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[MENTION=2492]Horizont[/MENTION]
Nun was bei dem Link zu Paderborn steht, ist wohl kaum etwas Neues.
Insofern klärt sich auch die missverständliche Äußerung über die angeblichen Kathedralen, die von einer bisher unbekannten Kultur geschaffen worden seien.
Es ist doch bekannt, dass Kirchen häufig an Plätzen gebaut worden sind, wo zuvor "heidnische" Gottheiten verehrt worden sind. da standen in der Region, die heute Deutschland ist, aber keine Gebäude als "Kathedralen" (Tempel), sondern es waren Waldlichtungen, einzelne Bäume, Quellen oder eine einzeln stehende Säule (wie die Irminsul).
Von vielen Stätten wird ja auch die Story mit der gefällten Donareiche erzählt, und meist steht an der Stelle heute eine Kirche oder Kapelle.
(In anderen Regionen, wo es Tempel und Paläste gab, wurden die im Zuge der Christianisierung entweder zerstört und an ihrer Stelle Kirchen gebaut, z.B. in Cuzco, oder Tempel wurden zu Kirchen umfunktioniert, so mehrfach in Rom geschehen, noch erhalten das Pantheon.
Auch dass ursprünglich "heidnische" Symbole und Feiertage "christianisiert" worden sind, ist nichts Neues (Osterei, 25.12. als Weihnachten)
Dass Karl der Große die Sachsen mit brutalen Methoden unterworfen und christianisiert haben soll, ist bekannt und hat seine Nachwirkungen bis in unsere Zeit:
Da die Sachsen bei ihren heidnischen Opferfesten Pferde schlachteten und aßen, hat er bei Todesstrafe verboten, Pferd zu essen. Daher rührt heute noch in Teilen Deutschlands die Abneigung gegen Pferdefleisch, während es in Nachbarregionen als Delikatesse gilt.
(Das kann aber nur stimmen, wenn es die Franken und ihren König Karl tatsächlich gegeben hat. Entweder gehören die Franken ins "Märchenland", oder Karl der Große war der "Sachsenschlächter" - beides zusammen geht nicht.)
>> Am Anfang seien die christlichen Bekenntnisse regional organisiert gewesen, vorwiegend undogmatisch und volksnah. <<
Das ist sicher richtig. Dass das Christentum ursprünglich sehr verschiedene Richtungen hatte, ist doch auch bekannt.
Diese Phase fällt aber in die Zeit vor Konstantin, der beim Konzil in Nicäa (325) die Einigung erzwungen hat.
Es hat auch eine Vielzahl von Evangelien gegeben (rund 50 sind bekannt), die bis auf die nach dem Canon des Irenäus von Lyon († um 200) 4 "gültigen" verboten und weitgehend vernichtet worden sind. Inzwischen sind aber Exemplare oder Fragmente einiger gefunden worden und ihr Alter bestimmt.
>> Nach dem avignonesischen Exil habe sich die römisch-katholische Universalkirche etabliert. <<
Die Römische Kirche hatte sich schon lange zuvor etabliert und hatte auch den Universalanspruch erhoben, es hat aber das Schisma (endgültig 1054) gegeben, und die (heute "orthodox" genannte "griechische" Ostkirche und die "lateinische" oder "römische" hatten sich getrennt, und da der östliche Mittelmeerraum zu Byzanz gehörte, war man dort auch "orthodox", selbst noch nach der islamischen Eroberung. Das "Exil in Avignon" im 14. Jhd. war eine Folge der politischen Machtkämpfe zwischen Papst, deutschen Kaiisern und französischem König.
Der "Kreuzzug gegen die Katharer" begann schon 100 Jahre bevor der Papstsitz nach Avignon verlegt wurde, und
die Vernichtung des Templerordens war eine Intrige des französischen Könige, um sich den Ordensbesitz anzueignen, sie begann auch schon VOR dem "Exil in Avignon"
Die Rolle des Buchdrucks dürfte allerdings eine ganz andere sein, der hat viel mehr eine wesentliche Rolle für die Reformation gespielt, als für die Verbreitung "Römischer" (katholischer) Ideologie oder Geschichtsfälschung. (Letztere fand längst zu "Pergament-Zeiten" statt, etwa mit der "Konstantinischen Schenkung")
>> Edwin Johnson [...] sah die Entstehung des Christentums mit seinen Schriften um die Mitte des 16. Jahrhunderts. <<
Au weiah! also NACH Luthers Reformation, nach dem Reichstag zu Worms und nach dem Bauernkrieg - dafür gibt es ja nun wirklich genügend Dokumente, die keine katholischen Mönche gefälscht haben können!
Es fällt Ihnen und anderen offenbar nicht auf, daß sie weder die Kernpunkte meines Beitrages verstanden, noch mit Ihrem Beitrag widerlegt haben....
tja..was soll man da machen..
Es ging in meinem Beitrag z.B. nicht darum, daß "Kirchen an ehemals heidnischen Plätzen errichtet wurden" - wie Sie schreiben - sondern darum, daß es diese Kirchen/Kathedralen bereits GAB, als "das Christentum" sie angeblich erst erbaut haben soll. Das läßt sich sowohl an der Kathedrale von Corvey als auch bei Chartres beweisen und geht auch aus dem Link zu einem anderen Thread hervor, den ich im Beitrag gepostet habe (hatte ihn nochmal geändert, weil es versehentlich der Falsche war, vielleicht haben Sie das nicht gesehen)