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Kann jemand reich sein, ohne jemanden auszubeuten?

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 1 «  

OP
franktoast
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Das stimmt schon, aber man könnte argumentieren, dass ja gemeinhin der Arbeitsmarkt einer Branche ziemlich gleichgeschaltet ist - durch Tarifrunden vor allem.
Dann kommst Du, wenn Du z.B. Friseurin bist, fast überall aufs gleiche niedrige Lohnniveau.
Da wird dann die Vertragsfreiheit etwas illusorisch.
Aber natürlich ist diese Gleichschaltung nicht absolut, und Spielraum gibt es schon. Klar.

Zweifler

Und genauso kosten gleichartige Produkte relativ gleich viel. Wobei es natürlich auch Frisöre gibt, die 20€/h und mehr die Stunde verdienen. Aber es scheint wohl wirtschaftlich effizienter zu sein, dem Ingenieur mehr zu bezahlen als dem Frisör.

PS: Meine Haare schneidet meine Freundin, die keine Frisörin ist. Meine Bremsen baut ein Ingenieur nicht meine Freundin, die kein Ingenieur ist.
 
OP
franktoast
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Reiche sind zwar nicht doof,aber zu 99% Geizig.
Das merkt man gerade bei Trinkgeldern.
Oder wenn man als Junge Zeitungen ausgetragen hat.
Das mag sein. Ich denke, von den Insolventen und Pleitegeiern war vielleicht 1% geizig. Höhö.

Ne, ich glaube, dass es sicherlich hilft, geizig zu sein, wenn man reich sein will. Im Alter kann man den Geiz dann zugunsten der Wohlfahrt ablegen. Das macht wohl Sinn. Allerdings denke ich nicht, dass ein Zuckerberg, Page, Bezos, Gates etc. wirklich geizig sind/waren.

Würdest du einen Warren Buffet als geizig einschätzen? Der wohnt heute immer noch im gleichen Haus, das er vor 50 Jahren gekauft hat.
 
OP
franktoast
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Mit einem Einkommen aus eigener Leistung kann man grundsätzlich Niemanden Ausbeuten.

Durch reine Leistung wird jedoch noch gar kein Einkommen erzielt. Es muss vorher geklärt werden, wie viel eine bestimmte Leistung überhaupt einbringt.

In einer Marktwirtschaft übernimmt diese höchst komplexe Aufgabe der Markt. Der freie Markt entscheidet durch Angebot und Nachfrage, was eine Leistung einbringt, also wie viel Gegenleistung zu erwarten ist.

Durch freien Wettbewerb, Angebot, Nachfrage und Konkurrenz, werden Preise und Arbeitseinkommen bestimmt, die von allen Marktteilnehmern akzeptiert werden müssen. Wird ein Preis oder Einkommen als zu hoch oder niedrig angesetzt, gleicht das ein funktionierender Markt schnell und sicher aus. Es sind wohl keine neutraleren Richter über Einkommen und Preise denkbar, als Angebot, Nachfrage, Wettbewerb und Marktwirtschaft. Praktisch ist auch, das sich niemand bei ihnen beschweren kann.

Kann der Wettbewerb unter einer fehlerhaften Wirtschaftsordnung künstlich eingeschränkt, oder gar außer Kraft gesetzt werden, indem Teile der Mitbewerber Wettbewerbsvorteile genießen, während andere außen vor bleiben, ist das Wettbewerbs-Prinzip sofort ausgehebelt und funktioniert nicht mehr! Dann haben wir es nicht mehr mit Marktwirtschaft, sondern mit einer Zerrbild, mit einer Karikatur davon zu tun.

Wird Konkurrenz, Wettbewerb und Marktzugang künstlich eingeschränkt, können sich natürlich keine marktgerechten Preise, und auch keine leistungsbezogene Einkommen mehr bilden: Was der eine mehr hat, hat der andere automatisch zu wenig.

Monopole aller Arten und Ausprägung, gehen immer zulasten der Arbeitseinkommen. Voll und Teilmonopole bringen das sog. „Ausbeuten“, also das leistungslose Einkommen, zu Lasten fremder Arbeitserträge in die Welt.

Unter den heutigen Marktbedingungen ist es unmöglich, durch unternehmerische Leistung reich zu sein oder zu werden, ohne das man andere um ihren Arbeitsertrag bringt. Dafür ist aber nicht der Unternehmer verantwortlich, sondern eine fehlerhafte Wirtschaftsordnung, unter deren Schirmherrschaft Arbeitsleistung und deren Erzeugnisse getauscht werden.

Oder glaubt hier jemand, das Aldi, Microsoft, oder BP, ihre Marktmacht unter freien Wettbewerbsbedingungen erreichen konnten? :kopfkratz:

Ich finde deine Meinung eigentlich ziemlich interessant, da ich Vieles von dem unterschreibe. Du findest den Markt gut und gerecht. Aber du findest auch, dass leistungslose Einkommen den Markt zerstören.

Mich würde mal interessieren: Wenn es diese deiner Ansicht nach leistungslosen Einkommen nicht gäbe (damit meinst du sicherlich auch Gewinne), könnte da eine Person Millionen oder gar Milliarden besitzen bzw. gäbe es derartig große Unternehmen? Oder wären da alle Unternehmen irgendwie gleich groß und maximal 1000 Arbeiter beschäftigen?

Und ich sträube mich immer gegen die Verwendung des Wortes "Monopol". Monopol bedeutet, wenn es genau einen Anbieter für eine Ware gibt. Nun hat man zwei Möglichkeiten:
1.Da es keine zwei Unternehmen gibt, die exakt das gleiche herstellen und es ein Copyright gibt, ist sind fast alle Hersteller ein Monopolisten. So darf zB. HTC auch nicht Apple auf sein Handy schreiben. Allerdings stellen zB. Shell und BP praktisch das Gleiche her.
2. Ein Monopolist ist der einzige Anbieter einer Ware. Und da wird es schwierig. Selbst bei den Suchmaschinen gibt es Hunderte Anbieter, auf die Nutzer ausweichen können, wenn ihnen Google nicht gefällt.

Und wenn du da BP nennst. Hältst du die für Monopolisten?
 
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... "Was ist Ausbeutung"?
Hierfür ist das Eingangsbeispiel tatsächlich ungeeignet.

Der alte marxistische Kampfbegriff ist mMn wegen dieser Undefinierbarkeit obsolet.
Intuitiv würde ich meinen, solange die Angestellten eines "reichen" Firmenchefs mit ihrem Lohn/Gehalt auskömmlich (nicht unbedingt wohlhabend) leben können, werden sie nicht "ausgebeutet" - egal wie reich der Boss ist.
Jemand, der sich "ausgebeutet" fühlt, hat immer die Möglichkeit, sich woanders zu bewerben.
Und es gibt ja einen Mindestlohn - im Gegensatz zu Marxens Manchesterzeiten...

Zweifler

Moin Zweifler,

Ob nun marxistisch oder nicht, leider widerstehen jede Menge Firmenchefs der Gelegenheit auszubeuten nicht.

Ist mir selber bei einigen Jobs so gegangen, ohne dass ich gleich die Wahlmöglichkeit hatte, die Stelle zu wechseln, und ich hatte eine leichte Amtsphobie.
Meine Erfahrungen als Geringverdiener bei Ämtern waren nämlich schlecht. Auch schon vor Hartz IV.
Das war ein stupides Gerenne wegen Arbeitslosengeld, das mit Wochen Verspätung kam so dass man (ohne Rücklagen) noch ein zweites (noch widerwärtigeres Amt) bemühen musste.
Aus diesem Grund habe ich es oft vermieden "arbeitslos" zu werden, solange ich noch soviel aus meinem Chef rauspressen konnte (im wahrsten Sinne des Wortes) dass ich nicht aus monetären Gründen (Spritgeld) zu Haue bleiben musste.
Aber das waren auch keine "reichen Firmenchefs" sondern Looser, die mehr aus Faulheit oder Unfähigkeit ausbeuteten, statt aus Gier.

Es gibt auch andere Firmen.
Ich habe z. B. statt mich auf Hartz IV zu stützen ca 18 Monate für eine grosse deutsche Spedition im Fernverkehr gefahren, die im Ruf steht, alles für jeden Preis zu fahren.
Mein Gehalt auf Stundenlohn umgerechnet lag bei ca 6.-€/h
Die Zeiten die ich laut Gesetz einen 40tonner bewegen durfte wurden ausgereizt bis über die Limits.
Ich zog oft Trailer mit dem Satz: "Kollege gesucht" auf den Türen une irgendwann einmal sprach mich ein Kollege aus Osteuropa an, was man so verienen würde.
Ich sagte es ihm!
Er war ungläubig.
Ich zeigte ihm meine letzte Abrechnung.
Er fragte mehrmals: "das ist alles?" und verschwand dann kopfschüttelnd zu seinem Fahrzeug.


Und hier noch mal die (vielleicht untypische) Geschichte eines Freundes:

Dieser war als Drucker und Graphikdesigner langjähriger Beschäftigter eines Herstellers von Ettiketten aller Art.
Er sorgte u.a. dafür dass das Bier auf der Bierflasche und die Wäsche auf der Waschmittelpackung so verlockend daherkamen, wie sie das nun mal tun.
Sein Chef war durchaus wohlhabend, davon zeugte eine schöne Villa und einige Autos der Luxusklasse.

Irgendwann fing dieser Freund an von Schwierigkeiten mit dem Lohn zu berichten, einhergehend mit Mehrbelastung durch Ausdünnung des Personals,...
Das kann ja mal vorkommen.

Allerdings zog sich das imho über mehrere Jahre, so dass besagter Freund selbst bei seiner Bank in die Miesen geriet wenn grössere unvermeidbare Ausgaben anstanden.

Die Alternative zu der ich riet, die Kündigung.
Das ist nicht so einfach!

Zunächst einmal gibt es seltsamerweise eine Treuepflicht des Arbeitnehmers.
Wer nicht zahlt bekommt keine Leistung mehr ist nicht so einfach (spontan) zu realisieren, da bockt z. B. das Arbeitsamt.
Seine Tätigkeit war auch nicht so häufig vertreten, dass er einfach regional wechseln konnte, und es macht vielleicht auch nicht den besten Eindruck beim Vorstellungsgespräch wenn ein leitender Angestellter bekundet
er habe seinen Brötchengeber in einer schwierigen Situation im Stich gelassen.

Allerdings war später auch zu hören, dass besagter Arbeitgeber seinen Lebensstil der veränderten Situation angepasst hätte.
Noch im Jahr seines (betrügerischen) Konkurses leistete er sich eine Limousine der gehobenen Preisklasse und eine kleine Kreuzfahrt zum Urlaub.

So lange es zu einfach ist, als asozialer Arbeitgeber durchzukommen, wird es solche Fälle auch immer geben.

lg
 

Dr. Nötigenfalls

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Ich finde deine Meinung eigentlich ziemlich interessant, da ich Vieles von dem unterschreibe. Du findest den Markt gut und gerecht. Aber du findest auch, dass leistungslose Einkommen den Markt zerstören.

Mich würde mal interessieren: Wenn es diese deiner Ansicht nach leistungslosen Einkommen nicht gäbe (damit meinst du sicherlich auch Gewinne), könnte da eine Person Millionen oder gar Milliarden besitzen bzw. gäbe es derartig große Unternehmen? Oder wären da alle Unternehmen irgendwie gleich groß und maximal 1000 Arbeiter beschäftigen?

Und ich sträube mich immer gegen die Verwendung des Wortes "Monopol". Monopol bedeutet, wenn es genau einen Anbieter für eine Ware gibt. Nun hat man zwei Möglichkeiten:
1.Da es keine zwei Unternehmen gibt, die exakt das gleiche herstellen und es ein Copyright gibt, ist sind fast alle Hersteller ein Monopolisten. So darf zB. HTC auch nicht Apple auf sein Handy schreiben. Allerdings stellen zB. Shell und BP praktisch das Gleiche her.
2. Ein Monopolist ist der einzige Anbieter einer Ware. Und da wird es schwierig. Selbst bei den Suchmaschinen gibt es Hunderte Anbieter, auf die Nutzer ausweichen können, wenn ihnen Google nicht gefällt.

Und wenn du da BP nennst. Hältst du die für Monopolisten?

Ein Markt ist weder gut nocht gerecht.
Ein Markt ist ein Markt und sonst nichts.
Er wird zu dem,was wir bereit sind daraus zu machen.

Aber mir scheint du willst Werbung machen für einen: "Lasst mal laufen,der Marktzustand ist immer gut,solange er Profite abwirft" Markt.
 

sportsgeist

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Ein Markt ist weder gut nocht gerecht.
Ein Markt ist ein Markt und sonst nichts.
"gut" oder "schlecht" sind relative und subjektive Werte und Begriffe und taugen in diesem Zusammenhang eher wenig.

"gerecht" ist ein (freier) Markt genau dann, wenn sich die Marktteilnehmer frei und freiwillig kontrahieren können.
wichtig ist also nicht der Markt oder das System, wichtig alleine ist Freiheit!
 

Dr. Nötigenfalls

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"gut" oder "schlecht" sind relative und subjektive Werte und Begriffe und taugen in diesem Zusammenhang eher wenig.

"gerecht" ist ein (freier) Markt genau dann, wenn sich die Marktteilnehmer frei und freiwillig kontrahieren können.
wichtig ist also nicht der Markt oder das System, wichtig alleine ist Freiheit!
Unsinn.

Die Freiheit zum Ausbeuten,macht doch keinen gerechten Markt,dazu gehört schon viel mehr.
So,muss arbeiten.
 

sportsgeist

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Unsinn.

Die Freiheit zum Ausbeuten,macht doch keinen gerechten Markt,dazu gehört schon viel mehr.
So,muss arbeiten.
in der Freiheit kann jeder "Nein" sagen und zur Tür hinaus gehen, oder um im Bild des Marktes zu bleiben, dem einen Markthändler "Nein" sagen und zum nächsten Marktstand gehen.
Er hat darüber hinaus sogar die Freiheit seinen eigenen Marktstand aufzumachen, wenn ihm das Alles nicht passt.

... bei sämtlichen Dauerjammerern und Dauernörglern sind doch stets erhebliche persönliche Defizite mit dem Ausüben ihrer Freiheitsrechte feststellbar.
Freiheit ist ganz offensichtlich nicht für Jeden was.
 

hoksila

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"gut" oder "schlecht" sind relative und subjektive Werte und Begriffe und taugen in diesem Zusammenhang eher wenig.

"gerecht" ist ein (freier) Markt genau dann, wenn sich die Marktteilnehmer frei und freiwillig kontrahieren können.
wichtig ist also nicht der Markt oder das System, wichtig alleine ist Freiheit!

Das wichtigste wäre Verstand.

In der Hinsicht, daß nur so viel an Rohstoffen, Zeit und Kraft zu "buntem Papier" gemacht wird,
wie benötigt wird. Leider eine Utopie, ich weiß.
Im Kleinen scheint das allerdings doch zu funktionieren. So käme wohl kaum ein Häuslebesitzer
auf die Idee, auf seinem Grundstück sämtliche Bäume zu fällen, Pool und Terrasse zu entfernen
um danach alles umzuackern und flächendeckend Rüben anzubauen, weil die sich gerade gut verkaufen
lassen. Nein nein, man will's ja gemütlich und es wäre ohnehin zu viel Arbeit.
Käme man aber für einen Appel und ein Ei an's Grundstück des Nachbarn und brächte man den
dann noch dazu für einen kleinen Anteil am künftigen Profit die ganze Arbeit zu verrichten,
sähe die Sache schon ganz anders aus.

Gruß, hoksila
 

Zweifler

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Moin Zweifler,

Ob nun marxistisch oder nicht, leider widerstehen jede Menge Firmenchefs der Gelegenheit auszubeuten nicht.

Ist mir selber bei einigen Jobs so gegangen, ohne dass ich gleich die Wahlmöglichkeit hatte, die Stelle zu wechseln, und ich hatte eine leichte Amtsphobie.
Meine Erfahrungen als Geringverdiener bei Ämtern waren nämlich schlecht. Auch schon vor Hartz IV.
Das war ein stupides Gerenne wegen Arbeitslosengeld, das mit Wochen Verspätung kam so dass man (ohne Rücklagen) noch ein zweites (noch widerwärtigeres Amt) bemühen musste.
Aus diesem Grund habe ich es oft vermieden "arbeitslos" zu werden, solange ich noch soviel aus meinem Chef rauspressen konnte (im wahrsten Sinne des Wortes) dass ich nicht aus monetären Gründen (Spritgeld) zu Haue bleiben musste.
Aber das waren auch keine "reichen Firmenchefs" sondern Looser, die mehr aus Faulheit oder Unfähigkeit ausbeuteten, statt aus Gier.

Es gibt auch andere Firmen.
Ich habe z. B. statt mich auf Hartz IV zu stützen ca 18 Monate für eine grosse deutsche Spedition im Fernverkehr gefahren, die im Ruf steht, alles für jeden Preis zu fahren.
Mein Gehalt auf Stundenlohn umgerechnet lag bei ca 6.-€/h
Die Zeiten die ich laut Gesetz einen 40tonner bewegen durfte wurden ausgereizt bis über die Limits.
Ich zog oft Trailer mit dem Satz: "Kollege gesucht" auf den Türen une irgendwann einmal sprach mich ein Kollege aus Osteuropa an, was man so verienen würde.
Ich sagte es ihm!
Er war ungläubig.
Ich zeigte ihm meine letzte Abrechnung.
Er fragte mehrmals: "das ist alles?" und verschwand dann kopfschüttelnd zu seinem Fahrzeug.


Und hier noch mal die (vielleicht untypische) Geschichte eines Freundes:

Dieser war als Drucker und Graphikdesigner langjähriger Beschäftigter eines Herstellers von Ettiketten aller Art.
Er sorgte u.a. dafür dass das Bier auf der Bierflasche und die Wäsche auf der Waschmittelpackung so verlockend daherkamen, wie sie das nun mal tun.
Sein Chef war durchaus wohlhabend, davon zeugte eine schöne Villa und einige Autos der Luxusklasse.

Irgendwann fing dieser Freund an von Schwierigkeiten mit dem Lohn zu berichten, einhergehend mit Mehrbelastung durch Ausdünnung des Personals,...
Das kann ja mal vorkommen.

Allerdings zog sich das imho über mehrere Jahre, so dass besagter Freund selbst bei seiner Bank in die Miesen geriet wenn grössere unvermeidbare Ausgaben anstanden.

Die Alternative zu der ich riet, die Kündigung.
Das ist nicht so einfach!

Zunächst einmal gibt es seltsamerweise eine Treuepflicht des Arbeitnehmers.
Wer nicht zahlt bekommt keine Leistung mehr ist nicht so einfach (spontan) zu realisieren, da bockt z. B. das Arbeitsamt.
Seine Tätigkeit war auch nicht so häufig vertreten, dass er einfach regional wechseln konnte, und es macht vielleicht auch nicht den besten Eindruck beim Vorstellungsgespräch wenn ein leitender Angestellter bekundet
er habe seinen Brötchengeber in einer schwierigen Situation im Stich gelassen.

Allerdings war später auch zu hören, dass besagter Arbeitgeber seinen Lebensstil der veränderten Situation angepasst hätte.
Noch im Jahr seines (betrügerischen) Konkurses leistete er sich eine Limousine der gehobenen Preisklasse und eine kleine Kreuzfahrt zum Urlaub.

So lange es zu einfach ist, als asozialer Arbeitgeber durchzukommen, wird es solche Fälle auch immer geben.

lg

Hallo Ingobert,

wenn ich sage, der Begriff "Ausbeutung" sei schlecht definiert sowie polemisch und daher für sachliche Diskussionen ungeeignet, will ich nicht sagen, dass es so etwas wie "Ausbeutung" nicht gibt.
Deine Beispiele scheinen mir sehr wohl in diese Kategorie zu gehören.

Aber es handelt sich da um ziemlich individuelle/subjektive Dinge, die sich schlecht objektivieren lassen.
Das Beispiel mit 6 €/h SOLLTE heute nicht mehr möglich sein, wg. Mindestlohn. Dass verschiedentlich versucht wird, diesen zu umgehen, ist aber auch klar. Dass es fiese Chefs gibt, ebenso.

Was die Thread-Frage betrifft: Man kann als Firmeninhaber auch "reich" (besser: wohlhabend) werden, ohne die Mitarbeiter "auszubeuten" - "auszubeuten" in dem Sinne, den ich oben anhand Deiner Beispiele versucht habe zu benennen.

Zweifler
 
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sportsgeist

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Das wichtigste wäre Verstand.

In der Hinsicht, daß nur so viel an Rohstoffen, Zeit und Kraft zu "buntem Papier" gemacht wird,
wie benötigt wird. Leider eine Utopie, ich weiß.
Im Kleinen scheint das allerdings doch zu funktionieren. So käme wohl kaum ein Häuslebesitzer
auf die Idee, auf seinem Grundstück sämtliche Bäume zu fällen, Pool und Terrasse zu entfernen
um danach alles umzuackern und flächendeckend Rüben anzubauen, weil die sich gerade gut verkaufen
lassen. Nein nein, man will's ja gemütlich und es wäre ohnehin zu viel Arbeit.
Käme man aber für einen Appel und ein Ei an's Grundstück des Nachbarn und brächte man den
dann noch dazu für einen kleinen Anteil am künftigen Profit die ganze Arbeit zu verrichten,
sähe die Sache schon ganz anders aus.

Gruß, hoksila
in dieser Geschichte ist (neben den Spielregeln der Allgemeinheit) immer noch der Nachbar drin.
warum wird hier eigentlich stets stillschweigend untergeschoben, dass Verträge immer nur eine Unterschrift hätten?!
 

Eisbär

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Ich finde deine Meinung eigentlich ziemlich interessant, da ich Vieles von dem unterschreibe. Du findest den Markt gut und gerecht. Aber du findest auch, dass leistungslose Einkommen den Markt zerstören.

Mich würde mal interessieren: Wenn es diese deiner Ansicht nach leistungslosen Einkommen nicht gäbe (damit meinst du sicherlich auch Gewinne), könnte da eine Person Millionen oder gar Milliarden besitzen bzw. gäbe es derartig große Unternehmen? Oder wären da alle Unternehmen irgendwie gleich groß und maximal 1000 Arbeiter beschäftigen?

Und ich sträube mich immer gegen die Verwendung des Wortes "Monopol". Monopol bedeutet, wenn es genau einen Anbieter für eine Ware gibt. Nun hat man zwei Möglichkeiten:
1.Da es keine zwei Unternehmen gibt, die exakt das gleiche herstellen und es ein Copyright gibt, ist sind fast alle Hersteller ein Monopolisten. So darf zB. HTC auch nicht Apple auf sein Handy schreiben. Allerdings stellen zB. Shell und BP praktisch das Gleiche her.
2. Ein Monopolist ist der einzige Anbieter einer Ware. Und da wird es schwierig. Selbst bei den Suchmaschinen gibt es Hunderte Anbieter, auf die Nutzer ausweichen können, wenn ihnen Google nicht gefällt.

Und wenn du da BP nennst. Hältst du die für Monopolisten?


Marktwirtschaft und freier Wettbewerb ist für mich das Walhalla einer funktionierenden Vollwirtschaft. Nur haben wir das eben gar nicht. Wir sind momentan so weit davon entfernt, wie die DDR vor dem Mauerfall.

Ich habe als Freiwirt auch nichts gegen leistungslose Einkommen, also Kapitalertrag. Als Arbeitnehmer natürlich schon! Kapitalertrag ist unter bestimmten Marktzuständen gerechtfertigt und sogar notwendig. Kapitaleinkommen schaffen sich halt selber ab, nur kommt ein Zinsgeldsystem damit nicht klar. Darum müssen wir es loswerden.

Man unterscheidet zwischen Voll und Teilmonopol. Teilmonopole sind die Regel, Vollmonopole die Ausnahme. Teilmonopole haben im Prinzip die gleiche Wirkung wie Vollmonopole. Nur das die Marktmacht von jeweils mehrere Unternehmen geteilt wird. Dank ihrer Kapitalstärke können die ihre Marktanteile schützen und keinen weiteren Mitbewerber in die Branche lassen. Dadurch kann dann der leistungslose Kapitalgewinn aufrecht gehalten werden. Jedes Monopol ermöglicht das verhindern, oder eben einschränken des freien Wettbewerbs, und schafft dadurch Kapitalgewinn, der automatisch zulasten fremder Arbeitserträge geht.

Es gibt ein erhellendes Buch als PDF, indem die Zusammenhänge genau erklärt werden. Große Teile meiner Beiträge hätte ich ohne dieses Buch nicht schreiben können.

http://humanwirtschaftspartei.de/wp-content/uploads/2014/11/loesung_der_sozialen_frage-nd-2.pdf

BP hat ein klassisches Teilmonopol, das allerdings mehr was mit dem Bodenrecht zu tun hat.
 

Trantor

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Marktwirtschaft und freier Wettbewerb ist für mich das Walhalla einer funktionierenden Vollwirtschaft. Nur haben wir das eben gar nicht. Wir sind momentan so weit davon entfernt, wie die DDR vor dem Mauerfall.

Ich habe als Freiwirt auch nichts gegen leistungslose Einkommen, also Kapitalertrag. Als Arbeitnehmer natürlich schon! Kapitalertrag ist unter bestimmten Marktzuständen gerechtfertigt und sogar notwendig. Kapitaleinkommen schaffen sich halt selber ab, nur kommt ein Zinsgeldsystem damit nicht klar. Darum müssen wir es loswerden.

Man unterscheidet zwischen Voll und Teilmonopol. Teilmonopole sind die Regel, Vollmonopole die Ausnahme. Teilmonopole haben im Prinzip die gleiche Wirkung wie Vollmonopole. Nur das die Marktmacht von jeweils mehrere Unternehmen geteilt wird. Dank ihrer Kapitalstärke können die ihre Marktanteile schützen und keinen weiteren Mitbewerber in die Branche lassen. Dadurch kann dann der leistungslose Kapitalgewinn aufrecht gehalten werden. Jedes Monopol ermöglicht das verhindern, oder eben einschränken des freien Wettbewerbs, und schafft dadurch Kapitalgewinn, der automatisch zulasten fremder Arbeitserträge geht.

Es gibt ein erhellendes Buch als PDF, indem die Zusammenhänge genau erklärt werden. Große Teile meiner Beiträge hätte ich ohne dieses Buch nicht schreiben können.

http://humanwirtschaftspartei.de/wp-content/uploads/2014/11/loesung_der_sozialen_frage-nd-2.pdf

BP hat ein klassisches Teilmonopol, das allerdings mehr was mit dem Bodenrecht zu tun hat.

Voll-und Teilmonopol?

Wohl eher Monopol, Oligopol und Polypol.
 

sportsgeist

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Marktwirtschaft und freier Wettbewerb ist für mich das Walhalla einer funktionierenden Vollwirtschaft. Nur haben wir das eben gar nicht. Wir sind momentan so weit davon entfernt, wie die DDR vor dem Mauerfall.

Ich habe als Freiwirt auch nichts gegen leistungslose Einkommen, also Kapitalertrag. Als Arbeitnehmer natürlich schon!
dann werde halt einfach Arbeitgeber ...

im Gegensatz zur DDR hat nämlich jeder die Freiheit und das Recht dazu.
 
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--
dann werde halt einfach Arbeitgeber ...

im Gegensatz zur DDR hat nämlich jeder die Freiheit und das Recht dazu.

Toll, soweit richtig, was fehlt?
Die Knete!
Oder, um es mit Thomas De Maizière zu sagen:
Teile der Antwort könnten dich verunsichern!
;-]
 

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Toll, soweit richtig, was fehlt?
Die Knete!

Schon mal von "Kredit", "Venture Capital", "Crowd Funding"... gehört?
Was meist fehlt, liegt im Individuum:
* Eine gute Geschäftsidee,
* eine interessante (z.B. technologische) Innovation,
* genug Energie und Wille.

Der letzte Punkt hindert auch mich, selbständig zu werden - aber ich muss das zum Glück auch nicht...


Zweifler
 
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dann werde halt einfach Arbeitgeber ...

im Gegensatz zur DDR hat nämlich jeder die Freiheit und das Recht dazu.

Toll, soweit richtig, was fehlt?
Die Knete!
Oder, um es mit Thomas De Maizière zu sagen:
Teile der Antwort könnten dich verunsichern!
;-]

Ja, die Knete.

Viele haben halt nur Sprüche auf Lager. Einige die packen es aber trotzdem an und verschulden sich.
Wenn dann der Erfolg kommt, dann kommen wiederum die Sprüche, die sich dann AG gefallen lassen
müssen z.B. Ausbeuter, solche AG muss man unbedingt höher besteuern, die müssen dafür sorgen, dass das BGE kommt usw.
 
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die Frage "Ausbeutung" in freien Gesellschaften ist einfach Quatsch.
Die Türen stehen doch offen, und jeder darf durch sie hindurch nach draußen gehen ...

wo ist eigentlich das Problem?

Das Problem ist, dass ich noch nie einen reichen Menschen gesehen habe. Bei manchen häuft sich das Kapital verbunden mit einer ganzen Kette von Belastungen, Unruhe, und ständiger Sorge über mögliche Verluste, unzulässiger Teilhaber, illegaler Ansprüche und gefährlicher Schnorrer.

Reich sind Leute mit angehäuftem Kapital nicht - sondern der Unrast verfallen, der ständigen Jagd nach materiellen Vorteilen und ohne jede Gelassenheit. Reich ist das nicht , sondern Geldkrank.
Davor beware mich meine Gleichgültigkeit.

Der Mensch soll sein Auskommen haben, seine Freiheit, auch mal an etwas anderes zu denken und natürlich nicht geizen müssen, wie z.B. "Die Geizens" im Fernsehen.
Sind zwar Millionär aber ständig im Stress und unter Druck und führen ein ganz schreckliches "Wohlleben"
Da kann man wirklich froh sein, auf dem Ledersessel zu sitzen und den Tag mit eigenen Entwürfen, Plänen und Betätigungen zu verbringen aber nicht zu zerreiben, nicht wahr?
Da hat man doch einen Freiraum, der immer wieder ungeteilt der eigenen
Existenz gehört und nicht irgend einem Auftraggeber....
 
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