Russlandfreunde lenken hier gezielt vom Thema ab.
WTC ist Schnee von gestern.
Viel interessanter der Bericht heute von Stefan Scholl.
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MH17 Todesrakete aus Moskau
Von Stefan Scholl
Internationale Ermittler lasten prorussischen Rebellen den Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs MH17 mit einer Rakete an.
Das Russisch des Mannes am Telefon ist mit Flüchen gespickt: „Seit heute morgen greifen Suschkis (ukrainische SU-Kampfbomber) an. Wenn ich keinen Buk kriege und dorthin schicke, sind wir völlig im Arsch.“ Das sagte der Rebellenkommandeur am Vorabend des Abschusses von MH 17. Im nächsten Gespräch der prorussischen Separisten oder ihrer russischen Waffenbrüder ist das Buk-Flugabwehrsystem da. „Ich habe es mitgebracht, bin schon in Donezk, auf einem Lastwagen.“ „Ist es das, was ich denke?“ „Jaja, eine Buk.“ „Und, habt ihr sie auf einem Anhänger?“
Gestern veröffentlichte ein internationales Ermittlungskomitee unter Leitung eines holländischen Staatsanwalts ihren zweiten Bericht über den Absturz der malaysischen Passagiermaschine im Juli 2014 im Donbass, bei dem alle 298 Insassen ums Leben kamen. Die Ermittler stellten fest, die Boeing 777 sei von einer 9 M 38-Rakete russischer Produktion getroffen worden. Diese wurde von einem Buk-Flugabwehrsystem abgefeuert, das aus Russland ins Kampfgebiet gelangt war, und auf einem Acker bei der Stadt Sneschnoje stand. Das Gebiet kontrollierten prorussische Rebellen.
Die Ermittler schlossen alle Versionen russischer Militärs von einem Abschuss durch einen ukrainischen SU-Kampfflieger oder ein ukrainisches Buk-Geschütz aus. Dabei beriefen sie sich auf Satellitenfotos der USA und der europäischen Weltraumagentur, auf 500 000 ausgewertete Fotos und Videos, 200 befragte Zeugen sowie 3500 vom ukrainischen Geheimdienst im Rebellengebiet abgehörte Telefonate, Auszüge wurden während der Präsentation wiederholt eingespielt.
Der niederländische Generalstaatsanwaltschaft Fred Westerbeke erklärte, man besäße erschöpfende Informationen. „Ich bin jetzt nicht bereit, Russland direkt zu beschuldigen.“ Vielleicht hätten Kommandeure vor Ort gemeinsam mit den Rebellen den Abschuss beschlossen. Allerdings gilt unter Experten der Einsatz russischer Buk-Systeme in der Ostukraine ohne die Zustimmung der militärischen und politischen Führung in Moskau als unmöglich. Westerbeke sagte, etwa hundert Personen seien am Transport und der Bedienung des tödlichen Buk-Geschützes beteiligt gewesen, man wolle nun ihre Identität ermitteln.
Aber Verwandte eines Opfer, die ausführlich über die Ermittlungen informiert worden waren, ließen gegenüber russischen Reportern keinen Zweifel, woher die 100 Verdächtigen stammen: „Sanktionen sind das einzige, was wir tun können. Russland wird diese Leute nie ausliefern.“
Kreml verteidigt sich
Das offizielle Russland beteuert weiter seine Unschuld. „Diese ganze Geschichte ist leider von eine gewaltigen Menge Spekulationen und nichtqualifizierten Informationen umrahmt“, beschwerte sich Kremlsprecher Dmitri Peskow gestern vor Journalisten. Er bekräftigte noch einmal die jüngste Erklärung des Verteidigungsministeriums, russische Radaraufzeichnungen hätten keinerlei Raketen fixiert, die sich aus dem Rebellengebiet der Boeing näherten. „Das sind keine Hypothesen, sondern unwiderlegbare Fakten.“
Die Reaktionen in Russland schwankten zwischen Resignation und Erbitterung. „Wer die Boeing abgeschossen hat, war jedem halbwegs interessierten Laien von Anfang an klar“, sagte der pensionierte Polizist Anton Kleschtschew unserer Zeitung. „Na und?“ Die Hurrapatrioten würden weiter vehement alle Schuld leugnen, das Verhältnis zum Westen sei sowieso ruiniert. „Wir Russen sind natürlich ein verrücktes Volk, aber nicht so verrückt, dass wir fremde Passagierflugzeuge abschießen“, räsoniert dagegen der Amerika-Experte Viktor Kremenjuk. Auch er glaubt nicht, dass die USA ihr Verhältnis zu Russland dramatisch ändern. „Sie haben schon jetzt alles aus der Geschichte herausgequetscht, was propagandistisch herauszuquetschen war.“
In der Ukraine herrscht gedämpfte Freunde. Sergei Wissoski, Parlamentarier der nationalliberalen Volksfront, bezeichnet den Bericht als weiteren Schritt, Russland als terroristischen Staat zu entlarven, der sich in nichts von Assads Syrien unterscheidet. „Ich hoffe, Russland wird wirtschaftlich und politisch komplett isoliert.“ Aber auch viele Ukrainer bezweifeln, dass der Westen nun im Donbass-Konflikt mehr Druck auf Russland ausüben wird. Der Politologe Wadim Karasjew sagt: „Der Flug MH17 und der sogenannte Minsker Friedensprozess sind zwei Parallelen, die sich nicht treffen“.)
Quelle:
http://www.fr-online.de/ukraine/mh17-todesrakete-aus-moskau,26429068,34808952.html
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Für mich ist dieser Bericht von Stefan Scholl, der heute auch im Ksta stand, überzeugend.
„Wer die Boeing abgeschossen hat, war jedem halbwegs interessierten Laien von Anfang an klar“, sagte der pensionierte Polizist Anton Kleschtschew unserer Zeitung. „Na und?“ Die Hurrapatrioten würden weiter vehement alle Schuld leugnen, das Verhältnis zum Westen sei sowieso ruiniert. "
Wenn das schon ein Russe sagt.
Warum die Amerikaner (deren Freund ich keineswegs bin und deren Land ich nicht betreten werde) ,sich so mit Satelliten-Beweisen zurück hielten, ist auch verdächtig.
Die Brüder haben auch genug Dreck am stecken. Vielleicht ein Gentleman-Agreement???
Ein bisschen Hetze muss natürlich sein, fällt sonst auf.
Aber hier geht es in erster Linie um das Recht der Angehörigen, die Wahrheit zu
erfahren.
Und meiner Meinung nach sind wir jetzt nahe dran.
Übrigens in einem anderen Artikel las ich die westliche Meinung,
dass es keinen BUK-Start ohne Freigabe aus höchsten Stellen in Moskau gibt!
Wobei ich mir sicher bin, dass es nicht ein Passagier-Flugzeug sein sollte.
Zur falschen Zeit am falschen Ort......