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Myron
Myron, du mußt dich doch nicht verteidigen. Ich habe dich nicht angegriffen. Ist nicht meine Art. Es handelte sich lediglich um meine Meinung und nicht um einen Vorwurf an dich.
Britta, deine Antwort hab ich registriert. Bedeutet mehr als bloß gelesen.
Ich komm nicht aus der politischen Ecke. Daher bin ich in diesem Forum eigentlich verkehrt. Jeder Mensch ist an sich politisch. Hat jemand behauptet.
Mein Interessen liegen mehr bei der Suche nach Sprache als Ausdrucksform menschlichen Empfindens, also Literatur, wie die politik-sind-wir-forumsche Schubladensprache es bezeichnet.
wir sind das Volk. wir sind die menschen, ohne die sich nichts dreht. politik sind wir.
Denkst du, ich wäre ein Schwarzseher und würde die Welt mieser sehen wie sie ist?
OK. Du willst wissen, was ich denke.
Ich bin in meinem Freundeskreis als Schwarzseher verschrieen.
Aber ich denke, da übertriffst du mich noch :winken:
Damit will ich nicht sagen, dass wir daneben liegen. Vermutlich ist die Welt noch weit mehr anders, als wir selbst erkennen. Das meiste wissen wir nicht.
Es wäre vielleicht unerträglich.
Dennoch gibt es für mich einen Punkt, da muss ich halt machen beim Schwarzsehen.
Ich setz mir deshalb gerne (nach meinem Gefühl noch zu selten) die rosa Brille auf, das wirkt von außen gesehen, vielleicht albern, aber für mich ist es ein Stück Selbstschutz, geradezu `lebenswichtig` für mich ein Stück Freiheit, mir die Fähigkeit zu einer "naiven kindischen Sichtweise" bewahrt zu haben, sonst läge mein Horizont sehr bald nur noch zwischen und links und rechts von meinem angehäuften Wissen und meiner winzigen eigenen Erfahrung, und alles, was darüber und darunter und dahinter und innendrin verborgen liegt, würde ich vor lauter Wissen nicht mehr wissen oder vergessen.
Ist halt meine Sicht der Dinge
Ich denke, Politiker müssen sich prostituieren, sonst kommen sie nicht auf die begehrten Posten.
Ich denke, den Politikern geht es nicht so sehr um das Geld. Da würden sie beruflich was anderes machen. Es geht ihnen mehr darum, politisch ihre Zukunft mitzugestalten.
Nun erleben wir eine Zeit der Ohnmacht der politischen Gestaltungsmöglicheit.
Sie haben sich ihre wenigen Freiheiten selbst vergeigt. Weil sie zu sehr nicht haben wahrhaben wollen.
Nun verwandelten sich milliardenschwere Bankkonzerne in schwarze Löcher, von einem Tag auf dem anderen, das hat sie doch ziemlich beunruhigt.
Dennoch beschließen sie bisher keine Reformen, sondern klammern sich (propagieren) Rettungsschirme.
Offenbar verfolgen sie die Taktik, die Krise auszusitzen, und wenns schief geht, das Volk vor vollendete Tatsachen zu setzen.
In Neapel war ich auch schon. Da muß ich nicht unbedingt wieder hin. Früher war ich oft in Ischia und Capri.
Bei mir ist es umgekehrt. Ich war davor schon in Neapel. Und ich wollt unbedingt wieder hin. Ich hab alles mögliche in Bewegung gesetzt, um meinen Urlaub im fünften Stock eines dreckigen schwarzen Hauses verbringen zu dürfen, wo unter mir die Wäscheleinen hängen und fünfköpfige Families Moped fahren.
Du glaubst gar nicht, wie diese Wochen für mich den Blick auf Capri verändert haben. Seither kommt mir Capri wie ne ruhige Insel vor. Ich glaub, die meisten Neapolitaner langweilen sich auf Capri. Für Ischia benutzen sie übrigens ein sehr ironisches Spottwort, find es auf die Schnelle nicht mehr.
Gier eine Tugend?
Das war von mir ironisch gemeint. Hätte auch nen dahintersetzen können.
Doch warum nicht. Vermeintliche Speerspitzen unserer Gesellschaft sehen doch darin den Sinn ihres Seins, möglichst viele moralische Werte in Grund und Boden zu schlagen, glauben an Befreiung und lenken von sich selbst ab, am Ende haben sie sich befreit, nur nicht von sich selbst.
Ich finde übrigens, Talibans sind in ihrem Tun da ehrlicher. Die versuchen die Wurzeln ihrer Kultur, ihre Buddhafiguren, frei heraus mit Sprengstoff zu beseitigen.
Zivilisierte Europäer sind in ihrem Tun viel verlogener. Die versuchen die Wurzeln ihrer Kultur, ihre Buddhafiguren, heimlich mit Worten zu beseitigen.
Doch in dem Punkt ist sich ihr Tun einig. Es ist blind überzeugt von seiner Richtigkeit.
Ja, in unserer Welt geht es nur um Geld.
Vor mir liegt eine Pfütze. Renne auf sie zu und springe voll rein.
Um was meinst du, geht es in unserer Welt?
Bei uns in Bayern gibts einen Song von Haindling, der heisst, hey Paula, hey Paula....alles auf dieser Welt dreht sich nur ums...Geld.
Wie die das singen, das ist so ironisch, sozusagen eine augenzwinkernde Zeitverzögerung gegen diese Aussage.
Wir wissen beide, in unserer Welt geht es nicht nur ums Geld.
Wer nicht daran glaubt, wird es spätestens bemerken, wenn er nicht mehr scheissen kann.
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