...Mir ist unklar, wie man sich hinstellen kann und solche Allgemeinaussagen der Politiker für bare Münze nehmen kann. „Die Rente ist sicher“ war genauso gelogen wie die Mähr vom reichen Deutschland. Es bleibt nur eine Schlussfolgerung, der Deutsche lässt sich gerne belügen und damit ist er an seinem Schicksal selbst schuld...
Es war nicht einfach, deine Beiträge auf den letzen Seiten ohne Herzrhythmusstörungen zu überstehen. Es ist mir zu zeitintensiv, alles auseinanderzunehmen und zu korrogieren. [MENTION=2950]Heli[/MENTION] hat dir ja schon in angemessener Weise geantwortet, was offensichtlich keine Wirkung zeigt, denn eine gemeinschaftliche/gesellschaftliche Denkweise ist dir weitgehend fremd, im Gegensatz zu kapitalistischer/egoistischer.
Ich will nur auf wenige Dinge eingehen.
Der Deutsche lässt sich mit Sicherheit nicht gerne belügen, aber man hat ihn in den letzten ca. 70 Jahren in der Regel dazu erziehen können, Politikern und auch Arbeitgebern, der Wirtschaft, den Banken und ihren Medien in hohem Maße zu vertrauen. Das war auch lange Zeit berechtigt, denn Anstand, Respekt und moralisches Denken waren nicht nur Teil der Erziehung, sondern wurden auch täglich
vorgelebt, im Umgang miteinander und auch in Vertragsbedingungen.
Der Kapitalismus hat diese zivilisatorischen Errungenschaften fast ausnahmslos abgeschossen. Übrig geblieben ist in der heutigen Ellebogengesellschaft reines Renditedenken und so kann man tatsächlich mittlerweile kaum noch jemandem vertrauen, nur die meisten Deutschen wissen das noch nicht. Sie kriegen noch nicht einmal mit, dass die politische Ebene in Verbindung mit der wirtschaftlich-finanziellen versucht, selbst das Vertrauensverhältnis der Kinder zu ihren Eltern zu zerstören.
Das der Deutsche an seinem Schicksal also selbst Schuld sei, trifft in den meisten Fällen nicht zu.
So sind deine Beiträgen nicht nur mit rein kapitalistischer Denkweise durchzogen. Auch auf den Wahrheitsgehalt muss man sie gewaltig prüfen:
...Der Unterschied besteht nur darin, dass wir auf der Verbindlichkeitsseite Sachen wie Mütterrente, Baukindergeld, ungedeckte Rentenverpsrechungen… stehen haben. 100 Milliarden p.a. in ein kaputtes Rentensystem schießen zu müssen, ist ein gewaltiger Schuldenberg...
Erstens wirst du den Vorwurf "ungedeckte" Rentenversprechungen nicht belegen können und zweitens sind 100 Milliarden p.a. an Steuergeld in das Rentensystem kein Schuldenberg. Entweder gehörst du nun zu deiner kritisierten Gruppe der Deutschen, die sich deiner obigen Ausführung nach gerne belügen lässt, oder du lügst bewusst, wie das dein Arbeitgeberverband und die Wirtschaftsweisen nur zu gerne in Bezug auf das Rentensystem tun, um den Rentnern ein schlechtes Gewissen einzuimpfen.
Deiner eigenen Vorgehensweise schuldig, solltest du Fakten nicht ungeprüft zur Kenntnis nehmen und schon gar nicht als das Non-Plus-Ultra verbreiten.
Fakt ist, dass die Politiker in unverschämter Weise die Rentenkasse jährlich mit einer Summe von fast 100 Millarden Euro durch versicherungsfremden Leistungen belasten, diese aber nur mit 60 bis 70 Milliarden Euro zurückzahlen.
Die Zurückzahlung von ca. 60 bis 70 Milliarden Euro benutzt du, die Medien und deine Gehilfen in Form von oben genannten Institutionen, der Gesellschaft weiszumachen, dass das völlig gesunde Rentensystem jährlich bezuschusst werden müsste.
Das Gegenteil ist der Fall. Mit den 60 bis 70 Milliarden Euro Steuergeld, die jährlich in das Rentensystem fließen, wird noch nicht einmal die Summe an die Renter zurückbezahlt, die man ihnen vorher durch versicherungsfremde Leistungen weggenommen hat.
Da diese Schweinerei jedes Jahr passiert, schuldet der Bund den Rentnern mittlerweile eine Summe von weit über 700 Milliarden Euro, Zinsen nicht einkalkuliert.
Fazit:
Dass die Rentenkasse jährlich durch Steuergeld bezuschusst werden muss oder deine Feststellung, es würde sich um ein "kaputtes" Rentensystem handeln, sind satte Lügen.
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Zu deinen widersprüchlichen Aussagen:
Entscheidungsfreiheit
...Wenn es um den Finanzierungsanteil angeht, besonders den unfreiwilligen, sind das eben auch charakterlich Steuern und Abgaben. Besonders da keiner der am Arbeitsverhältnis beteiligten Parteien darauf Zugriff oder eine Entscheidungsfreiheit hat...
Halten wir hier einmal deine Meinung fest, dass weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer bei bestimmten Dingen eine Entscheidungsfreiheit besitzt.
...Das ist gesetzlich ja nicht möglich. Der Deutsche hätte auf einer Veränderung des Rentensystems bestehen müssen. Hat er aber nicht, die unschwer absehbare Konsequenz ist Altersarmut...
Was denn jetzt? Erst sagst du, dass der Arbeitnehmer diesbezüglich keinen Zugriff und keine Entscheidungsfreiheit hat und jetzt knallst du ihnen vor den Kopf, dass sie selbst Schuld wären an der Halbierung der Rente und am aktuellen Rentensystem, weil sie auf ein besseres hätten bestehen müssen?
Wie macht man das, als mittlerweile zum kleinen Teil der Gesellschaft geschrumpften Arbeiterschaft, auf ein besseres Rentensystem zu bestehen, wenn es die Gesellschaft gemeinsam noch nicht einmal schafft darauf zu bestehen, den UN-Migrationspakt aus berechtigten Gründen in der aktuellen Form nicht zu unterschreiben???
...Von mir aus magst du das deplaziert finden, ändert an der Tatsache, dass die Belastung völlig überproportional ist...
Ach, dein Gewinn wird überproportional belastet?
Soll ich dir jetzt dasselbe vor den Kopf knallen, was du gerade den Arbeitern und Arbeitnehmern vorgehalten hast, von wegen
"Der Deutsche hätte auf einer Veränderung des Rentensystems bestehen müssen. Hat er aber nicht, die unschwer absehbare Konsequenz ist Altersarmut"???
Das sähe dann so aus:
>> Der Deutsche Selbstständige hätte auf weniger Belastung seiner Gewinne bestehen müssen. Hat er aber nicht, die unschwer absehbare Konsequenz ist ein kleinerer großer Gewinn.<<
Wie war das jetzt noch mit "Entscheidungsfreiheit"?
Fazit:
So können wir nicht miteinander umgehen und so wird das auch nichts.
Es ist jenseits zivilisatorischer Errungenschaften wie Anstand, Respekt, Moral und Gemeinschaftsdenken, wenn Arbeitgeber und ihre Gehilfen weiterhin auf der Arbeiter-/Arbeitnehmerschaft rumprügeln und der Anteil des Kuchens für die "Hautevolee" NIE groß genug ist.
Das aktuelle Verhalten der Oberschicht ist asozial.
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Ein weiterer Widerspruch:
Löhne
...Nein, aber klar ist auch, dass die Löhne in Deutschland über Jahre zu hoch waren,...
...und damit höhere Gehälter für Pflegekräfte und Investitionen verhindern...
Was denn jetzt? Sind die Löhne zu hoch oder zu niedrig?
Wann ist ein Lohn für dich zu hoch und wann ist er zu niedrig und wer soll jetzt die höheren Löhne für Pflegekräfte bezahlen, wenn du deinen eigenen üppigen Gewinn jetzt schon als zu klein betrachtest?
Ach ja, da ist ja noch der Arbeiter - der damals zu hohe und jetzt zu niedrige Löhne hat - und der Rentner, dem seine "selbst verschuldet" (er hatte ja Entscheidungsfreiheit) halbierte Rente versteuert wird - da lässt sich sicher noch was abzapfen.
Fazit:
Wenn Arbeitgeber ihr Kriegsbeil gegenüber dem Arbeiter/Arbeitnehmer und dem Rentner nicht begraben, wird das nicht gut enden.
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...dass eine erfolgreiche und freie Gesellschaft al Basis den eigenverantwortlichen Bürger braucht um sich gegen autoritäre Tendenzen und den Verfall der sozialen Strukturen zu schützen...
Du redest über den Verfall von "sozialen Strukturen"?
Hat dieser Begriff überhaupt Platz in deinem Wortschatz (Stichwort: "Halbierung der Rente" und "selbst schuld")?
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...Ich mache aus meinem Vermögen keinen Hehl, ist aber auch für die Logik meines Denkens nicht sonderlich relevant...
Richtig. Aber das alleinige Vorhandensein dessen scheint sie zu behindern.