Daran ist nichts zynisch, ich halte nur nichts davon dass emotional zu betrachten.
Dass in vielen Fällen das gesetzliche Rentensystem nicht ausreichend funktioniert ist wohl nicht bestreitbar, bedeutet ein Automatismus existiert nicht und das war über 4 Jahrzehnte absehbar.
Dazu kommt aus meiner Sicht dass ein staatliches System sowieso schlecht geeignet ist, weil die Bedürfnisse zu unterschiedlich sind. Deswegen bin ich für die Eigenverantwortung des Bürgers.
Dass das gesetzliche Rentensystem derzeit schlechter funktioniert als noch vor den letzten großen Reformen liegt vor allem an der Absenkung des Rentenniveaus. Darüber hinaus gibt es noch weitere strukturelle Mängel - beispielsweise dass nicht alle in der Bevölkerung an der Rentenversicherung beteiligt sind.
Prinzipiell ist dennoch das Rentensystem besser als sein Ruf - weil es einen großen strukturellen Vorteil gegenüber der Eigenkapitalvorsorge hat: Die Umlagefinanzierung.
Dreht man das ganz große Rad wäre es noch besser, man würde ein BGE in vernünftiger Höhe auf Basis einer vermögensbasierten Umlagefinanzierung aufsetzen - dann bräuchte man gar keine staatliche Rentenvorsorge darüber hinaus, und könnte statt dessen alles was über der BGE-Höhe an Altersvorsorge gewünscht ist, der Eigenverantwortung überlassen.
Derzeit den Rest an Umlagefinanzierung in Frage zu stellen, und als Alterantive auf mehr Eigenverantwortung zu setzen, führt zur weiteren Spaltung der Bevölkerung und zu einer starken Öffnung der Armuts- und Vermögensschere.
Wenn man Menschen in die Eigenverantwortung befreien will, muss man dafür die notwendigen Grundvoraussetzungen schaffen. Das geht nur, wenn parallel dazu die soziale Grundabsicherung gesichert ist - und die kann letzten Endes nur sozial umlagefinanziert werden.