Nein!
Ich bin auch kein Träumer, Wörgl hat doch gezeigt das es funktioniert und die Realität zeigt auch das wir mit dem Zinsgeld auf dem Holzweg sind.
Es kann doch nicht sein das der Steuerzahler permanent ein Geldsystem subventioniert das ohne den Staat gar nicht lebensfähig wäre.
Wir erzeugen das Wachstum das der Zins erzwingt regelmäßig künstlich und ruinieren damit Umwelt und Ressourcen und der Kleine Mann ist dabei immer der Dumme.
Die einzige wahre Ursache für Inflation ist der Zins und nichts anderes.
Sorry pommes, aber Wörgl hat genau genommen gar nichts gezeigt. Das, was er experimentell in einem begrenzten räumlichen und zeitlichen Experiment angetestet hat, ist längst nicht repräsentativ für Wirtschaftsräume, wie sie heute normal sind. Weder die Größe noch die Komplexität konnte Wörgl überhaupt berücksichtigen. Der Beweis, dass SEIN GELDWESEN auch für globale Fragestellungen geeignet wäre, ist noch offen und muss noch geführt werden.
Die Aussage, dass Steuerzahler permanent ein Geldsystem subventionieren, das ohne den Staat gar nicht lebensfähig wäre... erscheint mir ziemlich sinnfrei. Selbstverständlich haben Staat und Geldsystem und Wirtschaft miteinander zu tun! Die Idee, dass es ein Geldsystem dauerhaft und nachhaltig jenseits des Staates geben kann, ist deshalb ziemlich weltfremd. Es ist gerade eine Aufgabe des Staates, das wirtschaften im Staat zu organisieren - da gehört das Geldsystem selbstverständlich zu den Kernaufgaben dazu! In diesem Sinne ist kein Geldsystem auf Dauer ohne einen Staat lebensfähig.
Auch die Kritik an staatlicher Subvention des Geldsystems ist offensichtlich falsch. Denn Geldsysteme, gleich welcher Art, kosten. Und diese Kosten müssen bezahlt werden. Wenn diese vom Nutzer des Geldsystems bezahlt werden, weil das Geld sich permanent entwertet, dann ist das faktisch identisch dazu, dass der Staat das Geldsystem subventioniert.
Inflation oder inhärente Geldentwertung sind systemisch gesehen gleichwirkend. Inflation und Zins sind nichts schlimmes. Erst wenn sie extreme Ausmaße annehmen, werden sie bedrohlich.
Es ist nicht unser Geldsystem, welches Wachstum so erzwingt, dass Umwelt und Ressourcen geschädigt werden - es ist unser Wirtschaftssystem und die zugehörige Umwelt- und Sozialpolitik. Man könnte das durchaus mit wenigen Veränderungen auch anders organisieren, ohne gleich auf das bestehende politische Geldsystem verzichten zu müssen. Das gilt auch für die These, dass der kleine Mann immer der Dumme wäre... was weit weniger der Wahrheit, als vielmehr einer üblichen populistischen These entspringt.
Nicht die Geldsysteme sind die Ursache der Probleme der Menschheit - es sind die politischen Regeln zur Wirtschaft, zum Sozialen oder auch zur Umwelt. Die Idee, dass man nur das Geldsystem austauschen müsste, und alles wäre gut... ist vor allem unrealistisch.
Es KANN sein, dass ein Geldsystem a la Wörgl das ein oder andere besser organisierbar machen könnte - ändert aber nichts daran, dass der Austausch des Geldsystems weder notwendig, noch hinreichend zur Lösung der Probleme der Menschheit ist. Da eine weltweite Veränderung des Währungssystems in Richtung Wörgl schlicht und einfach nicht auf der Tagesordnung steht, und dazu noch wenig Relevant ist, macht eine Überhöhung der Ideen von Wörgl politisch wenig Sinn. Es braucht weder seiner Ansätze, noch liefern diese die globale Antwort für die Probleme der Menschheit, noch stehen sie auf der politischen Tagesordnung der Menschheit... faktisch sind solche Ideen derzeit insofern irrelevant.