Zu diesem Thema gibt's doch längst was von Ratiobrain:
Nichts, das Bedingungen stellt, ist GG-konform: Solidarisches GE Mogelpackung/ BGE | Politische Ökonomie | https://www.politik-sind-wir.net/threads/nichts-das-bedingungen-stellt-ist-gg-konform-solidarisches-ge-mogelpackung-bge.11498/. Taugt mehr als das dumme, asoziale Gesülze der üblichen systemisch-rechten Spamköppe hier. ;-) Ob das BGE dauerhaft stabil funktioniert, bliebe abzuwarten und darf angezweifelt werden, aber garantiert stabiler und länger als der gegenwärtig wieder ausufernde marktradikale Gefälleexpansionskapitalismus, bei dem die ganzen Systemopfer dreist mehr oder weniger sich selbst überlassen werden und ihnen die Schuld für das erneute Versagen dieser Diktatur der reichen Minderheit primär in die Schuhe geschoben wird. Konsequenter Neosozialismus wäre selbstredend stabiler und nachhaltiger, aber wenn das BGE richtig, nämlich gefällelindernd, finanziert wird und auch wirklich bedingungslos ist (für Bedürftige zumindest), dann könnte das eine ganze Zeit lang ganz gut funktionieren. Allemal besser, als die ganzen Bedürftigen weiter im Dreck verrecken zu lassen und/oder sinnlos zu schikanieren, um noch ein paar mehr würdelose Dumpingjobs mit Entrechteten besetzen zu können. Ob nun wirklich JEDER das BGE erhalten sollte, das sei dahingestellt und angezweifelt, aber wenn es eine Vermögensprüfung gibt, etc., dann ist es natürlich doch wieder etwas mehr Bürokratie...
Hartz IV ist mit Bargeld, Wohngeld und Krankenversicherung schon nahe dran an 1.300€ netto. Wozu dann noch ein Bürgergeld?
Erstens ist es sehr wohl noch ein ganzes Stück weit weg davon und schließen ALGII und Wohngeld einander aus und zweitens, weil es BEDINGUNGSLOS ist/zu sein hat und man Bedürftige wenigstens anständig abzusichern und ihnen auch etwas Teilhabe zukommen zu lassen hat, wenn man ihnen (arbeitstechnisch) schon keine adäquate Perspektive bieten kann, anstatt sie für das Versagen des Systems auch noch zu schikanieren und so tun, als gäbe es ausreichend Arbeit für alle, geschweige denn anständige. Das wird längerfristig immer weniger, aber die Menschen sind trotzdem da. Und erstrecht, wenn man immer weiter fördert, daß die Weltbevölkerung ungebremst zunimmt.
Was Kriminalität angeht, Gewalttätern geht es nicht um Geld sondern um Gewalt der Gewalt willen und die organisierte Kriminalität macht Millionen.
Gewaltkriminalität kommt oft durch Frustration, Perspektivlosigkeit und Existenzängste zustande, womit wir wieder beim System als Ursache und dem BGE als Dämpfer wären... ;-) Und die Überlebens"kriminalität" oder jene für ein klein wenig Teilhabe, die von Staats und Wirtschafts wegen verwehrt wird, wäre ohnehin weitgehend passé.
Kommt auf die Höhe des BGEs an, kurios wird es wenn Linke ein BGE fordern, dass faktisch unter dem Sozialhilfeniveau liegt. Je nach Ausgestaltung wäre ein BGE eine Verschlechterung zum status quo für die Bedürftigsten, man sollte vorsichtig sein, was man sich wünscht.
Bullshit, keine Sau aus dem anständigen linken Spektrum dürfte fordern, daß das BGE nicht zumindest 1000 Euro beträgt; oft habe ich aber höhere Zahlen gehört. Es muß natürlich schon realistisch sein und noch Raum für gewisse Anreize lassen, aber ebenso muß klipp und klar das Existenzminimum abgesichert und darüber hinaus auch noch etwas Teilhabe möglich sein.
Nonsens, in eine Situation wo wenig Arbeitsplätze angeboten werden, werden dann "kleinere" Gehälter gezahlt weil der Arbeitgeber argumentieren wird: Du hast ja sowieso schon 'n Einkommen. Wenn es genügend Arbeitsplatzangebote gibt, wird es jedermann als ein Extra Einkommen einfach mitnehmen. Also wieder mal 'n Nullsummenspiel.
Das können die versuchen, aber wenn es ein BGE gibt, brauchen sie immer noch Deppen, die sich drauf einlassen - und haben keine, die dazu GEZWUNGEN werden faschistoid und GG-widrig. Vielleicht gibt es dann BGE-Bezieher, die sagen, OK, ich hab bereits das BGE und brauche von daher nicht mehr so viel Lohn. Dann muß der Arbeitsplatz aber zumindest ansonsten attraktiv gestaltet sein. Denn wenn die Cheffes keinen finden, dann müssen sie wohl den Anreiz erhöhen oder ihren Scheiß alleine machen... 8- ) Und das wäre gut so.
Das bge ist die letzte Idee um den Kapitalismus zu schützen. Für neue Ideen gibt es dann keinen Schutz mehr, weil jede neue Idee sofort mit dem bge konkurrieren muss. (...)
Ja, und wenn es eine bessere Idee ist, dann setzt sie sich durch - und sonst mit Recht nicht. ;-/ In der Tat könnte es aber der letzte Versuch sein, dieses wieder einmal am Ende der Fahnenstange anlangende System zumindest noch über ein paar Jahre oder Dekaden zu retten, da es einfach in sich nicht nur asozial und ungerecht, sondern auch paradox und kannibalistisch ist - und sich immer wieder irgendwann selbst der größte Feind mit seiner expansiv-kumulativen Gefällebildung bei gleichzeitiger Massenkonsumabhängigkeit. Die Gefälle sind bereits destabilisierend stark gestiegen wieder und tun es ungebremst weiter. Das BGE kann da - zumindest bei richtiger Finanzierung - etwas Abhilfe leisten, Menschen absichern und wieder mehr Kaufkraft und somit vielleicht Konsum unters Volk bringen. Es könnte ein Versuch sein, dem menschenverachtenden, instabilen Kapitalismus/der Ego-Marktwirtschaft erstmals WIRKLICH einen etwas sozialen Anstrich zu verleihen und diesbezüglich einen Kompromiß einzugehen. Ob das dauerhaft funktioniert, sei dahingestellt, aber allemal besser, als so weiterzumachen wie bisher und die ganzen Systemopfer verantwortungslos wie den letzten Dreck zu behandeln... ;-P
Die Reichen wirds freuen. Darum wird das bge auch von den Reichen lobbyiert.
Lustig, dass gerade die Linken meinen, das wäre sinnvoll. In Wirklichkeit schützen sich die Kapitalisten, zementieren ihren Marktzugang. Menschenwürde adeehh.
Es sind noch viel zu wenige dieses abgehobenen Bonzenpacks in all ihrer Dekadenz da oben der Tatsache gewahr, daß Leidensfähigkeit da unten ihre Grenzen hat und sie den Bogen besser nicht überspannen sollten... 8-/
Und das BGE läßt sich vergleichsweise schnell und unkompliziert einführen und bedarf weniger Überzeugungsarbeit als eine konsequente sozialistische Revolution etwa. Und immer mehr Menschen haben keine Zeit mehr, ewig darauf zu warten, daß bei einer Mehrheit endlich der Groschen fällt!
Ach so, irgendwer faselte hier noch was von wegen Kultur. Ich glaub, auch der Doppelrabe. Und ich sage, im Gegenteil: Kultur würde ENDLICH unabhängiger davon sein, ob es für die tumbe Masse kompatibel ist, denn nur das läßt sich massenhaft verkaufen. Künstler hätten das BGE und würden machen, worauf sie Lust haben, und somit würde auch wieder mehr für speziellere Geschmäcker angeboten werden anstatt nur fader, immer gleicher Massenscheiß. Und wer hier heute KEINEN faden Massenscheiß anbietet, der tut es in der Regel umsonst oder für'n Appel und'n Ei - und muß sich dann trotzdem noch mit Hiwijobs und/oder dem Faschoamt rumärgern. :- P
BGE = schlechter sicher als Neosozialismus, aber bei weitem besser als der gegenwärtige sozialdarwinistische Marktgötzenwirtschaftsfaschismus