Der erste Satz im ersten Link bringts auf den Punkt: Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit.
Wenn das Modell nicht der Wirklichkeit entspricht ist es albern sich krampfhaft daran festhalten zu wollen.
q.e.d. Du versteht ja nicht mal, warum man Modelle anwendet. Ich denke, deine Abneigung gegen Wirtschaftswissenschaften ist relativ simpel. Du verstehst die Methodik dahinter nicht. Vlt. schlägst du "Methodik" nach. Du lehnst diese ab, hast aber selber nichts Besseres. Also hältst du Fanatasiekonstrukte, die deinen eigenen Kontrollkriterien nicht standhalten, für richtig.
Das Du gegen einen Mindestlohn bist ist mir bekannt. Wir haben ja mit einem sehr niedrigen Mindestlohn angefangen und die Ergebnisse waren überaus positiv. Es wird Zeit in dem Punkt noch eine Schippe drauf zu legen, dann kommen wir irgendwann in einen Bereich in dem man auch mit Mindestlohn im Alter kein Fall für die Sozialhilfe wird.
... falls man einen Job hat.
Die Wirtschaft könnte die gestiegene Nachfrage nicht so schnell bedienen und wir hätten eine extreme Inflation.
Ok. Aber meine Frage war, ob das eher positive oder negative Effekte hätte, wenn die USA das machen würde. Oder meinetwegen die Welt ihr Militärbudget auf 100Billionen erhöhen würde. Ich meine, die Inflation würde einmalig über den Militätanhebungsbudgetzeitraum um etwa 100-200% steigen. Was würde denn mit der Arbeitslosigkeit passieren? Würde die Wirtschaft wachsen? Würde der Wohlstand in der Bevölkerung steigen oder eher sinken?
Zum ersten Absatz: Ich unterstelle Mal das die USA Schulden aufnimmt um im eigenen Land etwas herstellen zu lassen das keiner braucht. Das Ergebnis ist ein Ding und eine gestiegene Nachfrage von denen die dafür bezahlt wurden das Ding herzustellen. Diese Nachfragesteigerung schlägt sich in höheren Unternehmensgewinnen und nachfolgend mehr Investitionen in Maschinen und Arbeitsplätzen nieder. Weltweit wirds kompliziert denn dann kommen noch Dinge wie Währungsräume und Zölle ins Spiel aber ich denke das Prinzip ist auch so klar geworden.
Also nochmal: Wenn ein beliebiges Land einfach Geld druckt und damit ein Ding herstellen lässt, das niemand braucht, dann würde das den Wohlstand in der Bevölkerung wachsen lassen? Und je teurer bzw. je mehr Resourcen dieses unnütze Ding zur Herstellung benötigt, desto besser für den Wohlstand?
Ich lenke nicht ab sondern ich stimme Dir zu. Gefühle spielen für den Markt keine Rolle, aus der Marktperspektive hast Du völlig recht. Moralisch würde man vermutlich anders argumentieren aber darum gehts hier nicht.
Nochmal: Wenn man alle Werte zerstören würde, alle Familienhäuser, alle Straßen, alle Fernseher, alle Fabriken. Alles, was man über Jahrzehnte aufgebaut hat. Dann würde der Wohlstand steigen, da dann jeder Arbeit fände? Anders gefragt: Du hast ein Einfamilienhaus, ein schönes Auto etc. im Wert von 500 000€. Leider hast du deinen Job verloren. Nun kommt ein Panzer und nimmt dir alles. Dein Auto, dein Haus, so dass dein Vermögen bei 0 steht. Aber nun hast du wieder einen Job und verdienst 100€ im Monat (klar, gäbe ja kein Kapital mehr, also wäre der Verdienst sehr niedrig). Und das wäre dann besser?
Die Lösung ist nicht entweder oder sondern sowohl as auch. Wenn ein starker Staat dem Markt strikte Parameter vorgibt innerhalb derer er sich bewegen muss funktioniert das wunderbar. Ich behaupte übrigens das Deine Behauptung, ein Unternehmer kann nur mit zufriedenen Mitarbeitern erfolgreich sein völlig naiv ist. Das Beispiel der fleischverarbeitenden Industrie hatt ich glaube ich schon erwähnt, ein weiteres vielleicht noch: Amazon ist das erfolgreichste Logistikunternehmen der Welt und es ist nicht unbedingt dafür bekannt das seine Mitarbeiter übermäßig zufrieden sind, ganz im Gegenteil.
Wenn die Mitarbeiter unzufrieden sind, warum arbeiten sie dann für das Unternehmen? Amazon wächst rasant und benötigt somit immer mehr Arbeiter. Woher kommen die denn, wenn "niemand für Amazon arbeiten" will, wie es in den Medien heißt. In der Logistikbranche verdient man nun mal nicht sooo viel. Es ist ein relativ simpler Job. Die Konkurrenz bezahlt auch nicht mehr. Die Krux dabei ist wohl eher psychologisch. Man arbeitet für ein weltweit bekanntes Unternehmen und bekommt unter 20€/h.
Der Staat gibt strikte Regeln vor. Du willst nur, dass die Politiker die Wirtschaft mehr steuern, weil du denen mehr vertraust als den Unternehmen? Unternehmen kümmern sich um die Bedürfnisse der Menschen. Deshalb gibt es auch ein so vielfältiges Angebot. Ich möchte Schokoladeneis, also kauf ich eines. Die Preise sind günstig, die Verfügbarkeit hoch. Der Kunde ist König, denn sonst kauf ich bei der Konkurrenz. Die Verantwortung über sich selbst liegt bei einem selbst. Ob das Schokoladeneis gut für einem ist, muss man selber entscheiden.
Man geht davon aus, dass die Bürger mündig sind.
Der Staat agiert komplett anders. Es gibt zwar Wähler, aber die haben als Einzelene nichts zu sagen. Ich will Schokoladeneis, also wähl ich die Partei, die sich dafür stark macht. Schließlich gibt es nur eine Einheitslösung für alle bzw. Einheitslösungen für bestimmte Gruppen. Da kann ich dann hoffen, dass ich in der Gruppe bin, die Schokoladeneis erhält. Da ich als Wähler nur eine Stimme von Millionen habe, die sich beruhend auf 100 Themen eine Partei auswählen müssen, schließe ich mich lieber eine Lobby an. Weniger Personen, ein Thema. Wir bringen dann eine Studie heraus, die besagt, dass Schokoladeneis kaum negative Effekte für den Körper hat, aber Schokolade glücklich macht.
Hier geht man davon aus, dass der Bürger nicht mündig ist, sondern der Vater Staat entscheidet, was gut für einem ist.
Nun geht es in unsrer Diskussion nicht nur darum. Es geht ja um volkswirtschaftliche Themen. Die einzelnen Marktteilnehmer behindern sich gegenseitig und in der Summe wären alle besser dran, wenn eine Art Übervater tolle Regeln vorgibt. So wie bei einer Fussallmannschaft oder in einem Unternehmen. Nur gibt es da auch genau ein Ziel. Den Sieg/Meisterschaft. Oder Gewinnsteigerungen. In einer Marktwirtschaft ist das anders. Da verfolgt jeder andere Ziele.
Schwarmintelligenz, spontane Ordnung wären hier Stichwörter. Was hältst du davon?
Klingt nicht schlecht. Ich würde gerne in einem Schloß wohnen, habe aber gehört die Dinger sind ziemlich schlecht zu heizen.
Du bist kein Milliardär. Du wirst das Schloss nie nutzen können. Aber das ist nicht schlimm. Denn du wirst es bauen. Und das ist doch viel besser.