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Das Wort Schuld habe ich bewusst missverstanden, weil ich der Meinung bin, dass beide Arten der Schuld, culpa und debitio letztendlich das gleiche meinen. Egal ob du eine Autounfall "fahrlässig", "grob fahrlässig" oder "vorsätzlich" verursacht hast, deine Versicherung muss immer den gleichen Betrag an den Geschädigten zahlen. Je nachdem ob die Tat fahrlässig oder vorsätzlich war, schuldest du der Allgemeinheit unterschiedlich viel Geld und du bist entschuldigt nachdem du gezahlt hast.Sorry, du hast den Begriff "Schuld" in diesem Fall völlig missverstanden. Lies noch mal meinen Beitrag, dann wird das vielleicht klar.
jedenfalls ist mit Schuld nicht gemeint, "jemand etwas zu schulden". Heute wird unterschieden z.B. nach "fahrlässig", "grob fahrlässig" oder "vorsätzlich". Es macht einen sehr großen Unterschied, unter welchen Umständen jemand durch dein Einwirken zu Tode gekommen ist. In modernen Rechtssystemen wird nicht nur einfach das physische Verschulden festgestellt, sondern auch die Umstände gewürdigt. Kann durchaus sein, dass jemand als unschuldig den Saal verlassen kann, obwohl durch seinen Einwirken ein Mensch zu Tode gekommen ist.
Beispiel: Durch meine ganz persönliche Mithilfe wurde eine Gruppe von Menschen getötet. Ich habe nicht geschossen, aber die Koordinaten für das Zielen geliefert. ich wurde nie angeklagt und nie verurteilt oder sonst wie belangt. Im Gegenteil, ich habe dafür sogar eine Belobigung erhalten. Dickes Ding. Ja, es war Krieg und ich handelte auf Befehl, selbstverständlich, und die Raketen habe ich auch nicht selbst abgefeuert. Ich war noch nicht mal in der Nähe des Einschlagortes, sondern weit weg davon. Und jetzt? was denken die Angehörigen der Opfer? Was würden sie machen, wenn ich ihnen in die Hände fallen würde?
Dein Beispiel zeigt, dass Schuld immer von gesellschaftlichen Konventionen abhängt, im Kodex Hammurabi musstes du für das Erschlagen einer Sklavin weniger als für das Meucheln einer freien Frau zahlen. Kommt uns heute komisch vor, war aber damals völlig normal.