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Kapitalismus oder Kommunismus - was ist besser?

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

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Sehe ich ganz genau so. Viele verwechseln den Realsozialismus des ehemaligen Ostblocks mit dem Kommunismus.

Richtiger Kommunismus wäre erstrebenswert, aber der Mensch in seiner Gier ist noch lange nicht so weit. Vielleicht in 1000 Jahren, wer weiß?

Das System des real existierenden Sozialismus war ein Gebilde kommunistischer Prägung und gilt im Sprachgebrauch weltweit als Kommunismus. Wie er gelebt und praktiziert wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Wenn es keinen Kommunismus gäbe, müßste man gleichzeitig das demokratische Gesellschaftsmodell in Frage stellen.

>>Richtiger Kommunismus wäre erstrebenswert?<<...... Das wäre dann die radikale Auslegung neuzeitlicher Prinzipien der Gleichheit und sozialen Gerechtigkeit, wie sie Onkel Karl umsetzen möchte: Einer Gerechtigkeit, die in der Forderung gipfelt, das alles und jeder alles und jedem so ähnlich wie möglich sein müsse.

Diese Gleichmacherei steht in krassem Widerspruch zum Pluralismus, dem grundrechtlichen Postulat menschlicher Entfaltungsmöglichkeit.
>>Richtiger Kommunismus?<<....Nein Danke!!

Gruß Pegasus.
 
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Das System des real existierenden Sozialismus war ein Gebilde kommunistischer Prägung und gilt im Sprachgebrauch weltweit als Kommunismus. Wie er gelebt und praktiziert wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Wenn es keinen Kommunismus gäbe, müßste man gleichzeitig das demokratische Gesellschaftsmodell in Frage stellen.

>>Richtiger Kommunismus wäre erstrebenswert?<<...... Das wäre dann die radikale Auslegung neuzeitlicher Prinzipien der Gleichheit und sozialen Gerechtigkeit, wie sie Onkel Karl umsetzen möchte: Einer Gerechtigkeit, die in der Forderung gipfelt, das alles und jeder alles und jedem so ähnlich wie möglich sein müsse.

Diese Gleichmacherei steht in krassem Widerspruch zum Pluralismus, dem grundrechtlichen Postulat menschlicher Entfaltungsmöglichkeit.
>>Richtiger Kommunismus?<<....Nein Danke!!

Gruß Pegasus.

All das hat mit Kommunismus absolut nichts zu tun, aber von mir aus denkt was ihr wollt, wir werden alle hier auf keinen Fall den Kommunismus wie er eigentlich gedacht ist , erleben.
 
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All das hat mit Kommunismus absolut nichts zu tun, aber von mir aus denkt was ihr wollt, wir werden alle hier auf keinen Fall den Kommunismus wie er eigentlich gedacht ist , erleben.

Ich habe gänzlich andere Wunschträume.

Gruß Pegasus.
 

Anarchist

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Mich interessieren weniger die Differenzen zwischen Kapitalismus und Kommunismus- das wurde schon zu oft kommentiert- sondern eher die Gemeinsamkeiten.
Beide Systeme gehen von zentralisierter Macht aus. Das ist der Fehler.
Egal, ob vom Kapitalisten, dem Staat oder der Arbeiterklasse- ich will von keiner anonymen Macht beherrscht werden. Ihr etwa?
 

Lutz

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Kann mir wer die exakten Differenzen zwischen Kommunismus und Kapitalismus nennen???

Der Kommunismus oder das, was ihr hier Kommunismus nennt,
war menschlicher für den Otto Normal und der Kapitalismus ist
einfach wirtschaftlicher.

Die Menschen haben sich für das wirtschaftlichere System
entschieden, ich auch, sagt einer, der beide System kennt.

Und doch war das Leben an sich, oft angenehmer als heute.

Bei über 1000 Mark Verdienst 21,40 M Miete im Monat,
einen Bier, um die 50 Pfennig, das Leben war nicht so schlecht,
wie es heute oft dargestellt wird. Für mich zumindest.

Es gab Arbeitspflicht statt Arbeitslosigkeit, dafür gab es wenige Autos
und kein Mittelmeer, na und ?

Der Mensch ist halt nie zufrieden, er will immer noch mehr,
als er schon hat.

Es hat alles Vor und Nachteile.

Die Perspektiven für die Zukunft, sind hier auch nicht so rosig.
Dieses feudale Schuldgelsystem, wird uns alle bald so richtig
zur Kasse bitten.

Früher konnte man wenigstens noch flüchten, auch
das geht heute nicht mehr, denn dieses System ist schon überall.
 
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Bei über 1000 Mark Verdienst 21,40 M Miete im Monat,
einen Bier, um die 50 Pfennig, das Leben war nicht so schlecht,
wie es heute oft dargestellt wird. Für mich zumindest.

Es gab Arbeitspflicht statt Arbeitslosigkeit, dafür gab es wenige Autos
und kein Mittelmeer, na und ?

Der Mensch ist halt nie zufrieden, er will immer noch mehr,
als er schon hat.

Es hat alles Vor und Nachteile.

Ach, man kann auch hier ne ruhige Kugel schieben. Die Miete zahlt das Amt und wofür braucht man Bier? ;) Die Leute stressen sich halt. Wobei ich mir vorstelle, das Leben in der DDR muss doch ziemlich langweilig gewesen sein. Politik macht alles die Partei, die staatlichen Nachrichten sind vermutlich auch eher öde. Irgendwie hat jeder das gleiche Auto und Haus. Worüber regt man sich denn da auf, wenn man mal bisschen Aufregung braucht?
 
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Ach, man kann auch hier ne ruhige Kugel schieben. Die Miete zahlt das Amt und wofür braucht man Bier? ;) Die Leute stressen sich halt. Wobei ich mir vorstelle, das Leben in der DDR muss doch ziemlich langweilig gewesen sein. Politik macht alles die Partei, die staatlichen Nachrichten sind vermutlich auch eher öde. Irgendwie hat jeder das gleiche Auto und Haus. Worüber regt man sich denn da auf, wenn man mal bisschen Aufregung braucht?

Och, da gabs schon genug Punkte....
Eine unfähige lächerliche Staatsführung, Mangel an Konsummöglichkeiten im gehobenen Bereich, Reisefreiheit, Wartezeiten für das Auto, verfallene Infrastruktur, verfallene Städte, Wohnungsmangel.....
Und hier im Dreiländereck der übliche Zank mit den Polen und Tschechen....
Das sind doch Aufreger genug.....
Das jeder das Gleiche Auto oder Haus hatte ist nicht richtig, wenn man über genügend große Finanzmittel verfügte, war auch in der DDR fast alles möglich.......
 

bejaka

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Du meinst, der Gewinn soll durch alle Beteiligten gleich geteilt werden?

Im Sozialismus gibt es keinen Gewinn; kurz - Diebstahl von Mehrwert:))))
Gewinne, also, rein-bilanzierte Überschüsse aus dem Wirtschaftsbetrieb eines Unternehmens, werden im Sozialismus vergesellschaftet. Dafür gibt es verschiedene Instrumente. Das Hauptinstrument ist die Steuer. Zudem wird eine betriebliche Eigentumsbildung, einfach verhindert (entweder durch Steuern oder durch die Festschreibung des gesellschaftlichen Besitzes). Damit entstehen der Gesellschaft als Ganzes, auch die entsprechenden Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Wirtschaft (Umwelt, soziale Belange, Warenverteilung und deren Organisation etc.).
Dementsprechend, sieht dann auch die Kostenkalkulation aus, die, rein oberflächlich betrachtet, das kapitalistische Wirtschaften, vorteilbehaftet (ökonomischer), darstellt. In diesen Kalkulationen werden die gesellschaftlichen Kosten einfach ausgespart oder ganz negiert.
Baue ich, z.b., im Tagebau, Rohstoffe ab, muß ich die folgende Renaturalisierung dieser Abbaufläche, kostenmäßig, berücksichtigen ( z.b. angemessene Rücklagen etc.). In dem Zusammenhang, sähe es mit der Atomenergie, ziemlich düster aus in Deutschland:)))) Und nicht nur da. Gehen wir jetzt in die Sozialsysteme schauen, ist da, beim derzeitigen Stand, die Plünderung, ganz offensichtlich. Das ist in sozialistischen (kommunistischen) Systemen, komplett ausgeschlossen und selbst, bei aktueller Rechtslage, hoch kriminell.

kh
 
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Baue ich, z.b., im Tagebau, Rohstoffe ab, muß ich die folgende Renaturalisierung dieser Abbaufläche, kostenmäßig, berücksichtigen ( z.b. angemessene Rücklagen etc.). In dem Zusammenhang, sähe es mit der Atomenergie, ziemlich düster aus in Deutschland:))))

Allerdings nicht nur für Atomenergie. Wenn ich den möglichen Verlust des gesamten Waldbestandes der BRD durch sauren Regen mit den den daran hängenden Klimafolgen als Risiko-Rücklage für den Bau von Kohlekraftwerken hätte berücksichtigen müssen, wäre keine einziges je gebaut worden. Natürlich auch kein Auto, keine Eisenhütte, usw., usf. Letztlich hat jede Technologie unkalkulierbare Risiken und welche ich wie bewerte ist immer eine politische Entscheidung.
 
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Im Sozialismus gibt es keinen Gewinn; kurz - Diebstahl von Mehrwert:))))
Gewinne, also, rein-bilanzierte Überschüsse aus dem Wirtschaftsbetrieb eines Unternehmens, werden im Sozialismus vergesellschaftet. Dafür gibt es verschiedene Instrumente. Das Hauptinstrument ist die Steuer. Zudem wird eine betriebliche Eigentumsbildung, einfach verhindert (entweder durch Steuern oder durch die Festschreibung des gesellschaftlichen Besitzes). Damit entstehen der Gesellschaft als Ganzes, auch die entsprechenden Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Wirtschaft (Umwelt, soziale Belange, Warenverteilung und deren Organisation etc.).
Dementsprechend, sieht dann auch die Kostenkalkulation aus, die, rein oberflächlich betrachtet, das kapitalistische Wirtschaften, vorteilbehaftet (ökonomischer), darstellt. In diesen Kalkulationen werden die gesellschaftlichen Kosten einfach ausgespart oder ganz negiert.
Baue ich, z.b., im Tagebau, Rohstoffe ab, muß ich die folgende Renaturalisierung dieser Abbaufläche, kostenmäßig, berücksichtigen ( z.b. angemessene Rücklagen etc.). In dem Zusammenhang, sähe es mit der Atomenergie, ziemlich düster aus in Deutschland:)))) Und nicht nur da. Gehen wir jetzt in die Sozialsysteme schauen, ist da, beim derzeitigen Stand, die Plünderung, ganz offensichtlich. Das ist in sozialistischen (kommunistischen) Systemen, komplett ausgeschlossen und selbst, bei aktueller Rechtslage, hoch kriminell.

kh

Du verwechselst da was.
Der marxsche Mehrwert ist das Selbe wie der gesellsche Urzins, oder die keynianische Liquiditätsprämie, und muß vom Gewinn(dem Arbeitsertrag) abgezogen werden.
Der Gewinn ist das, was sich für meine Arbeit als Lohn erhalte, und damit meinen Lebensunterhalt bestreite:

1.2. Was ist der volle Arbeitsertrag?
Als Arbeiter im Sinne dieser Abhandlung gilt jeder, der vom Ertrag seiner Arbeit
lebt. Bauern, Handwerker, Lohnarbeiter, Künstler, Geistliche, Soldaten, Offiziere,
Könige sind Arbeiter in unserem Sinne. Einen Gegensatz zu all diesen Arbeitern bilden
in unserer Volkswirtschaft einzig und allein die Rentner, denn ihr Einkommen fließt
ihnen vollkommen unabhängig von jeder Arbeit zu.

Wir unterscheiden: Arbeitserzeugnis, Arbeitserlös, und Arbeitsertrag. Das Arbeits-
erzeugnis ist das, was aus der Arbeit hervorgeht. Der Arbeitserlös ist das Geld, das der
Verkauf des Arbeitserzeugnisses oder der Lohnvertrag einbringt. Der Arbeitsertrag ist
das, was man mit dem Arbeitserlös kaufen und an den Ort des Verbrauchs schaffen kann.

Die Bezeichnungen: Lohn, Honorar, Gehalt an Stelle von Arbeitserlös wendet man
an, wenn das Arbeitserzeugnis nicht gegenständlicher Natur ist, wie etwa das Straßen-
kehren, das Dichten, das Regieren. Ist das Arbeitserzeugnis greifbar, wie ein Stuhl, und
zugleich Eigentum des Arbeiters, so spricht man nicht mehr von Lohn und Honorar,
sondern vom Preis des verkauften Stuhles. Bei all diesen Bezeichnungen handelt es sich
immer um dasselbe Ding, um den Gelderlös der verrichteten Arbeit.

Der Unternehmergewinn und der Handelsprofit sind, sofern man die in ihnen meistens
enthaltenen Kapitalzinsen oder Grundrenten in Abzug bringt, ebenfalls als Arbeitserlös
anzusprechen.
Der Direktor einer Bergwerks-Aktiengesellschaft bezieht sein Gehalt aus-
schließlich für die von ihm geleistete Arbeit. Ist der Direktor gleichzeitig Aktionär, so
erhöhen sich seine Einnahmen um den Betrag der Dividenden. Er ist dann Arbeiter und
Rentner in einer Person. Meistens besteht das Einkommen der Bauern, Kaufleute und
Unternehmer aus Arbeitserlös und Renten (bzw. Zinsen). Ein Bauer, der mit geliehenem
Kapital auf gepachtetem Boden arbeitet, lebt ausschließlich vom Ertrag seiner Arbeit.
Was nach Zahlung von Pachten und Zinsen vom Arbeitserzeugnis übrigbleibt, ist auf
seine Tätigkeit zurückzuführen und unterliegt den allgemeinen Gesetzen, die den Lohn
bestimmen.

Zwischen dem Arbeitserzeugnis (oder der Leistung) und dem Arbeitsertrag liegen die
verschiedenen Handelsverträge, die wir täglich beim Einkauf der Waren abschließen.
Von diesen Verträgen wird der Arbeitsertrag stark beeinflußt. Täglich kommt es vor, daß
Leute, die die gleichen Arbeitserzeugnisse zu Markt führen, dennoch ungleich große
Arbeitserträge heimbringen. Das liegt daran, daß diese Leute als Arbeiter wohl gleich-
wertig sind, nicht aber als Händler. Die einen verstehen es besser, ihre Erzeugnisse zu
guten Preisen zu verkaufen und beim Einkauf der Bedarfsgegenstände die Spreu von den
Körnern zu sondern. Bei den für den Markt verfertigten Waren gehören der Tausch, der
Handel und die hierfür nötigen Kenntnisse genau so zum Erfolg der Arbeit (Arbeits-
ertrag) wie die technischen Kunstgriffe. Der Tausch des Erzeugnisses ist als Schluß-
handlung der Arbeit zu betrachten. Insofern ist jeder Arbeiter auch Händler.

Hätten die Gegenstände des Arbeitserzeugnisses und des Arbeitsertrages eine gemein-
same Eigenschaft, mit der sie sich vergleichen und messen ließen, so könnte der Handel,
der das Arbeitserzeugnis in Arbeitsertrag verwandeln soll, wegfallen. Sofern man dann
nur richtig messen, zählen oder wägen würde, müßte der Arbeitsertrag immer ohne
weiteres gleich dem Arbeitserzeugnis sein (abzüglich Zins oder Rente), und den Beweis,
daß eine Übervorteilung nicht stattgefunden hat, könnte man unmittelbar an den Gegen-
ständen des Arbeitsertrages liefern, genau wie man zu Hause auf der Waage nachwägen
kann, ob die Waage des Apothekers richtig wiegt oder nicht. Solche gemeinsame Eigen-
schaft fehlt jedoch den Waren. Stets wird der Tausch durch den Handel bewerkstelligt,
niemals durch den Gebrauch irgendeines Maßes. Auch der Gebrauch des Geldes ent-
hebt uns nicht der Notwendigkeit, den Tausch durch den Handel zu vollziehen. Der
Ausdruck "Wertmesser", den man noch manchmal in rückständigen volkswirtschaft-
lichen Schriften auf das Geld anwendet, ist irreführend. Keine einzige Eigenschaft eines
Kanarienvogels, einer Pille, eines Apfels läßt sich mit einem Geldstück messen.

Darum müssen wir es aber als eine Unmöglichkeit bezeichnen, mit einem unmittel-
baren Vergleich zwischen Arbeitserzeugnis und Arbeitsertrag eine Klage auf Grund des
Rechtes auf den vollen Arbeitsertrag rechtlich zu begründen. Das Recht auf den vollen
Arbeitsertrag, sofern darunter das Recht des einzelnen auf seinen vollen Arbeitsertrag
gemeint ist, müssen wir sogar geradezu als Hirngespinst bezeichnen.

Ganz anders verhalten sich jedoch die Dinge in bezug auf den gemeinsamen vollen Arbeits-
ertrag. Dieser verlangt nur, daß die Arbeitserzeugnisse restlos unter die Arbeiter verteilt
werden. Es dürfen keine Arbeitserzeugnisse an Rentner für Zinsen und Renten abgegeben
werden. Das ist die einzige Bedingung, die die Verwirklichung des Rechtes auf den gemein-
samen, vollen Arbeitsertrag stellt.

Das Recht auf den gemeinsamen, vollen Arbeitsertrag verlangt von uns nicht, daß wir
uns noch um den Arbeitsertrag des einzelnen Arbeiters kümmern. Was der eine Arbeiter
heute weniger erhält, empfängt der andere mehr. Die Verteilung unter die Arbeiter
geschieht nach wie vor nach den Gesetzen des Wettbewerbs, in der Regel so, daß der
Wettbewerb um so schärfer, der persönliche Arbeitsertrag um so geringer ist, je leichter
und einfacher die Arbeit ist. Diejenigen Arbeiter, die die höchste Umsicht bei der Arbeit
brauchen, sind dem Wettbewerb der Massen am wirksamsten entzogen und können
darum für ihre Leistungen die höchsten Preise erzielen. Manchmal ersetzt auch einfach
körperliche Veranlagung (bei Sängern z. B.) den Scharfsinn bei der Ausschaltung des
Massenwettbewerbs. Wohl dem, der bei seinen Leistungen den Wettbewerb der anderen
nicht zu fürchten braucht.

Die Verwirklichung des Rechtes auf den vollen Arbeitsertrag kommt allen Einzel-
arbeitserträgnissen in einem gleichmäßigen, nach Prozenten bestimmten Aufschlag auf
die heutigen Arbeitserträgnisse zustatten. Die Arbeitserträge werden vielleicht verdoppelt,
aber nicht geebnet. Das Gleichmachen der Arbeitserträgnisse ist Sache der Kommunisten.
Hier aber handelt es sich um das Recht auf den vollen, durch den Wettbewerb, den
Wettkampf zugemessenen Arbeitsertrag. Zwar werden als Nebenwirkung der Neuerun-
gen, die das Recht auf den gemeinsamen vollen Arbeitsertrag verwirklichen sollen, die
heutigen, oft ungeheuren Unterschiede in den Einzelarbeitserträgnissen, namentlich im
Handel, auf ein vernünftiges Maß zurückgeführt werden, doch handelt es sich hier nur
um eine Nebenwirkung. Zu dem Rechte, das wir verwirklichen wollen, gehört aber
solches Gleichmachen, wie gesagt, nicht. Demnach werden fleißige, tüchtige, umsichtige
Arbeiter einen ihrer größeren Arbeitsleistung genau entsprechend größeren Arbeits-
ertrag heimbringen. Dazu kommt die allgemeine Hebung des Lohnes durch den Fort-
fall des arbeitlosen Einkommens.

Übersicht über das bisher Gesagte :

1. Das Arbeitserzeugnis, der Arbeitserlös und der Arbeitsertrag sind nicht unmittelbar
vergleichbar. Es gibt für diese drei Größen keinen gemeinsamen Maßstab. Die Über-
führung des einen in den anderen geschieht nicht durch Messen, sondern durch Vertrag,
durch Handelsvertrag.

2. Der Nachweis, ob der Arbeitsertrag des einzelnen Arbeiters voll oder nicht voll
ist, läßt sich nicht erbringen.

3. Der volle Arbeitsertrag läßt sich nur als gemeinsamer (kollektiver) Arbeitsertrag
begreifen und nachmessen.

4. Der volle gemeinsame Arbeitsertrag macht die restlose Ausmerzung allen arbeits-
losen Einkommens, also des Kapitalzinses und der Grundrente, zur Bedingung.

5. Sind Zins und Rente restlos aus der Volkswirtschaft ausgemerzt, so ist erwiesen,
daß das Recht auf den vollen Arbeitsertrag verwirklicht, daß der gemeinsame Arbeits-
ertrag gleich dem gemeinsamen Arbeitserzeugnis ist.

6. Die Beseitigung des arbeitslosen Einkommens hebt, verdoppelt oder verdreifacht
die Einzelarbeitserträgnisse. Ein Gleichmachen findet nicht oder nur teilweise statt. Die
Unterschiede im Einzelarbeitserzeugnis kommen im Einzelarbeitsertrag voll zur Geltung.

7. Dieselben allgemeinen Gesetze des Wettbewerbes, die die verhältnismäßige Höhe
des Einzelarbeitsertrages bestimmen, bleiben bestehen. Dem Tüchtigsten der höchste
Arbeitsertrag, über den er frei verfügen kann.
Heute erleidet der Arbeitsertrag in Gestalt von Grundrenten und Kapitalzinsen Ab-
züge. Diese werden natürlich nicht willkürlich bemessen, sondern von den Marktver-
hältnissen bestimmt. Jeder nimmt so viel, wie ihm die Marktverhältnisse zu nehmen
gestatten.
Wie diese Marktverhältnisse zustandekommen, wollen wir jetzt untersuchen. Zunächst
in bezug auf die Grundrente.

Quelle: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/
 

Timirjasevez

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Du verwechselst da was.
Der marxsche Mehrwert ist das Selbe wie der gesellsche Urzins, oder die keynianische Liquiditätsprämie, und muß vom Gewinn(dem Arbeitsertrag) abgezogen werden.
Der Gewinn ist das, was sich für meine Arbeit als Lohn erhalte, und damit meinen Lebensunterhalt bestreite:
Was wird da verwechselt? Offenkundig streiten doch hier unterschiedliche Auffassungen darüber, was Mehrwert in unterschiedlichen ökonomischen Theorien ist. "Das Selbe" gibt es damit schon einmal generell nicht. Und am deutlichsten wird dies in Bezug auf das Verhältnis von Gewinn und Arbeitsertrag, wo Du praktisch ein Gleichheitszeichen setzt.
1.2. Was ist der volle Arbeitsertrag?
Als Arbeiter im Sinne dieser Abhandlung gilt jeder, der vom Ertrag seiner Arbeit
lebt. Bauern, Handwerker, Lohnarbeiter, Künstler, Geistliche, Soldaten, Offiziere,
Könige sind Arbeiter in unserem Sinne. Einen Gegensatz zu all diesen Arbeitern bilden
in unserer Volkswirtschaft einzig und allein die Rentner, denn ihr Einkommen fließt
ihnen vollkommen unabhängig von jeder Arbeit zu.[...]
Quelle: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/
Der Auszug aus Deinem Zitat genügt. Auch dieser dokumentiert eine Sicht auf den politökonomischen Begriff des Arbeiters, der mit dem zentralen Verständnis bei Marx vom doppelt freien Lohnarbeiter nicht korrespondiert. Entsprechend ist der gesamte Auszug aus der Publikation zu werten.
 

bejaka

Deutscher Bundeskanzler
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Der marxsche Mehrwert ist das Selbe wie der gesellsche Urzins, oder die keynianische Liquiditätsprämie, und muß vom Gewinn(dem Arbeitsertrag) abgezogen werden.
Der Gewinn ist das, was sich für meine Arbeit als Lohn erhalte, und damit meinen Lebensunterhalt bestreite:

......

Quelle: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/

Der Vortrag, lieber [MENTION=1621]tyr[/MENTION], geht am Thema, völlig vorbei.
Ich hole dazu mal etwas aus, wie es Marx bereits, tun mußte:

Wir sind eine Sippe von 6 Personen zu Neandertalerzeiten.
Alle Mitglieder der Sippe, von Kleinkind bis Senior, sind Verbraucher.
Nicht alle, sind Erzeuger aber dennoch, Bestandteil des erwirtschafteten Mehrwertes.
Der Kleine, in Zukunft und der Alte, in Abrechnung seiner Leistung.
Selbst dieses kleine Beispiel, zeigt, daß die aktuelle Ausbeutung einen Fortschritt erreicht hat, der die Arbeiterklasse in den Stand von Sklaven verwandelt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei
In dem Zusammenhang, würde ich mir mal die Definition genau ansehen und mit dem Heute, dieser Bundesrepublik, vergleichen.

Gesell und Keynes, sind beide, kapitalistische Systemprotagonisten, die nur versuchten, den Kapitalismus zu reformieren. Ihr Lebensweg bescheinigt hingegen, daß das unmöglich ist:))))
Dazu muß ich leider feststellen, daß Marx ein paar Jahre älter ist als Gesell oder Keynes, die beide, nachweislich, dafür gebraucht wurden, Arbeiter zu täuschen und ruhig zu stellen. Die aufgestellten Thesen sind nicht nur fragwürdig, sondern, rein rechnerisch, nicht mal belegbar. Auf deutsch: Es sind Lufthülsen, vergleitet in Bitten an die Machthaber; damit, reine Kriecherei.

In welcher Form der Mehrwert abgesaugt wird, ob als Miete, Medizin oder den normalen Saisonkaufpreis eines Produktes, sei mal dahingestellt. Kapitalisten leben heute, nicht hauptsächlich, von der Produktion eines Produktes, sondern von deren Bewegung. Und dort saugen sie auch den Mehrwert. Je öfter ein Produkt bewegt wird, desto höher der Gewinn. Der maßgeblichste Anteil wird einfach in der verkürzten Bilanzierung der Produktion gezogen, die sämtliche sozialen Belange ausgrenzt und die Umwelt, überhaupt nicht berücksichtigt.

kh
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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