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Die Frühjahrs-Offensive

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Die grosse ukrainische Gegenoffensive wird seit mittlerweile schon seit fast einem halben Jahr mit Pauken und Trompeten angekündigt, was an sich eigentlich schon höchst unprofessionell, ja sogar idiotisch ist.
Das Material, dass sich Oberkommandeur Zaluzhnji dafür wünschte, hat er in dem angestrebten Umfang nicht bekommen, höchstens zwei Drittel sind es im Vergleich dazu, was er im vergangenen Herbst im Interview mit "The Economist" forderte.
Objektiv gesehen wäre eine ukrainische Grossoffensive ein Selbstmordkommando, denn die ukrainische Armee ist mittlerweile in jeder erdenklichen Hinsicht vollkommen benachteilt.
Trotzdem pusht der Wertewesten die Ukrainer zum letzten grossen Blutopfer, wobei der Sinn dessen nicht erkennbar ist.
Die Mediennarrative werden jetzt, da der Frühling mittlerweile da ist, allerdings immer warnender, vorsichtiger und zweifelgeschwängerter. Noch ist an eine Offensive nicht zu denken, denn es regnet ständig und die schwarzen Böden sind fast wie Treibsand. Die letzten Aussagen aus der Ukraine dazu sind eine verschiebung auf Ende Juni.
Wie es allerdings Ende Juni auf dem Schlachtfeld überhaupt aussehen wird, ist derzeit unklar - man muss erstmal sehen, wass die Russen tun werden, wenn Bakhmuts letzte noch unter ukrainischer Kontrolle stehenden weniger als 10% Wohngebiete im äussersten Westen der Stadt eingenommen sind.

Die Ukraine ist nicht bereit für ihre große Offensive, aber sie hat keine Wahl
Kiew ist auf einen Vorstoß im Frühjahr oder Sommer festgelegt, obwohl die Munition so schnell verbraucht wird, dass der Westen nicht mithalten kann.

Ukraine isn’t ready for its big offensive, but it has no choice | https://www.thetimes.co.uk/article/ukraine-isn-t-ready-for-its-big-offensive-but-it-has-no-choice-b7qrq3vcr

Die kommende Gegenoffensive der Ukraine könnte die Zukunft des Landes - und Europas - bestimmen
Sie wird die Weichen für künftige Friedensgespräche stellen

Ukraine’s coming counter-offensive may shape its future—and Europe’s | https://www.economist.com/leaders/2023/04/20/ukraines-coming-counter-offensive-may-shape-its-future-and-europes

Kaum Ressourcen für ukrainische Soldaten, die mit den psychologischen Auswirkungen des Krieges zu kämpfen haben
Die ukrainischen Behörden erkennen allmählich das Ausmaß des Problems, das das Land hat, da Hunderttausende von Soldaten in den Kampf ziehen, ohne die notwendige psychologische Unterstützung zu erhalten

Scant resources available to Ukraine’s soldiers as they confront psychological effects of war | https://english.elpais.com/international/2023-04-24/scant-resources-available-to-ukraines-soldiers-as-they-confront-psychological-effects-of-war.html%3foutputType=amp

Die Ukraine könnte vor einem neuen Maidan stehen
Nach dem Krieg werden die Erwartungen hoch sein, aber der Wiederaufbau und die Reformen in der Ukraine werden ein gefährliches und schwieriges Unterfangen sein.

Ukraine could be looking at another Maidan | https://www.politico.eu/article/ukraine-war-another-maidan-revolution-dignity-russia-invasion/amp/

Bei der ukrainischen Frühjahrsoffensive steht viel für die Zukunft des Krieges auf dem Spiel
Ohne einen entscheidenden Sieg könnte die Unterstützung des Westens für die Ukraine schwächer werden, und Kiew könnte zunehmend unter Druck geraten, ernsthafte Friedensgespräche zur Beendigung oder zum Einfrieren des Konflikts aufzunehmen.
Ukraine’s Spring Offensive Comes With Immense Stakes for Future of the War | https://www.nytimes.com/2023/04/24/us/politics/ukraine-russia-war-spring-offensive.html


Das alles, incl der in den USA täglich vieldiskutierten Leaks aus dem Pentagon, sieht schon ein bisschen nach Schadensbegrenzung und Vorbereitung des desinformierten Publikums auf das Unausweichliche aus - nämlich der realen Bruchlandung nach der medial erzeugten alternativen "Realität" der Dinge.
Eines ist ganz sicher: Das ist der letzte Versuch, der dem NATO-Proxy zur Verfügung steht, und es wird die mittlerweile dritte Armee nach 10 Mobilmachungen trotz eventueller bescheidener Bodengewinne arg in Mitleidenschaft ziehen, wenn sie ungeschützt gegen die russischen Befestigungen geworfen wird. Im Grunde tun sie den Russen nur einen Gefallen damit, denn eines der Ziele lautet ja Demilitarisierung. Wenn der erste Furor abgeebbt ist und nur noch Bruchstücke dieser letzten Armee übrig sind, kann man mit der russischen Gegenoffensive rechnen, von der schon seit der Teilmobilisierung im Spätsommer vergangenen Jahres spekuliert wird. Die Kräfte werden auf mindestens eine halbe Million geschätzt und sie trainieren seitdem und sind nur teilweise bislang eingesetzt worden, meist als Ersatz im Rotationssystem der Russen, um den Kämpfern eine Verschnaufpause und Heimatbesuch zu ermöglichen.

Für mich persönlich schwindet der Glaube, dass es überhaupt noch eine nennenswerte Offensive der NATO-Proxies geben wird, einfach nur, weil ich an die Vernunft glaube. Es wäre wie gesagt ein selbstmörderisches Himmelfahrtskommando. Wenn man die politische Situation Zelenskys aber betrachtet, bin ich mir sicher, dass es doch passieren wird, denn er kann nicht anders. Die Nazis werden ihm die Hölle heiss machen, wenn er Schwäche zeigt, die NATO/USA wird ihn fallenlassen und es ist fraglich, ob er eine solche Entscheidung überhaupt überleben würde.
Eines ist gewiss: Die Stunde der Wahrheit rückt unaufhaltsamer näher, nicht nur für die Ukraine, sondern auch für den kollektiven Westen - eine krachende Niederlage würde die derzeit noch notdürftig verdeckten Risse in der Allianz offen aufbrechen lassen, die seit 14 Monaten sich jagenden Lügen und Desinformationen aufdecken und somit auch für eine Erhöhung des Drucks in den heimischen Kesseln sorgen.

Beobachten wir in diesem Thread den "Aufgalopp" zur Frühjahrsoffensive, die vielleicht gar nicht stattfindet.
 

Smoker

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Sie werden schnell Boden gut machen, weil Russland verteidigend zurückfallen wird. Dann geht ihnen das Momentum aus und sie werden von den Russen überrannt.
 
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Bidens Team fürchtet die Folgen einer gescheiterten ukrainischen Gegenoffensive
Hinter verschlossenen Türen macht sich die Regierung Sorgen darüber, was die Ukraine erreichen kann.

Biden’s team fears the aftermath of a failed Ukrainian counteroffensive | https://www.politico.com/news/2023/04/24/biden-ukraine-russia-counteroffensive-defense-00093384

Die Regierung Biden bereitet sich im Stillen auf die Möglichkeit vor, dass, wenn die ukrainische Gegenoffensive im Frühjahr hinter den Erwartungen zurückbleibt, Kritiker im Inland und Verbündete im Ausland argumentieren werden, dass auch Amerika zu kurz gekommen ist.
Die immer wieder angedeutete ukrainische Gegenoffensive wird versuchen, von Russland besetzte Gebiete zurückzuerobern, höchstwahrscheinlich im Osten und Süden, obwohl aus operativen Gründen keine hochrangigen Beamten aus Kiew Einzelheiten genannt haben.

In der Öffentlichkeit hat das Team von Präsident Joe Biden der Ukraine unerschütterliche Unterstützung angeboten und versprochen, sie mit Waffen und Wirtschaftshilfe zu versorgen, "so lange es dauert". Sollte die bevorstehende Kampfsaison jedoch nur begrenzte Erfolge bringen, befürchten Regierungsbeamte insgeheim, mit einem zweiköpfigen Monster konfrontiert zu werden, das sie von beiden Seiten des Spektrums angreift.
Die eine Seite wird sagen, dass die Fortschritte der Ukraine funktioniert hätten, wenn die Regierung Kiew alles gegeben hätte, was es verlangt hat, nämlich Raketen mit größerer Reichweite, Kampfjets und mehr Luftabwehr. Die andere Seite, so die Befürchtung der Administration, wird behaupten, die Unzulänglichkeit der Ukraine beweise, dass sie Russland nicht vollständig aus ihrem Gebiet verdrängen könne.
Dabei ist noch nicht einmal die Reaktion der amerikanischen Verbündeten, vor allem in Europa, berücksichtigt, die eine Friedensverhandlung zwischen der Ukraine und Russland als attraktivere Option ansehen könnten, wenn Kiew nicht beweisen kann, dass der Sieg unmittelbar bevorsteht.

Innerhalb der Verwaltung betonen Beamte, dass sie alles tun, um die Frühjahrsoffensive zum Erfolg zu führen.
"Wir haben fast alles, was die Ukraine für die Gegenoffensive benötigt, angefordert, da wir die Ukraine in den letzten Monaten mit Waffen und Ausrüstung versorgt haben", sagte ein Verwaltungsbeamter, der wie andere auch anonym bleiben wollte, um sensible interne Überlegungen zu diskutieren.
Aber der Glaube an die strategische Sache ist eine Sache. Der Glaube an die Taktik ist eine andere - und hinter verschlossenen Türen ist die Regierung besorgt darüber, was die Ukraine erreichen kann.
Diese Bedenken wurden kürzlich durch ein Leck in geheimen Informationen in den sozialen Medien deutlich. In einer streng geheimen Einschätzung von Anfang Februar hieß es, dass die Ukraine ihre Ziele für die Gegenoffensive "weit verfehlen" würde.

Die Ukraine hat gehofft, Russlands Landbrücke zur Krim zu kappen, und US-Beamte sind nun skeptisch, dass dies gelingen wird, so zwei mit der Einschätzung vertraute Regierungsbeamte. Im Pentagon hofft man jedoch nach wie vor, dass die Ukraine die russischen Nachschublinien auf der Krim unterbrechen wird, selbst wenn ein vollständiger Sieg über die neu befestigten russischen Truppen sich als zu schwierig erweisen sollte.

Darüber hinaus deuten die US-Geheimdienstinformationen darauf hin, dass die Ukraine einfach nicht in der Lage ist, die russischen Truppen von dort wegzudrängen, wo sie sich tief verschanzt haben - und ein ähnliches Gefühl hat sich offiziellen Angaben zufolge auf dem Schlachtfeld in anderen Teilen der Ukraine breit gemacht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskyy sagt, die USA hätten seine Streitkräfte nicht ausreichend bewaffnet, und deshalb könne die Gegenoffensive erst dann beginnen.

Nach Ansicht amerikanischer Beamter ist Kiew bereit, seine Ziele zu überdenken, und ein bescheideneres Ziel ließe sich vielleicht leichter als Sieg verkaufen.
 

Abe Voltaire

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Ok...ich hätte "militärischen Sinn" spezifizieren sollen.
Che, das hätte nicht genügt. Es ist schon ein Unterschied, ob ich von Tom Hanks rede oder von den Befehlseignern des "Joe Biden". John F Kennedy mag als privater Mensch ein Mistkerl gewesen sein, doch als öffentlicher Politiker wurde er ermordet, weil er FÜR das Volk agieren wollte, genauso wie Abraham Lincoln.

Und alle, die nicht für das Volk handeln, sondern für die Marionettenfinanz, sind durch die Bank korrupt. Da ist das Militär nicht mal ansatzweise an Bord.
 
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Sie werden schnell Boden gut machen, weil Russland verteidigend zurückfallen wird. Dann geht ihnen das Momentum aus und sie werden von den Russen überrannt.

Das ist von jeher russische Kampftaktik, und so werden sie es machen, wenn die US-Proxies tatsächlich eine weniger befestigte Stelle der Kontaktlinie ausmachen und erfolgsversprechend attackieren.
Aber die Probleme der Ukrainer sind erstmal, an solch eine Stelle überhaupt heranzukommen - ohne Luftunterstützung und ohne Luftabwehr. Wenn tatsächlich das Durchtrennen der Landbrücke das Ziel ist, dann werden sie über flaches, offenes Land auf die russische Abwehr zufahren müssen.
Oder in Kherson müssen sie über das dort fast 1km breite Dnjepr-Delta übersetzen.
Herrliche Zielscheiben...
Die Ukraine hat kein Backup-Material mehr, weder an Mensch noch Maschine, um Verluste bei dieser Offensive zu ersetzen.
Angesichts dessen wäre sogar ein Erfolg mittelfristig nur ein Pyrrhus-Sieg.
 
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Professor Michael Clarke erklärt, warum die Ukraine möglicherweise Raketen durchlassen muss
Die Befehlshaber werden sich zurückhalten müssen, um ihre Vorräte vor der Gegenoffensive nicht aufzubrauchen, was bedeutet, dass sie "sehr besorgt sind, dass sie anfangen müssen, mehr Raketen durchzulassen", so der Verteidigungsanalyst Professor Michael Clarke.
Ukraine war: Professor Michael Clarke explains why Ukraine may have to 'start letting missiles through' | https://news.sky.com/video/expert-explains-why-ukraine-may-have-to-start-letting-missiles-through-12870826

Diese westlichen TV-"Experten" sind ja nicht erst seit dem Virus eine Lachnummer...
Sehr logisch, was der Quatschkopf da verzapft...
Wie in Pavlograd vor 48 Stunden greifen die Russen natürlich die Lagerstätten des für die Offensive benötigten Materials an, sobald sie sie ausgekundschaftet haben, das Gleiche gilt natürlich für das Zusammenziehen der Brigaden.
Durchlassen ?
 
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Welche Worte.

Das ist nix anders als Boris Becker im Tennis. Wenn er schnell führte, hatte er schnell verloren. Doch lag er zurück, kam seine Psyche vor und er gewann.

Das ist etwas ganz erheblich anderes, zunächst einmal ist das hier kein Spiel.

In der Geschichte verschiedener Kriege mit russischer Beteiligung ist ein solches Verhalten schon sehr oft zu beobachten gewesen, und auch in diesem hat es schon Ähnliches gegeben.
Das hat einfach den Sinn, dem Gegner möglichst hohe Verluste beizubringen, bevor man selbst auf Angriff umschaltet. Normalerweise haben Verteidiger immer weniger Verluste als Angreifer, vor allem dann, wenn diese über offenes Feld und ohne natürliche Deckungen auf die Verteidiger zurücken müssen.
Im Übrigen haben die Gegner völlig verschiedene Prioritäten - die Ukrainer sind auf Land(zurück)gewinn aus, das brauchen sie vor allem politisch und für die Optik - die Russen haben daran vorerst kein Interesse, das Ziel heisst Demilitarisierung. Territoriale Gewinne sind nur dann interessant, wenn sie ohne nennenswerte eigene Verluste erreicht werden können, und wenn man sie unter den gleichen günstigen Umständen auch halten kann.
Wenn das Hauptziel erst erreicht ist, löst sich die Frage über das Territorium ganz von alleine...deshalb haben die Russen auch den Abnutzungskrieg als effektivstes Mittel für ihre Ziele gewählt, zumal so auch weniger Zivilisten kollateralgeschädigt werden.
 
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Falsch!!!

Für Russland ist es ERNST
Für USA ist es ein SPIEL

Das ist richtig, trifft das Thema aber nicht, worüber wir gerade sprachen, oder ?
Allerdings stimmt auch das nicht mehr so ganz...Es war für die USA ein Spiel, aber da sie sich vollkommen verrechnet haben, ist es für sie auch ernst geworden, wenn man so will. Die Hegemonie über den Planeten zu verlieren und diese mit anderen teilen zu müssen ist ja für die derzeit regierende Elite sowas wie ein Weltuntergang.
 
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So wie sie in Bachmut überrannt wurden?

Bakhmut ist mit Absicht als Demilitarisierungszentrum über den Winter eingerichtet worden, nachdem man festgestellt hat, dass dort Mensch und Material ununterbrochen hineingesogen wird. Hätte es Bakhmut nicht gegeben, wäre es verhältnismässig ruhig über den Winter gewesen.
Eine bessere Konstellation für einen Abnutzungskampf hätten sich die Russen nicht wünschen können, zumal ein feuchter, milder Winter keine Offensiven zugelassen hat und man die Teilmobilisierten erstmal ein ausführliches Trainingsprogramm hat durchlaufen lassen.
 

Jakob

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Die grosse ukrainische Gegenoffensive wird seit mittlerweile schon seit fast einem halben Jahr mit Pauken und Trompeten angekündigt, was an sich eigentlich schon höchst unprofessionell, ja sogar idiotisch ist.
Das Material, dass sich Oberkommandeur Zaluzhnji dafür wünschte, hat er in dem angestrebten Umfang nicht bekommen, höchstens zwei Drittel sind es im Vergleich dazu, was er im vergangenen Herbst im Interview mit "The Economist" forderte.
Objektiv gesehen wäre eine ukrainische Grossoffensive ein Selbstmordkommando, denn die ukrainische Armee ist mittlerweile in jeder erdenklichen Hinsicht vollkommen benachteilt.
Trotzdem pusht der Wertewesten die Ukrainer zum letzten grossen Blutopfer, wobei der Sinn dessen nicht erkennbar ist.
Die Mediennarrative werden jetzt, da der Frühling mittlerweile da ist, allerdings immer warnender, vorsichtiger und zweifelgeschwängerter. Noch ist an eine Offensive nicht zu denken, denn es regnet ständig und die schwarzen Böden sind fast wie Treibsand. Die letzten Aussagen aus der Ukraine dazu sind eine verschiebung auf Ende Juni.
Wie es allerdings Ende Juni auf dem Schlachtfeld überhaupt aussehen wird, ist derzeit unklar - man muss erstmal sehen, wass die Russen tun werden, wenn Bakhmuts letzte noch unter ukrainischer Kontrolle stehenden weniger als 10% Wohngebiete im äussersten Westen der Stadt eingenommen sind.

Die Ukraine ist nicht bereit für ihre große Offensive, aber sie hat keine Wahl
Kiew ist auf einen Vorstoß im Frühjahr oder Sommer festgelegt, obwohl die Munition so schnell verbraucht wird, dass der Westen nicht mithalten kann.

Ukraine isn’t ready for its big offensive, but it has no choice | https://www.thetimes.co.uk/article/ukraine-isn-t-ready-for-its-big-offensive-but-it-has-no-choice-b7qrq3vcr

Die kommende Gegenoffensive der Ukraine könnte die Zukunft des Landes - und Europas - bestimmen
Sie wird die Weichen für künftige Friedensgespräche stellen

Ukraine’s coming counter-offensive may shape its future—and Europe’s | https://www.economist.com/leaders/2023/04/20/ukraines-coming-counter-offensive-may-shape-its-future-and-europes

Kaum Ressourcen für ukrainische Soldaten, die mit den psychologischen Auswirkungen des Krieges zu kämpfen haben
Die ukrainischen Behörden erkennen allmählich das Ausmaß des Problems, das das Land hat, da Hunderttausende von Soldaten in den Kampf ziehen, ohne die notwendige psychologische Unterstützung zu erhalten

Scant resources available to Ukraine’s soldiers as they confront psychological effects of war | https://english.elpais.com/international/2023-04-24/scant-resources-available-to-ukraines-soldiers-as-they-confront-psychological-effects-of-war.html%3foutputType=amp

Die Ukraine könnte vor einem neuen Maidan stehen
Nach dem Krieg werden die Erwartungen hoch sein, aber der Wiederaufbau und die Reformen in der Ukraine werden ein gefährliches und schwieriges Unterfangen sein.

Ukraine could be looking at another Maidan | https://www.politico.eu/article/ukraine-war-another-maidan-revolution-dignity-russia-invasion/amp/

Bei der ukrainischen Frühjahrsoffensive steht viel für die Zukunft des Krieges auf dem Spiel
Ohne einen entscheidenden Sieg könnte die Unterstützung des Westens für die Ukraine schwächer werden, und Kiew könnte zunehmend unter Druck geraten, ernsthafte Friedensgespräche zur Beendigung oder zum Einfrieren des Konflikts aufzunehmen.
Ukraine’s Spring Offensive Comes With Immense Stakes for Future of the War | https://www.nytimes.com/2023/04/24/us/politics/ukraine-russia-war-spring-offensive.html


Das alles, incl der in den USA täglich vieldiskutierten Leaks aus dem Pentagon, sieht schon ein bisschen nach Schadensbegrenzung und Vorbereitung des desinformierten Publikums auf das Unausweichliche aus - nämlich der realen Bruchlandung nach der medial erzeugten alternativen "Realität" der Dinge.
Eines ist ganz sicher: Das ist der letzte Versuch, der dem NATO-Proxy zur Verfügung steht, und es wird die mittlerweile dritte Armee nach 10 Mobilmachungen trotz eventueller bescheidener Bodengewinne arg in Mitleidenschaft ziehen, wenn sie ungeschützt gegen die russischen Befestigungen geworfen wird. Im Grunde tun sie den Russen nur einen Gefallen damit, denn eines der Ziele lautet ja Demilitarisierung. Wenn der erste Furor abgeebbt ist und nur noch Bruchstücke dieser letzten Armee übrig sind, kann man mit der russischen Gegenoffensive rechnen, von der schon seit der Teilmobilisierung im Spätsommer vergangenen Jahres spekuliert wird. Die Kräfte werden auf mindestens eine halbe Million geschätzt und sie trainieren seitdem und sind nur teilweise bislang eingesetzt worden, meist als Ersatz im Rotationssystem der Russen, um den Kämpfern eine Verschnaufpause und Heimatbesuch zu ermöglichen.

Für mich persönlich schwindet der Glaube, dass es überhaupt noch eine nennenswerte Offensive der NATO-Proxies geben wird, einfach nur, weil ich an die Vernunft glaube. Es wäre wie gesagt ein selbstmörderisches Himmelfahrtskommando. Wenn man die politische Situation Zelenskys aber betrachtet, bin ich mir sicher, dass es doch passieren wird, denn er kann nicht anders. Die Nazis werden ihm die Hölle heiss machen, wenn er Schwäche zeigt, die NATO/USA wird ihn fallenlassen und es ist fraglich, ob er eine solche Entscheidung überhaupt überleben würde.
Eines ist gewiss: Die Stunde der Wahrheit rückt unaufhaltsamer näher, nicht nur für die Ukraine, sondern auch für den kollektiven Westen - eine krachende Niederlage würde die derzeit noch notdürftig verdeckten Risse in der Allianz offen aufbrechen lassen, die seit 14 Monaten sich jagenden Lügen und Desinformationen aufdecken und somit auch für eine Erhöhung des Drucks in den heimischen Kesseln sorgen.

Beobachten wir in diesem Thread den "Aufgalopp" zur Frühjahrsoffensive, die vielleicht gar nicht stattfindet.
Gottseidank hat Putin so eifrige Schüler, die alle seine NArratvie ausendig lernen.

Brav! Und weiter so! Gibt auch ein Bildchen vom Hl. Wladimir fürn Katechsimus :)
 

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