Die Ziele und Gedanken der einstigen SPD findest Du heute zumindest in großen Teilen bei den
Linken. Ich bin mir ziemlich sicher, Willy Brandt wäre heute auch eher dort zu finden als in der heutigen SPD. Schade eigentlich um diese älteste, deutsche Partei, die immerhin sogar das 3.Reich überdauert hat und deren einstige Mitglieder Verfolgung, Terror und Folter ausgesetzt waren.
Die SPD hat Mitschuld am Ausbrechen des 1. Weltkrieg und allem was daraus folgte. (Siehe Zitat eines führenden SPDlers weiter unten) Die SPD hat nicht alles moegliche getan, um den Kriegsausbruch zu verhindern, denn der franzoesische Sozialistenfuehrer Jean Jaures als Vorsitzender der 2. Internationale plante einen Generalstreik, aber nicht nur in Frankreich, sondern auch im Deutschen Reich, Österreich-Ungarn, Russland und GB. So ein Generalstreik in den kriegsgefaehrdeten Laendern haette womoeglich den Krieg verhindern koennen.
Doch aus Angst, als "vaterlandslose Gesellen" dazustehen, hat die SPD den internationalen Generalstreik abgelehnt und sogar im Reichtags den Kriegsanleihen, die der Kaiser zum Krieg brauchte zugestimmt. Der Kaiser dankte es mit:" Ich kenne keine Parteien mehr..." Die Ablehnung der Kriegsanleihen haette, zusammen mit den Generalstreiks in 5 Laendern, vielleicht den Krieg verhindert.
1919: SPD Reichswehrminister Noske laesst USPD und Spartakisten zusammenschiessen ! Als Pabst Noske fragt, was mit Rosa Luxemburg und Wilhelm Liebknecht geschehen soll, sagt Noske:
"Dann muessen Sie selber wissen, was zu tun ist." Luxemburg und Liebknecht am Abend ermordet. Seitdem deutsche Binsenweisheit: "Wer hat uns verraten: Sozialdemokraten"
" Wir werden die soziale Revolution verhindern, und wenn wir uns an ihre Spitze stellen muessen.", sagte F. Ebert zu Max von Baden bei der Übergabe der Amtsgeschäfte. (Quelle: "Der Verrat" von Sebastian Haffner )
"Was alles wäre uns erspart geblieben", schrieb 1968 Sozialdemokrat Paul Nevermann -- 1918 Vorsitzender des Lehrlingsrats einer Hamburger Maschinenfabrik, nach dem Zweiten Weltkrieg 54 Monate Regierungschef an der Alster -, "wenn die Sozialdemokratie in der Weimarer Republik einig und dadurch stärker gewesen wäre." Erspart geblieben wäre den Deutschen, so jedenfalls Nevermann, Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg, denn "ohne Spaltung der Arbeiterbewegung" wäre die NSDAP "eine kleine Partei geblieben".