Wir hatten keine Wirtschaftsflaute oder Rezession? Ja, ihr im Westen hattet sie vielleicht nicht. Im Osten sind nicht nur massenweise Ost-Betriebe pleite gegangen, sondern auch sehr viele Gehversuche von Ostdeutschen in Punkto Unternehmertum. Gerade, als die Pleiten anfingen zurückzugehen, platzte nicht nur die Dotcom-Blase (Spitze des Berges), sondern die nette Agenda 2010 brachte Heerscharen neuer Minijobs hervor, von denen logischerweise SEHR viele pleite gingen (Spitze danach). Seit es den Mindestlohn gibt (2010), sinkt die Pleiten-Anzahl spürbar, weil die meisten Minijobber einfach in ihre Berufe zurückkehren.
Wie du siehst, wieder mal alles logisch erklärbar, ohne den Zinsteufel an die Wand zu malen.
Wer mit einem Messer zur Schießerei geht, darf sich nicht wundern die Radieschen von unten zu betrachten. Findest Du es nicht ungerecht, das die Unternehmen im Osten mit den kapital schweren, westlichen Konzernen nicht mithalten konnten, weil es ihnen schlicht an Geld gefehlt hat, um wettbewerbsfähig zu werden? Oder waren die einfach zu blöd, faul und unfähig?
In einem vernünftigen, wettbewerbsorientierten Wirtschaftssystem, mit Liquiditätskosten und Bodenpacht, wäre man an genügend Geld gekommen, um zumindest erstmal kleinere Marktanteile halten zu können um sein Auskommen zu haben. Später hätte es sich ja gezeigt, ob Unternehmer aus Sachsen genauso fleißig, innovativ und kompetent sind, wie Unternehmer aus Westfalen. Man wäre sich dann früher oder später auf Augenhöhe begegnet.
Natürlich hat das Versagen der Ossis nur am Geldmangel gelegen! Im Zinsgeldkapitalismus bekommt man eben nur dann Geld und Marktanteile, wenn man in der Lage ist angemessene Renditen an Leute zu zahlen, die mehr Geld haben als sie brauchen, und es darum zeitweise abgeben können.
Was wäre nicht passiert? So viele Pleiten? Schon mal daran gedacht, dass das auch einfach an der puren Masse der gegründeten Firmen liegen kann? Es ist völlig normal, dass von 20 Firmengründungen 19 scheitern.
Ich habe viel gesehen und erlebt, was Firmengründungen und Pleiten betrifft. Viele Unternehmenspleiten waren alteingesessene Familienbetriebe, welche plötzlich mit übermächtigen, finanzstarken Konzernen konkurrieren mussten.
Richtig, und wir haben so einen Markt.
Falsch, die Zahlen sagen das wir den nicht haben.
Ja super! Warum bist du nicht konsequent und schaffst das Geld gleich ganz ab ? Wo kein Geld, da auch keine Inflation, da auch keine Zinsen, da auch keine Schulden, da auch kein Bankrott. Alles ist für alle da.
Du musst dich dringend mit den Basics beschäftigen. Ohne Geld ist keine, oder nur sehr eingeschränkte Arbeitsteilung möglich. Man kann ohne Geldsystem nicht genug produzieren, um alle heute lebenden Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen.
Nur weil du die Dinge immer wieder absichtlich verdrehst, werden sie nicht wahrer: Erst kommt das Horten, dann der Nullzins als Reaktion darauf. Das muss reichen. Liquiditätskosten sind kein Anreiz für Investitionen. Jedenfalls nicht für sinnvolle.
Soso. Dann erklär uns mal, warum Anleger bei 6% Rendite anfangen sollen zu horten? Denn irgendwann muss das Horten laut Deiner Aussage ja angefangen haben. Heute haben wir fast Nullzinsniveau, damals waren Zinsen über 6% keine Seltenheit.
Und von diesen Schein-Investitionen profitieren ausschliesslich die Grossinvestoren. Jobs werden fast keine entstehen, dafür massig Briefkastenfirmen zum ausschliesslichen Geld-in-Bewegung-Halten.
Hatte ich schon mal gesagt. Aber Ignoranz ist ja Stärke.
Wenn Jobs nicht durch Investitionen entstehen, wie denn dann? Wenn es etwas gibt, das durch Liquiditätskosten entsteht, sind das echte(!) Investitionen. Schein-Investitionen sind teuer, da man ja weiterhin auf seiner kostenpflichtigen Liquidität sitzen bleibt...
Imdem dem Staat/Land das Problem aufgebürdet wird? Gut, damit spart sich der Spekulant die Verkaufsverluste. Spekulieren wird er trotzdem. Denn ein Unterpachtverbot würde keinen Sinn machen, wenn man weiter Wohnungen schaffen will. Der Spekulant könnte sogar auf den Gedanken kommen, einen Abtretungspreis für seinen Pachtvertrag zu verlangen. Und der würde sich nach dem richten, was der Markt hergibt. Damit wäre am Ende alles wie zuvor auch - nur dass sämtliche Verluste ausschliesslich der Staat trägt.
Stell dir das mal praktisch vor. Du schlisst einen langfristigen Pacht-Vertrag ab, für Land das Du nicht nutzt, nicht benötigst und das Dich sehr viel Geld im Jahr kostet. Alles in der Hoffnung, das Deine Ländereinen jemand anders haben möchte. Und der auch noch bereit ist, eine hohe Summe zu zahlen, damit Du den Pachtvertrag kündigst, ein solches Risiko muss sich ja auch lohnen für Dich.
Nein, tut sie nicht. Sie ersetzt nur den privaten Spekulanten durch den Staats-Spekulanten. Denn auch der Staat wird zum Marktpreis anbieten. Und wenn das Geld knapp wird, kann das für alle Beteiligten SEHR teuer werden.
Du hast eine wilde Phantasie. Niemand spekuliert mit Freiland! Die Vertragsbedingungen sind ja gerade darauf ausgerichtet, das Spekulation unterbleibt! Das ist doch der ganze Sinn einer Bodenreform! Das vermeiden von Bodenspekulation hat knallharte wirtschaftliche Gründe, die mit angemessenen Mitteln durchgesetzt werden müssen.
Wie praktisch, dass wir hierzulande keine echten Monopole haben.
Aber du kannst dir gerne welche einreden. Denk dran: Ignoranz ist Macht !
Wir haben keine Marktvermachtungen? Keine Kapital schwere Unternehmen, welche den Markt untereinander aufteilen und keinen reinlassen? Na dann versuch mal Dich selbstständig zu machen.