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Schwärmt aus in die Welt, um eine andere zu schaffen !

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

I

Iphigenie

Schwärmt aus in die Welt, um eine andere zu schaffen !

@ all

Immer mehr sich links dünkende Menschen verfallen in eine
selbst verursachte politische Geistesstarre, isolieren sich
freiwillig und schließen sich in ihr Dachkämmerlein ein und
machen "linke" Politik, indem sie wie das Kanienchen auf die
Schlange auf die Nachrichtenfluten der Massenmedienpro-
duktionsmaschinen starren, sich dort etwas herauspicken,
einen Kommentar dazu schreiben, und das Ganze in irgendwelche
Mailinglisten und Foren hineinmüllen.

Still vegetieren sie vor sich hin und verlassen den
Wohn-Raum nur für ihre Notdurft und Essensbesorgungen. Gehen
sie einer regulären Brötchenverdienarbeit nach, reden sie am
Arbeitsplatz so gut wie überhaupt nicht über politische Themen,
aus Angst, sie könnten wegen Aufwiegelei (Friedensparagraph
im Betriebsverfassungsgesetz! ) ihren Job verlieren.

Durch ihre Sprachlosigkeit tendiert ihr Selbstbewußtsein zudem
immer stärker gegen Null. Mit einem Wort: Sie können nur auf
die böse Welt r e a g i e r e n, selbst aber nicht a g i e r e n;
gleich zahnlosen Tigern dümpeln sie geistig dumpf dahinvegitierend
vor sich hin.

Alle großen Parteien, Organisationen oder zentralistisch
geführten Bewegungen können aus ihrer Natur heraus keine
demokratischen Strukturen gewährleisten und müssen, ob sie
wollen oder nicht, Macht über andere Menschen ausüben
(die Macht des Menschen über den Menschen ist aber des
Menschen größter Feind!). Sie sind kontraproduktiv
und demokratiezerstörend.

Die Zukunft gehört kleinen dezentral selbständig autonom
arbeitenden Gruppen ohne Namen, mit nicht mehr als acht
Personen (acht Personen können sich in jeder Privatwohnung
treffen). Diese Leute können ganz für sich entweder als
Individuen oder als Gruppe beschließen, was zu tun ist.

Was praktisch zu tun ist?
Einen Riecher zu entwickeln für die tatsächlichen Vorgänge
und Gegebenheiten, um das immer noch vorhandene Vertrauen
der Menschen in das sie vernichten wollende System zunichte
zu machen, um Raum zu schaffen für das sich beschäftigen mit
einer anderen menschenfreundlicheren Welt.


[COLOR="Sienna"]In diesem Tröööt sollen Ideen Platz finden, die in ganz kleinem Rahmen jeder Einzelne von uns zu leisten fähig ist.[/COLOR]

Ich fange mal mit der ersten Idee an:

Man legt sich ein paar gute Sätze zurecht, betritt mit einem
nichtbetriebsbereiten Händy die U-Bahn,setzt oder stellt sich
dort hin, wo man glaubt auf Leute zu treffen, die mit den Sätzen
etwas anfangen können - und spricht diese so laut, daß sie von
denen gehört werden, die sie hören sollen. Vortrefflich geht das
auch auf einem langsam dahinfahrenden Fahrrad.

grüße
Iphi:)
 
OP
W

wafi

tscha Iphi

eigentlich völlig richtig was du schreibst. Bin allerdings eher dermaßen desillosioniert, daß ich kaum glaube, daß es irgendeinen Sinn im Moment macht. Die Leute sind alle völlig vernagelt. Allein was Wirtschaft anbetrifft ... seh ich heute im Rindernetz, daß 7% Zinsen für Tagesgeld angeboten wird, da fragt man sich, wer da wem ins Hirn scheißt ... oder ob solches überhaut vorhanden ist. Kann man nur fragen, wenn Realwirtschaft schrumpft, wie soll es denn dann möglich sein solche Zinssätze in Realita irgendwo zu verdienen? Aber da kommen dann die Neunmalklugen und meinen, der Markt regelt das schon und die Linke ... tztztz siehe mein Altersheimbericht im thread Berlin hat was zu feiern ...

Ich befürchte die Verblödetheit ist dermaßen fortgeschritten, daß die Leute tatsächlich erst realen Mangel spüren müssen, bis sie was merken ... aber ob daraus dann die richtigen Konsequenzen gezogen werden???? Ich weiß es nicht.

Gruß
Peter
 
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Die Massen beeinflussen und überzeugen zu wollen, ist ohne die dazu nötigen Massenmedien völlig aussichtslos. Was richtest Du in der U-Bahn oder in einem Wirtshaussaal schon aus, gegen das tägliche Fernsehen, Radio und die Lügenpresse. Dazu kommen dann noch die Zwänge im Beruf und die berechtigten Ängste der Leute vor Repressionen.

Es wäre aber schon ein Fortschritt, wenn sich kritische Intellektuelle besser vernetzen könnten. Also verzettelt Euch nicht mit dem Versuch, die Massen zu erreichen.
 
OP
I

Iphigenie

tscha Iphi

(......)

Ich befürchte die Verblödetheit ist dermaßen fortgeschritten, daß die Leute tatsächlich erst realen Mangel spüren müssen, bis sie was merken ... aber ob daraus dann die richtigen Konsequenzen gezogen werden???? Ich weiß es nicht.

Gruß
Peter
...Werden sie nicht.
Die Leute werden dann kurz in großen Demonstrationen mit
heller Flamme auflodern, die alsbald recht schnell von den
Massenmedien genutzt wird, m einen "großen" Mann aufzubauen
und zu protegieren.
Dieser Mann wird sich an die Spitze des Protestes stellen,
um die Flamme gekonnt zu ersticken. Das Ende vom Lied:
Eine Notstandsregierung....eine demokratische Diktatur, die
alles zum Besten wenden wird. Die Leute werden sehr
dankbar sein, wie sie es schon 1933 waren.

grüße
Iphi:rolleyes2:
 
OP
W

wafi

ich weiß Iphi

diese Gefahr ist absolut real. Leider.

Ich frag mich was anderes ... läßt sich natürlich nicht alleine durchziehen und keine Ahnung wo Leute sind, die mit ziehen könnten ...

die Krise wird zu massiven Firmenzusammenbrüchen führen. Heißt, es gibt im nächsten Jahr Firmen für nen Euro zu kaufen ... Wie könnte man nen Netzwerk aufbauen, diese Firmen aufzukaufen und als selbstverwaltete Betriebe weiter zu führen?
Man könnte in der Katastrophe ja auch ne Chance sehen ...

Gruß
Peter
 
OP
I

Iphigenie

....keine schlechte Idee....hast Du da an Argentinien gedacht?
Ich glaub da hat so was ganz gut geklappt. Ich weiß darüber
(Argentinien) aber zu wenig.

Liegt das Problem vielleicht nicht darin, daß so ein
selbstverwalteter Betrieb dennoch den "Natur"-Gesetzen
des kapitalistischen Systems unterworfen ist, das heißt
die Selbstverwalter, die bisher von einem Kapitalisten
ausgebeutet wurden, sich nun selbst ausbeuten dürfen ?

Sind Genossenschaftsbetriebe nicht auch so was ähnliches?

grüße
Iphi:kopfkratz:
 
OP
I

Iphigenie

Die Massen beeinflussen und überzeugen zu wollen, ist ohne die dazu nötigen Massenmedien völlig aussichtslos. Was richtest Du in der U-Bahn oder in einem Wirtshaussaal schon aus, gegen das tägliche Fernsehen, Radio und die Lügenpresse. Dazu kommen dann noch die Zwänge im Beruf und die berechtigten Ängste der Leute vor Repressionen.

Es wäre aber schon ein Fortschritt, wenn sich kritische Intellektuelle besser vernetzen könnten. Also verzettelt Euch nicht mit dem Versuch, die Massen zu erreichen.

Hi,

und was haben die kritischen Intellektuellen davon, vernetzt zu sein?
Was können sie konkret damit anfangen?

Und zu dem anderen, ersten Punkt; zu der Frage, was ich damit in einer
U-Bahn anrichten kann:

Höchstwahrscheinlich genau so viel oder genau so wenig, wie Du
erreichst, wenn Du irgendwelche Tröööts mit unumstößlichen
Beweisen zumüllst, daß Karl Marx ein Agent - von wem auch immer -
gewesen sei.

grüße
Iphi:)
 
OP
W

wafi

sicher Iphi
mit der Kritik hast du grundsätzlich recht. Insbesondere bis so ein Betrieb die Finanzierung wieder abgezahlt hat, ist es eben nen Problem, danach braucht man den Schwachsinn des permanenten Wachstums nicht mehr zu machen.

Ne Möglichkeit zur Finanzierung von solchen Sachen wären eben privatkredite mit geringem Zinssatz, so nach dem Motto, lieber 1000 Freunde im Rücken, statt eine Bank im Nacken.

Denke es wird echte Schnäppchen geben.

Gruß
Peter
 
OP
I

Iphigenie

.......... und was wäre ein ideales echtes Schnäppchen für Dich?
Und wieviel Leute soll dieses Unternehmen haben?

Hast Du 1000 Freunde, die Dir einen Kredit zinslos (oder
geringem Zinssatz)geben würden? Gibt es nicht auch die Möglichkeit,
von den 1000 Freunden eine Bürgschaft über sagen wir 1000 Euro
zu erhalten? Das hübsche Sümmchen könntest Du dann mit einiger
Sicherheit von der GLS als Kredit mit einem niedrigen Zurückzah-
lungszins erhalten.

grüße
Iphi :winken::)
 
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Hi,

und was haben die kritischen Intellektuellen davon, vernetzt zu sein?
Was können sie konkret damit anfangen?
Die müssen sich dann ihre Informationen nicht mehr mühsam alle selber zusammensuchen. :)

Außerdem können sie vielleicht eigene Portale und Verlage betreiben und sich irgendwo für tiefschürfende Diskurse treffen. :rolleyes2:

Wenn wir uns hier nicht vernetzt hätten, würdest Du nie an Marx gezweifelt haben. :winken:
 
OP
W

wafi

Iphi

klar ist die GLS BAnk ne gute Anlaufadresse, aber es geht eben auch mit Direktkrediten.

Das Problem ist simpel Firmen zu finden in denen AN dazu bereit sind sich selbst zu verwalten und denen man versucht dabei zu helfen. Mit know how und Ideen. Die Betriebsgrößen sind egal, denke aber viele kleine sind deutlich besser als ein großer, insbesondere wenn die vernetzt werden können. Der Punkt im Moment ist simpel, daß die Firmen zur Zeit zu teuer sind und die Leute in den Firmen noch nicht wirklich von dem Desaster heute überzeugt. Kommt aber ... schneller als man denkt.

Gruß
Peter
 
OP
I

Iphigenie

Die müssen sich dann ihre Informationen nicht mehr mühsam alle selber zusammensuchen. :)

Es macht unter anderem einen Intellektuellen aus,
daß er die, für ihn notwendigen Informationen schnell findet.
Abgesehen davon: Die Informationen, die Du zusammenträgst,
werden höchstens von einem Dutzend Intellektuellen weltweit
gesucht....und davon versteht vielleicht gerade einmal die
Hälfte Deutsch.:)

Außerdem können sie vielleicht eigene Portale und Verlage betreiben und sich irgendwo für tiefschürfende Diskurse treffen.

Naja....ich bewundere irgendwo Deine kindlich
gebliebene Zuversicht

Wenn wir uns hier nicht vernetzt hätten, würdest Du nie an Marx gezweifelt haben. :winken:

So läuft das in meinem Gehirn nicht.....
So lange ich denken kann, habe ich immer gefunden, daß ich
von jedem Menschen etwas lernen kann, ganz gleich, ob es
sich um einen sogenannten bösen oder guten Menschen handelt.
In jedem von uns steckt nun mal Gutes und Böses. Oder anders
gesagt: Ich picke mir von jedem Menschen das raus, von dem
ich meine, daß es meinem Gedankenuniversum nützliche Dienste
leistet.
Du bist nun mal der Gefangene einer Verschwörertheorien-Moral,
aus der du nicht entkommen und aus der Du nicht entfliehen
kannst. :)

Grüße
Iphi :)
 
OP
M

Myron

Zitat:
In diesem Faden sollen Ideen Platz finden, die in ganz kleinem Rahmen jeder Einzelne von uns zu leisten fähig ist.

Ich fange mal mit der ersten Idee an:

Man legt sich ein paar gute Sätze zurecht, betritt mit einem
nichtbetriebsbereiten Händy die U-Bahn,setzt oder stellt sich
dort hin, wo man glaubt auf Leute zu treffen, die mit den Sätzen
etwas anfangen können - und spricht diese so laut, daß sie von
denen gehört werden, die sie hören sollen. Vortrefflich geht das
auch auf einem langsam dahinfahrenden Fahrrad.


Man bräuchte länger Zeit zum darüber Nachdenken, find ich, um auf zündende Ideen zu kommen ....nur die hab ich nicht.

Diese erste Idee hat mich bereits damals nicht sonderlich überzeugt.:rolleyes2:

Zitat:
„Die Massen beeinflussen und überzeugen zu wollen, ist ohne die dazu nötigen Massenmedien völlig aussichtslos. Was richtest Du in der U-Bahn oder in einem Wirtshaussaal schon aus, gegen das tägliche Fernsehen, Radio und die Lügenpresse.“

So negativ würde ich das nicht sehen.
Mal ganz abgesehen davon, dass mir Massenverhalten immer suspekt ist, geht es im Moment doch nicht darum, die Massen zu „beinflussen“.
Zwischen "Einzelner" und "Massen" liegt, sagen wir es mal so, mindestens der Schritt eines Siebenmeilenstiefels. Und hier glaubt doch keiner, erst recht nicht an Märchen, oder doch :p

Wenn ich die eingangs von mir zitierte, gestellte Grundfrage lese, frage ich mich zu allererst, was ist das Ziel, die Vision, die am Ende des Horizonts steht, ...das frag ich mich hier in diesem Forum als Zaungast übrigens schon vom ersten Tag an, mir ist bis heute nicht klar, welche Richtung ihr hier verfolgt, sofern ihr überhaupt eine gemeinsame Richtung habt, ist das hier nur eine `linke Versammlung`, oder blickt man hier auch über den linken Tellerrand hinaus?

Ja ich weiss, der Begriff „links“ scheint hier am häuftigsten verwendete `Lieblingsmethapher` zu sein, das Schokoladendessert, das sie hier am liebsten hier essen, hier scheint keiner auf Diät zu sein :rolleyes2:,
...ich bin nicht links, ich bin oben, ich schau euch oft :( zu, wenn ihr euch nach links und nicht nach rechts zählt, ich beispielsweise bin Christ, sogar ein kirchlicher, nur einer, der sich in die von euch verwendeten Begriffe von links und recht überhaupt nicht einordnen lässt :kopfkratz:.

...übrigens leben wir hier in unserem Lande (noch) in keinem Regime, allen hier geäußerten Irrtümern zum Trotz, die Menschen in unserem Land besitzen jedenfalls (noch) das Privileg einer - verhältnismäßig außerordentlich freien - Meinungsäußerung, eines unserer wertvollsten Kulturgüter, wie ich finde.

.....bin da zufälligerweise Dieter Nuhrs Ansicht ...(obgleich der doch mein christliches Weltbild ja für völlig nebst der Kappe ansieht, doch, ich glaube, oft sogar an das Gute, auch wenn ich zugeben muss, man muss sich schon ein wenig `verrückt` sein, um an etwas zu glauben ..., ....genauso muss man auch schon ein wenig verrückt sein, um Aktionen zu starten...das ist übrigens eine ganz wichtige Eigenschaft, in jedem Glauben wohnt ein Zauber inne, den ich nicht missen möchte, selbst im Glauben an die hausgemachte Klosbrühe, dem übrigens auch Dieter Nuhr anhängt) ....ups, um auf das Thema zurückzukommen, der über „Links- und Rechts-Malereien“ folgendes schreibt:

„Das Geld verantwortlich zu machen für Ungerechtigkeit ist ungefähr so intelligent, wie zu behaupten, Wasserstoff sei schuld, wenn einer ertrinkt. Aber der Mensch glaubt eben gerne an das Böse und kommt dabei selten ohne geeignete Symbole aus: Geld, Konzerne, Politiker.
Das wird der Komplexität der Verhältnisse nur selten gerecht, macht aber die Weltsicht einfacher und ermöglicht auch simpel gestrickten Hirnen das Gefühl, die Welt zu verstehen.
Selbst ich habe aufgrund meiner Fähigkeit zur Simplifizierung der Wirklichkeit häufig das Gefühl zu begreifen, was da draußen vorgeht. Das ist erstaunlich, weil ich ja weiß, über welche Wissensdefizite ich verfüge. Leider fehlt mir die vollständige Ignoranz, die eine einfache ideologische Einordnung der Welt in Gut und Böse und links und rechts erlaubt.
Ich beneide Menschen, die unfähig sind, komplexe Strukturen zu erfassen, und gerade deshalb über die Fähigkeit verfügen, die Welt als Abbild ihrer kleinkarierten Vorstellungswelten zu begreifen, ohne an den Widersprüchen zwischen Vorstellung und Wirklichkeit zu zerplatzen.
Solche Menschen verfügen über die beneidenswerte Fähigkeit, ganze Bevölkerungsgruppen doof zu finden, und zwar je nach Lagerzugehörigkeit: Reiche, Ausländer, Unternehmer, Juden, Amerikaner, Muslime, Lehrer, Orthopäden oder Politiker (wobei ich mit Orthopäden wirklich schlechte Erfahrungen gemacht habe).“


Komm jetzt nochmals auf die gestellte Anfangsfrage zurück.
Bisher ist keine weitere Idee genannt worden.

Von mir kommt auch keine,
....ups, (weil’s irgendwie artverwandt zum Thema passt, :) doch, kann zumindest von einer mir durchgeführten privaten `Aktion` in meinem Freundeskreis, wenn man es als `Aktion`bezeichnen kann,
erzählen...

Hab vor einiger Zeit private Einladungen versandt.
Vor dem Schreiben hab ich mir gedacht, ein paar `Takte zeitgenössischer Musik darauf` könnten nicht schaden...
Der Zufall kam mir meiner Idee zu Hilfe.
An dem Tag, als ich sie schreiben wollte, fiel mir eine allgemeine Zeitung in die Hände mit einem `Polaroidbild` drin, dass Seehofer zeigt im Kreise seiner `Angetrauten`, ein paar Managern aus Politik und Wirtschaft, als sie vor ein paar Wochen gemeinsam als `Cherubime` vor die gezückten
Kameras der Journalisten traten, um zu frohlocken, dass neue, bisher unbekannte riesige schwarze Löcher in die Finanzwelten der Landesbank Konzerns eingedrungen seien, über deren Gattung bisher noch kein irdisches
Lehrbuch was zu berichten wüsste...

Dieses Foto ist mir sofort ins Auge gestochen, es ist wirklich beeindruckend „schwarz“, ich hab mir sofort gedacht, dass ist es, das werde ich verwenden. Rituelle Anzüge halten auf dem Bild ihre Köpfe gesenkt, um bohlesk, ohne Zunge, ihre Scham darüber auszudrücken, dass die Söhne Ackermanns nicht ihre eigenen Milliarden verbrannt haben, sondern die ihnen anvertrauten Milliarden....

Wie hat doch Sandra Maischberger neulich in einer Jahresruckzucksendung gesagt, es hätte sie am meisten bestürzt, dass keiner der Politiker und Experten, die sie in den vergangenen Wochen interviewt hat, ihr vor der Kamera sagen wollte, was in nächster Zeit noch passiert....

Ich hab das Bild ausgeschnitten und auf den Prototyp meiner privaten Geburtstagseinladung geklebt.

Darüber hab ich geschrieben:
„Ein fiktiver Blick in die Zukunft.. Nach der Bundestagswahl am 27. September 2009.....“

Hust Hust, Bildchen, Hust Hust,

Darunter:
„Deutsche Politiker treten an die Öffentlichkeit und verkünden den Staatsbankrott.
Sie sprechen erstmals offen von einer bevorstehenden Versorgungskrise und neuen politischen Visionen (Einführung von Suppenküchen in den Kindergärten, Einführung eines neuen Geldes usw.“)

Dieser Schuppser hat offenbar seine Wirkung nicht verfehlt, der Rückruf (in Echoform) kam prompt.
Diese Kombination hat vermutlich deshalb so gewirkt, weil es eben keine Karrikatur, sondern ein echtes Bild aus der Realität war, an dem nichts gestellt war, jeder hat gewusst, so wie sie dastehen, ist es gewesen, und das kann uns jederzeit wieder passieren...

Zum Schluss noch, weil’s mir grad einfällt, etwas themaverfehltes am Rande...

Hab zweimal den Bader-Meinhof-Film gesehen (....um Wünsche anderer zu erfüllen). Erst beim zweiten Sehen des Films ist mir der Sinn einer sekundenbruchstückhaft zu sehenden Randszene des Films bewusst geworden, welche ich beim ersten Sehen gar nicht bemerkt habe.

In Stammhof hat diese Buchstabenkombination `BMB` nach der Aussage des Films untereinander oft kommuniziert mit Zetteln, auf denen u.a. Zahlencodes draufstanden. In einer Sekundenfrequenz des Films wurde gezeigt, wie sie es gemacht haben. Sie hatten sich ein Buch ausgewählt, das sich jeder Gefängnisinsasse beschaffen durfte, vielleicht war es ja eine Bibel. Die erste Zahl gab die Seite des Buches an, die zweite das soundsovielte Wort in der ersten Zeile, von rechts gezählt, die dritte Zahl das soundsoviele Wort, nach unten gezählt. Die Worte zwischen den Zahlen ergaben einen losen Text, der in die Irre führen sollte, in Wirklichkeit teilten diese Worte lediglich die Zahlen in „Worte“ und „Sätze“ ein. Jede Dreierzahlenkombination führte zu einem Wort im Buch, die Worte hintereinandergelesen ergaben eine dechriffierte Mitteilung. Gar nicht schlecht gemacht, findet ihr nicht?

Ciao
 
Zuletzt bearbeitet:
OP
I

Iphigenie

Jeden Tag eine kleine gute Tat für eine andere Welt.

Getreu dem Motto dieses Tröööts:
[COLOR="Sienna"]In diesem Tröööt sollen Ideen Platz finden, die in ganz kleinem Rahmen jeder Einzelne von uns zu leisten fähig ist.[/COLOR]

Geldscheine eignen sich vortrefflich als "Werbefläche". Man
kann sich einen Stempel mit einem bestimmten Text anfertigen
lassen (ca.15 Euro), der ein wenig größeres Schriftfeld haben
darf, als die freie Fläche eines 5 Euro Scheines auf der Land-
kartenseite aufweist. Klappt selbstverständlich auch mit
Kugelschreiber.

An jeder deutschen Verkaufskasse wird ein Geldschein mit der
Landkartenseite nach unten in die Kasse gelegt, das heißt,
wenn man mit jemanden diskutieren möchte, reicht man ihm
den Schein mit der Landkarte nach oben hin.

Man kann das auch scheinheilig angehn, indem man den
Geldschein, den man selbst beschrieben hat, bei der Be-
zahlung anstarrt und lächeld sagt: "Auf was für gute Ideen die
Leute kommen. Hier hat doch jemand draufgeschrieben:
'Die Wirtschaft muß den Menschen dienen,
nicht den Börsen und Konzernen.' " -- Und schwuppdiwupp
kann man eine Diskusssion beginnen.

Grüße
Iphi:)
 
OP
I

Iphigenie

Die Massen beeinflussen und überzeugen zu wollen, ist ohne die dazu nötigen Massenmedien völlig aussichtslos. Was richtest Du in der U-Bahn oder in einem Wirtshaussaal schon aus, gegen das tägliche Fernsehen, Radio und die Lügenpresse. Dazu kommen dann noch die Zwänge im Beruf und die berechtigten Ängste der Leute vor Repressionen.

Es wäre aber schon ein Fortschritt, wenn sich kritische Intellektuelle besser vernetzen könnten. Also verzettelt Euch nicht mit dem Versuch, die Massen zu erreichen.

Nochmal zu Deinem Beitrag Nr.3

Wenn man in einem "Beruf" drinsteckt, der einem jedes kleine
kritische Wörtlein verbietet, hat man selbstverständlich keine
Chance. Da muß man eben schweigen und seine Aktivitäten
im geheimen, d.h. außerhalb seines Arbeitsplatzes walten lassen.

...Es sind niemals Massen die man erreicht, sondern immer
stets Individuen, einzelne Menschen (selbst eine Bildzeitung kann
nur Einzelne erreichen) Wichtig ist - wie in der Werbung auch-
der Überraschungseffekt.
Stell Dir vor, Du bist in einer Buchhandlung oder in einer Biblio-
thek und stöberst durch Bücher. Du greifst zu einem Liebesroman,
schlägst ihn auf - und entdeckst dort plötzlich einen Zettel,
auf dem ein paar handschriftlich verfasste Worte zu lesen sind.
Mit Sicherheit erzählst Du später zwei drei Leuten davon
(man kann sich auch von dem handschriftlich verfassten Text
Kopien anfertigen).
...Oder Du entdeckst solch einen Text in einem Kochtopf, den Du in
einem Kaufhaus kaufen möchtest.:giggle:

grüße
Iphi:)
 
OP
M

Myron

Zitat:

"Stell Dir vor, Du bist in einer Buchhandlung oder in einer Biblio-
thek und stöberst durch Bücher. Du greifst zu einem Liebesroman,
schlägst ihn auf - und entdeckst dort plötzlich einen Zettel,
auf dem ein paar handschriftlich verfasste Worte zu lesen sind."

Das erinnert mich sehr an die Aktionen von Probst, Schmorell, Graf und die beiden Scholls.
 
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In den 80er Jahren, als die mit Hochzinspolitik die Volcker-Weltrezession inszeniert haben, da habe ich mir auch so verrückte Sachen überlegt.

Zum Beispiel im Winter an einem Berghang "Hochzinspolitik erzeugt Wirtschaftskrisen" mit Asche in den Schnee zu schreiben...

Damals gab es kein Internet. Die Massenmedien haben jeden Tag das Publikum angelogen und denen erzählt, die Löhne wären zu hoch und die Profite zu niedrig und überhaupt würden die faulen Arbeitslosen blos nichts schaffen wollen...

Dabei wurde die Weltrezession mit Zinsen bis 20 Prozent bei der FED in den USA erzeugt. Dreissigjährige Papiere rentierten sich zu 14 Prozent. Wer 1982 $100.000 angelegt hat, kassiert bis einschließlich 2012 $420.000 an Zinsen!

Damals gab es kein Internet und ich habe auch an so verzwifelte Aktionen wie Zettel irgendwo auslegen gedacht. Ich habe es dann nicht gemacht, die Leute hätten es nicht verstanden. Das sehe ich ja heute, wo es Internet gibt und die Spinner selbst bei der Linksparteijugend lieber mit Marx die Wertform analysieren möchten, statt die Geldpolitik.

Jetzt versuche ich, wenigstens Marx zu erledigen für alle Zeiten.
 
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Wer hat schon 1000 Freunde!

........
Hast Du 1000 Freunde, die Dir einen Kredit zinslos (oder
geringem Zinssatz)geben würden? Gibt es nicht auch die Möglichkeit,
von den 1000 Freunden eine Bürgschaft über sagen wir 1000 Euro
zu erhalten?

Wer Tausend Freunde haben will, wird sehr schnell den Überblick verlieren, das es mehr Neider und Feinde geben könnte, darauf kommt sie nicht. Denn wenn die Hemden Kürzer werden, es ist die Zeit der kurzen Hemden, werden die Freunde automatisch, zu etwas ganz anderem womit nicht gerechnet wurde.
 
OP
I

Iphigenie

Zitat:

"Stell Dir vor, Du bist in einer Buchhandlung oder in einer Biblio-
thek und stöberst durch Bücher. Du greifst zu einem Liebesroman,
schlägst ihn auf - und entdeckst dort plötzlich einen Zettel,
auf dem ein paar handschriftlich verfasste Worte zu lesen sind."

Das erinnert mich sehr an die Aktionen von Probst, Schmorell, Graf und die beiden Scholls.

Hi Myron,
es ist schön, daß Du allen kund tust, an was
Du Dich erinnerst.:happy: Mehr freuen würde
ich mich, wenn Du selbst Ideen entwickeltest,
über die sich vielleicht dermaleinst jemand
gern erinnert. :happy:

grüße
Iphi:)
 
OP
I

Iphigenie

In den 80er Jahren, als die mit Hochzinspolitik die Volcker-Weltrezession inszeniert haben, da habe ich mir auch so verrückte Sachen überlegt.

Zum Beispiel im Winter an einem Berghang "Hochzinspolitik erzeugt Wirtschaftskrisen" mit Asche in den Schnee zu schreiben...

Eine hervorragende Idee! Weißt Du warum? Weil sich mit
Sicherheit heute noch viele Leute daran erinnern werden,
als sich plötzlich im Schnee vor ihnen Deine Worte auftaten.
Es ist nämlich so, daß wir uns stets an die Dinge (leicht)
erinnern, die plötzlich und unvorhergesehen in unser Leben
treten. Mit einem Wort: der [COLOR="Sienna"]Überraschungseffekt [/COLOR]ist wichtig.

(Dazu fällt mir eine Anektode ein: Picasso wanderte nachts
mit einem Bekannten in Paris durch den frisch gefallenen
Schnee. Picasso, leicht angetrunken, pinkelte plötzlich in
den Schnee, und zwar so, daß kunstvolle Pinkel-Linien ent-
standen. Der Bekannte wollte diesen echten Picasso irgendwie
konservieren, aufbewahren...und verzweifelte fast daran,
daß dies unmöglich war.)

Damals gab es kein Internet und ich habe auch an so verzwifelte Aktionen wie Zettel irgendwo auslegen gedacht. Ich habe es dann nicht gemacht, die Leute hätten es nicht verstanden.

Warum hältst Du die Leute eigentlich für dümmer als sie sind?
Irgendwas muß da in Deiner Erziehung falsch gelaufen sein:(


Jetzt versuche ich, wenigstens Marx zu erledigen für alle Zeiten.

Von Marx wird man noch genau wie heute sprechen, wenn Du
schon längst das Zeitliche gesegnet haben wirst. :giggle:
Es ist dennoch lustig zu lesen, wie Du Dein Mütchen an einem
Toten kühlen willst. Zu Deiner Unfähigkeit, wissenschaftlich zu
arbeiten, habe ich Dir ja schon genügend Beweise geliefert
(noch im alten Nomeansno-Forum).
.........Es ist halt immer traurig anzusehn, wenn einer mit
großen Hunden pissen gehen will, und dabei selbst das Bein
nicht heben kann.:giggle::D

grüße
Iphi:)
 

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