Insekten

[Elvis Domestos]

Bereits letztes Jahr hatten wir eine Insekten-Thread, wo einige meinen Eindruck teilten, die Insekten werden weniger. So empfinde ich es auch in diesem Jahr, kaum Insekten an der Auto-Windschutzscheibe und Begegnungen mit Bienen sind selten, trotz reichlich Rapsfelder. Schmetterlinge sind dieses Jahr bei mir im Garten reichlich, vermutlich wegen den Schmetterlingsbäumen. Ein bekannter berichtete aber, sein Schmetterlingsbaum hätte dieses Jahr keine Schmetterlinge zu Besuch. Libellen und Hummeln habe ich dieses Jahr viele gesehen, allerdings nur eine Libellenart, früher waren es meist mehrere.
Am auffälligsten erscheint mir folgendes, ist man früher des Nachts auf Landstraßen gefahren, hauptsächlich in der Zeit Juli/August, dann hatte man im Scheinwerferlichtlicht nicht selten ganze Schwaden von Insekten im Blickfeld und entsprechend auch am Fahrzeug. Solche "normalen" Sommerbilder habe ich lange nicht mehr gesehen, in der Regel sind die Wege und Straßen Insektenleer. Sicherlich sind solche Eindrücke von Ort zu Ort sehr unterschiedlich.

Eure Eindrücke...

 

[Timirjasevez]

Warum steht das Thema nicht unter "Ökologie und Umwelt"?

 

[sportsgeist]

wurde medial bereits behandelt und gehört ins Gesamtbild des 6. großen Artensterbens der Erdgeschichte ...
sprich, auf dem gesamten Planeten stirbt inzwischen beschleunigt die Artenvielfalt aus, nicht nur in Deutschland.

spezielle Gründe in Deutschland:
extreme Monokulturen, Überdüngung, Pestizideinsatz, Flächenversiegelung
und ... Windenergie!

 

[nanu]

... ist man früher des Nachts auf Landstraßen gefahren, hauptsächlich in der Zeit Juli/August, dann hatte man im Scheinwerferlichtlicht nicht selten ganze Schwaden von Insekten im Blickfeld und entsprechend auch am Fahrzeug. Solche "normalen" Sommerbilder habe ich lange nicht mehr gesehen, in der Regel sind die Wege und Straßen Insektenleer. Sicherlich sind solche Eindrücke von Ort zu Ort sehr unterschiedlich.

Eure Eindrücke...

Das stimmt, mir ist auch aufgefallen, dass an den älteren Strassenlaternen (neuere arbeiten als Natriumdampf-Hochdrucklampen, ich glaube sie sind gelb) des nachts keine Nachtfalter mehr kreisen. Bedenklich. Aber was soll's, für die ganze Welt kann ich nicht die Verantwortung übernehmen.
In den letzten 50 Jahren ist es rapide mit dem Artensterben vorwärts gegangen. Bekannt ist es allemal, aber keiner richtet sich danach. Es wird so gelebt, als ginge es ewig so weiter. Bis demnächst. Nochmal 50 Jahre? Keine Ahnung. Ich glaube eher nicht.

 

[sportsgeist]

das Aussterben der kompletten freilebenden Megafauna auf diesem Planeten, werden vermutlich Einige hier noch miterleben, zumindest besteht eine große Wahrscheilichkeit für Jeden, der noch unter 30 oder gar 25 ist.

bei einer Lebenserwartung von jetzt 85 ich dann hoffentlich nicht mehr ...

 

[icke]

hmm,keine ahnung wo sich der TE so rumtreibt,klar bienen sieht man nicht mehr so häufig,selbst wespen sehe ich immer seltener hier.
ich war letztens auf dem dorf ein paar tage.da hat es von fliegen(gibt halt auch vieh und pferde dort) und mücken nach ein paar regengüssen nur so gewimmelt.
die schwalben haben ihre brut gut ernähren können.
das es schwankungen bei verschiedenen arten gibt ist doch normal und hängt stark von den bedingungen ab.(wetter,und natürlich auch zurückgehende lebensräume wie ödland,hecken ,artenreiche wiesen ect.)

 

[sportsgeist]

laut FAZ ist die Insektenbiomasse in Deutschland von 1,6kg/ein Rauminhalt auf 0,3kg/ein Rauminhalt zurückgegangen.
so in absoluten Zahlen klingt das erstmal ... na ja

in Prozent ausgedrückt ist das aber ein Rückgang um über 80%
das ist schon ... wow

 

[nanu]

nun ja, dieses Jahr haben wir keine einzige Wespe gesehen. Bienen waren im Juni viel unterwegs. Esgeht aber auch um die Nachtwesen, Falter, Schwärmer...Nix unterwegs. Die Fledermäuse lassen sich auch nicht blicken.
Das sog. Ungeziefer, nur uns halt so richtig lästig wie Bremsen, Fliegen und Mücken gibt es aufgrund des Regenwetters ausreichend, aber die für uns nützlichen Tiere sind fast verschwunden. Nachts können wir die Fenster mit Kunstlicht auflassen, da kommt keiner/s rein...

 

[nanu]

nun ja, dieses Jahr haben wir keine einzige Wespe gesehen. Bienen waren im Juni viel unterwegs. Esgeht aber auch um die Nachtwesen, Falter, Schwärmer...Nix unterwegs. Die Fledermäuse lassen sich auch nicht blicken.
Das sog. Ungeziefer, nur uns halt so richtig lästig wie Bremsen, Fliegen und Mücken gibt es aufgrund des Regenwetters ausreichend, aber die für uns nützlichen Tiere sind fast verschwunden. Nachts können wir die Fenster mit Kunstlicht auflassen, da kommt keiner/s rein...
Irgendwie zum Fürchten...
und noch was, schon Grillen an heissen Sommerabenden gehört?

 

[Trantor]

Bereits letztes Jahr hatten wir eine Insekten-Thread, wo einige meinen Eindruck teilten, die Insekten werden weniger. So empfinde ich es auch in diesem Jahr, kaum Insekten an der Auto-Windschutzscheibe und Begegnungen mit Bienen sind selten, trotz reichlich Rapsfelder. Schmetterlinge sind dieses Jahr bei mir im Garten reichlich, vermutlich wegen den Schmetterlingsbäumen. Ein bekannter berichtete aber, sein Schmetterlingsbaum hätte dieses Jahr keine Schmetterlingen zu Besuch. Libellen und Hummeln habe ich dieses Jahr viele gesehen, allerdings nur eine Libellenart, früher waren es meist mehrere.
Am auffälligsten erscheint mir folgendes, ist man früher des Nachts auf Landstraßen gefahren, hauptsächlich in der Zeit Juli/August, dann hatte man im Scheinwerferlichtlicht nicht selten ganze Schwaden von Insekten im Blickfeld und entsprechend auch am Fahrzeug. Solche "normalen" Sommerbilder habe ich lange nicht mehr gesehen, in der Regel sind die Wege und Straßen Insektenleer. Sicherlich sind solche Eindrücke von Ort zu Ort sehr unterschiedlich.

Eure Eindrücke...

Ist keine Frage des Eindruckes, sondern leider ein Fakt:

https://www.nabu.de/news/2016/01/20033.html
http://www.faz.net/aktuell/wissen/leben-gene/immer-weniger-insekten-in-deutschland-14173292.html

Wer die Menschheit, den einzelnen Menschen so absolut in den Mittelpunkt seiner Sorge stellt und sich dabei auch nur auf kurzfristige, (max über eine Generation hinaus), Entwicklungen fokussiert, braucht sich nicht wundern wenn er irgendwann die einzige lebende komplexe Spezies auf der Erde sein wird und danach gar nicht mehr existiert.
Der "Humanismus" so wie er heute interpretirt wird, wird langfristig unser aller Tod sein.

 

[Elvis Domestos]

nun ja, dieses Jahr haben wir keine einzige Wespe gesehen. Bienen waren im Juni viel unterwegs. Esgeht aber auch um die Nachtwesen, Falter, Schwärmer...Nix unterwegs. Die Fledermäuse lassen sich auch nicht blicken.
Das sog. Ungeziefer, nur uns halt so richtig lästig wie Bremsen, Fliegen und Mücken gibt es aufgrund des Regenwetters ausreichend, aber die für uns nützlichen Tiere sind fast verschwunden. Nachts können wir die Fenster mit Kunstlicht auflassen, da kommt keiner/s rein...
Irgendwie zum Fürchten...
und noch was, schon Grillen an heissen Sommerabenden gehört?

Also Grillen gibt es bei uns reichlich, die sind ja auch typisch für Ende August/September.
Den Eindruck mit den offenen Fenstern zur Nacht teile ich, trotz Beleuchtung im Haus kommen kaum bis keine Insekten herein.

 

[sportsgeist]

Der "Humanismus" so wie er heute interpretirt wird, wird langfristig unser aller Tod sein.

warum soll es ausgerechnet "homo sapiens" beschieden sein, länger auf diesem Planeten zu weilen, als im Schnitt alle anderen Arten der Megafauna zuvor auch?
dazu gibt es keinerlei plausible Erklärung.

es gab auch schon andere Spezies in der Erdgeschichte, die zuerst ihr Habitat und dann damit sich selber vernichtet haben ...
zum Beispiel die ersten Sauerstoffproduzierer.
die könnten heute in einer 20% O2 Atmosphäre gar nicht mehr leben ... das heißt, die haben sich selber "vergast"

 

[hoksila]

Ist mir in meiner Ecke nicht so aufgefallen.
Ein Wespennest hab' ich auf der Terrasse. Die Grillen zirpen wie immer.
Glühwürmchen waren auch unterwegs.
Schmetterlinge gibt's auch, da ich immer ein Stück Wiese nicht mähe und dort
Samen einheimischer Wildblumen verteile.
Hornissen und Libellen sehe ich jeden Tag am Gartenteich.
Dort sitzen derzeit auch viele Raupen des "mittleren Weinschwärmers", die sich
über die Blätter der Weidenröschen hermachen.
Mücken gibt es in diesem Jahr weniger, was ich als Angler sehr begrüße.

Gruß, hoksila

 

[nanu]

Wir haben rundum Landwirtschaft, vielleicht trägt die BayWa zum Artensterben bei?

 

[sportsgeist]

in meiner Kindheit gabs noch haufenweise Dotterblumen, die gibts auch kaum mehr.
vielleicht hat das was mit dem Insektensterben zu tun, denn auch Dotterblumen brauchen eine gewisse Flora.

 

[Elvis Domestos]

Garten ist ja auch nicht gleich Garten. Wildwuchs, Brennesseln, ungemähte Flächen und Obst scheinen der Insektenpopulation förderlich zu sein, leider werden die Gärten aber immer steriler und aufgeräumter, da ist es für Karl dem Käfer zu ungemütlich. Vermutlich tragen die verödeten Gärten auch zu den Eindruck der verminderten Populationen bei.
Glühwürmchen, ach nee, die möchte ich gerne mal wieder sehen, wäre ein richtiges Erlebnis. Rein gefühlsmäßig sind diese bei uns seit langem ausgestorben, als Kind hatte ich sie noch sehen dürfen.

 

[zwei2Raben]

ich hatte immerhin zwei Hornissen in der Küche

 

[sportsgeist]

der Strang läuft schon verdächtig lange ohne Godwins Law 2.0
eigentlich schon zu lange ... ?!!

 

[nanu]

der Strang läuft schon verdächtig lange ohne Godwins Law 2.0
eigentlich schon zu lange ... ?!!

da musste ich doch tatsächlich nachschlagen....

 

[Elvis Domestos]

immerhin hat dieser lockere Thread mir schon etwas gebracht: die Erkenntnis, dass ich schon ewig keine Glühwürmchen mehr gesehen habe, die hatte ich glatt vergessen! Nun werde ich mich aufmachen in die Weiten der Flora und Fauna und Ausschau halten. Und wenn ich weit bis in den Süden reisen muss, ich will Glühwürmchen sehen!