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Welche Art von Demokratie wollen wir?

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Da anscheinend die Vernunft nicht funktioniert, wie wäre es mit der Gerechtigkeit?

Also eine Demokratie, in der niemand seines Geldes oder seiner Beziehungen zu gewählten Vertretern seinen Willen gegen alle anderen bekommt, sondern wo der Lösungsweg eingeschlagen wird, der für die Allgemeinheit das Beste ist?

Schließlich sind wir nur in so einer beschi...enen Situation gelandet, weil Geld Entscheidungen kauft und Geldleute sich so ständig Vorteile verschaffen.

:kopfkratz:
 
OP
I

Iphigenie

Die Vernunft unterliegt immer irgend etwas, Sei es Ziel, Interessen, Macht, Ordnung, Macht haben wollen, der Macht eines Einzelnen oder der Welt-Community .... ...oder was auch immer .....

Deswegen sag ich ja, es könnte Milliarden und unzählige aber-Milliarden von Vernünften geben .... das ist fast alles Humbug, weil für jede Vernunft könnteste auch mindestens eine entgengesetzte Vernunft gefunden werden.

Vernunft: das Wort beschreibt im Prinzip einen Wunsch, der umzusetzten vielleicht gut wäre (oder auch nicht) .....
Alles, wirklich Alles könnte als "vernünftig" angesehen werden, und so könnten selbst Grausamste Angelegenheiten als vernünftig angesehen werden - und das wird zum Teil sogar!

Deshalb ist aus meiner überzeugter Sicht das Wort "Vernunft" eines der am allermeisten überbewertesten Wörter.

Vielleicht ist Vernunft auch mal vernünftig. Vor allem aber ist Vernunft ein Herrschaftsinstrument - als solches wird es meist benutzt.


Hi deserd,

...ja, "Vernunft" ist ein Instrument aus der Ideenlehre (Ideologie)
der Herrschenden, denn es sind allein diese, die anordnen, was
Vernunft zu sein hat...was v e r n ü n f t i g und was
u n v e r n ü n f t i g ist. So kann es in den Hirnen jener unter
gegebenen Umständen vernünftig sein Menschen foltern
zu lassen (Stichwort: Sanfte Folter).

"Bitte seid vernünftig!!" schreien die Herrschenden die Menschen
an, die Barrikaden bauen und das zerstören, das sie selbst
gebaut oder errichtet haben (...nichts fürchten die Herrschenden
mehr als Zerstörungen der Infrastruktur; denn sie selbst sind
unfähig, mit ihrer Hände Arbeit eine neue zu errichten!).

Im zwischenmenschlichen Verkehr sich anzuherrschen "Sei jetzt
endlich vernünftig!" bedeutet ja auch nichts anderes, als daß der
Anherrscher wünscht, daß man sich seinem Willen beuge. Dieser
wünscht keine aufrichtige Auseinandersetzung, um das
verursachende Problem zur Zufriedenheit beider aufzulösen, sondern
wünscht Unterordnung.



Friedrich Nietzsche hat darüber ein wenig in: Zur Genealogie der
Moral (Teil II) Nr.3 geschrieben. Hier ein Auszug (setze die ganze
Nr.3 in den Maximentröööt Seite 97 )
"Wie macht man dem Menschen- Tiere ein Gedächtnis? Wie prägt
man diesem teils stumpfen, teils faseligen Augenblicks-Verstande,
dieser leibhaften Vergeßlichkeit etwas so ein, daß es gegenwärtig
bleibt?". Dieses uralte Problem ist, wie man denken kann, nicht
gerade mit zarten Antworten und Mitteln gelöst worden; vielleicht
ist sogar nichts furchtbarer und unheimlicher an der ganzen
Vorgeschichte des Menschen, als seine M n e m o t e c h n i k.
"Man brennt etwas ein, damit es im Gedächtnis bleibt: nur was nicht
aufhört, w e h z u t u n, bleibt im Gedächtnis" - das ist ein Hauptsatz
aus der allerältesten (leider auch allerlängsten) Psychologie auf
Erden.
Man möchte selbst sagen, daß überall, wo es jetzt noch auf
Erden Feierlichkeit, Ernst, Geheimnis, düstere Farben im Leben
von Mensch und Volk gibt, etwas von der Schrecklichkeit
n a c h w i r k t, mit der ehemals überall auf Erden versprochen,
verpfändet, gelobt worden ist: die Vergangenheit, die längste,
tiefste, härteste Vergangenheit, haucht uns an und quillt in uns
herauf, wenn wir "ernst“- werden.
Es ging niemals ohne Blut, Martern, Opfer ab, wenn der Mensch
es nötig hielt, sich ein Gedächtnis zu machen; die schauerlichsten
Opfer und Pfänder (wohin die Erstlingsopfer gehören), die
widerlichsten Verstümmelungen (zum Beispiel die Kastrationen),
die grausamsten Ritualformen aller religiösen Kulte (und alle
Religionen sind auf dem untersten Grunde Systeme von
Grausamkeiten) - alles das hat in jenem Instinkte seinen Ursprung,
welcher im Schmerz das mächtigste Hilfsmittel der Mnemonik erriet.

In einem gewissen Sinne gehört die ganze Asketik hierher: ein paar
Ideen sollen unauslöschlich, allgegenwärtig, unvergeßbar, "fix"
gemacht werden, zum Zweck der Hypnotisierung des ganzen
nervösen und intellektuellen Systems durch diese "fixen Ideen" - und
die asketischen Prouduren und Lebensformen sind das Mittel dazu,
um jene Ideen aus der Konkurrenz mit allen übrigen Ideen zu lösen,
um sie "unvergeßlich" zu machen. Je schIechter die Menschheit
„bei Gedächtnis" war, um so furchtbarer ist immer der Aspekt ihrer
Bräuche; die Härte der Strafgesetze gibt insonderheit einen
Maßstab dafür ab, wieviel Mühe sie hatte, gegen die Vergeßlichkeit
zum Siege zu kommen und ein paar primitive Erfordernisse des
sozialen Zusammenlebens diesen Augenblicks-Sklaven des Affektes
und der Begierde g e gen w ä r t i g zu erhalten.

Wir Deutschen betrachten uns gewiß nicht als ein besonders
grausames und hartherziges Volk, noch weniger als besonders
leichtfertig und in-den- Tag-hineinleberisch; aber man sehe nur
unsre alten Strafordnungen an, um dahinter zu kommen, was es
auf Erden für Mühe hat, ein „Volk von Denkern" heranzuzüchten
(will sagen: das Volk Europas, untcr dem auch heute noch das
Maximum von Zutrauen, Ernst, Geschmackosigkeit und
Sachlichkeit zu finden ist, und das mit diesen Eigenschaften
ein Anrecht darauf hat, alle Art von Mandarinen Europas
heranzuzüchten). Diese Deutschen haben sich mit furchtbaren
Mitteln ein Gedächtnis gemacht, um über ihre pöbelhaften
GrundInstinkte und deren brutale Plumpheit Herr zu werden: man
denke an die alten deutschen Strafen, zum Beispiel an das
Steinigen (- schon die Sage läßt den Mühlstein auf das Haupt
des Schuldigen fallen), das Rädern (die eigenste Erfindung und
Spezialität des deutschen Genius im Reich der Strafe!), das
Werfen mit dem Pfahle, das Zerreißen- oder Zertretenlassen
durch Pferde, (das" Vierteilen"), das Sieden des Verbrechers in
Öl oder Wein (noch im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert),
das beliebte Schinden ("Riemenschneiden"), das Herausschneiden
des Fleisches aus der Brust; auch wohl daß man den Übeltäter
mit Honig bestrich und bei brennender Sonne den Fliegen überließ.

Mit Hilfe solcher Bilder und Vorgänge behält man endlich fünf, sechs
"ich will nicht" im Gedächtnisse, in bezug auf welche man sein
V e r s p r e c h e n gegeben hat, um unter den Vorteilen der
Sozietät zu leben, - und wirklich! mit Hilfe dieser Art von Gedächtnis
kam man endlich "zur Vernunft"! [COLOR="Red"]- Ah, die Vernunft,
der Ernst, die Herrschaft über die Affekte, diese ganze düstere
Sache, welche Nachdenken heißt, alle diese Vorrechte und Prunkstücke
des Menschen: wie teuer haben sie sich bezahlt gemacht! wieviel Blut
und Grausen ist auf dem Grunde aller "guten Dinge"!.... [/COLOR]
(farblich von mir unterlegt. Iphigenie)

grüße
Iphi
 
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*auchdollseufz* mein Trööötthema ist auch ein anderes gewesen......


Das Thema war welche Demokratie wir wollen.

Ich versuche mich wohl etwas ungeschickt an den eigentlichen Kern einer Gemeinschaft oder Zivilisation heranzutasten – mit Euch. Da wir alle zumindest unsere eigene Freiheit wollen, ist die Frage ob es in 6 Milliarden Vernünften einen gemeinsamen Nenner gibt –*eine natürliche Vernunft. Die wiederum den Menschen ohne autoritäres bürokratisches System oder einen bürokratischen Umweg ("Demokratie"), zu einer Zivilisation befähigt.

Oder ob wir darin sogar unfähiger als Tiere sind.

Nun, aus der Mehrheit der Antworten ist es das wohl aus bestimmten, sehr interessanten Denkansätzen offensichtlich nicht...


PS:
Iphigenie,
Vernunft ist nach meiner Ansicht nicht Moral. ;)
 
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OP
I

Iphigenie

Na ja, das gehört eher zu meinem Rachefeldzug gegen die Vernunft.

Ich hoffe mal, jetzt die Vernunft fürs erste erledigt zu haben - hier im Forum, harhar.

Hätten die ruhig mal im anderen Trööt aufziehen können.

Man kann da nämlich noch mehr zu erzählen, zur Vernunft ... z. B. was die mit dem Konsens zu tun hat ... - das ist auch gar nicht ohne ....., wenn der auch nicht so oft und schlimm wütet wie die Vernunft - weil Konsens, wer benutzt schon dieses Wort ....? - Hat aber definitiv auch mit der Vernunft zu tun, vor allem, wenn mehrere Leute "vernünftig" werden und "Konsens" machen sollen ....



Am besten benennst du den Thread um in "Vernunft" - ist ja eigentlich deiner, wo Demokratisches besprochen werden soll. - Und machst einen Neuen Demokratie-Trööt auf .....

Aber wenn schon jemand derart glorifiziert von Vernunft anfängt, da musste ich natürlich etwas einschreiten ... - hat ja scheinbar überzeugend gewirkt :happy:, auch wenn sie's erstmal nicht glauben wollten ...

Hätte nämlich auch schon einen interessanten Beitrag zur "ebayokratie" - genau, ebay als teilweise-Vorbild für die bessere Demokratie .... - ich weis, das werden wahrscheinlich wieder viele schrecklich finden ...

Hi desert,

die "Vernunft" gehört schon gut zum Thema. Ich denke mal, sie wird
in einer Welt, in der die Macht des Menschen über den Menschen nicht
mehr existieren wird (im zwischenmenschlichen Bereich wird sie sich
wohl nie absolut verhindern lassen) absterben, weil sie keine
politische Grundlage mehr hat (siehe auch meinen letzten Beitrag).

Da wir das Problem "Vernunft" recht gut analysiert haben, braucht
man sich nicht mehr so lange damit aufhalten, denk ich mal. Ich
werde mal die Ergebnisse (Quintessenzen) der Einzeldiskussionen zu
diversen (Demokratie-) Punkten sammeln.

grüße
Iphi:)
 
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.......

Aber deserd ... erzähl du doch mal, was/wie du dir ne funktionierende Gesellschaft vorstellst.

Nö, das kann ich gerade nicht bzw schon lange nicht mehr. Früher habe ich bestimmt über sowas nachgedacht und bestimmt auch sowas wie einen Entwurf gehabt (- aber ich glaube nicht, dass der reif war) .... - für eine "Gesellschaft", allerdings eine Art "Weltgesellschaft"

Aber zu einem weiteren, sehr detaillierten Einstieg in Politisches, Wirtschaft und Gesellschaft hatte ich allerdings die letzten Jahre, vor allem auch dank Internet - was somit frührere etwaige meiner Entwürfe zu Makulatur gemacht hat

(Laut Hannah Arendt ist Gesellschaft der Spielraum zwischen Politik und Wirtschaft, hat sie mal geschrieben. Ob das so stimmt, ist mir grad nicht so wichtig, es paßt aber schon, die Gesellschaft als eine Sphäre neben, zwischen Politik und Wirtschaft zu haben)

Ich habe derzeit auch gar nicht mal geringsten Bock, darüber überhaupt nachzudenken .... ... großartige Entwürfe bringen da gar nix ... Lösungen, Veränderungen kommen ganz anders ...

Was hat diese Frage überhaupt mit Vernunft zu tun ????

Denkst du etwa, ich rede Schwachsinn?

Ich bleibe dabei, Vernunft ist Herrschaftsinstrument, Vernunft ist mehr Wunsch als ... siehe frühere Posts von mir

Wichtig ist: Demokratie zu diskutieren, Politik, Wirtschaft (evtl auch Wissenschaft) zu diskutieren =JA; Gesellschaft diskutieren ? - Wozu???

Ich werde garantiert keinen einzigen "Gesamt-Gesellschafts-Entwurf" mehr basteln. - Ich bin ja schon richtig froh, wenn es nicht wieder zu einem NS und HC kommt. - Obwohl sowas wie ein neuer HC auf die softe Art und Weise kommt .... und wenn mans den Leuts genug eingetrichtert hat, dass nur Nützlichkeit wesentlich ist, lässt man sich gerne ins endgültige Abseits schieben ....

Entwürfe bringen da überhaupt nix ....

Ich nehm mal wieder Zitat eines Ober-Managers aus St. Gallen auf, weil das wahrscheinlich brauchbarer ist als große Entwürfe:
"Ganz einfache Menschen sind in der Lage, für Probleme schnelle, einfache und leicht umzusetzende Lösungen zu finden"
= ich glaube, in dieser "Formel" könnte was brauchbares dran sein, nicht nur ein Vorschlag für freiwilliges vorzeitiges Ableben unnützer Menschen - ich hoffe es zumindest ...


Tja, was mir noch aufgefallen bezüglich Zivilisation und Vor-Zivilisation, wenn wohl auch nicht bei allen "Vor-Zivilisationen": "Abschiebe-Praktiken" von allen Mitgliedern, die der Community nicht zutragen ....
 
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Vernunft ist vor allem Trieb.


Trieb ist Trieb, ist Instinkt.

Moral ist Predigt, Dogma, Gesetz.

Vernunft ist das eigene Erkennen der Zusammenhänge,
das natürliche Bestreben zur Gemeinschaft,
weil es notwendig oder von Nutzen ist.

Diese logische Vernunft macht sich vom Wissen abhängig,
der Verstand kann aber leicht irregeführt werden,
weshalb das Wollen unterschiedlich und gegensätzlich sein kann.

Eine Zivilisation des vertrockneten Verstandes,
der dem Wahnsinn so ähnlich ist, den haben wir heute.
:irre:
 
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Das Thema war welche Demokratie wir wollen.
Da wir alle zumindest unsere eigene Freiheit wollen, ist die Frage ob es in 6 Milliarden Vernünften einen gemeinsamen Nenner gibt
Gut lassen wir die Vernünftigen mal beiseite.
Und auch so dumme Menschliche Konzepte wie Moral und Ethik.
Dumm, weil sich keine allgemeingültige Moral oder Ethik finden lässt.

Dann gibt es plötzlich einen sehr einfachen gemeinsamen Nenner.

Jeder will seine Freiheit, und das Recht so zu leben wie er möchte.
Das ist ganz eindeutig ein Gemeinsamer Nenner der für alle Menschen gleichermaßen gilt.
Da das nun leider nicht ganz möglich ist wird jeder seine Freiheit etwas einschränken müssen.

Wenn die eigene Freiheit da endet, wo die Freiheit des andern Beginnt, kann man sich gleich Sklave des andern nennen.
 
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I

Iphigenie

Das Thema war welche Demokratie wir wollen.

Ich versuche mich wohl etwas ungeschickt an den eigentlichen Kern einer Gemeinschaft oder Zivilisation heranzutasten – mit Euch. Da wir alle zumindest unsere eigene Freiheit wollen, ist die Frage ob es in 6 Milliarden Vernünften einen gemeinsamen Nenner gibt –*eine natürliche Vernunft. Die wiederum den Menschen ohne autoritäres bürokratisches System oder einen bürokratischen Umweg ("Demokratie"), zu einer Zivilisation befähigt.

Oder ob wir darin sogar unfähiger als Tiere sind.

Nun, aus der Mehrheit der Antworten ist es das wohl aus bestimmten, sehr interessanten Denkansätzen offensichtlich nicht...


PS:
Iphigenie,
Vernunft ist nach meiner Ansicht nicht Moral. ;)

hallo oloool,

streich doch schlicht und einfach dieses schreckliche Wort
"Vernunft" aus Deinem Vokabular, schließlich haben wir es als
eine ideologische Waffe entlarvt, die von den Machthabern der
Welt (auch von manch kleinen Familientyrannen:giggle:)
eingesetzt wird, um ohne Diskussion, ohne Konsens
und Wenn und Aber, die Untertanen sich gefügig zu machen.

Selbstverständlich gibt es auch nicht so was wie eine "natürliche
Vernunft", was sollte das auch sein?

grüße
Iphi:happy:
 
OP
I

Iphigenie

Trieb ist Trieb, ist Instinkt.

Moral ist Predigt, Dogma, Gesetz.

Vernunft ist das eigene Erkennen der Zusammenhänge,
das natürliche Bestreben zur Gemeinschaft,
weil es notwendig oder von Nutzen ist.

Diese logische Vernunft macht sich vom Wissen abhängig,
der Verstand kann aber leicht irregeführt werden,
weshalb das Wollen unterschiedlich und gegensätzlich sein kann.

Eine Zivilisation des vertrockneten Verstandes,
der dem Wahnsinn so ähnlich ist, den haben wir heute.
:irre:

Hi oloool,

wenn deserd erzählt......
Zitat von deserd
Vernunft ist vor allem Trieb
dann ist das natürlich Unsinn, und genau das wird er zwischenzeitlich
auch erkannt haben.

grüße
Iphi:happy:
 
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Da anscheinend die Vernunft nicht funktioniert, wie wäre es mit der Gerechtigkeit?

Also eine Demokratie, in der niemand seines Geldes oder seiner Beziehungen zu gewählten Vertretern seinen Willen gegen alle anderen bekommt, sondern wo der Lösungsweg eingeschlagen wird, der für die Allgemeinheit das Beste ist?

Schließlich sind wir nur in so einer beschi...enen Situation gelandet, weil Geld Entscheidungen kauft und Geldleute sich so ständig Vorteile verschaffen.

:kopfkratz:

Hmm ...., ohne dich schocken zu wollen --

(nicht nur) aus meiner Sicht ist das als Schlagwort inzwischen stumpf, ... höchstens noch als richtige Kampf-Parole einsetzbar ... (von wem? )?
(Ach ja, die Kirche ... :nono:)

Auch der Begriff "Gerechtigkeit" ist in Büchern und Diskursen abgewirtschaftet ... was schon daran liegt, dass man Gerechtigkeit nicht herstellen kann .... ist irgendwie auch wirklich irgendwie (zum. zu Teil) so ....

Ich weis nicht, ob John Rawls Philosophie noch gefragt und diskutierbar ist ....

Eine Lebensgrundlage-Gerechtigkeit wär schon ok ... vielleicht sollte man Ökonomie statt Gerechtigkeit nehmen .....

Die Vernunft funktioniert schon so, wie es von den Herrschenden vorgesehen ist. - Insofern sind das zwei völlig verschiedene Themen.
 
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hallo oloool,

streich doch schlicht und einfach dieses schreckliche Wort
"Vernunft" aus Deinem Vokabular, schließlich haben wir es als
eine ideologische Waffe entlarvt, die von den Machthabern der
Welt (auch von manch kleinen Familientyrannen:giggle:)
eingesetzt wird, um ohne Diskussion, ohne Konsens
und Wenn und Aber, die Untertanen sich gefügig zu machen.

Selbstverständlich gibt es auch nicht so was wie eine "natürliche
Vernunft", was sollte das auch sein?

grüße
Iphi:happy:

Naja, Iphi,
bewiesen ist mir das zwar nicht,
aber wenn es das ästhetische Empfinden hier verletzt,
will ich kein Wort länger schuldig sein.

Ich streiche übrigens keine Worte aus meinem Vokabular,
kann ja sein, dass der Begriff mal wieder erwacht und dann habe ich was zum mitschwätzen...

__

Obwohl, das sei mir noch gestattet, @dart:
Freiheit ist nicht allein der absolute Nenner, denn wenigstens die grundlegende Bedürfnisbefriedigung des Lebens gehört dazu, dass wiederum ist die Ursache der "Herdenbildung" überhaupt. Die persönliche Freiheit im Rahmen dessen einzugrenzen, wäre dann ein "logisches Verständnis" (?).
 
OP
W

wafi

hm Dart

"Wenn die eigene Freiheit da endet, wo die Freiheit des andern Beginnt, kann man sich gleich Sklave des andern nennen. "

wäre das so, dann wäre es fatal. Ich denke es ist nicht so, denn so unterschiedlich sind die Bedürfnisse nicht. Da kann man locker deserds Triebe einspeißen.
Ansonsten 100% agree mit deinem posting.
 
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I

Iphigenie

Naja, Iphi,
bewiesen ist mir das zwar nicht,
aber wenn es das ästhetische Empfinden hier verletzt,
will ich kein Wort länger schuldig sein.

Ich streiche übrigens keine Worte aus meinem Vokabular,
kann ja sein, dass der Begriff mal wieder erwacht und dann habe ich was zum mitschwätzen...

__

Obwohl, das sei mir noch gestattet, @dart:
Freiheit ist nicht allein der absolute Nenner, denn wenigstens die grundlegende Bedürfnisbefriedigung des Lebens gehört dazu, dass wiederum ist die Ursache der "Herdenbildung" überhaupt. Die persönliche Freiheit im Rahmen dessen einzugrenzen, wäre dann ein "logisches Verständnis" (?).

......manchmal sprechen wir beide in verschiedenen Sprachen. Gibt aber auch bisweilen Momente, wo ich mich freue, Dich verstehen zu können.;):)

grüße
Iphi:)
 
OP
I

Iphigenie

und Iphi ... um auf deine Demokratie zurück zu kommen, da wird eben kein Konsens sondern eine Mehrheitsentscheidung an die sich aber alle halten sollen, eingefordert. Sowas kann nicht wirklich funktionieren, eine parlamentarische Demokratie funktioniert natürlich erst recht nicht, da die einzelnen weder in der Wahl der Ziele, noch in die Diskussion zum Weg zu den Zielen eingebunden ist. Bestes Beispiel Müntefering, der ja mal meinte, man könne ihn nicht verantwortlich machen dafür, was er mal als Ziel (Wahlprogramm) definiert hat ....

....eines der wirklich seltenen Momente, in denen ich
nicht verstehen kann, was genau Du an dem kritisierst,
was ich sage. Auf was genau beziehst Du Dich, wenn Du
von meiner Demokratie sprichst?

frühmorgendliche Frühlingsgrüße
Iphi:)
 
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W

wafi

Iphi

natürlich auf deinen trööt :D und deinem nimmermüden Bemühungen zum Thema zurück zu kommen :D

Wobei, ganz ernsthaft, das was du als Abschweifung vom Thema siehst, ist tatsächlich Grundlage jeglicher Gesellschaftsform, weil ohne sich drüber zu unterhalten, wie Menschlein tickt, wirst du es nicht schaffen ein Gesellschaftsentwur, sei es Demokratie oder anderes umzusetzen, bzw. die Knackpunkte an denen nen System nicht mehr funktioniert raus zu arbeiten und zu schauen, wie man die lösen kann.

Gruß
Peter
 
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Iphigenie

Iphi

natürlich auf deinen trööt :D und deinem nimmermüden Bemühungen zum Thema zurück zu kommen :D

Wobei, ganz ernsthaft, das was du als Abschweifung vom Thema siehst, ist tatsächlich Grundlage jeglicher Gesellschaftsform, weil ohne sich drüber zu unterhalten, wie Menschlein tickt, wirst du es nicht schaffen ein Gesellschaftsentwur, sei es Demokratie oder anderes umzusetzen, bzw. die Knackpunkte an denen nen System nicht mehr funktioniert raus zu arbeiten und zu schauen, wie man die lösen kann.

Gruß
Peter

ach das meinst Du !! -Ja,ja is ja schon gut....hast ja recht.

grüße
Iphi :)
 
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Um Gottes Willen, es gibt keine natürliche Vernunft ! Es mag wohl aus philosophischer Sicht sowas wie ein Naturrecht geben, aber keine natürliche Vernunft. Das ist ein Widerspruch, ganz sicher.
Sehe ich nicht so, denn ohne die Vernunft ist auch die Demokratie nicht möglich. Die Vernunft erörtert uns den kleinsten Kompromiss, nach dem wir doch suchen. Den kleinsten Kompromiss zu suchen ist vernünftig und wenn alle gemeinsam den k.K. suchen, so ist das Demokratie. Eine allgemein gültige Vernunft gibt es auch für mich nicht, doch das Vorhaben eine Demokratie zu schaffen, beruht auf vernünftigen Überlegungen. Das geht mE so weit, dass zum Teil sogar auf Demokratie verzichtet wird, weil die Vernunft sagt, dass "viele Köche den Brei verderben" oder ein demokratischer Palaver bei einem akuten Problem sehr sinnlos wird, wie bspw. bei der Nothilfe oder dem Schutz von Schwächeren.

Ein Steinbock wird der natürlichen Vernunft folgen, nämlich genau jenem Tier, welches die Gruppe am längsten durchs Gebirge führen konnte. Dieselbe Vernunft sagt dem Rudel auch, dass es ggf. sinnlos ist ein zurückgefallenes Kitz zu retten. Demokratisch vernünftig ist, was der Gemeinschaft ein bequemes Leben miteinander in Aussicht stellt - also ein herrschendes oder mögliches Leid verhindern könnte.

Für die Demokratiefindung braucht es die Erfahrung (der Blick in die Vergangenheit) und die Vorstellungskraft (der Blick in die Zukunft), die geäußert auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden wollen. Je mehr Wissen vorhanden ist, desto vernünftiger kann eine angenehme, demokratische Ordnung erdacht werden.

Ja, ich bin überzeugt - es gibt nicht nur die Vernunft, sondern sie wächst auch ständig, weil die Erfahrung und die Vorstellungskraft auch ständig wachsen. Darum kommt es uns manchmal vor, dass die Vernunft nicht absolut ist, was aber nicht stimmt - sie entwickelt sich mit uns weiter (Systemimmanenz), was das Wesen der Vernunft ist. Sogar begangene Demokratiefehler lassen sich vernünftig berichtigen, wenn eine unvernünftige Macht unsere Erinnerung und somit auch unsere Vorstellungskraft nicht immer wieder verfälschte.
Kriterien für Vernunft

„Vernunft“ ist nicht dasselbe wie „Verstand“, denn man kann „vernünftig“ und „unvernünftig“ denken. „Vernunft“ kennzeichnet im allgemeinen eine bestimmte Art des Verstandesgebrauches, nämlich wenn beim Denken (aussagen, fragen, behaupten, befehlen, …) „sinnvoll“ ausgesagt, gefragt, behauptet, befohlen, geschlussfolgert, bezweifelt und kritisiert wird.Und die Beschreibung von Kriterien für „sinnvolles“ Zweifeln, Kritisieren und Behaupten wäre – als Menge gefasst – das, was man unter „Vernunft“ zu verstehen hätte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vernunft#Kriterien_f.C3.BCr_Vernunft
Vernunft = Demokratie
 
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Iphigenie

hallo Asy,

Du schreibst:

Ein Steinbock wird der natürlichen Vernunft folgen, nämlich genau jenem Tier, welches die Gruppe am längsten durchs Gebirge führen konnte. Dieselbe Vernunft sagt dem Rudel auch, dass es ggf. sinnlos ist ein zurückgefallenes Kitz zu retten. Demokratisch vernünftig ist, was der Gemeinschaft ein bequemes Leben miteinander in Aussicht stellt - also ein herrschendes oder mögliches Leid verhindern könnte.

Ein wundervoller Beweis, den Du hier für meine Hypothese erbringst, daß der
Begriff Vernunft nichts anderes ist als ein rhetorisches Werkzeug der herrschenden
Ideologie (die immer die Ideologie der Herrschenden ist!) zur Unterdrückung der Völker.....


Nochmal deine Worte, nur ein wenig umgestellt.....

Ein Mensch wird der natürlichen Vernunft folgen, nämlich genau jenem Menschen,
welcher das Volk am längsten durch die Wirren der Geschichte führen konnte.
Dieselbe Vernunft sagt dem Volk auch auch, dass es ggf. sinnlos ist ein
zurückgefallenes Volksmitglied zu retten. *)Demokratisch vernünftig ist, was
der Gemeinschaft ein bequemes Leben miteinander in Aussicht stellt - also ein
herrschendes oder mögliches Leid verhindern könnte.

*) Obdachlose und Hartz4 Empfänger müssen nicht gerettet werden

grüße
Iphi
 
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