Und lass mich raten. Du als Hobbyforenökonom kannst das besser einschätzen als der Ökonomiemainstream?
Es scheint also doch eine Methode zu geben mit der man Fakten von Fiktion unterscheiden kann.
Nein, ultimativ gibt es die nicht. Die aus meiner Sicht sinnvollste Entscheidung, ob etwas Fakt oder Wahrheit ist, ist die Meinung der Mehrheit der Experten. zB. ist Impfen gut oder schlecht? Dann schaut man, was die Mainstreamärzte sagen und das passt. Und so auch bei der Ökonomie. Allerdings ändert sich so die Mehrheitsmeinung nie. Es muss auch immer Meinungen geben, die vom Mainstream abweichen.
Du meinst Weg wie vernichtet? Wie soll denn dann der Rücktausch funktionieren wenn die Anleihen weg sind?
Nicht mehr Teil des Wirtschaftssystems. Ich meine, die EZB kann theoretisch unendlich viel Geld drucken und damit alles kaufen. Das ist gleichbeudetend wie wenn in der EZB unendlich viel Zentralbankgeld ist. Solange die EZB mit dem Geld aber nix kauft, ist es egal. Nicht Teil des Wirtschaftssystems.
Wenn ich eine Anleihe kaufe oder verkaufe verändert sich die Geldmenge nicht, nur der Besitzer des Geldes. Wenn die EZB Anleihen auf Zeit kauft verändert sich die Geldmenge, die Anzahl der Anleihen verändert sich nicht denn die EZB ist Teil des Anleihemarktes (sonst hätte sie die Anleihe nicht kaufen können). Die Anleihe wird lediglich für einen bestimmten Zeitraum nicht gehandelt.
Die im Wirtschaftssystem zu Verfügung stehenden Vermögenswerte sind unverändert, wenn die EZB eine Anleihe kauft. So besser ausgedrückt?
Jeder Anbieter wird eine hohe Auslastung anstreben, aber Reserven einplanen um auf Nachfragesteigerungen reagieren zu können.
Ja genau. Ist eine Fabrik zu 80% ausgelastet, und steigt die Nachfrage auf 95%, wird der Unternehmer ein neue Fabrik daneben stellen, wodurch die Auslastung erstmal auf 47,5% fällt. Außer er baut die neue Fabrik nicht, aber wie soll er auf Nachfragesteigerungen reagieren? Dann die Nachfragesteigerung ja bei 100% Auslastung genau stoppen -> unrealistisch.
Informatiker sind, soweit ich weiss, stark gefragt, da wird sich denke ich an der Anzahl der Studenten nicht viel andern. Germanisten und Philosophen würde ich da eher als Kandidaten für ein Zweitstudium sehen.
Jo, man kann Germanisten auch als brach liegende Ressourcen betrachten
Warum sollte man das tun wenn es reichlich sinnvolle Dinge zu tun gibt?
Na wegen der Vollbeschäftigung. Ist das nicht das oberste Ziel? Man könnte die Ingenieure auch den Stadtpark per Hand säubern lassen. Das wäre dann sinnvoll, oder?
Wenn die Kunden einen Bedarf an eurem Produkt haben dann bezahlen sie auch mehr. Das Pseudoarument das die Kunden niemals Kostensteigerungen akzeptieren würde hört man immer wieder und komischerweise immer dann wenn es um höhere Löhne geht. Mach mal ein Upgrade auf BWL 2.0
Nur weil wir zu wenig Leute haben, wird unsre Software ja nicht besser. Wir könnten ja alle Programmierer bis auf einen rauswerfen und dann das 10fache für unsre Software verlangen, weil Angebot sinkt bei gleicher Nachfrage, oder? Nein. Unsre Kunden rechnen durch, was ihnen unsre Software bringt. zB. 100 000€ an jährlichen Kosteneinsparungen. Also können sie zB. 500 000€ dafür bezahlen. Falls das schon der Preis ist, den wir verlangen, lehnt der Kunde bei 600k ab. BMW 340.i
Wo habe ich geschrieben das die Projekte deshalb nicht umgesetzt werden? Wenn keine Ressourcen in der eigenen Wirtschaft frei sind schreibt man die Projekte eben international aus. Wenn sich auf der ganzen Welt niemanden gibt der den Job machen will/kann baut der Staat eigene Ressourcen auf. Kann etwas dauern aber das staatliche Projekte etwas länger dauern können ist ja heute schon so.
Hä? Dann bindet der Staat mit seinem Projekt ja doch wieder Ressourcen, die ansonsten wo anders eingesetzt würden. zB. reißt er ein Bürogebäude ab, um den Busbahnhof zu vergrößern, indem er dem Eigentümer des Bürogebäudes einfach so viel Kohle bietet, bis es für diesen wirtschaftlicher ist zu verkaufen.
Ein guter Personaler plant auch im voraus. Wer immer nur Just in Time einstellt muss halt zuschauen wie die Konkurrenz das Geschäft macht.
Ich denke, du willst einfach nicht wahr haben, dass man Ressourcen nur einmal verwenden kann. Du willst ein System (Geldsystem), mit dem Ressourcen aus dem Nichts erschaffen werden. zB. Ausbau des ÖVPN, ohne dass andere Teile der Wirtschaft betroffen werden oder es zu Inflation kommt. Das wiederum ist aber nun mal Physik und Fakt, dass keine neue Ressourcen entstehen, wenn der Staat sich Geld druckt und damit etwa kauft.
Eigentlich sind wir da gar nicht so weit auseinander. Ich gehe davon aus das sich die Art wie wir Wirtschaften mittelfristig nicht ändern wird. Wenn Wohlstand aber primär über Erwerbsarbeit verteilt wird, wie aktuell, sollten möglichst viele Menschen in gut bezahlte Jobs kommen können denn so wird der Wohlstand halbwegs gleichmäßig verteilt. Dann können wir auch flächendeckend die Arbeitsstunden pro Kopf reduzieren und bessere Produkte der breiten Masse zur Verfügung stellen.
Die gut bezahlten Jobs sind aber eine Folge von Effizienzsteigerungen. Und nicht, weil man Geld aus dem Nichts erzeugt. Kennst du den Free Lunch Myth?
https://en.wikipedia.org/wiki/There_ain't_no_such_thing_as_a_free_lunch
Die Hauptquelle von Effizienzsteigerungen sind schlichtweg Innovation + Kapitalakkumulation. Mir fällt grad keine andere Ursache ein. Höhere Motivation schon, aber die lässt sich ja nicht ständig steigern. Bürokratische Prozesse kann man auch verbessern, fällt aber unter den Punkt "Innovation". Das Geldsystem zu verändern, theoretisch auch, aber ich denke, das ist schon ziemlich von den 3 Geldfunktionen her. Sollte das heutige Geldsystem zu deutlichen Fehlallokierungen führen, dann wäre da noch was zu machen.
Genau, das gilt auch umgekehrt. Höherer Produktoutput bei gleichen Konsumpreisen geht nur wenn die Löhne steigen, schließlich muss irgendwer das ganze Gerümpel auch kaufen.
Ja klar. War ja auch immer so.
Das war ja die Frage. Du sagst ja das es ein festes Kontingent an Ingenieuren gibt, jetzt kommt Tesla und benötigt auf einmal vielleicht 5000 zusätzliche Ingenieure. Die werden sie vermutlich auch bekommen, aber woher?
Kurzfristig werden die Ingenieure in anderen Projekten fehlen, mittelfristig werden Löhne dort steigen (sofern deren Tätigkeit auch wertvoller wird), was mehr Menschen zu dieser Ausbildung drängt und es so mehr Ingenieure gibt. Auf der anderen Seite fehlen dann Germanisten und Historiker. Dort fehlt das Personal entsprechend. Das ist normales Markgeschehen, dass Ressourcen anders benutzt werden und in der Summe mehr rauskommt. Durch den Marktmechanismus stellt man eben genau das auch sicher. Würde Tesla sich das Geld drucken, um da seine Autos zu bauen, wäre das absurd.
Genau. Das Problem das dann die Spekulanten die Preise hochtreiben könnten weil der Staat angeblich jeden Preis bezahlt ist also keins
Jep, der Staat könnte auch immer enteignen anstatt sich Geld zu drucken. Hey, mir kommt grad ein geniales System. Wie wäre es, wenn der Staat bei bestimmten Transaktionen einfach einen kleinen Anteil für sich behält. hM keine Ahnung, du kaufst bei Bäcker ein Brötchen für 20Cent und der Bäcker muss dann dem Staat 3Cent überweisen. Enteignung light, aber wohl gesellschaftlich deutlich akzeptiert, als wenn der Staat hier und da komplett enteignet, oder?
Dann würde das Problem mit der Inflation definition vom Tisch sein un die MMTler müssten sich das nicht mehr gefallen lassen...