Ich finde, dass es zur ganz persönlichen Lebensgestaltung eines jeden Einzelnen gehört, ob er/sie heiratet, Kinder bekommt etc. Und dass alle dabei anfallenden und auf sie zukommenden Haus- und Erziehungsarbeiten auch erst einmal das arbeitstechnische und finanzielle ureigene Problem sein sollten.
Alles unter der Eingangsfrage dann: Kann ich das, will ich das, können wir uns das leisten!
Ist schon richtig. Der Staat hat aber ein Interesse daran, dass Nachwuchs gezeugt wird. Er braucht ja künftige Steuerzahler, damit er erhalten bleibt.
Kinder sind inzw. zum Kostenfaktor geworden - passt ja zu einer auf kapitalistisches denken geprägten Gesellschaft - und darum stellen sich viele die Frage, müssen sie sich stellen, ob sie sich ein Kind leisten können. Dramatisch genug. Früher wurde diese Frage gar nicht gestellt. Kinder zu haben gehörte einfach dazu und sie sind halt gekommen. Sie waren eher Nutzenfaktor (Kinderarbeit in der Landwirtschaft, "Rente" der Eltern) Auf die Komplexität des Geburtenrückganges müssen wir ja nicht eingehen.
Ich bin immer schon eine Gegnerin der Mentalität gewesen, wo immer auf das Anonymum "Gesellschaft" verwiesen wird. Die dann doch bitte für den Nachwuchs anderer aufzukommen haben.
Wenn, bzw. da es im Interesse der Gesellschaft liegt, dass Kinder geboren werden, sollte die Gesellschaft auch eine gute Basis dafür schaffen. Kosten für Schulen, Kindergärten, Unis, Spielplätze trägt ja auch die Gesellschaft und sind notwendig, wenn sie Kinder haben will. Ebenso auch Frauen und Männer, die Kinder groß ziehen wollen.
Daher versucht der Staat seit Jahrzehnten - eher erfolglos - Anreize zu schaffen. Besonders durch finanzielle Anreize für das Gebären, neuerdings auch durch finanzielle "Bestrafung" Kinderloser. Anreize über gute infrastrukturelle und kinderfreundliche Umgebungen, sowie Förderung der gesellschaftlichen Anerkennung und Akzeptanz sind bisher weder gelungen noch wirklich angepackt worden.
Es geht also nicht um die Höhe eines "Gehaltes" für Hausfrauen/Mütter sondern darum, dass in meinen Augen keines gezahlt werden sollte.
Wenn es den Eltern aber nicht mehr, oder nur schwer möglich ist, die Ernährung des Erziehungstätigen und der Kinder finanziell zu gewährleisten, darf man sich auch nicht wundern, wenn weniger Kinder gezeugt werden. Tendenziell wollen die Eltern eine einigermaßen gesicherte Zukunft für ihre Kinder, ohne sie "vernachlässigen" zu müssen.
Die andere Seite ist - wegen des "Paradoxon", dass in wohlhabenden Gesellschaften die Geburtenrate rückläufig ist - mE das gesteigerte Bedürfnis, den Spaß am eigenen Leben ohne Verpflichtungen genießen zu wollen. Einer Selbstverwirklichung, Konsumfreuden und Happy living stehen Kinder oft im Weg.
Natürlich sollten Kinder, so sie mal da sind, gezielt gefördert werden. Aber nicht dadurch, dass man Frauen fürs "Windelwaschen" entlohnt.
Gezielt gefördert. Das ist ein schwammiger Begriff und ein Allgemeinplätzchen, der viel zu viel Interpretations- und Definitionsspielraum lässt.
Wie man das Kind nennt, ist doch letztlich egal. Ob Kindergeld, Erziehungsgeld, das Geld ist immer für die Eltern und der Staat nimmt keinen Einfluss darauf, ob das Geld wirklich dem Kind und seiner "Förderung" zu Gute kommt. Lediglich bei Transferempfängern mit den Bildungsgutscheinen, Essensgeld etc. findet eine Kontrolle statt. Das sind eben Menschen 2. Klasse, denen ein Teil ihrer Grundrechte abgesprochen und eingeschränkt werden.
Von da her ist es völlig Schnuppe, ob die Mutter/Vater das Geld zur "Förderung der Kinder", bzw. für das Kinder bekommen erhalten und wie man es nennt. Die finanzielle Förderung von Eltern ist doch vorwiegend nötig, weil es immer schwieriger wird, eine Familie mit nur einem Einkommen zu ernähren. Allerdings sind das z. T. auch nur halbherzige Nebelkerzen und Beruhigungspillen, da sie ein best. Klientel stark bevorzugen.
(siehe unten)
Eine Alternative wäre Gutscheinbasis oder Mehrwertsteuerbefreiung für Kinderprodukte (Windeln, Kleidung, Nahrung, Kurse). Dann wäre gewährleistet, dass es direkt dem Kind zu Gute kommt. Oder dass Kindergärten - wie auch die Schulen - kostenfrei sind, Kinder in Schwimmbädern, Parks, Sportvereine etc. freien Eintritt haben.
Und wenn man es so betrachtet, dass Eltern einen hohen, wichtige Beitrag zur Gesellschaft leisten, kann man auch darüber nachdenken, ob und was einem das wert ist.
Wenn uns unbrauchbare und z. T. unnötige Euro-Hawks, Gewehre und Hubschrauber, Kriegseinsätze,
Subventionen von ausländischen Konzernen, umstrittene Bahnhöfe, Überschuss an Beamten, usw. Milliarden wert sind, sollten es uns die Kinder erst recht wert sein.
Sorry, klingt vielleicht etwas hart. Ich kenne es nicht anders, dass ein jeder für das selbst gerade stehen muss, was er "fabriziert".
Sicher. Es werden ja auch weniger Kinder fabriziert. Das ist ja das Problem des Staates. Und wenn dann Ausländer dieses Defizit ausgleichen sollen ist es auch wieder nicht recht. Es sei denn, man kann sie sich aussuchen und nur die rein lassen, die man brauchen kann.
Vielleicht auch noch Gelder für ein Kindermädchen, damit die Hausfrau auch ausgehen kann?
Davon abgesehen, dass dies eine dumme polemische Bemerkung ist.
Das wird doch praktiziert!! Weißt du nicht, dass jeder Steuerpflichtige die Kinderbetreuung und
haushaltsnahe Dienstleistungen (Putzfee, Köchin, Haushaltshilfe) von der Steuer absetzen kann? Auch (vor allem?) nicht erwerbstätige Privatiers also Millionäre! Und zwar bis zu zwei Drittel aller Kosten, bis zu maximal 4000 Euro pro Jahr und Kind. Haushaltsnahe Dienstleistungen
(Das ist unter Umständen sogar dann möglich, wenn Ihre Immobilie in einem anderen europäischen Staat liegt). ebenso bis zu 4.000 €.
Wem diese staatlichen Finanzspritzen am meisten helfen, ist mehr als offensichtlich.
Eine Statistik die finden konnte bestätigt meine Vermutung, dass einkommensstarke Haushalte auch mehr Kinder haben.
http://www.statistik-hessen.de/them...dern-nach-monatlichem-familiennettoeinkommen/
Klar,die können sie sich auch leisten und profitieren am meisten an den Steuerersparnissen, während sie auf eine Kinderbetreuung nicht einmal angewiesen sind. *Polemik on* Da wird die Mutter auch für das zu Hause bleiben belohnt und lässt sich vom Staat noch eine Haushaltshilfe und Nanny bezuschussen. Das Golfen gehen muss ja gewährleistet sein. *Polemik off*
Ich unterstelle, das ist so gewollt. So sichert man, dass die Elite sich stärker vermehrt. Die Gestaltung des Steuersystems unterstreicht meine "Verschwörungstheorie"
Ich finde es auch gut, wenn Vater oder Mutter die ersten Lebensjahre mit ihrem Kind verbringen können. Soziale Kontakte im frühen Kindesalter kann man da trotzdem pflegen. Es ist aber nicht zwingend schädlich und verwerflich, wenn ein Kind schon früh in eine KiTa geht.