Ich sehe die negativen Zinsen als völlig wirkungslos, a) weil sie eh noch nicht an die Geldbesitzer weiter gereicht werden, sondern über Gebühren der Allgemeinheit angedreht werden und b) weil das Geld ganz fix in privaten Tresoren verschwinden würde.
Die Bargeldsteuer wäre das einzige Instrument das wirkungsvoll und vor allem gerecht ist.
Der Zins als Steuerelement funktioniert eigentlich nur in Vollgeldsystemen wie beispielsweise dem Freigeld.
Auf den Markt haben positive & negative Zinsen gravierende Auswirkungen. Eine Wirtschaft mit deutlich positiven Zinsen wird aufheulen und immer mehr Güter produzieren. Dies so lange, bis Knappheit und Zins weg produziert ist.
Denn was kann mehr motivieren, als wenn mehr rauskommt als man rein getan hat?
Auch beim Freigeld und einer Umlaufsicherung mit 8% im Jahr, sind zweistellige, positive Kapitalmarktzinsen auf langfristig investiertes Geld möglich, sofern es zu großen Güterknappheiten und damit zu großen Wachstumsmöglichkeiten kommt. Z.B. nach Naturkatastrophen oder eben nach dem Klassiker Weltkrieg.
Negative Zinsen auf langfristig investiertes Geld sind das Ergebnis eines umgekehrten Marktverhältnis mit zu vielen Gütern. Wenn die Wirtschaft viel mehr produziert als der Markt benötigt, werden langfristige Investitionen eben negativ verzinst, und es geschieht genau das Gegenteil wie bei den positiven Zinsen: Die Wirtschaft schrumpft! Wenn ein Unternehmen mehr produziert als es absetzen kann, macht es Verluste und fährt die Produktion zurück. Wenn eine ganze Wirtschaft mehr produziert als abgesetzt werden kann, wird der Kapitalmarktzins eben negativ.
Die Umlaufsicherung sorgt nur dafür, das es in solchen extremen Marktzuständen nicht zu Absatzstockungen und Arbeitslosigkeit kommt, da natürlich weiterhin investiert wird, einfach weil die Umlaufgebühren noch höher sind, als negative Zinsen auf langfristig angelegtes Geld.
Wenn positive Zinsen wie ein Formel1 Motor auf die Konjunktur wirken, bremsen negative Zinsen ihn wieder ab. Allerdings ohne ihn abzuwürgen, weil Freigeld ein wirksames Schmiermittel ist.
Der negative EZB-Zins IST eine Bargeldsteuer, eben nur auf digitales Bargeld. So lange man das Papier-Bargeld nicht einbezieht, können Umlaufgebühren nicht ausreichend wirksam sein.
Umgekehrt ist es genauso. Würde das Papier-Bargeld die Umlaufgebühr bekommen, die Zentralbankguthaben aber nicht, könnten die Bonzen ihr Geld weiterhin, sogar noch einfacher und bequemer Horten als mit Bargeld. Die Banken können dann anstatt mit Papier-Bargeld, die Liquidität einfach auf ihrem Zentralbankkonto deponieren. Auch in dem Fall können Umlaufgebühren auf Papier-Bargeld nicht ihre volle Wirkung entfalten.
Gebühren auf Zentralbankguthaben sind wie Gebühren auf Papier-Bargeld, und kein Negativzins, auch wenn die Medien das so nennen.