzeitigen Nachteilen für die Handels-Gesamtgesellschaft des Euro-Währungsraumes und bei Nachteilen immaterieller Art für Bürger, die den Chiemgauer nicht nutzen können oder wollen.
Wenn zum Beispiel die Priester ihrer Regionalwährung gesteigerten Umsatz bei beteiligten Geschäften hochloben, so sagen sie nie, dass anderswo Umsatz in etwa gleichem Maße sinkt.
Regionalwährungen fördern Handels-Verzerrung. Das ist ja auch vorrangiges Ziel der Ausgabestelle.
Der wesentlichste Grund, warum in Europa und beim deutschen Staat nicht härter durchgegriffen wird, liegt in der Natur der Sache selbst. Die derzeitigen Regionalwährungen sind irrelevant im Verhältnis zur Währung vertreten. Sie spielen für die Gesamtgesellschaft keine Rolle.
Du hast doch das Video verlinkt. Wer genau zuhört, kann die Abneigung um die Regionalwährungen vernehmen. Nicht mal 5% der Bewohner nutzen dort überhaupt diese Komplementärwährung. Und von diesen knapp 5% der größte Teil nur gering gegenüber seines sonstigen Euro-Gebrauchs.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
15 Okt 2009
Zuletzt online:
Beiträge
7.140
Punkte Reaktionen
17
Punkte
44.102
Geschlecht
--
Wenn es zu einer Euro-Deflation kommt, wird die Geldfunktion des Chiemgauers davon unberührt bleiben.
Arbeitsplätze, Arbeitseinkommen und auch Sparguthaben sind beim Chiemgauer abgesichert, zumindest
bei den Nutzern. Das sind in der Region immerhin ein paar tausend Privathaushalte und fast 600 Unternehmen.

Wenn die Bürger und die Unternehmen den Chiemgauer als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen verwenden, dann handelt es sich um Geld. Es gibt zwar Foristen die das vehement bestreiten und meinen das wäre dann irgendwas anderes (was genau können sie nicht sagen), aber das ist egal.
 

Eisbär

Deutscher Bundeskanzler
Registriert
1 Aug 2015
Zuletzt online:
Beiträge
2.004
Punkte Reaktionen
116
Punkte
40.652
Geschlecht
Es gibt nicht "die Geldfunktion". Darauf wurdest Du mehrfach hingewiesen. Wir befinden uns in einem Forum der Politischen Ökonomie und es ist doch wohl nicht zu viel verlangt, wenigstens die Grundzüge allgemeiner Theorien zu beachten.

Der Chiemgauer sichert gar nichts ab.

Mit Geldfunktion meine ich immer Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit.
Ich halte sie für primär, aber selbstverständlich darf man das anders sehen.

Die Geldfunktion bleibt in einer Landesweiten Deflation beim Chiemgauer erhalten.
Man wird ihn notfalls vom Euro abkoppeln.

Deflation ist ein Zinsgeld-Phänomen. Bei gesättigter Marktlage, ist kein quantitatives
ansteigen der Nachfrage mehr möglich. Das nennt man „Nullwachstum“.

Zitat Wiki:
"Als Liquiditätsfalle bezeichnet man die Situation einer Volkswirtschaft, in der die offiziellen Zinssätze so
weit gegen null gefallen sind, dass die herkömmliche Geldpolitik versagt.

Das Phänomen, dass Geld bei sinkenden Zinssätzen nicht mehr für Investitionen angeboten wird und
somit dem Wirtschaftskreislauf tendenziell entzogen wird, wurde von dem Wirtschaftswissenschaftler
John Maynard Keynes beschrieben."

Umlaufgebühren sind jedoch unabhängig vom Zins. Beim Chiemgauer werden Umlaufgebühren
auch in gesättigten Marktlagen, also bei zugeschnappter Liquiditätsfalle erhoben! Darum räumt der
Chiemgauer weiterhin Güter ab, bringt Angebot und Nachfrage zusammen, sorgt für Arbeitslöhne,
und gleichzeitig für zahlungsfähige (Chiemgauer-) Schuldner. Das wiederum sichert die den Schulden
gegenüberliegenden (Chiemgauer-) Sparguthaben ab, während der Euro längst unter der Matratze,
oder als Sichtguthaben gebunkert wird.

Jeder gehortete Euro sorgt für einen vielfachen Nachfrageausfall, da zwar noch Geldmenge da ist,
der Geldumlauf jedoch Null ist. Damit ist die Geldfunktion ebenso vollständig Null.

Das sorgt für viele zahlungsunfähige Euroschuldner, und damit für eine allgemeine Vernichtung der
gegenüberliegenden Euroguthaben. Das stachelt die verhängnisvolle Euro-Horterei noch weiter an!
Ein Teufelskreis, der in jüngster und weit zurückliegender Vergangenheit, für viel Unglück unter den
Marktteilnehmern, bis hin zu Mord und Suizid, verantwortlich ist.
 
Registriert
24 Nov 2013
Zuletzt online:
Beiträge
7.104
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Geschlecht
--
So ziemlich alle die sich näher mit Ökonomie/Politik beschäftigen. Wachstumsraten sind ein Indikator dafür ob diejenigen die in Politik und Wirtschaft die Weichen stellen ihren Job vernünftig machen oder nicht.

Wenn ich das Bip von 1$ auf 2$ steigere, habe ich eine Steigerungsrate von 100%, nur was sagt das aus?
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

Ähnliche Themen

Neueste Beiträge

Chrupalla bei Illner -...
Frau Illner machte zuletzt einen ziemlich erschöpften Eindruck und hatte teils einen...
Was führt letztlich zu...
Schon deshalb ist "Kommunismus" nicht mit Kommunisten machbar! Frag' doch mal...
Die totgesagte Welt
Der herrschende Materialismus betrachtet den Menschen und die Welt als sinn- und leblose Apparaturen.
Sektor für Sektor
Oben