Die Frage lautet:
Ist man als Gegner aktueller Flüchtlingspolitik ein Nazi?
Die Antwort benötigt zuerst die Klärung, was ein Nazi ist und das definiert die Soziologie anhand der Ideologie der sich selbst Nationalsozialisten nennenden politischen Partei NSDAP ab der 20er Jahre.
Die ideologische Selbstdarstellung der NSDAP reicht dafür nicht aus. So ist das 25 Punkte-Programm höchstens tauglich für Indizien wesentlicher ideologischer Merkmale:
http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html
Wesentlich ist:
- Die Verachtung staatlicher Grenzen.
- Der Drang zu Kolonien.
- Der durchscheinende Verdrängungs- und Vernichtungswillen gegen Juden.
- Die Errichtung eines Großdeutschen Reiches, was je nach Gutdünken territorial festgelegt wird.
- Die Bevorzugung einer Personen- oder Parteidiktatur.
- Eine rassische Auslese (auch wenn die Rassenmerkmale im Anfang der NAZIS willkürlich bestimmt sind).
- Völkisches Gedankengut vor humanistischen Erwägungen.
- Künstliche Trennung des Kapitals in "Raffendes und Schaffendes"
Der Rest sind populistische Themen.
Wer bitte von den Gegnern der Flüchtlingspolitik Deutschlands und Europa trägt diesen Gesamt-Tenor der Nazis? [COLOR="#FF0000"]==> Die Wenigsten![/COLOR] .. auch wenn diese Wenigen natürlich besonders interessiert sind, über den Weg der Sympathiegewinnung unter Protestlern Anhänger zu gewinnen.
Die Hauptdenunziation und der niederträchtigste Vorwurf ist der des Antihumanismus, "auf gut Deutsch"; Gegner der Flüchtlingspolitik würden Menschen in Not einfach so belassen wollen, bzw. sie verrecken lassen wollen. Ich habe heute Dieter Hallervorden (FDP) im Fernsehen palavern hören, was für eklige Typen es seien, die kein Mitleid mit traurigen Flüchtlingskindern hätten. Hallervorden ist ein Teil einer ganzen Reihe von Komikern, die so eine Nummer abziehen. Das ist kein Zufall; denn Komiker beziehen ihre Pointen aus dem Absurden! Als ob nicht das ganze deutsche Volk in Ost und West seit vielen Jahrzehnten ohne zu Murren und Knurren Solidarität mit Armuts- und Katastrophen-Betroffenen zeigt. Millionen Menschen wären verreckt, wenn nicht Deutsche derer Überleben und medizinische Betreuung absichern würden. Auch jeder Gegner der Flüchtlingspolitik ist daran gleichanteilig der staatlichen Aufwendungen beteiligt und einige sicher auch noch mit privaten Hilfen.
An dieser Stelle muss man die rhetorische Frage stellen, wer denn wirklich seinen Antihumanismus auslebt.
Antwort: Politik(er), die Krieg in Ländern der Dritten Welt fördern, die souveräne Staaten zerbomben, Kapitalinteressen aller Art vor Entwicklung der Regionen zu Eigenständigkeit stellen, Putsche inszenieren, ekelhafte religiöse Truppschaften gründen/unterstützen/tolerieren u.a.
Die Gegner der deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik wägen ab, ob sie die elenden Zustände der Welt importieren wollen oder nicht.
Das Recht dazu haben sie!
Sie wägen ab, ob jahrtausendlanger innerislamischer Zwist eine gesellschaftliche Option der Zukunft in Deutschland sein soll oder nicht.
Das Recht dazu haben sie!
Sie klagen die Grenzen des Gastrecht von wirklich Schutzbedürftigen ein, damit es nicht von von Hause aus verfälscht wird für Einwanderungsinteressen bestimmter Kapitalkreise, bestimmter Gäste, bestimmter Schepper- und Sozialindustrie, bestimmter Wahlstimmenfänger der Zukunft, bestimmter Machtinteressen.
Das Recht dazu hat jeder Staatsbürger Deutschlands.
Und jeder, der diese Rechte wahrnehmen will, selbst dann, wenn er von völkischen und rassistischen Irrtümern infiziert ist, ist nicht Pack und Abschaum. Diese Begriffe dürfen die Gabriels, die Merkels, die Roths, die Westerwelles exklusiv beanspruchen, weil sie unser Land für Interessen des US-Großkapitals, für Interessen von Scheichen, für Interessen deutschen und europäischen Finanz- und Rüstungskapitals opfern. Diese Regenten benannter Auftraggeber sind das Pack, weil sie skrupellos die erreichten gesellschaftlichen Errungenschaften, insbesondere die sozialen und rechtlichen abbauen, weil sie die gesellschaftlichen Beziehungen herunterschrauben in einem Prozess absehbaren Endes in Notstandsgesetzen, Bürgerkrieg oder faschistischer Diktatur.
Es sind doch diese Leute, die in den letzten Jahren bewiesen haben, dass sie die Probleme der Gesellschaft, wie zum Beispiel Staatsverschuldung, ausschließlich zu Gunsten des Kapitals lösen und dabei auch nicht scheuen, die Völker untereinander aufzuhetzen.
Jeder, der nicht dem medialen Lügenbombardement europäischer Medien erlegen ist, weiß zum Beispiel, dass nicht das griechische Volk über Maßen gelebt hat, aber dass Griechenland seit einem Jahrzehnt über 1 Million Flüchtlinge durchfüttern muss. Dazu hunderttausende legale und illegale Gastarbeiter, Bettler, Kriminelle aus Kosovo, Albanien, Bulgarien, Türkei ertrug.
Die Problematik der Gesellschaftszerstörung ist in Griechenland auch eine Folge gruseliger Flüchtlingspolitik.
Ich will so etwas nicht in Deutschland.
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Ein abschließendes und wichtiges Wort.
Ich akzeptiere humanistische Sichtweise selbstverständlich.
Ich toleriere auch Sichtweisen des Multikulturellen.
Auch Sichtweisen des Klassenstandpunkts, also der internationalen Solidarität unter Ausgebeuteten, sind korrekt.
Aber all diese Sichtweisen verlieren in dem Augenblick an Wert, wenn die gesellschaftliche Sichtweise, die Sichtweise auf die Zukunft unserer Entwicklung missachtet oder ignoriert wird. Man würde doch auch nie auf die Idee kommen, die Interessen der Gemeinde vor die Interessen der eigenen Familie zu stellen, vielleicht sogar noch die eigene Familie zu opfern.