Noch ein paar Gedanken zur Anarchie (Teil 1 von 2)
Alleine auf einer Insel ist man sehr frei aber den Umständen, d.h. Zwängen der Natur (Hunger, Dprst, Kälte, Hitze, Regen, Sturm, giftige und wilde Tiere, usw.) unterworfen. Man kann zwar überall hinkacken, rumbrüllen und sich einen runterholen aber es gibt keinen Supermarkt, Strom, Internet, Arzt, Krankenhaus, usw.
Mit weiteren Menschen gibt es potentiell mehr Probleme und Frauen sind nicht zwangsläufig, lieb, jung, hübsch und willig. So ohne Verhütungsmittel (na ja, es gibt Möglichkeiten, siehe "Die ersten Kondome sind aus Fischblasen, Leinenhüllen und Tierdärmen."
Die Geschichte der Verhütung im Schnelldurchlauf und
Empfängnisverhütung) gibt es Kinder und die Nerven, bedeuten Verantwortung, Probleme, usw.
In einer kleinen Gemeinschaft reichen vielleicht die
10 Gebote und ausreichend soziale Zuneigung und Anstand aber für mehr Menschen braucht es mehr Gesetze/Ordnung. Ein moderner, guter Rechtstaat kann das Leben schon erleichtern, hat zweifelsohne mehr Vorteile als Nachteile.
"... „Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die
fünf Anhaftungen sind Leiden.“ ..."
Vier edle Wahrheiten
"Dukkha (...) ist ein Schlüsselbegriff im Buddhismus, der meist als „Leiden“ übersetzt wird. ... Das Wortfeld umfasst Leiden, Kummer, Elend und steht im Gegensatz zu dem Begriff sukha (...) das Wohlsein, Behagen und Glück bedeutet. ... Dukkha gilt als universelles Charakteristikum aller Phänomene im Daseinskreislauf (Samsara). Das heißt das gilt nicht für Nirwana, da es das Überwinden von Dukkha ist. Das Überwinden der Ursachen (das Begehren) hängt zusammen mit der Einsicht, dass die Dinge unbeständig (anicca) und wesenlos (anatta) sind und uns darum auf Dauer nicht glücklich machen können, also früher oder später leidvoll (dukkha) sind. ..."
Dukkha
Man sollte nicht zu viel erwarten. Wenn Allah existiert (was wahrscheinlich ist), dann gibt es vermutlich einen großen Ausgleich, also genug Spaß für alle. Leiden ist also nur eine Einzahlung auf das Seelenkonto für späteren Spaß oder eine Rückzahlung von Spaßschulden bei Ungläubigen. Interessanterweise hat vielleicht ausgerechnet der Messias durchschnittlich (pro Tag) am wenigsten Spaß und die bösen Ungläubigen haben am meisten Spaß, siehe auch
Allahu akbar.
Zwar gibt es hierzulande auch ein paar zu komplizierte Gesetze, wie z.B. bei den Steuergesetzen und Sozialhilfegesetzen aber die deutschen Gesetze sind dazu da, das Zusammenleben zu verbessern, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Die deutschen Gesetze sind eher gut - ohne diese Gesetze würde es sehr viel schlimmer aussehen. Die Gesetze schützen einem vor der selbstsüchtigen "Freiheit" der anderen und das ist notwendig, ebenso wie Polizei und Justiz zu deren Durchsetzung. Wer nun möglichst viel Freiheit und möglichst wenig Regeln will, der wähnt sich wohl irgendwie unverletzlich, unbesiegbar, usw. was bei allen außer dem Messias absurd ist.
Wie stellen sich Anarchisten denn so ihr Leben vor? Nicht arbeiten und Spaß haben, oder? Tja, bloß dass man ohne modernen Staat, ohne moderne Technik für weniger mehr arbeiten muss. Anarchismus ist total bescheuert und völlig untauglich.
Freistadt Christiania (
Freetown Christiania) ist kein Beweis, dass Anarchie funktionieren könnte, sondern bestenfalls eine kleine Hippie-Kommune, welche von der nahen Stadt Kopenhagen, Touristen, Sozialhilfe, Vermögen, Kriminalität, usw. leben, die vermutlich im Supermarkt, Baumarkt, usw. einkaufen und online shoppen; die Cafés/Restaurants kaufen ihren Kram in Kopenhagen, usw. Des Weiteren ist noch mal zu untersuchen, welche Probleme es in Christiania gab und gibt.
"... Am 23. April 2009 wurde das Café Nemoland mit einer Handgranate attackiert. Dabei wurden fünf Menschen zum Teil schwer verletzt. Der Täter entkam unerkannt. Die dänische Polizei ging davon aus, dass der Angriff in Zusammenhang mit einem Bandenkonflikt im Drogenhandel steht. ..."
Freistadt Christiania
"... Am Abend des 31. August 2016 kam es bei der Festnahme eines Drogenhändlers in der Pusher Street zu einem Schusswechsel. Der beschuldigte Drogenhändler widersetzte sich der Festnahme, zog eine versteckte Waffe und schoss einem der beiden Zivilpolizisten in den Kopf und dem anderen ins Bein. Auch einem unbeteiligten Passanten wurde von ihm mit den Worten Bist Du auch ein verfickter Bulle? (wörtlich: Er du os fucking panser?) ins Bein geschossen. ..."
Freistadt Christiania
Na ja aber anscheinend läuft es in Christiania noch einigermaßen aber da stellt sich für mich schon die Frage, was so hinter den Kulissen läuft. Für mich denkbar, dass Geschäfte mit Einnahmen Abgaben (
Schutzgelderpressung) zahlen müssen aber dazu gibt es dann kein offenes und basisdemokratisches System, oder?
Deutschland kann mit dem
idealen Sozialismus viel effizienter sein, es gibt dann ein BGE, freie Bildung, Gesundheitsversorgung, usw. für alle und vermutlich auch niedrigere Steuern - so hat es viel Freiheit für alle in Sicherheit und Wohlstand. Anarchie kann das nicht leisten.
Hierarchien sind in Staaten und Gesellschaften notwendig, sinnvoll und wünschenswert. Es ist nur wichtig, dass die (jeweils verfügbar) Besten zum Allgemeinwohl herrschen. Da hat's derzeit ein paar Defizite, es gibt zu viele schlechte Menschen in Machtpositionen aber die gäbe es auch in einer Anarchie. Die Lösung ist eine wirksame Verbrechensbekämpfung mit gezielter Suche nach schlechten Menschen in Machtpositionen, gute Elitenausbildung, Auswahl der Besten, usw. und wenn Anarchisten dann keinen Stich machen (nicht aufsteigen), dann sagt das wirklich alles. (alles imho)