https://de.wikipedia.org/wiki/Christentum_in_Saudi-Arabien
Saudi Arabien
Die Einfuhr, der Druck und der Besitz nicht islamisch-sunnitischen religiösen Materials, wie z. B. Bibeln sind verboten. Es ist bei Strafe verboten, einen christlichen Gottesdienst zu feiern, die Sakramente zu empfangen, sowie christliche Symbole und Devotionalien (z. B. ein Kreuz, eine Bibel, einen Rosenkranz oder ähnliches) mit sich zu führen. Kirchen, Synagogen oder andere nichtislamische Gebetshäuser gibt es nicht und ihre Errichtung ist verboten.[1] Nach der Interpretation der Staatsreligion darf sich auf dem Land, auf dem sich die beiden heiligen Stätten befinden, kein nichtislamisches Gotteshaus befinden. Auf Apostasie (Übertritt vom Islam zu einer anderen Religion) steht die Todesstrafe, die auch vollstreckt wird.
Bei der Bestrafung von Christen wegen Verstößen gegen diese Gesetze kann das Strafmaß je nach Nationalität unterschiedlich ausfallen. Staatsangehörige westlicher Verbündeter (z. B. Vereinigte Staaten, Frankreich, Deutschland oder Österreich) werden meist „diskret“ des Landes verwiesen, während Missionare aus anderen und, aus der Sicht Saudi-Arabiens, „unbedeutenderen“ Ländern (etwa die Philippinen, Kenia) inhaftiert und manchmal auch hingerichtet werden.[2] In dem Weltverfolgungsindex für Christen wurde Saudi-Arabien mehrere Jahre unter den zehn Ländern geführt, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt werden, aufgelistet.[3] Inzwischen nimmt es Platz 14 ein, was aber nicht bedeutet, dass sich dort die Lage verbessert hat, vielmehr hat sich die Lage der Christen in anderen Ländern (etwa Syrien oder Eritrea) verschlechtert.[4]
Im März 2012 forderte der Großmufti des Landes in einem Gutachten die Zerstörung aller Kirchen auf der arabischen Halbinsel.[5][6]
Nigeria
In den 11 nördlichen Bundesstaaten Nigerias, herrscht gegenwärtig das islamische Rechtssystem, die Scharia. Gewalttätige Überfälle haben zu vielen Todesfällen geführt, Kirchen und kirchliche Einrichtungen wurden zerstört oder niedergebrannt. Mehr als 30.000 Christen wurden in Kano, der größten Stadt im Norden Nigerias aus ihren Häusern vertrieben.[66] Die islam-terroristische Miliz Boko Haram führt immer wieder gezielte Anschläge gegen Christen, aber auch gegen gemäßigte Moslems.[67]
Somalia
Somalia steht nach Nordkorea an zweiter Stelle im Weltverfolgungsindex 2015 von Open Doors.[68] Das heißt, dass hier Christen besonders intensiv verfolgt werden. Als Hauptkräfte der Verfolgung gelten:[69]
Islamischer Extremismus: Besonders die Al Shabaab will einen islamischen Gottesstaat errichten und das Christentum aus dem Land vertreiben. Der bislang letzte Bischof von Mogadischu wurde 1989 vermutlich von Islamisten ermordet, die Kathedrale niedergebrannt. Open Doors schreibt: „Es gilt generell als undenkbar, dass ein Somalier Christ ist. Zudem behaupten islamische religiöse Führer öffentlich, dass in Somalia kein Platz für das Christentum, Christen oder Kirchen sei.“
Exklusives Stammesdenken: Die somalische Gesellschaft wird vom Stammesdenken beherrscht. Diese Prägung bestimmt auch die Art, in der das Land regiert wird. Das Stammessystem ist gleichzeitig der Nährboden, auf dem der islamische Extremismus gedeiht.
Systematische Korruption: Nach Aussage eines Open-Doors-Feldforschers sind islamischer Extremismus und systematische Korruption eng miteinander verflochten und schwer auseinanderzuhalten.
In jüngster Zeit sind Christen muslimischer Herkunft bei ihrer Entdeckung oft auf der Stelle getötet worden, mitunter genügte demnach auch der bloße Verdacht, sich vom Islam abgewendet zu haben.