Gestern stellte ich an die Nazi-Cheerleader die Frage in den Raum, wie denn wohl überhaupt Zivilisten in die Azovstal-Bunker gekommen sind, was die wohl da zu suchen hätten. Keiner traute sich an die Antwort...
Nun, da es in Mariupol-Stadt keine Kämpfe mehr gibt, da die Stadt vollständig von den DPR-Milizen und der RF-Armee befreit wurde, nimmt die Anzahl der Zeugenaussagen exponentiell zu.
So bekam man auch die Antwort auf meine Frage...
Eine Frau, die aus dem Stahlwerk Azovstal geflohen ist, sagt in einem Interview: "Die Asowiten wollten nicht, dass wir gehen, sie sagten, die Stadt sei völlig zerstört, die Häuser niedergebrannt und die Russen würden uns erschießen. Aber wir haben über die Radiosender von den humanitären Korridoren gehört, sie haben uns trotzdem nicht rausgelassen."
Sie erklärte auch, dass sie und ihr Mann sich am 24. Februar (dem Tag, an dem die Feindseligkeiten begannen) im Stahlwerk, in dem sie beide arbeiteten, versteckten. Sie dachten der Ort sei sicher, und konnten nicht ahnen, dass sich ihr Arbeitsplatz in eine militärische Festung verwandeln würde. Mit dem Wissen wären sie niemals dorthin gegangen.
Das Interview endet damit, dass die Frau erklärt, dass ihr weiteres Ziel sicher nicht das ukrainisch kontrollierte Gebiet sein wird: "Die Ukraine ist für mich gestorben".
Wetere Aussagen anderer aus dem Stahlwerk gekommener Personen in Kurzform:
- In den Luftschutzbunkern befanden sich von Anfang an ca 400 Personen: die Stahlarbeiter und ihre Familien;
- Das Azov-Regiment hat der Zivilen nicht geholfen, nur die ukrainischen Grenzsoldaten brachten Lebensmittel;
- Die Azovs verteilten Süßigkeiten an Kinder nur vor der Kamera;
- Unter Azovstal gibt es 30 Luftschutzbunker;
- In den Kantinen des Stahlwerks gab es Essen, die Frauen wechselten sich an den Kochstellen ab;
- Sie machten ihr eigenes Brot und gaben es den Kindern als Süßigkeit;
- Sie entkamen aus dem Stahlwerk teilweise selbst, durch Löcher in den Mauern und im Zaun;
- Das Wasser war in den Lagerhäusern, in Flaschen abgefüllt;
- die toten Zivilisten stammen ausschließlich von ukrainischen Streitkräften.
Gestern nun kam die (noch unverifizierte) Meldung, dass die eingeschlossenen Azov verlautbarten, dass keine weiteren Zivilisten mehr freigelassen werden. Die Geiseln werden nunmehr zum Tauschobjekt: 15 Zivilisten für 1 Tonne Lebensmittel.