Der Freilandgedanke wurde von Gesell übernommen, weil Freiwirtschaft ohne Freiland nicht machbar ist. Das Freigeld ist spektakulärer und scheint interessanter, darum wird wohl mehr darüber gesprochen.
Tatsächlich schafft Freiland mehr Wohlstand und Freiheit, sofern man Freiland vom Freigeld getrennt betrachtet. Praktisch ist das aber nicht zu trennen. Bei einem Freigeld ohne Freilandreform würde der Boden unverkäuflich. Über Bodenrenditen würde die Beschneidung der Arbeitserträge, also das Ausbeuten der Produktivkräfte ungebrochen weitergehen.
Gesell hat nicht ohne Grund den scheinbar weniger interessanten Freilandteil, noch vor das Freigeldkapitel gesetzt.
Freiland schafft aus heutiger Sicht wahrlich paradiesische Zustände. Man stelle sich einen weltweiten, durch Freigeld geschaffenen wirtschaftlichen Wohlstand vor, gepaart mit den Möglichkeiten des Freilandes! Jeder könnte ohne Formalitäten oder besondere Voraussetzungen selber entscheiden, wo man arbeiten, wohnen und leben möchte. Egal ob diese Entscheidung von einer bevorzugten Landschaft, oder bevorzugten Menschen abhängig ist.
Heute spielen bei Auswanderungsvorhaben vor allem wirtschaftliche Gründe die entscheidende Hauptrolle. So unglaublich das aus heutiger Sicht auch erscheint: Bei weltweit eingeführter Freiwirtschaft spielt das keine Rolle mehr! Niemand würde oder könnte in einer weltweiten Freiwirtschaft auf die Idee kommen, aus ökonomischen Gründen den Wohnort zu wechseln. Das wird die Zahl der Aus- und Einwanderer auf einen winzigen Bruchteil des heutigen Umfangs reduzieren.
Leute die Auswanderung dennoch in Angriff nehmen, werden dann allerdings überall mit offenen Armen empfangen! Einfach weil eine größere Bevölkerungsdichte in einer Freiwirtschaft den allgemeinen Arbeitsertrag vor Ort vergrößert, und die Arbeitszeiten reduziert.
Man versuche sich nun unter solchen Umständen einen „Krieg“ ernsthaft vorzustellen. Krieg zu prophezeien, oder gar in Angriff zu nehmen. Solchen Leuten wird man einfach nur ungläubige Verwunderung entgegen bringen. Man wird sie auslachen und schlimmstenfalls in die Klappsmühle stecken.
Sollte nun, warum auch immer, ein Land das private Bodeneigentum wieder einführen wollen, und damit alle anderen Bewohner der Welt potentiell, und für alle Zeiten, von diesem Teil der Welt ausschließen, werden solche Handlungen als gewaltsame Enteignung, als schwerstkrimineller persönlicher Diebstahl, von jedem einzelnen Menschen der restlichen freien Welt empfunden!
Man kann ja mal versuchen sich die Möglichkeiten vorzustellen, solche Maßnahmen in einer echten freien Welt, mit wirklich freien Menschen durchzusetzen und aufrecht zu halten.