- Registriert
- 1 Aug 2015
- Zuletzt online:
- Beiträge
- 2.004
- Punkte Reaktionen
- 116
- Punkte
- 40.652
- Geschlecht
Es gibt den Ausspruch "Eigentum verpflichtet", und wenn sich das Eigentum ausschliesslich in Staatsbesitz befindet, hat auch nur der Staat die Pflicht, was daraus zu machen. In der Regel wird ihn die pure Grösse und Konkurreenzlosigkeit daran hindern, überhaupt mehr als das Standardprogramm zu machen, und das unabhängig von der politischen Ausrichtung.
Deswegen haben die sozialistischen Länder, selbst die recht gut organisierten wie die DDR, gegenüber den kapitalistischen immer das Nachsehen gehabt. Nicht nur das Privateigentum, sondern auch der gegenseitige Konkurrenzdruck, der damit einhergeht, haben zu jener Dynamik geführt, die diese Länder nach vorne gebracht haben, selbst als sie so zerstört waren wie Deutschland.
Man kann „Privateigentum an Grund & Boden“ nicht mit „Privateigentum an Produktionsmitteln“ in einen Topf werfen. Ein wichtiger Unterschied zu den Produktionsmitteln ist, das Grund & Boden endlich ist. Man kann ihn auch nicht vermehren. Gleichzeitig ist er eine wichtige Voraussetzung um überhaupt in irgendeiner Form wirtschaftlich tätig zu werden! Auch sonst ist er zum Leben unverzichtbar. Jetzt stell dir vor, das man den unvermehrbaren, unverzichtbaren & endlichen Boden als Privateigentum in beliebigen Mengen erwerben kann! Ein solcher Besitz macht bodenlose Marktteilnehmer erpressbar. Sie sind fortan gezwungen, teile ihrer Arbeitserträge an die Bodenbesitzer abzugeben, denn Boden wird zum Leben und Arbeiten nun mal benötigt.
Das unterläuft den freien Wettbewerb, da Privateigentum an Boden einen einseitigen Wettbewerbsvorteil ins Spiel bringt, der in einer Marktwirtschaft unter allen Umständen vermieden werden muss. Wenn Bodenbesitz nur durch Pacht von Staat & Gemeinde möglich ist, kommen die Erträge gleichmäßig, der gesamten Gesellschaft zugute, und nicht einzelnen, privaten Großgrundbesitzern. Denn steigende Bodenpreise sind keine Leistung von Grundbesitzern, sondern z.B. durch Ausbau der Infrastrukturen, eine Leistung der Gesellschaft!
Adel und Gutsherren konnten sich in vergangenen Zeiten als Herren über Leben & Tod aufspielen, weil Grund & Boden Privateigentum gewesen ist. Allein das führt jedem deutlich vor Augen, das Grund & Boden eine Sonderstellung einnimmt, als Eigentum hoch problematisch ist. Darum braucht die freie Marktwirtschaft ein Bodenrecht, das dem notwendigen freien Wettbewerb gerecht wird.
Was die kostenlose Liquidität angeht, so wird sie erst dann zum Problem, wenn sie nicht in den Wirtschaftskreislauf zurückfliesst. Dafür sorgen in der Regel aber schon die Vermehrungsmöglichkeiten. Kein Staat dieser Welt kann es sich leisten, davon keinen Gebrauch zu machen, Staatsbesitz aller liquiden Mittel hat aber dasselbe Problem wie Besitz auch: es wird selten effektiv investiert, weil die individuelle Dynamik entweder fehlt oder aus Konformationsgründen beschnitten oder sogar verhindert wird.
Die Notenbanken haben auf das explosionsartige Ansteigen der liquiden Geldhaltung mit ersten, zaghaften Gebühren reagiert. Das ist eine absolute Notwendigkeit um das Preisniveau stabil zu halten. Andernfalls müsste man fehlendes Geld zusätzlich in den Umlauf geben, was eine nicht unter Kontrolle zu haltende Inflationsgefahr in sich birgt. Das dürfte mittlerweile so klar sein, das sich eine weitere Diskussion erübrigt.
Und jetzt erklär mir bitte, was an dieser Idee nicht kommunistisch ist.
Die Frage konnte hoffentlich beantwortet werden. Kostenpflichtige Liquidität und vor allem das Abschaffen von privatem Bodeneigentum stärkt, unterstützt und sichert Marktwirtschaft und freien Wettbewerb auf gleich mehreren Ebenen.
Nichts an diesen Maßnahmen ist deshalb kommunistisch! Denn dort geht es vor allem darum, freie Märkte & Wettbewerb zu zerstören.
Zuletzt bearbeitet: