Diese Frage ist tendenziös und somi typisch für eine bestimmte Art verkommener Denkweise. Erstens nennst Du Menschen, die in einer perversen und tödlichen Situation wie zum Beispiel zur Zeit in Aleppo sich und ihre Kinder in Sicherheit bringen wollen, von vornherein menschlichen Abschaum. Was nicht zuletzt bedeutet, daß die Ostpreußen, die vor den heranrückenden Sowjets, flohen, ebensolche waren und die DDR-Flüchtlinge, die weitaus weniger zu erdulden hatten, ebenfalls. Es gibt das Menschenrecht auf Würde und Sicherheit, und wenn dies nur durch Flucht zu verwirklichen ist, ist diese legitim.
Weiterhin ist es geschichtlicher Unfug. Die gesamte europäische Kultur ist eine Kultur, die von alters her, angefangen von der Stadt Rom, die, wie ihr Ursprungsmythos erzählt, von Flüchtlingen aus dem verbrannten und besiegten Troja gegründet wurde, über die Völkerwanderungen um die Zeitenwende herum, die vor den anbrandenden Hunnen nach Westen flohen, bis hin zu den Einwanderern nach Amerika, die auch zum größten Teil vor unsäglichen Zuständen im alten Europa flohen. Migration ist und war kein Zeichen für Abschaum. sondern Jahrtausende altes geschichtliches Phänomen und Tatsache.
Die Gegenüberstellung - hier Heldentum, dort Abschaum - ihrerseits ist ein unsägliches Zeichen eelischer Verrottung und Verrohung, daß einem übel davon werden kann und wie sie schlimmer nicht zu denken ist. Es ist eine Schande für unsere Gesellschaft. Widerlich.