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Einkommens- und Vermögensstatistik - Ungleichheit untersucht

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Einkommens- und Vermögensstatistik - Ungleichheit untersucht

Wir lesen es alle. Die obersten 10% hätten 60% des Vermögens und die unteren 50% fast gar nichts. Die oberen 10% hätten 25% der Einkommen etc. Was man bei der Statistik aber immer vergisst zu sagen, ist, dass es einen großen Unterschied gibt, wie alt man ist. In den USA beispielsweise haben die Hälfte aller Haushalte, deren Familienoberhaupt jünger als 35 sind, ein Vermögen von 10 000$. Die andere Hälfte weniger. Bei den Haushälten, deren Oberhaupt über 45 sind, sind das schon 200 000$. Das 20fache! http://en.wikipedia.org/wiki/Wealth_in_the_United_States#Statistics Auch spielen in Deutschland die Rentenforderungen und Pensionen eine wichtige Rolle, die im Bereich von mehrere 100Tausend liegen (bei einfachen Arbeiterhaushälten), aber statistisch nicht erfasst werden. Vom Selbstständigen, der selber anspart, natürlich schon.

Ich will nun mit einem extremen Beispiel zeigen, dass theoretisch jeder in seinem Leben gleich viel verdienen und Vermögen haben könnte, die Statistik aber sagen wird, dass die Verteilung extrem ungleich ist. Natürlich entspricht das nicht der Realität. So verdienen beispielsweise Personen mit einem Master-Abschluss in den USA etwa doppelt so viel wie die, die nur einen High School Abschluss haben (allerdings kostet so ein Studium auch). Dann sparen natürlich die Menschen unterschiedlich viel und unterschiedlich erfolgreich. Darunter zählen auch erfolgreiche und nicht erfolgreiche Unternehmer. Wenn ein junger Haushalt allerdings recht konservativ ist - keine großen Autos, keine Reisen, billige Lebensmittel etc. - dann lebt der Haushalt eindeutig schlechter, hat aber später umso mehr Vermögen und kann da umso besser leben.

Nun basteln wir uns einen extremen Fall. Folgende Prämissen sind gegeben:
- in jedem Jahr leben gleich viele Personen (zB. 1Mio. pro Jahrgang)
- jede Person beendet mit 16 seine Schule und fängt an zu arbeiten. Genau bis 65. Also 50 Arbeitsjahre.
- nur diese Personen werden für die Statistik betrachtet. Keine Haushalte.
- jede Person beginnt mit dem gleichen Einkommen, verdient pro Jahr prozentual gleich viel mehr, spart gleich viel, und erzielt auf das Ersparte die gleiche Rendite.
- das Ersparte wird nicht aufgebraucht zB. für ein Auto. Mit Sparquote ist das Sparen für die Rente gedacht.

Parameter:
Es gibt folgende Parameter, an denen jeder auch selber herumstellen kann. Das Modell kann auch noch beliebig erweitert werden (bspw. mit dem Alter eine höhere prozentuale Sparquote oder das Einbeziehung von Rentenforderungen).
- Starteinkommen mit 16: 10 000€
- Existenzminimum: 10 000€*
- Lohnerhöhung pro Jahr: 5%
- Sparquote: 20%*
- Rendite auf Erspartes: 5%

* sparen kann man nur auf das Einkommen, das das Existenzminimum nicht berührt. Also verdient man 12 000€, zieht man davon die 10 000€ Existenzminimum ab und von den 2000€ kann man 20% sparen. So tendiert die Sparquote relativ zum Einkommen gegen 20% mit wachsendem Einkommen.

Ergebnisse:
Einkommen:
Insgesamt wird ein Volkseinkommen von 2,45Mio. erzielt, auf das 15% auf Kapitaleinkommen fallen. Die untersten 10% teilen sich 2,26% des Einkommens, die oberen 10% vereinen 25,73% auf sich.

Vermögen:
Hier ist es so, dass die untersten 10% auf ein mickriges Vermögen von 0,03% kommen. Die jüngeren 50% teilen sich nur 6% allen Vermögen. Die oberen 10% dagegen vereinen 37,2% auf sich.


Fazit: Wie oben auch beschrieben, entspricht dieses Beispiel nicht der Realität. Aber anhand des Beispielen mit all seinen nachvollziehbaren Zahlen kann man sehen, dass selbst in dem Fall, in der übers Leben verteilt jede Person exakt das gleiche Vermögen und Einkommen hat, die Einkommen- und Vermögenstatistik sehr ungleich aussehen wird.

PS. Leider kann ich mein OpenOffice-Dokument hier nicht hochladen. Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, hier alle Zahlen mal reinzupasten, aber ich machs einfach mal.

Alter| Lohn| neu gespart|Vermögen|Kapitaleinkommen

16 10000 0 0
17 10500 100 100 0
18 11025 205 310 5
19 11576 315 641 16
20 12155 431 1104 32
21 12763 553 1712 55
22 13401 680 2477 86
23 14071 814 3415 124
24 14775 955 4541 171
25 15513 1103 5871 227
26 16289 1258 7422 294
27 17103 1421 9214 371
28 17959 1592 11266 461
29 18856 1771 13601 563
30 19799 1960 16241 680
31 20789 2158 19211 812
32 21829 2366 22537 961
33 22920 2584 26248 1127
34 24066 2813 30374 1312
35 25270 3054 34946 1519
36 26533 3307 40000 1747
37 27860 3572 45572 2000
38 29253 3851 51701 2279
39 30715 4143 58429 2585
40 32251 4450 65801 2921
41 33864 4773 73864 3290
42 35557 5111 82668 3693
43 37335 5467 92268 4133
44 39201 5840 102722 4613
45 41161 6232 114090 5136
46 43219 6644 126439 5705
47 45380 7076 139837 6322
48 47649 7530 154359 6992
49 50032 8006 170083 7718
50 52533 8507 187094 8504
51 55160 9032 205480 9355
52 57918 9584 225338 10274
53 60814 10163 246768 11267
54 63855 10771 269877 12338
55 67048 11410 294781 13494
56 70400 12080 321600 14739
57 73920 12784 350464 16080
58 77616 13523 381510 17523
59 81497 14299 414885 19075
60 85572 15114 450743 20744
61 89850 15970 489250 22537
62 94343 16869 530581 24463
63 99060 17812 574922 26529
64 104013 18803 622471 28746
65 109213 19843 673437 31124
Summe 2093480 318696 7768264 354741
 
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Kurz und schmerzlos ???

Wir lesen es alle. Die obersten 10% hätten 60% des Vermögens und die unteren 50% fast gar nichts. Die oberen 10% hätten 25% der Einkommen etc. Was man bei der Statistik aber immer vergisst zu sagen, ist, dass es einen großen Unterschied gibt, wie alt man ist. In den USA beispielsweise haben die Hälfte aller Haushalte, deren Familienoberhaupt jünger als 35 sind, ein Vermögen von 10 000$. Die andere Hälfte weniger. Bei den Haushälten, deren Oberhaupt über 45 sind, sind das schon 200 000$. Das 20fache! http://en.wikipedia.org/wiki/Wealth_in_the_United_States#Statistics Auch spielen in Deutschland die Rentenforderungen und Pensionen eine wichtige Rolle, die im Bereich von mehrere 100Tausend liegen (bei einfachen Arbeiterhaushälten), aber statistisch nicht erfasst werden. Vom Selbstständigen, der selber anspart, natürlich schon.

Ich will nun mit einem extremen Beispiel zeigen, dass theoretisch jeder in seinem Leben gleich viel verdienen und Vermögen haben könnte, die Statistik aber sagen wird, dass die Verteilung extrem ungleich ist. Natürlich entspricht das nicht der Realität. So verdienen beispielsweise Personen mit einem Master-Abschluss in den USA etwa doppelt so viel wie die, die nur einen High School Abschluss haben (allerdings kostet so ein Studium auch). Dann sparen natürlich die Menschen unterschiedlich viel und unterschiedlich erfolgreich. Darunter zählen auch erfolgreiche und nicht erfolgreiche Unternehmer. Wenn ein junger Haushalt allerdings recht konservativ ist - keine großen Autos, keine Reisen, billige Lebensmittel etc. - dann lebt der Haushalt eindeutig schlechter, hat aber später umso mehr Vermögen und kann da umso besser leben.

Nun basteln wir uns einen extremen Fall. Folgende Prämissen sind gegeben:
- in jedem Jahr leben gleich viele Personen (zB. 1Mio. pro Jahrgang)
- jede Person beendet mit 16 seine Schule und fängt an zu arbeiten. Genau bis 65. Also 50 Arbeitsjahre.
- nur diese Personen werden für die Statistik betrachtet. Keine Haushalte.
- jede Person beginnt mit dem gleichen Einkommen, verdient pro Jahr prozentual gleich viel mehr, spart gleich viel, und erzielt auf das Ersparte die gleiche Rendite.
- das Ersparte wird nicht aufgebraucht zB. für ein Auto. Mit Sparquote ist das Sparen für die Rente gedacht.

Parameter:
Es gibt folgende Parameter, an denen jeder auch selber herumstellen kann. Das Modell kann auch noch beliebig erweitert werden (bspw. mit dem Alter eine höhere prozentuale Sparquote oder das Einbeziehung von Rentenforderungen).
- Starteinkommen mit 16: 10 000€
- Existenzminimum: 10 000€*
- Lohnerhöhung pro Jahr: 5%
- Sparquote: 20%*
- Rendite auf Erspartes: 5%

* sparen kann man nur auf das Einkommen, das das Existenzminimum nicht berührt. Also verdient man 12 000€, zieht man davon die 10 000€ Existenzminimum ab und von den 2000€ kann man 20% sparen. So tendiert die Sparquote relativ zum Einkommen gegen 20% mit wachsendem Einkommen.

Ergebnisse:
Einkommen:
Insgesamt wird ein Volkseinkommen von 2,45Mio. erzielt, auf das 15% auf Kapitaleinkommen fallen. Die untersten 10% teilen sich 2,26% des Einkommens, die oberen 10% vereinen 25,73% auf sich.

Vermögen:
Hier ist es so, dass die untersten 10% auf ein mickriges Vermögen von 0,03% kommen. Die jüngeren 50% teilen sich nur 6% allen Vermögen. Die oberen 10% dagegen vereinen 37,2% auf sich.


Fazit: Wie oben auch beschrieben, entspricht dieses Beispiel nicht der Realität. Aber anhand des Beispielen mit all seinen nachvollziehbaren Zahlen kann man sehen, dass selbst in dem Fall, in der übers Leben verteilt jede Person exakt das gleiche Vermögen und Einkommen hat, die Einkommen- und Vermögenstatistik sehr ungleich aussehen wird.

PS. Leider kann ich mein OpenOffice-Dokument hier nicht hochladen. Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, hier alle Zahlen mal reinzupasten, aber ich machs einfach mal.

Alter| Lohn| neu gespart|Vermögen|Kapitaleinkommen

16 10000 0 0
17 10500 100 100 0
18 11025 205 310 5
19 11576 315 641 16
20 12155 431 1104 32
21 12763 553 1712 55
22 13401 680 2477 86
23 14071 814 3415 124
24 14775 955 4541 171
25 15513 1103 5871 227
26 16289 1258 7422 294
27 17103 1421 9214 371
28 17959 1592 11266 461
29 18856 1771 13601 563
30 19799 1960 16241 680
31 20789 2158 19211 812
32 21829 2366 22537 961
33 22920 2584 26248 1127
34 24066 2813 30374 1312
35 25270 3054 34946 1519
36 26533 3307 40000 1747
37 27860 3572 45572 2000
38 29253 3851 51701 2279
39 30715 4143 58429 2585
40 32251 4450 65801 2921
41 33864 4773 73864 3290
42 35557 5111 82668 3693
43 37335 5467 92268 4133
44 39201 5840 102722 4613
45 41161 6232 114090 5136
46 43219 6644 126439 5705
47 45380 7076 139837 6322
48 47649 7530 154359 6992
49 50032 8006 170083 7718
50 52533 8507 187094 8504
51 55160 9032 205480 9355
52 57918 9584 225338 10274
53 60814 10163 246768 11267
54 63855 10771 269877 12338
55 67048 11410 294781 13494
56 70400 12080 321600 14739
57 73920 12784 350464 16080
58 77616 13523 381510 17523
59 81497 14299 414885 19075
60 85572 15114 450743 20744
61 89850 15970 489250 22537
62 94343 16869 530581 24463
63 99060 17812 574922 26529
64 104013 18803 622471 28746
65 109213 19843 673437 31124
Summe 2093480 318696 7768264 354741


Es wird immer von DER Wirtschaft geredet, DEN Unternehmen.

Wer genau ist damit gemeint?

Natürlich werden es einige (wenige?) schwerer haben.

Aber mal ganz ehrlich, den größten Teil der Industriezweige betrifft das nicht.

Bei Banken, Versicherungen, Auto-, Chemie-, Schwerindustrie, Metallverarbeitung, etc. werden Einstiegsgehälter von 38.000 € aufwärts gezahlt. Selbst die Post zahlt 11 € für ihre Aushilfen zur Weihnachtszeit. Der gesamte öff. Dienst ist nicht betroffen.

Also bitte auf dem Teppich bleiben und nicht so tun, als müssten nun BASF oder die Deutsche Bank um ihre Existenz bangen.

Die Unternehmer in Deutschland wollen doch, dass sie selber den Leuten nur ein paar Euro geben und der Staat das dann über das Jobcenter aufstockt.


Solche Arbeitsplätze haben in einer Marktwirtschaft wie Deutschland eigentlich nichts mehr zu suchen, hat Gabriel vor kurzem gesagt.
Er hat recht, es ist eigentlich ein sittenwidriges Gebaren der Unternehmer.

Genau dafür ist ein Mindestlohn da, um das zu auszumerzen.

Bliebe noch eine kleine Ergänzung :

Eine Kilowattstunde Strom, bei der drei Viertel aus Umlagen und Subventionen bestehen und das auf 20 Jahre, ist auch sittenwidrig und hat in einer westlichen Marktwirtschaft nichts zu suchen.

FAKT !
 

Pommes

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Ich will nun mit einem extremen Beispiel zeigen, dass theoretisch jeder in seinem Leben gleich viel verdienen und Vermögen haben könnte, die Statistik aber sagen wird, dass die Verteilung extrem ungleich ist.

Das Blödsinn und es ist deswegen Blödsinn weil der Wettbewerb fehlt.
Das Angebot von Arbeitsleitung ist deutlich höher als die Nachfrage danach und das ändert sich erst wenn das Geld unter Angebotsdruck gebracht wird, der Negativzins auf die Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB ist der erste Schritt in die richtige Richtung.
 
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Das Blödsinn und es ist deswegen Blödsinn weil der Wettbewerb fehlt.
Das Angebot von Arbeitsleitung ist deutlich höher als die Nachfrage danach und das ändert sich erst wenn das Geld unter Angebotsdruck gebracht wird, der Negativzins auf die Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

Warum erhöht Inflation die Nachfrage nach Arbeitsleistung?
 

Pommes

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Warum erhöht Inflation die Nachfrage nach Arbeitsleistung?

Wenn man das Geld mit einem Negativzins unter Angebotsdruck setzt, würde der Geldbesitzer sehen das er seine Überschüsse verleiht, zinslos verleiht, er hat dann immer noch den Vorteile keinen Verlust zu erleiden, na ja und zinslose Kredite dürften wohl sofort Arbeitsplätze schaffen.

Stell dir nur mal vor dein Immobilienkredit ist auf einmal nur noch halb so hoch.
 
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Wenn man das Geld mit einem Negativzins unter Angebotsdruck setzt, würde der Geldbesitzer sehen das er seine Überschüsse verleiht, zinslos verleiht, er hat dann immer noch den Vorteile keinen Verlust zu erleiden, na ja und zinslose Kredite dürften wohl sofort Arbeitsplätze schaffen.

Stell dir nur mal vor dein Immobilienkredit ist auf einmal nur noch halb so hoch.

Aber dann kaufen ja auch mehr eine Immobilie und ich zahle zwar weniger Zinsen aber dafür mehr für mein Haus insgesamt?
 

Pommes

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Aber dann kaufen ja auch mehr eine Immobilie und ich zahle zwar weniger Zinsen aber dafür mehr für mein Haus insgesamt?

Du rechnest also mit steigenden Preisen durch wachsende Nachfrage, ich dagegen rechne nicht mit steigenden Preisen denn das unter Angebotsdruck stehende Geld würde auch in Firmen investiert, sobald da irgendwo die Preise steigen wird sooofort die Konkurrenz einsteigen.

Wenn der Zins negativ ist kann nur noch Wertschöpfung gewinnen!
 
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Du rechnest also mit steigenden Preisen durch wachsende Nachfrage, ich dagegen rechne nicht mit steigenden Preisen denn das unter Angebotsdruck stehende Geld würde auch in Firmen investiert, sobald da irgendwo die Preise steigen wird sooofort die Konkurrenz einsteigen.

Wenn der Zins negativ ist kann nur noch Wertschöpfung gewinnen!

Warum steigen dann Preise, wenn die Nachfrage nach einem Gut steigt?
Zudem, wenn dem nicht so wäre könnte man dann nicht schlicht unendlich viele Häuser bauen und die Preise steigen nie? Schon alleine das Land muss ja teurer werden.
 

Pommes

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Warum steigen dann Preise, wenn die Nachfrage nach einem Gut steigt?

Es kommt darauf an warum die Nachfrage steigt, ist es Spekulation, ist es ein neues Modell etc.
Wenn aber der Zins negativ wird ist das leistungslose Einkommen des Geldbesitzers weg, das Geld kann dann nur noch durch Wertschöpfung Gewinne erzielen, alternativ wird es durch die negativen Zinsen vernascht, folglich wird der Geldbesitzer sofort in die Branchen investieren die Wachstum verzeichnen und in der Folge entsteht da Konkurrenz und die verhindert den Preisanstieg.

Zudem, wenn dem nicht so wäre könnte man dann nicht schlicht unendlich viele Häuser bauen und die Preise steigen nie? Schon alleine das Land muss ja teurer werden.
Natürlich jedes Wirtschaften richtet sich nach dem echten Bedarf und weil keiner über seinen Bedarf konsumiert wird eben auch ein Teil der Geldmenge durch negative Zinsen vernichtet.
 
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Es kommt darauf an warum die Nachfrage steigt, ist es Spekulation, ist es ein neues Modell etc.
Wenn aber der Zins negativ wird ist das leistungslose Einkommen des Geldbesitzers weg, das Geld kann dann nur noch durch Wertschöpfung Gewinne erzielen, alternativ wird es durch die negativen Zinsen vernascht, folglich wird der Geldbesitzer sofort in die Branchen investieren die Wachstum verzeichnen und in der Folge entsteht da Konkurrenz und die verhindert den Preisanstieg.
Naja aber wenn Person A in Branche X investiert, dann werden Ressourcen von allen anderen Branchen abgezogen. Somit steigen dann dort die Preise. Die These hält ja nur Stand, wenn man von unbegrenzten Ressourcen ausgeht.
http://vernunft.co/geld-ausgeben-ist-gut-fuer-die-wirtschaft/ , die ganze Idee wurde im Absatz zum Sparparadoxon ausführlich widerlegt.

Natürlich jedes Wirtschaften richtet sich nach dem echten Bedarf und weil keiner über seinen Bedarf konsumiert wird eben auch ein Teil der Geldmenge durch negative Zinsen vernichtet.[/QUOTE]

Was ist der echte Bedarf? Was, wenn mein Bedarf das Halten von Bargeld ist damit ich in der Zukunft flexibel sein kann?
Wenn man das Geld was jemand heute nicht konsumiert vernichtet, dann nimmt man zudem dem Menschen ja jede Möglichkeit für zukünftigen Bedarf vorzusorgen oder nicht?
 

Pommes

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Naja aber wenn Person A in Branche X investiert, dann werden Ressourcen von allen anderen Branchen abgezogen. Somit steigen dann dort die Preise. Die These hält ja nur Stand, wenn man von unbegrenzten Ressourcen ausgeht.
Investiert wird immer da wo Nachfrage entsteht um eben diese Nachfrage bedienen zu können, steht das Geld nun unter Angebotsdruck steigen auch die Preise nicht weil eben so lange investiert wird wie der Einsatz wieder raus kommt, die Gewinnschwelle sinkt um den Zins.
Wenn natürlich Ressourcen begrenzt sind ist das etwas anderes, das Kapital würde aber schnell in Alternativen investiert.

Was ist der echte Bedarf? Was, wenn mein Bedarf das Halten von Bargeld ist damit ich in der Zukunft flexibel sein kann?
Wenn man das Geld was jemand heute nicht konsumiert vernichtet, dann nimmt man zudem dem Menschen ja jede Möglichkeit für zukünftigen Bedarf vorzusorgen oder nicht?

Keinesfalls, du kannst du kannst ja ruhig sparen, aber das Sparpotential darf eben die Nachfrage nach Krediten, bzw, der Wirtschaftsleistung nicht überschreiten sonst ist dein Geld nichts wert weil es nichts kaufen kann.
Es gilt also Überschüsse möglichst in nicht monetärer Form anzulegen und es gilt angelegte Überschüsse nicht noch mit Zins und Zinseszins exponentiell zu vervielfachen, denn damit ist das System zum Tode verurteilt.
 
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Investiert wird immer da wo Nachfrage entsteht um eben diese Nachfrage bedienen zu können, steht das Geld nun unter Angebotsdruck steigen auch die Preise nicht weil eben so lange investiert wird wie der Einsatz wieder raus kommt, die Gewinnschwelle sinkt um den Zins.
Wenn natürlich Ressourcen begrenzt sind ist das etwas anderes, das Kapital würde aber schnell in Alternativen investiert.
Alle Ressourcen sind begrenzt. Letztlich scheitert jede Expansion ja nicht nur an einem Mangel an Rohstoffen, sondern eben auch an einem Mangel an Arbeitskraft und sogar Zeit.
Freigeld kann diesen Fakt nicht umgehen, aber es kann die Marktsignale in dieser Hinsicht verändern.


Es gilt also Überschüsse möglichst in nicht monetärer Form anzulegen und es gilt angelegte Überschüsse nicht noch mit Zins und Zinseszins exponentiell zu vervielfachen, denn damit ist das System zum Tode verurteilt.

Aber Anlage in Geld ist auch reale Anlage! Lege ich in Geld an, so reduziere ich meine Nachfrage nach allen Gütern und senke damit die Preise aller Güter. Das ist ja eben der Punkt, den das Sparparadoxon außer acht lässt.
 
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Ich will nun mit einem extremen Beispiel zeigen, dass theoretisch jeder in seinem Leben gleich viel verdienen und Vermögen haben könnte, die Statistik aber sagen wird, dass die Verteilung extrem ungleich ist. Natürlich entspricht das nicht der Realität. So verdienen beispielsweise Personen mit einem Master-Abschluss in den USA etwa doppelt so viel wie die, die nur einen High School Abschluss haben (allerdings kostet so ein Studium auch). Dann sparen natürlich die Menschen unterschiedlich viel und unterschiedlich erfolgreich. Darunter zählen auch erfolgreiche und nicht erfolgreiche Unternehmer. Wenn ein junger Haushalt allerdings recht konservativ ist - keine großen Autos, keine Reisen, billige Lebensmittel etc. - dann lebt der Haushalt eindeutig schlechter, hat aber später umso mehr Vermögen und kann da umso besser leben.

Nun basteln wir uns einen extremen Fall. Folgende Prämissen sind gegeben:
- in jedem Jahr leben gleich viele Personen (zB. 1Mio. pro Jahrgang)
- jede Person beendet mit 16 seine Schule und fängt an zu arbeiten. Genau bis 65. Also 50 Arbeitsjahre.
- nur diese Personen werden für die Statistik betrachtet. Keine Haushalte.
- jede Person beginnt mit dem gleichen Einkommen, verdient pro Jahr prozentual gleich viel mehr, spart gleich viel, und erzielt auf das Ersparte die gleiche Rendite.
- das Ersparte wird nicht aufgebraucht zB. für ein Auto. Mit Sparquote ist das Sparen für die Rente gedacht.

Parameter:
Es gibt folgende Parameter, an denen jeder auch selber herumstellen kann. Das Modell kann auch noch beliebig erweitert werden (bspw. mit dem Alter eine höhere prozentuale Sparquote oder das Einbeziehung von Rentenforderungen).
- Starteinkommen mit 16: 10 000€
- Existenzminimum: 10 000€*
- Lohnerhöhung pro Jahr: 5%
- Sparquote: 20%*
- Rendite auf Erspartes: 5%

* sparen kann man nur auf das Einkommen, das das Existenzminimum nicht berührt. Also verdient man 12 000€, zieht man davon die 10 000€ Existenzminimum ab und von den 2000€ kann man 20% sparen. So tendiert die Sparquote relativ zum Einkommen gegen 20% mit wachsendem Einkommen.

Ergebnisse:
Einkommen:
Insgesamt wird ein Volkseinkommen von 2,45Mio. erzielt, auf das 15% auf Kapitaleinkommen fallen. Die untersten 10% teilen sich 2,26% des Einkommens, die oberen 10% vereinen 25,73% auf sich.

Vermögen:
Hier ist es so, dass die untersten 10% auf ein mickriges Vermögen von 0,03% kommen. Die jüngeren 50% teilen sich nur 6% allen Vermögen. Die oberen 10% dagegen vereinen 37,2% auf sich.


Fazit: Wie oben auch beschrieben, entspricht dieses Beispiel nicht der Realität. Aber anhand des Beispielen mit all seinen nachvollziehbaren Zahlen kann man sehen, dass selbst in dem Fall, in der übers Leben verteilt jede Person exakt das gleiche Vermögen und Einkommen hat, die Einkommen- und Vermögenstatistik sehr ungleich aussehen wird.

....

Nur, was will der Autor uns damit sagen?
 

Pommes

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Alle Ressourcen sind begrenzt. Letztlich scheitert jede Expansion ja nicht nur an einem Mangel an Rohstoffen, sondern eben auch an einem Mangel an Arbeitskraft und sogar Zeit.
Freigeld kann diesen Fakt nicht umgehen, aber es kann die Marktsignale in dieser Hinsicht verändern.




Aber Anlage in Geld ist auch reale Anlage! Lege ich in Geld an, so reduziere ich meine Nachfrage nach allen Gütern und senke damit die Preise aller Güter. Das ist ja eben der Punkt, den das Sparparadoxon außer acht lässt.

Das ist ein Denkfehler, denn das Geld das du anlegst geht ja in Form von Krediten wieder in den Markt, die Bank legt deine Taler ja nicht in den Keller.
 

Uwe O.

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Aber Anlage in Geld ist auch reale Anlage! Lege ich in Geld an, so reduziere ich meine Nachfrage nach allen Gütern und senke damit die Preise aller Güter.

Du reduzierst Deine Nachfrage.
Der von Dir gegebene Kredit befriedigt aber neue Nachfrage nach Gütern.

Was Du nicht verbrauchst, verbraucht dann ein anderer, der mit Deinem Geld etwas anschafft.

Uwe
 
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Das ist ein Denkfehler, denn das Geld das du anlegst geht ja in Form von Krediten wieder in den Markt, die Bank legt deine Taler ja nicht in den Keller.

Aber warum dann das Geld zwangsweise durch Freigeld in dem Umlauf bringen, wenn es ohnehin durch die Banken immerzu in Umlauf gebracht wird?
 

Pommes

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Aber warum dann das Geld zwangsweise durch Freigeld in dem Umlauf bringen, wenn es ohnehin durch die Banken immerzu in Umlauf gebracht wird?

Das Problem ist das das Zinsgeld nicht in der Realwirtschaft landet sondern in der Spekulation, ein Freigeld dagegen würde wohl eher in die Realwirtschaft gehen denn nur dort sind dann noch zu machen.

Freigeld Zwangsweise...
Die Demurrage bewirkt den Liquiditätsverzicht des Geldbesitzers, ohne sie würde der Geldfluß ins Stocken geraten weil das Geld dann privat gehortet würde.
 
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Das Problem ist das das Zinsgeld nicht in der Realwirtschaft landet sondern in der Spekulation, ein Freigeld dagegen würde wohl eher in die Realwirtschaft gehen denn nur dort sind dann noch zu machen.

Wann ist denn eine Investition Realwirtschaft und wann Spekulation? Wo ist da die Grenze?

Die Demurrage bewirkt den Liquiditätsverzicht des Geldbesitzers, ohne sie würde der Geldfluß ins Stocken geraten weil das Geld dann privat gehortet würde.

Ich dachte es wird nicht gehortet sondern von den Banken in Spekulation investiert?
 

Pommes

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Wann ist denn eine Investition Realwirtschaft und wann Spekulation? Wo ist da die Grenze?

Wenn man Tanker mit Rohöl in der Nordsee parkt und wartet bis die Preise steigen ist das Spekulation.



Ich dachte es wird nicht gehortet sondern von den Banken in Spekulation investiert?
Es ging um den privaten Geldbesitzer, jener würde bei null oder Negativzins seinen Liquiditätsverzicht einstellen und die Taler ins Kissen tun.
 
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Es ging um den privaten Geldbesitzer, jener würde bei null oder Negativzins seinen Liquiditätsverzicht einstellen und die Taler ins Kissen tun.

Taler ins Kissen tun, heißt Sparen oder nicht? Wäre das nicht Liquiditätsverzicht oder verstehe ich die Redewendung falsch?
 

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