Ja, das würden die meisten nicht, die ich kenne. Die Hälfte meiner Familie ist ja schon in Spanien. Es ist zwar schön dort, aber ich bin eher ein Nordmensch.
Das ist als sog. Nordmensch so eine Sache. Manche vertragen die Sonne nicht. Ich vertrage keine Kälte und mag keine Wolken. Für mich ist es hierzulande in der Regel zu kalt und zu nass.
Witzigerweise interessiert mich Deutschland um so mehr, je älter ich werde. Ich dachte früher immer, ich kenn doch alles von Deutschland, was ich wissen muss.
Also ich kenne Deutschland insgesamt, die verschiedenen Mentalitäten, Sitten und Gebräuche und die Dialekte. Habe mal eine zeitlang als Fernfahrer gearbeitet und war auch als Finanzmakler bundesweit aktiv. Ich mag vor allem die hiesigen Bratwürste (nordbayerische aller Arten) mit Kraut und frischer Semmel. Sowie Thüringer Klöße mit Roullade und diversen Braten. Das findet man im Ausland nicht.
Aber mehrere hundert Radtouren später weiss ich nur: ich kenn gar nichts! Und ich hatte früher keine Ahnung davon, wie gut es uns eigentlich geht.
Ob es uns gut geht, nunja das ist relativ. Gut und schlecht gibt es überall auf der Welt.
In Brasilien (Salvador/Bahia) lebe ich sozial auf jeden Fall besser als hier, dort werde ich behandelt wie ein König und das Leben ist für mich sehr preiswert.
Oder sagen wir besser: ich ahnte es, aber das war das, was Deutschland so langweilig machte. Es war nicht wirklich Wildnis.
Langweilig kann ich nicht sagen, ich persönlich habe meine Vereine und im Sommer gibt es wieder - nach der Corona-Krise - schöne Veranstaltungen. Heute war ich beim Oldtimertreffen.
Mit dem Alter lernt man das aber schätzen.
Es ist halt hier in D die Heimat und einen hoch gewachsenen Baum verpflanzt man nicht.
Ich verstehe die Menschen hier, das Wetter ist in D meist schlecht (8 Monate kalt, nass, keine Sonne) und genauso ist dann die Stimmung.