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Freigeld nach Silvio Gesell - Pro und Contra

Wehrwolf

Mythbuster
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Diesen Denkfehler hatte ich ja ursprünglich auch gemacht und vordergründig eher eine Deflation als eine Inflation in Aussicht gestellt.
Das Szenario das der Eisbär darstellt sieht aber ganz anders aus, dabei wird nämlich das Geld welches der Geldbesitzer festhält, von der Zentralbank einfach neu gedruckt und in Umlauf gesetzt und die dadurch entstehende gesamte Geldmenge ist dann nicht mehr kontrollierbar, es gibt viel mehr Geld als Waren das ist eine lupenreine Kassenhaltungsinflation.

In genau diesem Szenario befinden wir uns gerade, der einzige Unterschied ist das nicht die Zentralbank sondern die Geschäftsbanken das Geld neu erschaffen, nämlich bei der Kreditvergabe. Der von Dir angesprochene Nachteil, das die dadurch entstehende Geldmenge nicht kontrollierbar ist, ist eigentlich ein Vorteil. Dadurch ist ausgeschlossen das jemand aufgrund einer Fehlentscheidung eine Geldknappheit oder einen Überhang an Geld am Markt künstlich erzeugen kann.

Eine manuelle Kontrolle ist auch nicht nötig denn das System reguliert sich selbst. Jeder einzelne Geldschöpfungsprozess (Kreditvergabe) einer Geschäftsbank erfolgt weil jemand kommt der einen Bedarf an Geld hat, warum sollte er sonst einen Kredit aufnehmen? Dabei bekommt das neu geschöpfte Geld auch ein Verfallsdatum, nämlich die Laufzeit des Kredits. Wenn der Kredit abgezahlt ist dann ist auch das Geld wieder aus dem Kreislauf verschwunden.

So folgt die Geldmenge immer automatisch und in Echtzeit dem Bedarf nach Geld. Wird mehr Geld benötigt werden mehr Kredite abgeschlossen als Altkredite getilgt werden, die Geldmenge steigt. Wenn weniger Geld gebraucht wird werden weniger Neukredite abgeschlossen als Altkredite auslaufen und die Geldmenge sinkt.

Ein Geldsystem an dem jemand manuell die Geldschleusen öffnet oder schließt kann nur schlechter funktionieren. Es wird immer einen Zeitversatz geben zwischen der Ermittlung des Geldbedarfs und dem Zeitpunkt an dem die Maßnahmen wirken mit denen man darauf reagiert. Es wird also immer entweder zu wenig oder zu viel Geld im Markt sein.
 

Pommes

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In genau diesem Szenario befinden wir uns gerade, der einzige Unterschied ist das nicht die Zentralbank sondern die Geschäftsbanken das Geld neu erschaffen, nämlich bei der Kreditvergabe. Der von Dir angesprochene Nachteil, das die dadurch entstehende Geldmenge nicht kontrollierbar ist, ist eigentlich ein Vorteil. Dadurch ist ausgeschlossen das jemand aufgrund einer Fehlentscheidung eine Geldknappheit oder einen Überhang an Geld am Markt künstlich erzeugen kann.

Eine manuelle Kontrolle ist auch nicht nötig denn das System reguliert sich selbst. Jeder einzelne Geldschöpfungsprozess (Kreditvergabe) einer Geschäftsbank erfolgt weil jemand kommt der einen Bedarf an Geld hat, warum sollte er sonst einen Kredit aufnehmen? Dabei bekommt das neu geschöpfte Geld auch ein Verfallsdatum, nämlich die Laufzeit des Kredits. Wenn der Kredit abgezahlt ist dann ist auch das Geld wieder aus dem Kreislauf verschwunden.

So folgt die Geldmenge immer automatisch und in Echtzeit dem Bedarf nach Geld. Wird mehr Geld benötigt werden mehr Kredite abgeschlossen als Altkredite getilgt werden, die Geldmenge steigt. Wenn weniger Geld gebraucht wird werden weniger Neukredite abgeschlossen als Altkredite auslaufen und die Geldmenge sinkt.

Ein Geldsystem an dem jemand manuell die Geldschleusen öffnet oder schließt kann nur schlechter funktionieren. Es wird immer einen Zeitversatz geben zwischen der Ermittlung des Geldbedarfs und dem Zeitpunkt an dem die Maßnahmen wirken mit denen man darauf reagiert. Es wird also immer entweder zu wenig oder zu viel Geld im Markt sein.

Diskutiere ich nicht, Geschäftsbanken können kein Geld erschaffen.
 

Wehrwolf

Mythbuster
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Diskutiere ich nicht, Geschäftsbanken können kein Geld erschaffen.

Eine Tatsache musst Du auch nicht diskutieren, nur zur Kenntnis nehmen. Ich will nicht ganz ausschließen das Du es besser weißt als die Fachleute von der Bundesbank und der Fachpresse aber ich halte das für extrem unwahrscheinlich.

Deutsche Bundesbank schrieb:
Tatsächlich wird bei der Kreditvergabe durch eine Bank stets zusätzliches Buchgeld geschaffen. Die weitverbreitete Vorstellung, dass eine Bank „auch altes, schon früher geschöpftes Buchgeld, z. B. Spareinlagen, weiterreichen“ (könne), wodurch die volkswirtschaftliche Geldmenge nicht erhöht wird, trifft nicht zu.Man stelle sich z. B. vor, dass ein Kunde eine Sichteinlage bei seiner Bank in eine Spareinlage umwandelt. Für die Bank bedeutet dies einen Passivtausch. Gewährt sie nun einen frischen Kredit, schreibt sie dem Kreditnehmer den Kreditbetrag auf dessen Konto gut und schafft in diesem Zuge zusätzliches Buchgeld (es kommt zu einer Bilanzverlängerung). Die Spareinlage wird also nicht „weitergereicht“, es kommt vielmehr durch die Kreditvergabe zu Geldschöpfung.

https://www.bundesbank.de/resource/...ufig-gestellte-fragen-geldschoepfung-data.pdf

Wikipedia schrieb:
Vergeben Geschäftsbanken einen Kredit an einen Kunden, erzeugen sie in diesem Zuge Giralgeld auf dem Girokonto dieses Kunden. Dies entspricht in der nebenstehenden schematischen Darstellung einer Bankbilanz der gleichzeitigen Vergrößerung der Kundenkredite (L) auf der Aktivseite und der Kundeneinlagen (D) auf der Passivseite, also einer Bilanzverlängerung. Kreditverträge mit Kunden stehen als Forderungen auf Rückzahlung auf der Aktivseite einer Bankbilanz. Das entstandene Buchgeld auf der Passivseite ist eine Forderung gegen die erzeugende Geschäftsbank. Wird es, z. B. bei der Tilgung eines Kredits, an die Bank zurücküberwiesen, hebt sich diese Forderung gegen die Bank selbst auf und das Geld wird somit vernichtet (Bilanzverkürzung).

https://de.wikipedia.org/wiki/Geldschöpfung

Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb:
Bei dem Geld, das die Banken schaffen, dem sogenannten „Buchgeld“ oder „Giralgeld“, ist es nicht viel anders. Diese Art von Geld entsteht, wenn eine Bank einem Kunden einen Kredit gibt und den Betrag auf dessen Konto gutschreibt. Der Kunde (es kann eine Privatperson sein, ein Unternehmen oder auch der Staat) kann den Betrag wie Geld weiterverwenden. Eigentlich handelt es sich zwar technisch nur um eine Forderung, die auf Bargeld lautet. Er kann den Betrag aber an andere überweisen, ihn mit der EC-Karte zum Shoppen nutzen oder am Automaten bar abheben. Der Betrag ist nicht nur „wie Geld“ - es ist Geld entstanden.

https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...fung-wie-kommt-geld-in-die-welt-11637825.html

Finanzcheck schrieb:
Kreditinstitute betreiben auch selbst Geldschöpfung. Das Ergebnis daraus wird auch als Giralgeld bezeichnet. Vergibt eine Geschäftsbank einen Kredit über 10.000 €, bucht sie den Betrag als Kreditforderung in ihre Bilanz. Dem Kunden schreibt sie dann diese 10.000 € auf dessen Girokonto gut, womit sich die Geldmenge im Markt entsprechend erhöht. Der Kreditkunde kann den Betrag dann an andere überweisen, ihn mit der EC-Karte zum Einkaufen nutzen oder auch bar am Automaten abheben. Bei dieser Art von Geldschöpfung kommt ein kräftiger Hebel zur Wirkung, denn Geschäftsbanken dürfen ein Mehrfaches ihrer Einlagen als Kredite vergeben. Im Gegenzug müssen sie lediglich eine Mindestreserve bei der Zentralbank deponieren. Im Euroraum ist das aktuell nur 1 % der ausgehändigten Kreditsumme.

https://www.finanzcheck.de/kredit/geldschoepfung/

Planet Wissen schrieb:
Viele Menschen glauben, dass die Kredite, die die Banken vergeben, aus den Einlagen der Sparer stammen. Das ist ein Irrtum. In Wahrheit werden die Kredite unabhängig von den Einlagen vergeben.

Die Banken schaffen das Geld quasi aus dem Nichts, indem sie die Summe auf dem Konto des Kreditnehmers einfach gutschreiben. Auf diese Weise entsteht mit jedem Kredit neues Geld. Fachleute sprechen deshalb von Kreditgeldschöpfung.

Bei der Kreditgeldschöpfung sind den Banken keine Grenzen auferlegt. Die Zentralbank versucht allerdings die Geldmenge indirekt zu steuern. Ein Instrument ist die Mindestreserve.

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/geld/pwiewieneuesgeldindieweltkommt100.html
 

Eisbär

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Geschäftsbanken können Geldforderungen und Geldverbindlichkeiten schöpfen. Natürlich nicht "aus dem Nichts", sondern durch das fortlaufende annehmen und vermitteln des Zentralbankgeldes.
Andernfalls hätten Sparer weder mit positiven, noch negativen Zinsen zu tun. Für Banken besteht kein Grund Zinsen an Sparer zu zahlen, oder sie mit Liquiditätskosten zu belasten, wenn die ihre Liquidität selber schöpfen könnten.
Es wird einfach die nachfrage wirksame Geldmenge, welche nur Zentralbanken in Umlauf geben können, mit den Geldforderungen & Verbindlichkeiten auf den Bankkonten verwechselt. Spätestens seit den negativen Zinsen sollte jedoch jedem klar sein, das Geschäftsbanken gar kein liquides Geld schöpfen können! Andernfalls wären Geschäftsbanken von der Geldpolitik der EZB gar nicht betroffen. Also immer schön die Geldforderungen vom nachfrage wirksamen Zentralbankgeld trennen. Dann klären sich viele Irrtümer von selber auf.
 

Wehrwolf

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Geschäftsbanken können Geldforderungen und Geldverbindlichkeiten schöpfen. Natürlich nicht "aus dem Nichts", sondern durch das fortlaufende annehmen und vermitteln des Zentralbankgeldes.

Doch das können sie und das machen sie auch. Sie schreiben dem Kunden eine Forderung gegen die Bank in Höhe des Kreditbetrags auf dessen Girokonto gut. Im Gegenzug bekommt die Bank eine Forderung gegen den Kreditnehmer den Kreditbetrag in monatlichen Raten zurückzuzahlen. Das Ganze nennt man im Fachjargon Bilanzverlängerung. Zentralbankgeld ist dabei nicht im Spiel.

Andernfalls hätten Sparer weder mit positiven, noch negativen Zinsen zu tun. Für Banken besteht kein Grund Zinsen an Sparer zu zahlen, oder sie mit Liquiditätskosten zu belasten, wenn die ihre Liquidität selber schöpfen könnten.

Sparer sind für die Bank normalerweise die billigste Möglichkeit an Zentralbankgeld zu kommen. Das brauchen sie um ihrer Mindestreservepflicht nachzukommen und für den Zahlungsverkehr mit anderen Banken. Ein Sparer verlangt von der Balk keine Notenbankfähige Sicherheit im Gegenzug für frisches Zentralbankgeld wie die EZB. Ausserdem ist die Bank des Sparers normalerweise auch dessen Ansprechpartner für Kredite oder Aktienhandel. Hier verdient die Bank also an den Folgegeschäften.

Es wird einfach die nachfrage wirksame Geldmenge, welche nur Zentralbanken in Umlauf geben können, mit den Geldforderungen & Verbindlichkeiten auf den Bankkonten verwechselt.

Es ist genau umgekehrt. Nachfragewirksam ist fast ausschließlich Buchgeld (Geldforderungen). Mit Zentralbankgeld kann kein Bankkunde bezahlen denn dafür müsste er ein Konto bei der Zentralbank besitzen, das haben aber nur Banken. Einzige Ausnahme: Die Kunden tauschen ihr Buchgeld in Bargeld und bezahlen damit, dafür benötigen sie aber vorher wieder Buchgeld das sie dann bei der Bank in Bargeld eintauschen können.

Spätestens seit den negativen Zinsen sollte jedoch jedem klar sein, das Geschäftsbanken gar kein liquides Geld schöpfen können! Andernfalls wären Geschäftsbanken von der Geldpolitik der EZB gar nicht betroffen.

Die Geschäftsbanken benötigen Zentralbankgeld für den Zahlungsausgleich mit anderen Banken. Deshalb sind sie durchaus von der Geldpolitik der EZB abhängig. Die EZB legt fest wie hoch die Mindestreserve ist die die Geschäftsbank auf ihrem Zentralbankkonto vorhalten muss und sie bestimmt über den Einlagezinssatz und den Repozinssatz ob die Bank für das Guthaben auf ihrem Zentralbankkonto Zinsen bekommt und wie viel und wie viel Zinsen die Bank zahlen muss wenn sie sich Geld von der Zentralbank leiht.

Die negativen Zinsen haben ihren Grund darin das der Einlagezinssatz der Zentralbank negativ ist. Und das ist ohne Zweifel eine Maßnahme der EZB :).

Also immer schön die Geldforderungen vom nachfrage wirksamen Zentralbankgeld trennen. Dann klären sich viele Irrtümer von selber auf.

Also bei Dir hat diese Trennung eher Irrtümer produziert :).
 

Eisbär

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Wehrwolf schrieb:
Doch das können sie und das machen sie auch. Sie schreiben dem Kunden eine Forderung gegen die Bank in Höhe des Kreditbetrags auf dessen Girokonto gut. Im Gegenzug bekommt die Bank eine Forderung gegen den Kreditnehmer den Kreditbetrag in monatlichen Raten zurückzuzahlen. Das Ganze nennt man im Fachjargon Bilanzverlängerung. Zentralbankgeld ist dabei nicht im Spiel.

Oh Gott, was für ein Schwachsinn! Und dann auch noch inhaltlich falsch! Wird einem Bankkunden Kredit gewährt, hält er keine Forderung, sondern eine Verbindlichkeit! Die Bank fordert das Geld zurück, Schuldner haben nichts zu fordern! Google das lieber, bevor Du dich weiter blamierst.

Haken wir das Thema mit dem baden-württembergischen Sparkassen-Präsident Schneider ab. Der hat sich heute über Kreditvergaben folgendermaßen geäußert:

„Dabei geht es nicht um eine zusätzliche Einnahmequelle, sondern das ausgewogene Gleichgewicht zwischen Einlagen und Kreditgeschäft“, betonte Schneider. Es sei nun einmal das Geschäftsmodell der Sparkassen, die anvertrauten Spareinlagen als Kredite an Kunden auszugeben. Ein sprunghafter Anstieg der Einlagen sei da nicht verkraftbar.https://www.handelsblatt.com/finanz...ml?ticket=ST-519234-jfpU4kyheABLIefRUkJx-ap1“

Aha, da wird also gar kein Geld geschöpft, sondern die von Sparern eingezahlte Liquidität weiter vermittelt!
Die unmissverständliche Aussage von Schneider deckt sich mit allen Zahlen & Statistiken rund ums Bankgewerbe. So kam & kommt aus keiner Bank mehr raus als rein. Die Kreditvergaben der Geschäftsbanken übersteigen niemals die Einlagen der Sparer!
 

Pommes

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Eine Tatsache musst Du auch nicht diskutieren, nur zur Kenntnis nehmen. Ich will nicht ganz ausschließen das Du es besser weißt als die Fachleute von der Bundesbank und der Fachpresse aber ich halte das für extrem unwahrscheinlich.

Zitat:
Die Geld-Umschöpfungen im Bereich der Geschäftsbanken
„Die Tätigkeit von Kreditinstituten besteht darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder des Publikums
entgegen zu nehmen und Kredite für eigene Rechnung
zu gewähren.“
„Die Geschäftsbanken sind Wirtschaftsbetriebe, die
Dienstleistungen rund ums Geld erbringen. Sie nehmen u.a. Gelder von Privatkunden und Unternehmen
an, vergeben Kredite an die Wirtschaft und betreiben
Zahlungsverkehrsgeschäfte.“
Quelle: https://humane-wirtschaft.de/dauerbrenner-geldschoepfung-helmut-creutz/

Zitat:
Theoretische Grundlagen der bankgeschäftlichen Kreditgewährung
Kritischer Beitrag zur Kreditschöpfungstheorie
Herausgegeben von den Professoren:
Dr. G. Bergler, Nürnberg, Dr. J. Fettel, Hamburg, Dr. H. Linhardt, Nürnberg und Dr. E. H. Sieber, Heidelberg
erschienen in der Reihe: Die Unternehmung im Markt, 1962 bei Duncker & Humblot, Berlin

Auszug

„Es gibt keine einseitigen Kreditaktionen einer Bank, die aus
dem voraussetzungslosen Nichts zustande kommen.“ (S. 60)

„Die Mittel, die die Banken für ihre Kreditgewährungen benötigen, stammen ausnahmslos von den Einlegern, von ihren
Gläubigern, den Kreditoren der Banken. In einem Fall ist es das
Bargeld, das die Einleger zur Verfügung gestellt haben und auf
dessen Verwendung sie zeitweilig verzichten
, im anderen Falle
ist es ein Anspruch auf Geld, mit dem die Bank kreditiert wird.
Diese Kreditgewährung ist Grundlage und Voraussetzung für
diejenige Kreditgewährung, die von der Bank ausgeht.“ (S. 61)
„Nicht nur am Anfang, sondern auch am Ende der Bankguthaben steht das Bargeld, denn als geldliche Ansprüche sind die
Bankguthaben, wie jede andere Geldforderung, nur Provisorien. Das Provisorium Bankguthaben ist zwar zeitweilig an Stelle
des Bargeldes zirkulationsfähig, aber als Provisorium ist es mit
der Tendenz ausgestattet, irgendwann einmal die definitive
Form wieder anzunehmen.


Quelle: https://humane-wirtschaft.de/dauerbrenner-geldschoepfung-helmut-creutz/
 

Wehrwolf

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Oh Gott, was für ein Schwachsinn! Und dann auch noch inhaltlich falsch! Wird einem Bankkunden Kredit gewährt, hält er keine Forderung, sondern eine Verbindlichkeit! Die Bank fordert das Geld zurück, Schuldner haben nichts zu fordern! Google das lieber, bevor Du dich weiter blamierst.

OK, mache ich:

Wikipedia schrieb:
Aus Sicht des Kunden einer Bank ist „Haben“ im Kontosaldo ein Guthaben (eine Forderung gegenüber der Bank)

https://de.wikipedia.org/wiki/Bankkonto

Beides ist richtig. Bei der Kreditvergabe erhält der Kunde eine Fordrung gegen die Bank ihm den Kreditbetrag zu einem Zeitpunkt Seiner Wahl zur Verfügung zu stellen. Damit kann er dann einkaufen gehen. Gleichzeitig erhält der Kunde eine Verbindlichkeit, nämlich der Bank den Kreditbetrag in regelmäßigen Raten zurückzuzahlen.

Haken wir das Thema mit dem baden-württembergischen Sparkassen-Präsident Schneider ab. Der hat sich heute über Kreditvergaben folgendermaßen geäußert:

„Dabei geht es nicht um eine zusätzliche Einnahmequelle, sondern das ausgewogene Gleichgewicht zwischen Einlagen und Kreditgeschäft“, betonte Schneider. Es sei nun einmal das Geschäftsmodell der Sparkassen, die anvertrauten Spareinlagen als Kredite an Kunden auszugeben. Ein sprunghafter Anstieg der Einlagen sei da nicht verkraftbar.https://www.handelsblatt.com/finanz...ml?ticket=ST-519234-jfpU4kyheABLIefRUkJx-ap1“

Du denkst der Sparkassenpräsident weiss es besser als die Bundesbank? Ich könnte mir duchaus vorstellen das er es tatsächlich besser weiss aber davon ausgeht das der normale Sparkassenkunde genau so denkt wie Du. Dann könnte es seine Kunden verunsichern könnte wenn er ihnen die Wahrheit sagt.

Es ist auch möglich das er mit seinem Wissen nicht mehr auf dem neuesten Stand ist. Die EZB hat bis 2010 angenommen das sich der Umstand, das es viel mehr Buchgeld als Spareinlagen gibt, dadurch erklärt das die Banken das Geld ihrer Sparer einfach mehrfach verleihen (Multiple Geldschöpfung). Die EZB hat ihren Fehler mittlerweile eingesehen und den Text korrigiert. Siehe oben.

Aha, da wird also gar kein Geld geschöpft, sondern die von Sparern eingezahlte Liquidität weiter vermittelt!
Die unmissverständliche Aussage von Schneider deckt sich mit allen Zahlen & Statistiken rund ums Bankgewerbe. So kam & kommt aus keiner Bank mehr raus als rein. Die Kreditvergaben der Geschäftsbanken übersteigen niemals die Einlagen der Sparer!

Die Spareinlagen der Deutschen betrugen 2019 581,8 Milliarden Euro, die Geldmenge M1 (Bargeldumlauf bei Nichtbanken plus Sichteinlagen der Nichtbanken) betrugen zum gleichen Zeitpunkt 2341,4 Milliarden Euro.

Die Banken haben also etwa 8 Mal mehr Buchgeld geschöpft als sie Spareinlagen hatten.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37218/umfrage/sparguthaben-in-deutschland-seit-2006/
https://de.tradingeconomics.com/germany/money-supply-m1
 
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Wehrwolf

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Zitat:
Die Geld-Umschöpfungen im Bereich der Geschäftsbanken
„Die Tätigkeit von Kreditinstituten besteht darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder des Publikums
entgegen zu nehmen und Kredite für eigene Rechnung
zu gewähren.“
„Die Geschäftsbanken sind Wirtschaftsbetriebe, die
Dienstleistungen rund ums Geld erbringen. Sie nehmen u.a. Gelder von Privatkunden und Unternehmen
an, vergeben Kredite an die Wirtschaft und betreiben
Zahlungsverkehrsgeschäfte.“
Quelle: https://humane-wirtschaft.de/dauerbrenner-geldschoepfung-helmut-creutz/

Zitat:
Theoretische Grundlagen der bankgeschäftlichen Kreditgewährung
Kritischer Beitrag zur Kreditschöpfungstheorie
Herausgegeben von den Professoren:
Dr. G. Bergler, Nürnberg, Dr. J. Fettel, Hamburg, Dr. H. Linhardt, Nürnberg und Dr. E. H. Sieber, Heidelberg
erschienen in der Reihe: Die Unternehmung im Markt, 1962 bei Duncker & Humblot, Berlin

Auszug

„Es gibt keine einseitigen Kreditaktionen einer Bank, die aus
dem voraussetzungslosen Nichts zustande kommen.“ (S. 60)

„Die Mittel, die die Banken für ihre Kreditgewährungen benötigen, stammen ausnahmslos von den Einlegern, von ihren
Gläubigern, den Kreditoren der Banken. In einem Fall ist es das
Bargeld, das die Einleger zur Verfügung gestellt haben und auf
dessen Verwendung sie zeitweilig verzichten
, im anderen Falle
ist es ein Anspruch auf Geld, mit dem die Bank kreditiert wird.
Diese Kreditgewährung ist Grundlage und Voraussetzung für
diejenige Kreditgewährung, die von der Bank ausgeht.“ (S. 61)
„Nicht nur am Anfang, sondern auch am Ende der Bankguthaben steht das Bargeld, denn als geldliche Ansprüche sind die
Bankguthaben, wie jede andere Geldforderung, nur Provisorien. Das Provisorium Bankguthaben ist zwar zeitweilig an Stelle
des Bargeldes zirkulationsfähig, aber als Provisorium ist es mit
der Tendenz ausgestattet, irgendwann einmal die definitive
Form wieder anzunehmen.


Quelle: https://humane-wirtschaft.de/dauerbrenner-geldschoepfung-helmut-creutz/

Ich weiß das Du diesen Trottel Creutz für eine glaubwürdige Quelle hältst, ich frage mich nur warum? Alles was Du schreibst konnte ich bislang problemlos widerlegen, gibt Dir das nicht irgendwann zu denken?
 

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Ich weiß das Du diesen Trottel Creutz für eine glaubwürdige Quelle hältst, ich frage mich nur warum? Alles was Du schreibst konnte ich bislang problemlos widerlegen, gibt Dir das nicht irgendwann zu denken?

Der Trottel "Creutz" war ein hoch intelligenter Mensch, leider hat er uns vor 2 Jahren verlassen, er hat im Grunde nichts anderes gemacht als Fakten zusammengetragen die wohlgemerkt allesamt aus belastbaren Quellen stammten, er zitiert Wirtschaftswissenschaftler und hat seine Erkenntnisse zu Papier gebracht, sein Werk: "Das Geld-Syndrom" ist lesenswert für jedermann, denn jedermann ist gleichermaßen Sklave des Zinsgeldsystems, auch die die glauben auf der Gewinnerseite zu stehen.
Es gibt aber keine Gewinnerseite 2008/09 sind die Gewinner aus den Fenstern gesprungen und/oder haben anschließend in ihren Autos gepennt.
Hier kannste kostenlos Input ziehen: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/
 

Wehrwolf

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Der Trottel "Creutz" war ein hoch intelligenter Mensch, leider hat er uns vor 2 Jahren verlassen, er hat im Grunde nichts anderes gemacht als Fakten zusammengetragen die wohlgemerkt allesamt aus belastbaren Quellen stammten, er zitiert Wirtschaftswissenschaftler und hat seine Erkenntnisse zu Papier gebracht, sein Werk: "Das Geld-Syndrom" ist lesenswert für jedermann, denn jedermann ist gleichermaßen Sklave des Zinsgeldsystems, auch die die glauben auf der Gewinnerseite zu stehen.
Es gibt aber keine Gewinnerseite 2008/09 sind die Gewinner aus den Fenstern gesprungen und/oder haben anschließend in ihren Autos gepennt.
Hier kannste kostenlos Input ziehen: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/

Wäre er ein hochintelligenter Mensch gewesen dann hätte er vermutlich die Fakten die er zusammengetragen hat korrekt interpretiert. Für jemanden der glaubt ein Sklave des Zinssystems zu sein ist die Lektüre bestimmt lesenswert denn es bestätigt zweifellos die Vorurteile des Betreffenden. Das Buch ist ein Pamphlet eines Paranoikers für Paranoiker, geschrieben um einen Haufen weltfremde Spinner zu supporten.

Ich habe aus Deinem Link mal Beispielhaft folgendes rausgezogen:

Helmuth Creutz schrieb:
Was stimmt nicht bei unserem Geld?

Wer sich unvorbelastet mit unserem Geld befaßt, mit der Geldordnung, der Geldtechnik und allen sonstigen Geldgegebenheiten, dem stehen meist sehr schnell die Haare zu Berge. Allein die Widersprüchlichkeiten, auf die man unter logischen Ansätzen stößt, finden fast kein Ende:

· Da ist Geld eine öffentliche Einrichtung, gleichzeitig aber auch privates Eigentum, obwohl nichts in der Welt zwei Herren dienen kann.

Esoterischer Schwachsinn. Geld ist ein Werkzeug, mehr nicht.

Helmuth Creutz schrieb:
· Da ist die Geldvermehrung durch gefälschte Banknoten und Münzen bei Strafe untersagt, die Geldverminderung durch Entzug von Banknoten aus dem Wirtschaftskreislauf jedoch erlaubt.

Selbstverständlich ist das erlaubt, wir leben schließlich in einem freien Land.

Helmuth Creutz schrieb:
· Da ist Geld das einzige gesetzliche Zahlungsmittel, gleichzeitig aber auch ein beliebig verwendbares Spekulationsobjekt.

So what?

Helmuth Creutz schrieb:
· Da unterliegt Geld einem allgemeinen Annahmezwang, aber keinem Weitergabezwang, obwohl das erste ohne das zweite keinen Sinn ergibt.

Schwachsinn, nicht mal der Staat nimmt Bargeld als Bezahlung einer Steuerschuld entgegen. Muss er auch nicht, siehe unten. Bei einem Weitergabezwang wirds völlig absurd.

Helmuth Creutz schrieb:
· Da wird Geld gleichzeitig als Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel deklariert, obwohl die zweite Funktion die erste aufhebt.

Ebenfalls Schwachsinn, ich kann nachweislich Geld sowohl ausgeben als auch sparen.

Helmuth Creutz schrieb:
· Da wird kein Maßstab in der Wirtschaft so oft gebraucht wie das Geld, aber dessen Wert nicht stabil gehalten.

Geldwertstabilität beziffert die EZB bei 1,9% Inflation, da liegen wir aktuell sogar drunter.

Helmuth Creutz schrieb:
· Da ist unser Geld mit einem Zins- und Zinseszinseffekt gekoppelt, obwohl das aus mathematischen Gründen zur Selbstzerstörung führen muß.

Damit dokumentiert Creutz eindrucksvoll das er nicht den geringsten Schimmer davon hat wie der Zinseszins funktioniert. Wenn weniger Geld nachgefragt als angeboten wird dann gibts halt keinen Zins, das dadurch das Geld zerstört wird ist offensichtlich und empirisch nachweisbar falsch.

Helmuth Creutz schrieb:
Die Aufzählung dieser Widersprüche dürfte eigentlich genügen, um die vom Geld ausgehenden Miseren zu erklären, vor allem, wenn man sich die zentrale Bedeutung des Geldes in unseren heutigen Volkswirtschaften vergegenwärtigt.

Die Aufzählung dieser Widersprüche dürfte eigentlich genügen um aufzuzeigen das Creutz einfach ein Spinner ohne Plan war.

Gründerlexikon schrieb:
...
Richter lehnen Bargeldannahmezwang ab

Sowohl die Richter des Verwaltungsgerichts Frankfurt am Main als auch die des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs, wiesen die Klage ab. Zur Begründung hieß es, dass das Banknoten tatsächlich unbeschränktes Zahlungsmittel seien. In den entsprechenden Gesetzen gibt es jedoch keinen Hinweis darauf, dass es eine Verpflichtung gäbe, diese als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Daher sind die Regelungen des RUndfunkbeitrags nicht zu beanstanden.

Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Urteil vom 13. Februar 2018, Aktenzeichen: 10 A 2929/16 und 10 A 116/17

https://www.gruenderlexikon.de/news...uss-nicht-bar-gezahlt-werden-koennen-84233441
 

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Wehrwolf schrieb:
Die Spareinlagen der Deutschen betrugen 2019 581,8 Milliarden Euro, die Geldmenge M1 (Bargeldumlauf bei Nichtbanken plus Sichteinlagen der Nichtbanken) betrugen zum gleichen Zeitpunkt 2341,4 Milliarden Euro.

Die Banken haben also etwa 8 Mal mehr Buchgeld geschöpft als sie Spareinlagen hatten.

Geldforderungen entstehen durch das vermitteln des Zentralbankgeldes, also von Bargeld und Zentralbankguthaben. Die von der EZB in Umlauf gesetzte Geldmenge kann ein vielfaches an Guthaben & Schulden generieren. Einfach in dem die Geldmenge eingezahlt, als Kredit vermittelt und wieder eingezahlt wird.

Wie geht das?

Angenommen die von der EZB in Umlauf gesetzte Geldmenge beträgt ein Euro.

Geldmenge: 1 Euro
Guthaben: 0 Euro
Schulden: 0 Euro

Der Euro wird auf ein Sparkonto eingezahlt und als Kredit vermittelt.

Geldmenge: 1 Euro
Guthaben: 1 Euro
Schulden: 1 Euro

Der Euro wird noch einmal auf ein Sparkonto eingezahlt und als Kredit vermittelt.

Geldmenge: 1 Euro
Guthaben: 2 Euro
Schulden: 2 Euro

und nochmal

Geldmenge: 1 Euro
Guthaben: 3 Euro
Schulden: 3 Euro

Das ganze wird insgesamt hundert mal wiederholt.

Geldmenge: 1 Euro
Guthaben: 100 Euro
Schulden: 100 Euro

Jetzt versuch mal eine Tasse Kaffee für 2 Euro zu kaufen. Das geht nicht. Da die Geldmenge nur 1 Euro beträgt, kann man keine Nachfrage für 2 Euro gleichzeitig tätigen. Dafür müsste die EZB einen weiteren Euro in den Umlauf geben. Guthaben/Schuldenpaare können beliebig anwachsen, ohne das sich die nachfrage wirksame Liquidität auch nur um einen Euro vergrößert hat!

Du denkst der Sparkassenpräsident weiss es besser als die Bundesbank? Ich könnte mir duchaus vorstellen das er es tatsächlich besser weiss aber davon ausgeht das der normale Sparkassenkunde genau so denkt wie Du. Dann könnte es seine Kunden verunsichern könnte wenn er ihnen die Wahrheit sagt.

Es ist auch möglich das er mit seinem Wissen nicht mehr auf dem neuesten Stand ist. Die EZB hat bis 2010 angenommen das sich der Umstand, das es viel mehr Buchgeld als Spareinlagen gibt, dadurch erklärt das die Banken das Geld ihrer Sparer einfach mehrfach verleihen (Multiple Geldschöpfung). Die EZB hat ihren Fehler mittlerweile eingesehen und den Text korrigiert. Siehe oben.

Ich denke das der Sparkassenpräsident weis, wie Sparkassen Kredite vergeben. Ich denke auch, das Du nicht die geringste Ahnung davon hast. Wer sich anschaut, wie bargeldlose Überweisungen funktionieren, weis auch das eine Geldschöpfung für Geschäftsbanken technisch unmöglich ist. Die können das nicht, auch wenn sie wollten.

Hier die Bilanz aller Banken von 2007:

https://www.helmut-creutz.de/pdf/artikel/bilanz_der_banken_2007.pdf

Auszug:

Aktiva (Verwendung der Mittel):
Kredite an Nichtbanken im Euro-Währungsgebiet: 3.487

Passiva (Herkunft der Mittel):
b) Einlagen von Nichtbanken im Euro-Währungsgebiet: 2.634
c) An Nichtbanken begebene Schuldverschreibungen: 1.638

Es ergibt sich bereits aus den Einlagen der Nichtbanken und den von ihnen gezeichneten Bank-Schuldverschreibungen ein Betrag von 4.272 Mrd. Diesen Mittelaufnahmen bei den Nichtbanken in Höhe von 4.272 Mrd standen aber nur Kreditvergaben an die Nichtbanken in Höhe von 3.487 Mrd gegenüber. Im Jahr 2007 waren die Bankeinlagen der Sparer also größer als die Kreditvergaben. Ebenso in den Jahren davor und danach!
 
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Wehrwolf

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Geldforderungen entstehen durch das vermitteln des Zentralbankgeldes, also von Bargeld und Zentralbankguthaben. Die von der EZB in Umlauf gesetzte Geldmenge kann ein vielfaches an Guthaben & Schulden generieren. Einfach in dem die Geldmenge eingezahlt, als Kredit vermittelt und wieder eingezahlt wird.

Das von Dir beschriebene Prinzip der multiplen Geldschöpfung hat sogar die EZB mal vertreten. Mittlerweile haben sie ihre Ansicht korrigiert. Dein Wissen ist veraltet, Du solltest es auf den neuesten Stand bringen.

Bundesbank schrieb:
Wieso hat sich der Erklärungsansatz für die Entstehung von Giralgeld im Buch "Geld und Geldpolitik" im laufe der Zeit verändert?
...
In den neueren Ausgaben des Buches "Geld und Geldpolitik" und im Aufsatz "Die Rolle von Banken, Nichtbanken und Zentralbank im Geldschöpfungsprozess" im Bundesbank-Monatsbericht April 2017 wird dieser Kritik implizit vorgebeugt und daher werden in den genannten Publikationen die hinter dem Geldmultiplikator stehenden Verhaltensweisen der beteiligten Sektoren in den Vordergrund gerückt. Dies erfordert eine veränderte Darstellungsform und stellt im Kern eine verhaltensorientierte Interpretation des Geldmultiplikators dar. Der Vorteil dieser Darstellung besteht unter anderem darin, von einer zu mechanistisch anmutenden Darstellung abzurücken und deutlich zu machen, dass hinter der Schaffung von Buchgeld durch Geschäftsbanken nicht zwingend die vorherige Einwerbung von Kundeneinlagen stehen muss. Der Nachteil besteht darin, dass sie komplexer ist.

https://www.bundesbank.de/de/servic...fig-gestellte-fragen-zum-thema-geldschoepfung

Jetzt versuch mal eine Tasse Kaffee für 2 Euro zu kaufen. Das geht nicht. Da die Geldmenge nur 1 Euro beträgt, kann man keine Nachfrage für 2 Euro gleichzeitig tätigen. Dafür müsste die EZB einen weiteren Euro in den Umlauf geben. Guthaben/Schuldenpaare können beliebig anwachsen, ohne das sich die nachfrage wirksame Liquidität auch nur um einen Euro vergrößert hat!

Der Grund warum es in Deinem Beispiel nicht funktioniert ist das Geld in der Realität anders funktioniert als von Dir beschrieben.

Angenommen die von der EZB in Umlauf gesetzte Geldmenge beträgt 0 Euro. Die Geschäftsbank besitzt in ihrem Portfolio noch eine deutsche Staatsanleihe im Wert von 100 Euo

Zentralbankgeldmenge: 0 Euro
Guthaben der Geschäftsbank auf ihrem Zentralbankkonto: 0 Euro
Guthaben: 0 Euro
Schulden: 0 Euro
Bargeld: 0 Euro

Jemand beantragt einen Kredit über 2 Euro.

Zentralbankgeldmenge: 0 Euro
Guthaben der Geschäftsbank auf ihrem Zentralbankkonto: 0 Euro
Guthaben: 2 Euro
Schulden: 2 Euro
Bargeld: 0 Euro

Der Kunde fordert von seiner Bank sein Guthaben in Bargeld zu tauschen. Die Bank fordert von der Zentralbank 2 Euro Bargeld und 98 Euro Guthaben im Tausch gegen die Staatsanleihe (Repo Geschäft). Die 2 Euro zahlt sie an den Kunden aus.

Zentralbankgeldmenge: 100 Euro
Guthaben der Geschäftsbank auf ihrem Zentralbankkonto: 98 Euro
Guthaben: 0 Euro
Schulden: 2 Euro
Bargeld: 2 Euro

Der Kunde bezahlt den Kaffee mit den 2 Euro. Ausserdem jobbt er nebenbei Stundenweise in dem Cafe und bekommt als Lohn die 2 Euro zurück.

Zentralbankgeldmenge: 100 Euro
Guthaben der Geschäftsbank auf ihrem Zentralbankkonto: 98 Euro
Guthaben: 0 Euro
Schulden: 2 Euro
Bargeld: 2 Euro

Der Kunde zahlt die 2 Euro auf sein Girokonto ein. Die Bank schickt das Bargeld an die EZB, die schreibt es dem Zentralbankkonto der Geschäftsbank gut.

Zentralbankgeldmenge: 100 Euro
Guthaben der Geschäftsbank auf ihrem Zentralbankkonto: 100 Euro
Guthaben: 2 Euro
Schulden: 2 Euro
Bargeld: 0 Euro

Der Kunde zahlt den Kredit aus seinem Guthaben zurück. Bei Bank verringert das Guthaben auf dem Girokonto und die Schulden des Kunden um jeweils 2 Euro.

Zentralbankgeldmenge: 100 Euro
Guthaben der Geschäftsbank auf ihrem Zentralbankkonto: 100 Euro
Guthaben: 0 Euro
Schulden: 0 Euro
Bargeld: 0 Euro

Das Repo Geschäft endet, Zentralbank und Geschäftsbank tauschen ihre Aktiva zurück, also Zentralbankgeld gegen Staatsanleihe.

Zentralbankgeldmenge: 0 Euro
Guthaben der Geschäftsbank auf ihrem Zentralbankkonto: 0 Euro
Guthaben: 0 Euro
Schulden: 0 Euro
Bargeld: 0 Euro

So und nach dem getippe mache ich mir erstmal einen Kaffee :).

Ich denke das der Sparkassenpräsident weis, wie Sparkassen Kredite vergeben. Ich denke auch, das Du nicht die geringste Ahnung davon hast. Wer sich anschaut, wie bargeldlose Überweisungen funktionieren, weis auch das eine Geldschöpfung für Geschäftsbanken technisch unmöglich ist. Die können das nicht, auch wenn sie wollten.

Das Prinzip habe ich im letzten Absatz beschrieben. Ein Sparkassenpräsident ist ein Verwaltungsmensch, der hat nicht unbedingt etwas mit dem täglichen Kreditgeschäft zu tun. Aber selbst wenn, dann trägt er lediglich Daten in ein Computerprogramm ein. Wie die Abläufe hinter den Kulissen funktionieren braucht ihn dabei nicht zu interessieren.

Vielleicht hat der Sparkassenpräsident auch einfach den Bundesbank Monatsbericht vom April 2017 nicht gelesen :)

Hier die Bilanz aller Banken von 2007:

https://www.helmut-creutz.de/pdf/artikel/bilanz_der_banken_2007.pdf

Auszug:

Aktiva (Verwendung der Mittel):
Kredite an Nichtbanken im Euro-Währungsgebiet: 3.487

Passiva (Herkunft der Mittel):
b) Einlagen von Nichtbanken im Euro-Währungsgebiet: 2.634
c) An Nichtbanken begebene Schuldverschreibungen: 1.638

Es ergibt sich bereits aus den Einlagen der Nichtbanken und den von ihnen gezeichneten Bank-Schuldverschreibungen ein Betrag von 4.272 Mrd. Diesen Mittelaufnahmen bei den Nichtbanken in Höhe von 4.272 Mrd standen aber nur Kreditvergaben an die Nichtbanken in Höhe von 3.487 Mrd gegenüber. Im Jahr 2007 waren die Bankeinlagen der Sparer also größer als die Kreditvergaben. Ebenso in den Jahren davor und danach!

Den Denkfehler den Creutz hier macht ist das er Kredite an Banken und an Nichtbanken gleichsetzt. Kredite an Banken erfolgen in Zentralbankgeld, Kredite an Nicht-Banken in Buchgeld, Äpfel und Birnen. Wenn man ein Modell verwendet in dem alles irgendwie Zentralbankgeld ist dann ist dieser Schluß auch logisch. Das Problem ist nur das sein Modell nicht der Realität entspricht und daher falsche Ergebnisse liefert.

Wenn ich mal unterstelle das Creutz Zahlen richtig sind dann betrugen die Kundeneinlagen der Banken im Jahr 2007 also 428 Milliarden Euro und die Kredite an Nichtbanken 3487 Milliarden Euro. Das Kreditvolumen war also damals etwa 8 Mal so hoch wie die Kundeneinlagen, das ist in etwa auch das heutige Verhältnis.
 
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Der Start-Stand eines Geldsystems ist für die Gesamtheit aller aktiven Wirtschaftssubjekte übrigens nie NULL ("0"). Beispielrechnungen, die mit so einem "0"-Stand einsetzen, sind unbrauchbar.
 

Wehrwolf

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Der Start-Stand eines Geldsystems ist für die Gesamtheit aller aktiven Wirtschaftssubjekte übrigens nie NULL ("0"). Beispielrechnungen, die mit so einem "0"-Stand einsetzen, sind unbrauchbar.

Ich wollte eigentlich auch nichts berechnen sondern beschreiben wo das Geld herkommt und wie es verwendet wird. Ich denke dafür ist das Beispiel völlig ausreichend. Aber falls Du einen Verbesserungsvorschlag hast lass hören, ich lerne gerne dazu.
 
G

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Ich wollte eigentlich auch nichts berechnen sondern beschreiben wo das Geld herkommt und wie es verwendet wird. Ich denke dafür ist das Beispiel völlig ausreichend. Aber falls Du einen Verbesserungsvorschlag hast lass hören, ich lerne gerne dazu.
Der Ansatz kommt ja auch nicht von Dir. Die Pommes-Clique fängt mit solchen weltfremden Denkfehlern immer an. Aber was will man von den Freigeldspinnern auch erwarten ...
 

Wehrwolf

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Der Ansatz kommt ja auch nicht von Dir. Die Pommes-Clique fängt mit solchen weltfremden Denkfehlern immer an. Aber was will man von den Freigeldspinnern auch erwarten ...

Wenn der Kritikpukt war das eine Beispielrechnung nicht bei Null startet hat Eisbär es besser gemacht als ich denn sein Beispiel startet mit 2 Euro :).
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Wenn der Kritikpukt war das eine Beispielrechnung nicht bei Null startet hat Eisbär es besser gemacht als ich denn sein Beispiel startet mit 2 Euro :).

Er startet erst mal damit, Geld als Einführungs- und nicht als Entwicklungsprodukt zu beschreiben. Und als eigenen Wert. Damit ist sein Ansatz schon fernab der Realität. Ich lehne deshalb das Eingehen auf rechnerische Weise dieser falschen Prämissen ab, wiewohl es möglich ist.
Allerdings haben wir in Schule und Studium so manchen Blödsinn gerechnet, um des Rechnen willens. Kann ja auch lustig sein: Zum Beispiel, wieviel Platz je Rüssel eine Milliarde Elefanten auf deutschem Boden beanspruchen würden.

:happy:
 

Eisbär

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Angenommen die von der EZB in Umlauf gesetzte Geldmenge beträgt 0 Euro. Die Geschäftsbank besitzt in ihrem Portfolio noch eine deutsche Staatsanleihe im Wert von 100 Euo

Zentralbankgeldmenge: 0 Euro
Guthaben der Geschäftsbank auf ihrem Zentralbankkonto: 0 Euro
Guthaben: 0 Euro
Schulden: 0 Euro
Bargeld: 0 Euro

Jemand beantragt einen Kredit über 2 Euro.

Zentralbankgeldmenge: 0 Euro
Guthaben der Geschäftsbank auf ihrem Zentralbankkonto: 0 Euro
Guthaben: 2 Euro
Schulden: 2 Euro
Bargeld: 0 Euro

Oje...:rolleyes2:

Wer die Aussagen des Sparkassenpräsidenten nicht glaubt, sollte sich ansehen, wie Geschäftsbanken das Geld in andere Geschäftsbanken überweisen.

Geschäftsbanken können ohne Zentralbankgeld keinen Cent auf fremde Konten überweisen.

Solche Luftbuchungen würde die empfangene Bank, ohne echtes Geld niemals akzeptieren, und die Überweisung sofort rückgängig machen! Früher hat man dazu Bargeldtransporter hin & hergeschickt. Die wurden aber zu oft überfallen und da ist man auf den Dreh mit den Zentralbankkonten gekommen.

Jede Geschäftsbank hat ein Konto bei der Zentralbank. Auf dem Konto liegt „digitales Bargeld“, das so gut wie Papierbargeld ist. Wird nun eine Überweisung zwischen Geschäftsbanken vollzogen, ist das erst gültig, wenn die Buchung mit echtem Zentralbankgeld, zwischen den Zentralbanknoten vollzogen wird. Ist das Zentralbank Konto einer Geschäftsbank leer, ist sie zahlungsunfähig! Keine Bank der Welt würde eine Buchung von dieser Bank entgegennehmen, die wollen alle echtes Geld sehen.

Warum benötigen die Banken Zentralbankgeld?
• Zuerst sichert das EZB-Geld das tägliche Bankengeschäft über das Target2 Zahlungssystem. Wenn Bank A einen Betrag an Bank B überweist und am Tagesende keine verrechenbaren Überweisungen von Bank B an Bank A aufgelaufen sind, bucht die das Geld empfangene Bank B das Guthaben nur, wenn die sendende Bank die entsprechende Gegenleistung „erbringt“. Dabei wird in der Regel Zentralbankgeld gefordert. Der Kontotand auf dem Zentralbankkonto der Bank A sinkt, der Kontostand auf dem Zentralbankkonto bei Bank B steigt.
Um für Zeiten tendenziell abfließender Gelder gewappnet zu sein, halten Banken eine gewisse Mindestreserve. Praktisch ist das z.B. der Fall, wenn die Bank die Einlagezinsen z.B. für Tagesgeld senkt und die Kunden ihr Geld zu anderen Banken umschichten. https://www.sparkonto.org/ezb-geldvergabe-an-banken-wie-es-funktioniert/


Darum schreibt keine Bank einem Kundenkonto ein „Guthaben aus dem Nichts“ gut. Denn bei einer Überweisung würde das den Zentralbank-Kontostand reduzieren. Eine Geldschöpfung der Geschäftsbanken ist aus diesem einfachen Grund nicht möglich. Darum ist jede Geschäftsbank auf Kundeneinlagen angewiesen. Sparer füllen durch ihre Einzahlungen die Zentralbahnkonten der Geschäftsbanken auf. Erst dann(!) können z.B. Sparkassen Kredite vergeben.
Ein Gemüsehändler muss ja auch erst mal seine Lagerbestände auffüllen, bevor er Kartoffeln verkaufen kann.
Damit ist das Thema abgehakt. Wer zweifelt, kann ja selber googeln, wie bargeldlose Überweisungen funktionieren. Da das ganze System nur mit Zentralbankgeld funktioniert, wird jede Geldschöpfung der Geschäftsbanken unmöglich.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 9 « (insges. 9)

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