Um mal wieder auf das Thema zurück zu kommen.
Schule kann allein schon deshalb kein religionsfreier Ort sein, weil dort Religion
verpflichtend unterrichtet wird.
Das allein widerspricht doch schon der Religionsfreiheit.
Inzw. kann man sich von Religionsunterricht gar nicht mehr wirklich befreien lassen, da es ein Pflichtersatzfach Namens Ethik gibt.
Das nennt sich zwar nicht Religion, läuft letztlich aber auf das selbe hinaus.
Ich würde ja durchaus mit mir reden lassen, wenn es umgekehrt wäre. Dass Religionsunterricht verbannt wird und stattdessen für alle der Ethikunterricht verpflichtend wäre. Dort können die unterschiedlichen Religionen ja durchgesprochen werden.
Die andere Sache mit dem Kopftuch ist doch auch wieder so ein Beispiel, die dem fast schon
zwanghaftem Trend der Polarisierung entspringt.
Kopftuch wird gleichgesetzt mit politischer Einstellung. Basta aus, und da gibt es keine Ausnahmen.
Wenn eine Muslima ein Kopftuch trägt, sympathisiert sie mit Diktaturen und dem IS und will deren Politik nach außen vertreten und verbreiten.
So ein Schwachsinn.
Nachzulesen hier ->
Die Motive von Musliminnen, ein Kopftuch - Djibab, Tschador - zu tragen, können unterschiedlicher Art sein. Viele fassen die Verhüllung des Kopfes als selbstverständliche islamische Tradition auf, die nicht hinterfragt wird und zum Leben als Muslimin einfach dazu gehört. Andere hingegen legen sich, insbesondere nach einer individuellen Hinwendung zum Islam durch eine erneute Aneignung oder durch Konversion, das Kopftuch als bewusstes Zeichen des Glaubens an.
In islamischen Ländern, deren Regierungen Reformen nach westlichem Muster durchgeführt haben bzw. durchführen wollten, wurde meist der Versuch unternommen, die islamischen Kleidungsvorschriften in der Öffentlichkeit abzuschaffen. Dies gilt sowohl für die Männer (z. B. Turban) als auch für die Frauen (Tschador). Insbesondere dem "Kopftuch" wurde ein negativer Symbolgehalt zugesprochen. Das Kopftuch repräsentierte nicht nur die meist wesentlich stärker kulturell als religiös motivierte Unterdrückung der Frau in der islamisch geprägten Gesellschaft, sondern darüber hinaus galt es auch als Zeichen für die Rückständigkeit des Islams insgesamt. ....
Bei Konflikten um das Kopftuch ist vielmehr zu beachten, welchen Symbolwert das Kopftuch von außen, also von der christlichen oder säkularen Gesellschaft zugesprochen bekommt, und welche Aussage es für die Gläubigen selbst hat...
Wissenschaftliche Untersuchungen haben eine große Vielgestaltigkeit in der Bedeutung des Kopftuchs für muslimische Frauen in Deutschland gezeigt. In der weit überwiegenden Zahl gehört eine islamistische Repräsentation nicht dazu.
Während für Migrantinnen das Kopftuch meist Teil der religiös-kulturellen Tradition der Herkunftsländer ist, stellt es für in Deutschland geborene Musliminnen oft ein Zeichen einer bewussten, oftmals individuellen Aneignung des Islam dar. Diese Aneignung kann traditionelle Glaubensinhalte mit sich bringen, aber auch moderne, "liberale" und emanzipative Interpretationen des Islam zum Inhalt haben.
Alles wieder Propaganda, die dazu dient Hass unter den Völkern zu schüren. Volkshetze, weiter nichts.
Selbst wenn das Kopftuch den politischen Standpunkt vertreten sollte, so unterläge dies dem Recht auf freie Meinungsäußerung.
Dieses Messen mit zweierlei Maß kotzt mich an. Entweder ich habe Religionsfreiheit, dann darf sie jeder ausüben, ausleben und seine Zugehörigkeit entsprechend seiner Religion durch Symbole oder Kleidervorschriften nach außen treten lassen.
Oder ich schaffe die Religionsfreiheit ab. Aber eine Freiheit wo bestimmt wird wo die Freiheit endet und welchen Teil der Religion praktiziert werden darf, ist keine Freiheit.
Ok, nun kann man argumentieren, dass das Kopftuch eine politische Bedeutung haben könnte, und Schulen, bzw. deren Lehrer politisch neutral sein müssen, und ihre politische Einstellung diese Neutralität nicht beeinflussen dürfe. Darum damals ja der Radikalenerlass, der zum Glück abgeschafft wurde.
Ja meine Scheiße, jeder Lehrer wird eine politische Meinung haben und diese wird er immer mal in den Unterricht einfließen lassen.
Sei es bewusst, oder unbewusst.
Wenn es sich erweist, dass eine kopftuch tragende Lehrerin ihre (angeblich!) politischen Ansichten in die Klassenzimmer trägt, kann man sie ja dann entlassen. Aber das, was im Kopf drin steckt und eh niemand rein sehen kann, steckt da auch drin, wenn die Frau kein Kopftuch trägt. Also allein deshalb ist so ein Verbot Dummsinn hoch 10.
Was die unbewusste Beeinflussung der Schüler betrifft auch interessant:
Warum sind dumme Kinder dumm?
TM, die an den Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" erinnern möchte
