Hinterhof-Ali kann auch Elektrik. Billig und schnell.
Können die Chinesen auch. Aber mir scheint, da ist ein Anflug von Rassismus in deinem Post.
Und Saufaus-Nikolaus macht sie noch billliger, mit gebrauchten Sicherungen und Stoffkabeln aus dem abgerissenem Haus.
Wer ist Saufaus-Nikolaus und was spricht gegen Recycling?
Trotzdem nehmen die Leute lieber uns. Weil wir nicht nur ordentlich bauen, sondern auch ein Prüfprotokoll gemäss DIN VDE 0100-600 abgeben.
Toll, dafür kann ich mir nichts kaufen, wenn die Garantie dann abgelaufen ist. Ich brauche kein Prüfprotokoll und welche Firma Qualität abliefert, das spricht sich eh rum.
Diese Billig-und-ohne-Protokoll-Elektriker können ruhig bankrott gehen. Das sind auch die, die dir 20 Euro pro Stunde versprechen und dann "erstmal nur" 13 zahlen. Monatelang. Kennen wir alles.
Billig und ohne Protokoll Elektriker gehen nicht bankrott. Elektriker sind gesucht, um mal bei deinem einseitigen Beispiel zu bleiben.
Elektriker sind momentan kaum zu kriegen, denn sie sind auf Monate ausgebucht. Auch ist der Schwarzgeldverdienst bei Elektrikern sehr hoch.
Handwerk ist sehr gefragt in Zeiten, wo die Kids lieber Influencer oder Star werden wollen.
Richtig. Deswegen haftet er auch gesamt, selbst wenn er alles richtig gemacht hat.
Wenn er alles richtig gemacht hat, gibt es nichts zu haften.
Das ist ja der Sinn der Zertifizierung: es soll, nach Möglichkeit, kein unvorhersehbarer Schaden entstehen. Deswegen gibt der Zertifizierer erst dann etwas frei, wenn er ausschliessen kann, dass es in dieser Konfiguration zu unvorhersehbaren Schäden kommt. Es kann dauern, das festzustellen, aber es ist eben auch eine Versicherung.
Qui bono und wer hat es erfunden?
Und was war, bevor es diesen Mist gab? Deutschland war trotzdem führend was Qualität betrifft. Sie ist seither eher schlechter geworden, aber Hauptsache, wir haben es gut dokumentiert.
Seit Einführung der Zertifizierungen wurde es ja immer bunter. Es geht inzwischen soweit, dass wegen Industriespionage die Fenster mit Folie beklebt werden müssen, ein Bildschirmschutz vorm Computer, wo man nur noch direkt geradeaus auf dem Bildschirm was erkennen kann, verschlossene Türen, die nur von denen geöffnet werden können, die dafür freigeschaltet sind und die entsprechende Codekarte haben, ausgehende E-Mails müssen jetzt gekennzeichnet werden, als intern oder extern, Ordner müssen mit 3 verschiedenen Klassen gekennzeichnet werden und auf dem Schreibtisch darf auch nichts mehr offen liegen - der Wahnsinn kennt kein Ende und kostet ein Vermögen, von der Zeit, die damit verschwendet wird erstmal nicht zu reden, macht es die Produkte auch bedeutend teurer.
Kannst du dir vorstellen, wie viele Personen in einer Firma damit beschäftigt sind, alles zu dokumentieren? Und wie die Verantwortlichen damit Alle anderen von der Arbeit abhalten? Wir verwalten uns inzwischen zu Tode.
Willst du einen Lieferanten wechseln und nur eine Komponente deines Produktes austauschen, musst du dir die Genehmigung deines Kunden holen und der darf auch noch nein sagen. Oder möchtest du dein Produkt statt in Polen in Ungarn fertigen, musst du dir die Genehmigung deines Kunden holen.
Ich hatte da mal die Idee ein kleines Teil von einem anderen Lieferanten zu beziehen. Es wären 50.000 Euro Einsparung gewesen. Leider wäre die Umstellung im IMDS teurer gekommen.
Der Wahnsinn nimmt kein Ende und jedes Jahr kommt was Neues dazu.
Natürlich bauen zertifizierende Firmen auch Mist. Der Zertifizierungsprozess hilft aber oft, das im Vorfeld zu erkennen.
Der Zertifizierungsprozess ist den Aufwand nicht wert, zumal Unternehmen ja Geschäfte machen wollen und wer wiederholt Mist produziert, ist eh schnell aus dem Geschäft.
Ich hab lieber eine richtig gute Sache als 20 kleine schlechte. Ohne Zertifizierungsprozess wäre unser Markt fest in chinesischer Hand.
Nein, ohne Zertifizierungsprozess hätten wir jede Menge kleine und mittelständische Betriebe und diese auszumerzen hat sich unsere Regierung auf die Fahne geschrieben, im Sinne der Großkonzerne.
Wahrscheinlich träumst du davon.
Es ist ein Albtraum. Aber klar, als bekennender Systemling musst du das ja gut finden.
Es wird schwieriger. Na und? Wenn von 20 Firmengründungen 19 scheitern, und es wegen Zertifizierung 10 gar nicht erst zur Gründung schaffen, ist das nicht weiter schlimm. Dafür bleiben mehr solide Firmen übrig.
Das sehe ich anders. Die Vielfalt hat immer den Standort Deutschland ausgemacht und aus so manch einem, der am Anfang scheiterte, wurde trotzdem noch ein Traditionsunternehmen, was aber so schon im Keim erstickt wird, aus bekannten Gründen - man will dem Mittelstand an den Kragen.
Nicht nur Deutschland macht das seit Jahrzehnten. Gibt kein Grund, das zu ändern.
Ja, das wird weltweit betrieben - Qui bono?