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Tod Karl und Rosa 1919

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Humanist62

KINDSKOPFENTLARVER
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das ist Schwachsinn, die Toten in Frankreich sind bei Unfällen ums Leben gekommen

die Sowjetunion war garantiert kein Ideal einer antikapitalistischen Gesellschaft, sondern eine zutiefst menschenverachtende und grausame Diktatur der Millionen zum Opfer fielen.
Ich finde es immer wieder interessant wie ihr euch über die Ermordung von zwei Personen ereifert und gleichzeitig die Ermordung von Millionen Unschuldiger völlig ausblendet.

Mao zb. wollte seine Untertanen völlig entmenschlichen und nur noch mit Zahlen versehen. Jeder Chinese war für ihn nicht mehr als ein Arbeitssklave. Das sind eurer Ideale einer antikapitalistischen Gesellschaft.

Stalin hat hauptsächlich Kommunisten umbringen lassen, welche andere Ideale gehabt haben.
Auch das wird im mainstream nicht richtig dargestellt bzw. ganz verschwiegen.
 

Schipanski

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Dafür ein Top!

Ich finde es jedenfalls erbärmlich wie hier die Ermordung von Liebknecht und Luxemburg noch klein geredet wird

Ach diesen Quatsch "be-toppst" du dann wieder.
Die Ermordung wird doch hier gar nicht kleingeredet. Es wurde nur festgestellt, dass man sich in Zeiten von revolutionären Umständen, an denen man selbst durch Agitation mitwerkelt nicht wundern braucht, dass die Gegenseite einem nicht wohlgesonnen ist und solche Leute eben erschossen werden.
Daher ist es auch ganz weit hergeholt das als Mord zu bezeichnen, wenn de facto Kriegsrecht gilt.

Man sollte anstatt den Romantiker zu geben und angesichts der geschichtlichen Fakten realistisch bleiben. "Schön-" oder "kleinreden" tut hier niemand etwas.
Was ich mich frage Humanist - warum sind Frau "Luxemburg" und Herr Liebknecht eigentlich die Ikonen eurer Bewegung und nicht z.B. die Leute vom von dir idealisierten Prager Frühling, wenn das doch alles so liberal ist heutzutage?
 

gert friedrich

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Ach diesen Quatsch "be-toppst" du dann wieder.
Die Ermordung wird doch hier gar nicht kleingeredet. Es wurde nur festgestellt, dass man sich in Zeiten von revolutionären Umständen, an denen man selbst durch Agitation mitwerkelt nicht wundern braucht, dass die Gegenseite einem nicht wohlgesonnen ist und solche Leute eben erschossen werden.
Daher ist es auch ganz weit hergeholt das als Mord zu bezeichnen, wenn de facto Kriegsrecht gilt.

Man sollte anstatt den Romantiker zu geben und angesichts der geschichtlichen Fakten realistisch bleiben. "Schön-" oder "kleinreden" tut hier niemand etwas.
Was ich mich frage Humanist - warum sind Frau "Luxemburg" und Herr Liebknecht eigentlich die Ikonen eurer Bewegung und nicht z.B. die Leute vom von dir idealisierten Prager Frühling, wenn das doch alles so liberal ist heutzutage?

Liebknecht und Luxemburg sind halt wie Bonnie und Clyde.Irgendwie cool und schräg.
 

Christ 32

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Stalin hat hauptsächlich Kommunisten umbringen lassen, welche andere Ideale gehabt haben.
Auch das wird im mainstream nicht richtig dargestellt bzw. ganz verschwiegen.

falsch, Stalin hat hauptsächlich Leute umbringen lassen um seine Macht zu sichern. Er war ein zutiefst niederträchtiger und hinterhältiger Mensch der seine eigenen Schwächen jedem anderen unterstellte. Daraus entwickelte er eine regelrechte Paranoia. Er war ein Alleinherrscher und hat jeden vernichtet der seiner Meinung nach seine Macht bedrohte oder bedrohen könnte. Der Terror und die Säuberungen hatten nur ein Ziel, seinen unbedingten und absoluten Machtanspruch zu sichern.
 

Tooraj

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Ich teile ausdrücklich NICHT die stalinistischen Ansichten, die wohl auch Rosa Luxemburg und Karl Libknecht vertreten hatten ...

Diese Annahme ist falsch: Rosa Luxemburg (und wohl auch Liebknecht) hat sich von Lenin und Trotzki und der Idee einer "Diktatur des Proletariats" ausdrücklich abgegrenzt. Sie hing der Idee einer Räterepublik an. ( Dies dürfte auch der Grund sein, dass der Geschichtsunterricht der DDR nicht näher auf sie einging. )

Vor allem aber wandte sie sich gegen den reaktionären/rechten Militarismus des dt. Kaiserreichs, welcher von den damaligen SPD-Opportunisten eifrig unterstützt wurde. SPD-Opportunisten wie Noske kann man sich praktisch als Vorläufer der späteren NSDAP vorstellen:
sie schlugen mit brachialer Gewalt Demonstrationen nieder, standen für den Eintritt Deutschlands in den ersten Weltkrieg und warben für Kriegsanleihen.
Im Januar 1919 standen sie angesichts hunderttausender Toter und Kriegskrüppel (und eines demütigenden Friedensvertrags) vor einem Scherbenhaufen - und angesichts dieser Misere fiel ihnen nix weiter als ein Mord an Luxemburg/Liebknecht ein.

Die Geschichte gibt L&L aber Recht: während Jahr für Jahr Tausende zum Grab von Liebknecht & Luxemburg pilgern, interessiert sich heute niemand mehr dafür, wo die Nomenklatura der damaligen SPD verscharrt wurde.

Und die Schande der SPD wirkt bis in die Gegenwart nach.
 

Humanist62

KINDSKOPFENTLARVER
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Ach diesen Quatsch "be-toppst" du dann wieder.
Die Ermordung wird doch hier gar nicht kleingeredet. Es wurde nur festgestellt, dass man sich in Zeiten von revolutionären Umständen, an denen man selbst durch Agitation mitwerkelt nicht wundern braucht, dass die Gegenseite einem nicht wohlgesonnen ist und solche Leute eben erschossen werden.
Daher ist es auch ganz weit hergeholt das als Mord zu bezeichnen, wenn de facto Kriegsrecht gilt.

Man sollte anstatt den Romantiker zu geben und angesichts der geschichtlichen Fakten realistisch bleiben. "Schön-" oder "kleinreden" tut hier niemand etwas.
Was ich mich frage Humanist - warum sind Frau "Luxemburg" und Herr Liebknecht eigentlich die Ikonen eurer Bewegung und nicht z.B. die Leute vom von dir idealisierten Prager Frühling, wenn das doch alles so liberal ist heutzutage?

Weil Luxemburg und Liebknecht die prägenden Elemente einer erneuerten linken Bewegung waren.
Sie lebten nach den marxistischen Idealen von August Bebel, von denen sich die alte SPD immer mehr entfernte.
Das sie auch Fehler machten streitet ja niemand ab.
Es gibt halt keine politische Richtung ohne Fehler.

Der Prager Frühling war eine gänzlich neue Idee, der 3. Weg zw. Kapitalismus und Sozialismus ...
 

Humanist62

KINDSKOPFENTLARVER
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falsch, Stalin hat hauptsächlich Leute umbringen lassen um seine Macht zu sichern. Er war ein zutiefst niederträchtiger und hinterhältiger Mensch der seine eigenen Schwächen jedem anderen unterstellte. Daraus entwickelte er eine regelrechte Paranoia. Er war ein Alleinherrscher und hat jeden vernichtet der seiner Meinung nach seine Macht bedrohte oder bedrohen könnte. Der Terror und die Säuberungen hatten nur ein Ziel, seinen unbedingten und absoluten Machtanspruch zu sichern.

Du sagst ja nur falsch, weil Du es anders nicht kennst.
Ansonsten gebe ich Dir Recht ...
 

Ophiuchus

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Teils ja, was die um ihre Pfründe und ihre Macht besorgten Herrscher und deren Lobbyparteien angeht, teils aber sind sie auch, was die Mörder selbst angeht, wohl gerade mit der heutigen (Af)D und diesem ganzen rechten Hetzersumpf vergleichbar... :cool:

Ich bezog dies darauf , dass beide Seiten in Opposition zum jeweiligen Regime stehen /standen !
Wenn damals die Fronten rechts /links noch klar waren ,
halte ich dies für die Gegenwart für überholt !
Heute ist rechts mehr populistischer Kampfbegriff für alles was man nieder machen möchte .
Wenn du darauf anspielst das aus dem Pool der Freicorps & Co. sich viele in der Zeit nach 33 nach oben arbeiteten geb ich dir recht .
Interessant , das es aus dieser Zeit sogar ein Foto von Adolf auf der SEite der Soldatenräte gibt !
 
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Welcher Gott hat Dich denn geritten ?

Herr laß Hirn regnen :giggle:

Wie kann man nur so blockiert sein? :nono:

Aber auch dieses bornierte unsachliche Gehabe und Ignoranz. :p

Aber so sind typisch Linke, einfach geisteskrank. :rolleyes:
 

denker_1

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das ist Schwachsinn, die Toten in Frankreich sind bei Unfällen ums Leben gekommen

Aha, so nennt man das heute.

die Sowjetunion war garantiert kein Ideal einer antikapitalistischen Gesellschaft, sondern eine zutiefst menschenverachtende und grausame Diktatur der Millionen zum Opfer fielen.

Ich sehe ja den Sowjetstaat heute auch so, aber ob das die damaligen Fans der Sowjetunion auch so gesehen haben, wage ich zu bezweifeln

Ich finde es immer wieder interessant wie ihr euch über die Ermordung von zwei Personen ereifert und gleichzeitig die Ermordung von Millionen Unschuldiger völlig ausblendet.

Damit sind wir wieder in der Gewaltdynamik. Wie viel Unschuldige sterben nicht wegen einer Beteiligung an einem Befreiungskampf, sondern weil sie zufällig in der Nähe des Kampfgeschehens sich aufhalten und in die Kämpfe unschuldig mit hinein geraten.

Wie viele Zivilisten sterben in all unseren Kriegen. Oder werden in die Flucht getrieben. AUch in die Flucht nach Deutschland.

Mao zb. wollte seine Untertanen völlig entmenschlichen und nur noch mit Zahlen versehen. Jeder Chinese war für ihn nicht mehr als ein Arbeitssklave. Das sind eurer Ideale einer antikapitalistischen Gesellschaft.

Da habe ich heute Morgen erst eine interessante Abhandlung über die Marxsche Lehre gelesen. Demnach hatte die Arbeiterklasse noch nie neine wirklich sozalistische Revolution vollbracht sondern ist in einer bürgerlichen Revolution setcken geblieben, die auch nur wieder bürgerliche Ausbeutunggsverhältnisse hervor gebracht hat. Nach Marx kann eine sozialistische Revolution erst dann wirklich gelingen, wenn die Produktivkräfte dazu weit genug entwickelt sind. Ich eränze eigenmächtig dazu, dass auch die Menschen selber in ihrem Verhalten für so eine Gesellschaft reif sein müssen. Die Frage ist nun, wann sind denn diese Prodiuktivkräfte weit genug in diesem Sinne entwickelt? Heute schon? Oder erst in 10, 20 oder 30 Jahren, das heutige Entwicklungstempo voraus gesetzt. Und was bringt das alles, wen die Menschen die Produktionsmittel in Arbeitereigentum, nicnht mehr Staatseigentum überführt haben, dann aber genauso zerstörerisch wirtschaften, wie heute üblich oder sich die Mitarbeiter im Unternehmen gegenseitig den Gewinnanteil streitig machen und sich gegenseitig den Arbeitstag zur Hölle machen, in der Hoffnung, dass dann einige den Betrieb verlassen und nicht mehr am Gewinn partizipieren können? Was passiert mit der Rüstungsindustrie, wenn die in Arbeitereigentum wäre. Wollen dann die Arbeiter endlich auch was von dem risegen Kuchen abhaben, den der Waffenhandel einbringt oder beißen die Arbeiter in den "sauren Apfel" und stellen auf zivile Produktion um?

Ich fürchte jedenfalls dass die Menschheit für so eine wirkliche sozialistische Revolution noch ganz und gar nicht reif ist. Die Arbeiter würden einfach die kapitalistische Produktionsweise zu ihrem Gunsten unverändert fortsetzen, hatten sie die Produktionsmittel in genossenschaftlichem Arbeitereigentum, oder es entsteht wieder dieselbe Diktatur, die wir im Ostblock schon mal hatten. WO die Arbeiter gerade nicht über die Ergebnisse ihrer Produktion bestimmen konnten. Heutige Revolutionen werden da wohl eher den Kapitalismus menschlicher machen und für die Arbeitenden eine bessere Entlohnung oder im besten Fall das viel diskutierte BGE durchsetzen, an den kapitalistischen Produktionsverhältnissen aber nichts wesentliches ändern. Aber schon das jagt den Kapitalisten unbeschreibliche Angst ein. Sonst würden sie nicht so grausam gegen die Gelbwesten vorgehen.
 

Schipanski

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Weil Luxemburg und Liebknecht die prägenden Elemente einer erneuerten linken Bewegung waren.
Sie lebten nach den marxistischen Idealen von August Bebel, von denen sich die alte SPD immer mehr entfernte.
Das sie auch Fehler machten streitet ja niemand ab.
Es gibt halt keine politische Richtung ohne Fehler.

Der Prager Frühling war eine gänzlich neue Idee, der 3. Weg zw. Kapitalismus und Sozialismus ...

Ja gut, wie du sagst schreckten sie vor Gewalt auch nicht zurück, was auch das Luxemburg Zitat, gestern schon gepostet, zeigt:

„Der Sozialismus […] hat […] zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen – gegen Eigentum […] Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegenbleiben.“

Und zum Prager Frühling - da frage ich mich wie gesagt dann eben, wie User Toraaj bei den EsPeDeee-Granden von damals, warum sich bei diesen Prager Widerständlern niemand dafür interessiert, wo sie "verscharrt" sind. Und warum sich darauf heute nicht eher berufen wird. Sondern die Straßenschlachten mit Toten und Verletzten nach dem ersten Weltkrieg romantisch verklärt werden.

Ich bezog dies darauf , dass beide Seiten in Opposition zum jeweiligen Regime stehen /standen !
Wenn damals die Fronten rechts /links noch klar waren ,
halte ich dies für die Gegenwart für überholt !
Heute ist rechts mehr populistischer Kampfbegriff für alles was man nieder machen möchte .
Wenn du darauf anspielst das aus dem Pool der Freicorps & Co. sich viele in der Zeit nach 33 nach oben arbeiteten geb ich dir recht .
Interessant , das es aus dieser Zeit sogar ein Foto von Adolf auf der SEite der Soldatenräte gibt !

Bitte nicht so viel Realität. Besonders was Adolf angeht... ;)
 

denker_1

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Diese Annahme ist falsch: Rosa Luxemburg (und wohl auch Liebknecht) hat sich von Lenin und Trotzki und der Idee einer "Diktatur des Proletariats" ausdrücklich abgegrenzt. Sie hing der Idee einer Räterepublik an. ( Dies dürfte auch der Grund sein, dass der Geschichtsunterricht der DDR nicht näher auf sie einging. )

Da werd ich mich mal schlau machen. Vielleicht gibt es ja Originalschriften von L&L, wo ich deren politische Überzeugungen nachlesen kann.

Vor allem aber wandte sie sich gegen den reaktionären/rechten Militarismus des dt. Kaiserreichs, welcher von den damaligen SPD-Opportunisten eifrig unterstützt wurde. SPD-Opportunisten wie Noske kann man sich praktisch als Vorläufer der späteren NSDAP vorstellen:
sie schlugen mit brachialer Gewalt Demonstrationen nieder, standen für den Eintritt Deutschlands in den ersten Weltkrieg und warben für Kriegsanleihen.
Im Januar 1919 standen sie angesichts hunderttausender Toter und Kriegskrüppel (und eines demütigenden Friedensvertrags) vor einem Scherbenhaufen - und angesichts dieser Misere fiel ihnen nix weiter als ein Mord an Luxemburg/Liebknecht ein.

Die Geschichte gibt L&L aber Recht: während Jahr für Jahr Tausende zum Grab von Liebknecht & Luxemburg pilgern, interessiert sich heute niemand mehr dafür, wo die Nomenklatura der damaligen SPD verscharrt wurde.

Und die Schande der SPD wirkt bis in die Gegenwart nach.

Damals die Unterstützung des Krieges, heute Hartz IV. Die SPD ist nur ihrem Namen nach sozial, nicht aber in ihrem Verhalten.
 

Christ 32

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Diese Annahme ist falsch: Rosa Luxemburg (und wohl auch Liebknecht) hat sich von Lenin und Trotzki und der Idee einer "Diktatur des Proletariats" ausdrücklich abgegrenzt. Sie hing der Idee einer Räterepublik an. ( Dies dürfte auch der Grund sein, dass der Geschichtsunterricht der DDR nicht näher auf sie einging. )

Dazu gibt es widersprüchliche Aussagen, mal hat sie sich von Lenin abgegrenzt und wenig später dies oder das bestätigt. Menschen ändern ihre Meinung und sind flexibel bei der Wahl der Mittel. Ich glaube das sie sich nicht festgelegt hat, das Proletariat sollte primär an die Macht, wie man das letztlich organisieren sollte war vermutlich sekundär. Insgesamt eine komplexe Geschichte die sehr umstritten ist und verschieden interpretiert werden kann.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

Da habe ich heute Morgen erst eine interessante Abhandlung über die Marxsche Lehre gelesen. Demnach hatte die Arbeiterklasse noch nie neine wirklich sozalistische Revolution vollbracht sondern ist in einer bürgerlichen Revolution setcken geblieben, die auch nur wieder bürgerliche Ausbeutunggsverhältnisse hervor gebracht hat. Nach Marx kann eine sozialistische Revolution erst dann wirklich gelingen, wenn die Produktivkräfte dazu weit genug entwickelt sind. Ich eränze eigenmächtig dazu, dass auch die Menschen selber in ihrem Verhalten für so eine Gesellschaft reif sein müssen. Die Frage ist nun, wann sind denn diese Prodiuktivkräfte weit genug in diesem Sinne entwickelt? Heute schon? Oder erst in 10, 20 oder 30 Jahren, das heutige Entwicklungstempo voraus gesetzt. Und was bringt das alles, wen die Menschen die Produktionsmittel in Arbeitereigentum, nicnht mehr Staatseigentum überführt haben, dann aber genauso zerstörerisch wirtschaften, wie heute üblich oder sich die Mitarbeiter im Unternehmen gegenseitig den Gewinnanteil streitig machen und sich gegenseitig den Arbeitstag zur Hölle machen, in der Hoffnung, dass dann einige den Betrieb verlassen und nicht mehr am Gewinn partizipieren können? Was passiert mit der Rüstungsindustrie, wenn die in Arbeitereigentum wäre. Wollen dann die Arbeiter endlich auch was von dem risegen Kuchen abhaben, den der Waffenhandel einbringt oder beißen die Arbeiter in den "sauren Apfel" und stellen auf zivile Produktion um?

Ich fürchte jedenfalls dass die Menschheit für so eine wirkliche sozialistische Revolution noch ganz und gar nicht reif ist. Die Arbeiter würden einfach die kapitalistische Produktionsweise zu ihrem Gunsten unverändert fortsetzen, hatten sie die Produktionsmittel in genossenschaftlichem Arbeitereigentum, oder es entsteht wieder dieselbe Diktatur, die wir im Ostblock schon mal hatten. WO die Arbeiter gerade nicht über die Ergebnisse ihrer Produktion bestimmen konnten. Heutige Revolutionen werden da wohl eher den Kapitalismus menschlicher machen und für die Arbeitenden eine bessere Entlohnung oder im besten Fall das viel diskutierte BGE durchsetzen, an den kapitalistischen Produktionsverhältnissen aber nichts wesentliches ändern. Aber schon das jagt den Kapitalisten unbeschreibliche Angst ein. Sonst würden sie nicht so grausam gegen die Gelbwesten vorgehen.

Ich glaube nicht, dass es jemals eine erfolgreiche sozialistische Gesellschaft geben kann, es sei denn vielleicht wir erfinden eine Art universellen Replicator, wie er in Science Fiction wie Star Trek vorkommt und entfernen damit jede Art materieller Ressourcenbegrenzung. Allerdings glaube ich nicht, dass das möglich ist.
Und selbst dann ist es durchaus vorstellbar, dass Vergleich und das Ausmachen einer relativen sozialen Stellung so tief im Menschen verwurzelt ist, dass sich diese Facette der menschlichen Existenz einfach verlagern würde und man anstelle materieller Rangbildung, Schaffenskraft oder forscherisch-wissenschaftliche Leistung heranzieht.
Das Problem besteht im Sozialismus meiner Ansicht nach schon darin, dass es, will man totalitäre Systeme der Steuerung vermeiden, sehr verantwortungsvolle und einsichtige Individuen in praktisch 100% der Fälle braucht. Besonders dann, wenn sie deutlich leistungsfähiger, intelligenter oder gebildeter sind als der gesellschaftliche Durchschnitt sind, müssten sie sich freiwillig und für das Wohl dritter zurücknehmen. Das wiederum ist eine sehr seltene Eigenschaft und ich glaube nicht, dass es eine fast anarchische Gesellschaft dieser Art perfekter Individuen geben kann.
 

Ophiuchus

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Ja gut, wie du sagst schreckten sie vor Gewalt auch nicht zurück, was auch das Luxemburg Zitat, gestern schon gepostet, zeigt:

„Der Sozialismus […] hat […] zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen – gegen Eigentum […] Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegenbleiben.“

Aber das ist doch wesentlich ehrlicher als das Friede / Freude / Eierkuchen Getue der Asozialen Marktwirtschaft !

Wieviele werden im Räderwerk des jetzigen Systems zermahlen ?

https://www.tag24.de/nachrichten/st...te-suizid-wegen-arbeitslosigkeit-armut-390400
 
OP
B

busse

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Diese Annahme ist falsch: Rosa Luxemburg (und wohl auch Liebknecht) hat sich von Lenin und Trotzki und der Idee einer "Diktatur des Proletariats" ausdrücklich abgegrenzt. Sie hing der Idee einer Räterepublik an. ( Dies dürfte auch der Grund sein, dass der Geschichtsunterricht der DDR nicht näher auf sie einging. )

Vor allem aber wandte sie sich gegen den reaktionären/rechten Militarismus des dt. Kaiserreichs, welcher von den damaligen SPD-Opportunisten eifrig unterstützt wurde. SPD-Opportunisten wie Noske kann man sich praktisch als Vorläufer der späteren NSDAP vorstellen:
sie schlugen mit brachialer Gewalt Demonstrationen nieder, standen für den Eintritt Deutschlands in den ersten Weltkrieg und warben für Kriegsanleihen.
Im Januar 1919 standen sie angesichts hunderttausender Toter und Kriegskrüppel (und eines demütigenden Friedensvertrags) vor einem Scherbenhaufen - und angesichts dieser Misere fiel ihnen nix weiter als ein Mord an Luxemburg/Liebknecht ein.

Die Geschichte gibt L&L aber Recht: während Jahr für Jahr Tausende zum Grab von Liebknecht & Luxemburg pilgern, interessiert sich heute niemand mehr dafür, wo die Nomenklatura der damaligen SPD verscharrt wurde.

Und die Schande der SPD wirkt bis in die Gegenwart nach.

An Dummköpfe die an einen lebenswerten Sozialismus glauben fehlt es nie, auch bei der Demo von Karl und Rosa nicht. Bis zum nächsten sozialistischen Versuch, im Augenblick scheitert er in Venezuela.
Der DDR Geschichtsunterricht ging sehr wohl auf die beiden ein, sieh dir doch einfach die Geschichtsbücher an.
Und nochmal, die Gewalt ging erst von Spartakus aus, erst dann holte Noske die Truppen nach Berlin. Wir wollen doch hier nichts verdrehen.
Nach Liebknechts Hetzrede kehrte ihnen mehr als die Hälfte der Soldatenräte den Rücken zu , ein guter Anfang der "Räterepublik" . Du meinst nicht die hätten daraus keine Konsequenzen gezogen , wenn sie obsiegt hätten? Das glaubst Du doch selbst nicht, die hätten sich sang-und klanglos in die Verbrecherliste der Kommunisten eingereiht. Auch schon deshalb weil Luxemburg eine Internationalistin war.
busse
 

Volkmar

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Ich glaube nicht, dass es jemals eine erfolgreiche sozialistische Gesellschaft geben kann, es sei denn vielleicht wir erfinden eine Art universellen Replicator, wie er in Science Fiction wie Star Trek vorkommt und entfernen damit jede Art materieller Ressourcenbegrenzung. Allerdings glaube ich nicht, dass das möglich ist.
Und selbst dann ist es durchaus vorstellbar, dass Vergleich und das Ausmachen einer relativen sozialen Stellung so tief im Menschen verwurzelt ist, dass sich diese Facette der menschlichen Existenz einfach verlagern würde und man anstelle materieller Rangbildung, Schaffenskraft oder forscherisch-wissenschaftliche Leistung heranzieht.
Das Problem besteht im Sozialismus meiner Ansicht nach schon darin, dass es, will man totalitäre Systeme der Steuerung vermeiden, sehr verantwortungsvolle und einsichtige Individuen in praktisch 100% der Fälle braucht. Besonders dann, wenn sie deutlich leistungsfähiger, intelligenter oder gebildeter sind als der gesellschaftliche Durchschnitt sind, müssten sie sich freiwillig und für das Wohl dritter zurücknehmen. Das wiederum ist eine sehr seltene Eigenschaft und ich glaube nicht, dass es eine fast anarchische Gesellschaft dieser Art perfekter Individuen geben kann.

Dafür ein Top aber man muss nicht nur daran glauben, sondern wenn man einen Schritt zurücktritt, kann man es klar erkennen. Das Leistungsprinzip und die Verschiedenheit ist sogar der Takt des gesamten Universums. Es lässt sich nichts begradigen, was nicht zu begradigen ist. Alleine nur der Versuch kommt schon dem Wahnsinn und dem Stillstand nahe. Die WK's bestätigen das auch.
 

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„Der Sozialismus […] hat […] zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen – gegen Eigentum […] Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegenbleiben.“

Und zum Prager Frühling - da frage ich mich wie gesagt dann eben, wie User Toraaj bei den EsPeDeee-Granden von damals, warum sich bei diesen Prager Widerständlern niemand dafür interessiert, wo sie "verscharrt" sind. Und warum sich darauf heute nicht eher berufen wird. Sondern die Straßenschlachten mit Toten und Verletzten nach dem ersten Weltkrieg romantisch verklärt werden.



Bitte nicht so viel Realität. Besonders was Adolf angeht... ;)

Das Zitat von Luxemburg gefällt mir auch nicht (trotzdem war sie aber keine Terroristin), darum stehe ich ja auch eher zum Prager Frühling ...

Einzig der Mord an sie war Terror.
Man verbreitete auch Flyer mit Mordaufrufen (ala "schlagt Ihre Führer tot" ), auch das wurde noch nicht erwähnt.
Also die Gegenseite war keineswegs friedlicher !
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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