Ich bin nicht auf dem Stand der Zeit?
Ey Junge hast du noch alle Latten im Zaun?
Die negativen Zinsen sind Realität.
Da schau her!
Zitat:
Diese Banken erheben Negativzinsen
Verivox recherchiert die Tagesgeldkonditionen von rund 800 Banken und Sparkassen. Das ist die größte tagesgaktuelle Datenbank in Deutschland. Doch nicht alle Banken veröffentlichen ihre Konditionen online. Die folgende Auflistung enthält die Banken, die Negativzinsen für Privatkunden auf ihren Internetseiten in Preisverzeichnissen oder Produktübersichten veröffentlicht haben.......
Quelle:
https://www.verivox.de/geldanlage/themen/negativzinsen/
Wachstum!
Zitat: IWS
Die IWS-Kernaussage
Den Ausgangspunkt für die Forschungen des Instituts bildet die IWS-Kernaussage. Sie stellt dar, warum sich die Hoffnungen, durch entsprechende Reformen wieder dauerhaft und nicht nur in Zeiten der Hochkonjunktur an die hohen Wachstumsraten der Vergangenheit anknüpfen zu können, wahrscheinlich nicht erfüllen werden:
Nach wie vor wird angenommen, dass Volkswirtschaften grundsätzlich mit konstanten Raten von zwei, drei oder mehr Prozent wachsen können, wenn nur geeignete Rahmenbedingungen vorhanden sind. Diese Annahme gilt als eine solche Selbstverständlichkeit, dass sie nicht hinterfragt werden muss. Das IWS belegt jedoch anhand von Zahlenmaterial des Statistischen Bundesamtes und der OECD, dass dies ein Irrtum ist. Denn entgegen der Annahme wachsen entwickelte Volkswirtschaften in der Regel nicht mit konstanten Prozentraten und somit exponentiell, sondern lediglich um konstant absolute Beträge und damit linear. Dies aber bedeutet, dass die Wachstumsraten typischerweise sinken.....
Quelle:
http://www.wachstumsstudien.de/Inhalt/Seiten/Institut.htm
So und hier kannste jetzt noch sehen wo die Reise hin geht.
Anhang anzeigen 7082
Dann erklär doch bitte mal, warum die Negativzinsen einiger weniger Banken ein Problem sind.
Und wenn du meine letzten Postings gelesen hättest, wäre dir auch klar, dass ich von der IWS-Aussage nicht überrascht bin, sondern mehr noch, diese sogar statistisch untermauert habe. Ich habe dies insofern auch nicht bezweifelt - vielmehr ist mir dies als systemische Eigenschaft völlig klar.
Aus deiner Grafik kann man überhaupt nicht ablesen, wo die Reise hingeht - allenfalls kann man sich selbst aus der Grafik weiterführende Gedanken machen. Die Grafik beschreibt lediglich Zusammenhänge bis 2007 - was bis heute 2019 passiert ist, ist dort nicht enthalten. Und - einen Ausblick, was bis 2100 passiert, findet man da auch nicht.
In der Grafik enthalten ist aber beispielsweise der Punkt, dass Geldvermögen = Verschuldung ist. Insofern heben sich diese beiden auf. Geldvermögen ist insofern auch kein Problem. Realvermögen - also Vermögen in Grundstücken, Gebäuden, Kunst, Firmen etc. sind hingegen schon ein Problem. Deshalb spreche ich immer wieder davon, dass die Vermögensakkumulation ein Problem ist - das trifft aber nur bedingt auf Geldvermögen zu.
Die von dir beklagte negativen Zinsen wirken übrigens dem Geldvermögen entgegen - wie die Inflation dem WERT der Geldvermögen auch entgegen wirkt. Insofern nochmals die Frage: Wieso sollten Negativzinsen ein Problem sein?
Im Freigeld übernimmt die Funktion des Negativzinses gerade die Umlaufgebühr. Es ist ein anderes Instrument, mit gleichem Ziel.
In der Zinswirtschaft ist der Negativzins als Instrument derzeit nur halbherzig einsetzbar. Konsequenterweise können die Anleger das Geld einfach abheben, und es unter der Matratze verstecken. Dann wirkt "nur noch" die Inflation dem Geldwert entgegen. Bei niedriger Inflation also durchaus eine Maßnahme, die als Reaktion kommen kann.
Eine Möglichkeit, wie dann die Politik wiederum reagieren könnte wäre, sukzessive das Bargeld abzuschaffen. Denn das Bargeld entzieht sich in unserem Wirtschaftssystem teilweise der Kontrolle durch den Staat, insbesondere bei sehr niedrigen Zinsen. Auch aus diesem Grund ist es kein Wunder, dass es erste Überlegungen in diese Richtung gibt.
Das Freigeld hat in den meisten Punkten sehr ähnliche Probleme wie unser heutiges Geld, weil es letzten Endes das meiste auch sehr ähnlich macht. Erst in Kombination mit der Freiwirtschaft kommen dann ergänzende Konzepte hinzu. Diese allerdings sind politische Konzepte - man kann die gut finden, oder sie ablehnen. Eine Kernidee, die Vermögensakkumulation zu beschränken, finde ich in der Freiwirtschaft wieder.
Nur - solche Konzepte kann man auch in einer Zinswirtschaft machen.
Also - um das nochmals klar zu stellen - ich lehne nicht das Freigeld ab - weil ich eh keinen großen Unterschied zwischen Freigeld und dem heute existierenden Geld erkennen kann. Manches wird da anders gemacht - aber in Gänze sind die Konzepte noch sehr ähnlich.
Was ich ablehne ist der Blödsinn, dass das Geldsystem allein entscheidend wäre für eine gute oder schlechte Politik....
Die Freigeldideologen lehnen das heute existierende Geld ab - aber derzeit ist zumindest hier im Forum keiner, der schlüssig in der Lage wäre zu erklären, warum das sinnvoll ist.
Die Argumente warum das heutige Geld nicht funktioniert - prallen auf die Realität, und regelmäßig wird der Schmarrn leicht enttarnt. Weder brechen alle realen Geldsysteme nach 70 Jahren zusammen, noch haben wir weltweit in den heute üblichen Geldsystemen einen niedrigen Zins. Wir haben auch keine gleichen Lebensverhältnisse weltweit, und noch immer gibt es beispielsweise im Wirtschaftsraum des Euros enormes Wachstumspotential - bis der letzte Grieche und Bulgare und Rumäne auf dem Niveau eines deutschen Hartz IV Empfängers leben kann, werden noch Jahrzehnte vergehen!
Freigeldideologen präsentieren dann Grafiken und Statistiken, die regelmäßig nichts mit dem zu tun haben, was verargumentiert wurde. Zumindest hier im Forum ist das so. Das spricht nicht gegen das Freigeld - sondern vor allem gegen die Annahme, dass diese Ideologen das geltende Geldsystem hinreichend verstanden haben.
Ich lasse mich nicht herunter auf die Argumentation "Zinsgeld" ist besser oder schlechter als "Freigeld" - ich halte diese Art von Überlegungen für Zeitverschwendung, und für irrelevant.
Wir haben kein Freigeld - und es ist nicht erkennbar, dass auf absehbare Zeit Freigeld eingeführt wird.
Freigeld löst nicht das Problem, dass autokratische Politiker und Korruption ein Wirtschaftssystem kaputt machen können.
Freigeld ist ein Gedankenexperiment, welches bisher nur in Randbereichen der Wirtschaft und vor allem jeweils nur für kurze Zeit und auf eng begrenztem Raum eingesetzt wurde. Die Erfolge des Einsatzes beeindrucken - sind aber kein Beleg dafür, dass gleiches auch funktionieren würde, wenn man die Zeitdauer verlängert, oder mal endlich relevant große Wirtschaftsräume so bewirtschaften würde.
Zinswirtschaft ist eine seit vielen Jahrhunderten eingesetzte Methode, wir man die Wirtschaft organisiert. Sie funktioniert - und je besser und nachhaltiger die Politik dazu beiträgt, desto besser und nachhaltiger funktioniert sie.
Freigeldideologen finden dann immer wieder Scheinargumente, die scheinbar dagegen sprechen. Allein dieses Bemühen ist schon Quatsch. Regelmäßig lassen sich entsprechende Argumentationen leicht entlarven, weil die Kernannahme, dass ein Geldsystem verantwortlich ist für gute oder schlechte Politik, nicht zu halten ist. Umgekehrt ist völlig trivial, dass schlechte Politik auch das beste Geldsystem zum scheitern bringen kann.
Ich halte diesen Versuch, das derzeitige Geldsystem schlecht zu reden für Blödsinn und Bullshit - die Probleme die wir weltweit haben, haben nur bedingt mit dem Geldsystem zu tun, sondern vor allem und vielmehr mit Politikern und Menschen, die Abgrenzung, lokales und nationales Denken für wichtig halten - die also nicht die Probleme der Welt mit einer weltweiten Problemlösungspolitik beantworten wollen.
Die Politik kann dem Wetter verbieten, dass es im Sommer zu heiß wird, oder regnet. Wird das was ändern? Wohl kaum!
Die Politik kann untersagen, dass man lokal die Wetterdaten erhebt, und anordnen, dass man nur noch Satellitenwerte zugrunde legen darf. Wird das das Wetter ändern? Wohl kaum!
Die Politik kann versuchen, den CO2-Ausstoß zu vermindern - das wird das Wetter verändern - aber nur langfristig, und nur, wenn weltweit ähnliches gemacht wird.
Die Politik kann sich ein Freigeld verordnen, oder beim bestehenden Geldsystem bleiben. Das ändert wenig. Ohne Freiwirtschaft in Ergänzung ist Freigeld weitgehend ähnlich zum heutigen Geld. Nimmt man aber die Ideen der Freiwirtschaft ohne das Geldsystem zu verändern - wird auch das gehen.
Die Unterschiede sind da - aber marginal.
Ich kann ja verstehen, dass du das Freigeld magst. Es ist einfach, transparent, gut zu verstehen. Nur - lass halt mal die Ideologie weg - dann wird auch dir klar, dass Freigeld vor allem jeweils eine lokale Antwort auf ein lokales Problem war. That's it.
Wenn wir heute über globale Fragestellungen und Probleme reden - dann ist Freigeld kaum mehr als ein Ablenkungsmanöver, welches von wesentlichen Fragen wegleitet. Und das, ohne wirklich wichtige Zusammenhänge zu verändern.