hier Teil 2:
Auferstanden aus Ruinen
Am 8. Mai 1945 ist dieses Drama offiziell vorbei und Deutschland eine ausgebombte Trümmerwüste. Fast jede deutsche Familie hat Tote zu beklagen – auf dem Schlachtfeld, in den mit Phosphor- und Brandbomben terrorisierten Städten, bei der Flucht und Vertreibung aus dem Osten, in den Lagern der Sieger.
40 Jahre später nennt Bundespräsident Richard von Weizsäcker in einer Gedenkrede diesen 8. Mai 1945 »Tag der Befreiung«, obwohl er weiß, dass danach noch mehr als drei Millionen Deutsche umkamen. Er selbst ist 1946 Hilfsverteidiger beim Nürnberger Kriegsverbrecherprozess für seinen Vater Ernst von Weizsäcker, der als früherer Staatssekretär im Reichsaußenministerium auf der Anklagebank sitzt.
Ihre Großeltern interessiert das damals wahrscheinlich wenig, sie stehen unter Schock und beginnen bald, die Trümmer wegzuräumen. Sie hören schockierende Berichte über Verbrechen der NS-Führung bald auch in deutschen Medien, ohne zu wissen, dass die Lizenzen für Zeitungen etc. von den Siegern an opportunistische Deutsche mit NS-Vergangenheit vergeben werden und ein US-Programm zur »Umerziehung des deutschen Volkes« existiert. Diese Herrschaften bewältigen bis heute ihre eigene unfeine (Familien-) Vergangenheit auf dem Rücken aller Deutschen und sahnen dabei auch noch kräftig ab. »Hauptsache, wir leben noch«, sagen sich Ihre Vorfahren. Was die Sieger sich an Industrieanlagen, Wertgegenständen, Patenten etc. unter den Nagel reißen, übersteigt jedes Vorstellungsvermögen. Es ist der größte Raub der Geschichte.
Dann fällt der Vorhang, er wird schnell »eisern« genannt, die Allianz gegen Deutschland zerstreitet sich, wir als Verlierer sind geteilt in Ost und West und tanzen nach der Pfeife unserer neuen Herren. Die US-Pläne zur systematischen Ausrottung der Verlierer werden wieder in die Schublade gelegt, man hat ja – auch nach der Kapitulation – genügend Deutsche gekillt, und die übrigen eignen sich doch prima als Bauernopfer in einem künftigen Krieg gegen den früheren Verbündeten. Denkt sich Uncle Sam und auch Uncle Joe (Stalin).
Ihre mittlerweile nicht mehr so taufrischen Großeltern zählen zur ersten Generation, die zwei Weltkriege erlebt und zweimal den Kürzeren zieht. Sie sind entsprechend bedient.
Wie schon 1924 bringt die Einführung einer neuen Währung – der Deutschen Mark – 1948 die Wende zum Besseren. Dabei wird auch pekuniär geblutet. Besitzen Ihre Vorfahren nach dem Inferno des Krieges noch Geldvermögen und Immobilien, werden sie nach dem 20. Juni 1948 gerupft. Die Reichsmark wird zehn zu eins – und schlechter – auf Deutsche Mark umgestellt. Dann sieht das Lastenausgleichsgesetz eine Vermögensabgabe in Höhe von 50 Prozent des vermögenssteuerpflichtigen Vermögens vor (Freibetrag maximal 5000 Mark, abstotterbar über 30 Jahre). Möchtegern-Schlaumeier, die sich in schlechter Reichsmark verschulden, verspekulieren sich, denn die Hypothek verschwindet nicht, sondern der Immobilienbesitzer schuldet nun sowohl der Bank als auch dem Finanzamt Deutsche Mark. Also Achtung, falls Sie bei der Sch(w)undwährung Euro in die Richtung denken.
Wieder einmal profitiert der Staat 1948 von der Währungsreform, der Bürger, der ja für die Torheiten des Staates »bürgt«, ist der Dumme. Eine Konstante, besonders in der deutschen Geschichte, die Sie bald selbst erleben.
Aber Hauptsache, Ihre Vorfahren dürfen wieder wählen gehen, weil sie im »freien« Westen leben. Aber haben sie auch eine Wahl? Wer sie für dumm verkaufen darf? Zuerst kommt Konrad Adenauer mit einer Stimme Mehrheit ans Ruder, »der Bundeskanzler der Alliierten« (so sein SPD-Widersacher Dr. Kurt Schumacher), gefolgt vom versierten und ehrlichen, aber politisch unerfahrenen Ludwig Erhard. In den 50er Jahren erleben Ihre (Groß)eltern eine von Jahr zu Jahr wachsende Wirtschaft, die Arbeitslosigkeit ging immer nur zurück. Erste wirtschaftliche Probleme löst die erste »Große Koalition« von 1966 bis 1969 unter Kanzler Kiesinger im Geschwindmarsch. Die am meisten unterschätzte und erfolgreichste Regierung in der Geschichte der Bundesrepublik besteht aus Experten – mit Finanzminister Franz Josef Strauß, Wirtschaftsminister Karl Schiller und Wilhelm Hankel, dem ehrbaren und unvergessenen Streiter für ehrliches Geld und gegen den Euro bis ins hohe Alter.
Die geistig-moralische Rutschbahn
An dieser Stelle würde ich gerne aufhören. Denn es kommt für Sie, Ihre Eltern und uns alle nur noch die geistig-moralische Rutschbahn statt der von Kohl später versprochenen geistig-moralischen Wende. Damals ahnt dies kaum jemand, denn 20 gute Jahre hat man erlebt und damit kaum Sorgen. Dann werden Ihre (Groß-) Eltern übermütig und wählen Willy (Brandt alias Herbert Ernst Karl Frahm), der »mehr Demokratie wagen« will, was übersetzt heißt: mehr Geld ausgeben, die Wähler mit ihrem eigenen (Steuer-) Geld »kaufen« und dabei den Staatsapparat aufblähen. Das hat er dann geschafft, der Freund der Damen und des Alkohols, der im norwegischen Exil ein Buch mit dem Titel »Verbrecher und andere Deutsche« schrieb. Wissen/wussten das seine Wähler?
In der SPD weiß man 1972 immerhin, wie das konstruktive Misstrauensvotum gegen Kanzler Brandt zu überstehen ist – mit Bestechung finanziell klammer CDU-Abgeordneter. Durch dieses Gaunerstück wird der CDU- und Ehrenmann Rainer Barzel nicht Kanzler. Damit nimmt das Unheil für Deutschland seinen Lauf, wir erdulden den Weltökonomen Helmut Schmidt (fünf Prozent Inflation sind ihm lieber als fünf Prozent Arbeitslosigkeit), das leuchtende Vorbild aller Politmafiosi Helmut Kohl (verrät Parteispender nicht, dafür die Deutschen, als er ohne Not die D-Mark opfert), Gerhard Schröder und »Joschka« Fischer (der Jurist und der Dampfplauderer ohne Schul- und Berufsabschluss zeigen, wie man einen Angriffskrieg gegen Serbien führt). Nun gönnen Sie sich als oberste Repräsentanten zwei ostdeutsche Geisterfahrer mit Stasi-Geruch, die in hündischer Ergebenheit vor den USA kriechen und mit ihrer aggressiven Rhetorik den Frieden in Europa gefährden.
Deutsche Dauerdefizite
Was ist nur mit uns Deutschen los? Warum wundern wir uns nicht, dass jeder Kanzlerkandidat vor der Wahl nach Washington tingelt und dort seinen Antrittsbesuch macht? Warum wohl? Vielleicht, um sich dort die neuesten Kochrezepte abzuholen? Unsere Regierungsvertreter sind gerade mal Nick-Dackeln (die Sie von Auto-Rückfenstern kennen) für US-Interessen vergleichbar. Vor 1914 und selbst vor 1939 wurden die Deutschen weniger auf Krieg eingestimmt.
Warum wählen wir immer drittklassigere Figuren, die aus Dummheit, Eitelkeit oder ferngesteuert ihre Bürger verachten, das Grundgesetz missachten und uns die darin vorgeschriebene Verfassung seit 1990 vorenthalten?
Warum lassen wir uns ausplündern und uns alles aufbürden (seit 1945 ohne Friedensvertrag, Tribut- und Transferzahlungen, »Euro-Rettung«), akzeptieren fremde Truppen im Land?
Warum nehmen wir alles hin, was uns angelastet wird, sei es auch noch so grotesk, wagen uns nicht ans Hinterfragen, während wir selbst keine Gräuelmärchen (wie England 1914: Deutsche Soldaten hacken belgischen Kindern die Hände ab) erfinden. In welchem anderen Land ist es möglich, dass eine dämliche Dame herumläuft und propagiert: »Bomber-Harris, do it again!«
Bilden sich die Deutschen, die zur Euro-Einführung stereotyp sagen »Wir wurden ja nicht gefragt«, wirklich ein, Demokraten zu sein? »Während der deutsche Lebensstandard seit Einführung des Euros gegenüber der Vor-Euro-Zeit kaum noch wuchs, stieg der Wohlstand pro Kopf der Bevölkerung in der Schweiz im gleichen Zeitraum um mehr als das Doppelte (bei ähnlicher Produktivität der Beschäftigten)«, so die Finanzwoche. Deutlich genug? Oder wachen Sie erst auf, wenn der Euro wertlos ist? Andere können nur mit uns machen, was wir mit uns machen lassen.
Bewegen Sie Ihren Allerwertesten! Wenn vielleicht auch nicht für Einigkeit und Recht und Freiheit, dann zumindest für den Frieden und damit Ihren Kindern zuliebe. Tauchen Sie vor dem Reichstag in Berlin auf – zivilisiert und friedlich, versteht sich, Sie gehören ja nicht zur ReGIERung – und befördern Sie die Zumutung im Hosenanzug samt ihrem Muppet-Show-würdigen Kabinett dorthin, von wo sie ihre Anweisungen erhalten. Ob dies nun Brüssel, Tel Aviv, New York oder Washington ist – Hauptsache, die Bande ist weit weg.
Sing Halleluja!
Christian Wolf betrachtet die Geschehnisse in Deutschland und Europa von einem anderen Kontinent aus, damit dem Abendland wenigstens sein Nachruf sicher ist.