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Don Alphono`s nächstes Meisterwerk

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Don Alphonso`s nächstes Meisterwerk

Zur Zeit kurz frei lesbar bei WON, in ein paar Stunden wieder verschwunden bei Welt+
Daher hier ganz einkopiert.

Das gelobte Deutschland


Es hätte gut werden können, aber jetzt kommt eine Rezession, und die ideologischen Spaltungen der bleiernen Merkeljahre werden hässlicher: Als alter, weißer Mann checkt man besser seine Privilegien und sichert sie im Ausland.


Ich weiß genau, was Sie jetzt denken, und Sie haben recht! Aber der Umstand, dass ich eine Badehose mit den Farben und dem Muster des Hawaiihemds von Tom Selleck in „Magnum“ trage, ist dem Pech geschuldet, dass ich meine reguläre Badehose am Tegernsee vergessen habe. Also kaufte ich in San Vincenzo nach, was es eben so gab. Hier kennt mich keiner. Hier kann ich auch geschmacklich herausfordernde, rote Badeshorts tragen, und in einem Plastikring mit goldenem Glitzer im Meer treiben, den Blick auf Elba gerichtet und meine Erwerbsarbeit vergessen. Die wäre übrigens deutlich einfacher, wenn ich nicht genau der wäre, der ich bin.

Denn wenn ich ein anderer wäre, könnte ich im Gegensatz zu anderen, die Vermögen nur aus Erzählungen kennen, kenntnisreiche Beiträge über soziale Gerechtigkeit verfassen, und dabei über Leute herziehen, die so wie ich sind. Davon leben etliche Journalisten und Autoren, darüber machen sie Podcasts und treten beim Deutschlandfunk auf, und eigentlich fehlt mir nur ein Vorfahr, der in einem afrikanischen Kolonialkrieg Maschinengewehre auf Eingeborene richten ließ: Ansonsten habe ich vieles, was man für ein klischeehaftes Feindbild so braucht. Ich bin nicht mehr jung, trotz meiner dunklen Hautfarbe immer noch weiß, habe einen deutschen Pass, bin heterosexuell und fahre gern schnelle Autos, die viel Benzin verbrauchen. Ich bewohne allein genug verschwenderische Wohnfläche, um ganze Pferche von Journalistenschülerjahrgängen aufzunehmen, und die Absurditäten der bleiernen Merkeljahre haben, ohne dass ich etwas dafür getan hätte, diesen obszönen Wohnluxus auch noch so wertvoll werden lassen, wie für Sterbliche die Miete unbezahlbar wurde. Schauen Sie mich nicht so an, ich schreibe seit zehn Jahren dagegen an, es liegt sicher nicht an mir, dass diese Frau immer noch im Amt ist.


Ich habe den Hashtag #Langstreckenluisa erfunden, glaube nicht an Schweden, betrachte den kommenden Untergang von Hamburg in der Polkappenschmelze als zumutbar, und hoffe auch, lang genug zu leben, um nach dem nächsten SED-Sturz die Verantwortlichen und Mitläufer diesmal nicht mit Soli, sondern mit ein paar Jahren Uranbergwerk belohnt zu sehen. Obendrein bin ich der Meinung, dass Trump in Sachen Arbeitsmarkt in etwa die Politik macht, die meine frühere Partei, die SPD, machen sollte. Meine Geschlechterrollen verdanke ich im großen und ganzen „Magnum“, „Miami Vice“, „Don Giovanni“, Diderot und Mirabeau. Ich bin hier am Strand in meiner Magnum-Badehose also ziemlich genau das, was andere gern als privilegierten, alten, weißen Mann bezeichnen, der einen Großteil seines Glücks seinem Clan zu verdanken hat.



Ja. Also. Auch in unseren Konzerthinterhöfen wird über Alterung und Schrumpfung unschön gesprochen, und obwohl beides natürliche Prozesse sind, darf dieser Levit weiter Interviews zu seinen politischen Überzeugungen geben. Das gilt als gesellschaftlich vertretbar. Im Deutschlandfunk wurden Gretakritiker auch schon als Proll-Primaten bezeichnet. Es ist daher nicht ganz unzutreffend anzunehmen, dass die Einschläge näher kommen, und mittlerweile könnte man fast auf die Idee kommen, in der Bundesrepublik gäbe es eine Kaste aus Aktivisten, Journalisten und Politikern, die der Meinung sind, unsereins sollte nicht nur verbal abgewertet, sondern tatsächlich auch bestraft werden. Gerade so, als wären wir leichte Opfer und würden freiwillig etwas hergeben.




Das fügt sich leider lückenlos in das Bild, auf dem weitere Pfuscher herumklecksen. Ein anderer Vorschlag sind ein Prozent Vermögenssteuern zum Verkehrswert der Immobilien, womit in unserem Fall die Mieteinnahmen mitsamt den anderen Steuern, Kosten und Abgaben weitgehend weg wären: Als Vermieter großer, günstiger Wohnungen zahlt man heftig, und wird geradezu genötigt, besser Kleinstlöcher zu Maximalpreisen zu vermieten. Ich bin alles andere als angetan von den vielen Artikeln und Beiträgen, die Mietern erklären, wie sie nach der Mietpreisbremse ihre Mieten drücken könnten – das schreibt sich ebenso leicht, wie unerquicklich das letztlich für beide Seiten wird. Natürlich kann man das Geschäft unattraktiv machen. Man kann Kleinvermieter, zumal, wenn sie älter sind und keine Lust mehr auf den Stress mit Mietern und Ämtern und immer neuen Vorschriften haben, in den Verkauf treiben. Dann wird eben der Mietmarkt deutlich kleiner, weil nur noch für den Selbstbezug gekauft wird, und der Neubau einbricht. Das wäre allerdings nur typisch für unsere Zeit.


Denn für die fragwürdige Bekämpfung der Symptome der selbst verantworteten Fehlentwicklungen auf Kosten anderer Leute gibt es heute kein Regulativ mehr. Im Gegenteil, mit dem Ausstieg vom Atomausstieg und dem Wiedereinstieg, verbunden mit der Brennstoffsteuer für Atomkraftwerke, die komplett scheiterte und nun von der Allgemeinheit bezahlt werden muss, hat auch die CDU vorgeführt, dass sie hochgradig inkompetent ist, im Sinne der Bürger zu arbeiten. Die CDU hat die erste Mietpreisbremse mitgemacht und nun die Verschärfung der angeblich „vorübergehenden Maßnahme“. Wenn ihr Fraktionsvorsitzender im Bundestag jetzt schon sagt, man könnte auch das Klimapaket nächstes Jahr noch ändern, ist eigentlich klar, wo die Reise hingeht: Noch mehr Lasten für die Bürger ohne Chance, jemals wieder aus den Interventionsspiralen auszusteigen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob jemals Rot-Rot-Grün im Bund kommt: Das Wirtschaftsverständnis der Grünen ist genauso ausgeprägt wie bei der SPD, und die CDU passt sich opportunistisch an. Der Schlachtruf „kein Recht auf Rendite“, den gerade erst wieder eine vom Steuerzahler finanzierte SPD-Mitarbeiterin im „Freitag“ publizierte, zeigt da recht schön, wohin die Reise gehen wird.


Nun war ich in meiner Heimatstadt selbst SPD-Mitglied, und zwar in einer Zeit, da die SPD den Arbeitern noch versprach, höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten würden sie zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen führen. Darunter verstand man – und versteht in der Provinz noch heute – das eigene Haus im Grünen, mit Garten und glücklichen Kindern, und das Haus auch als Sicherheit für später, wenn man in Rente ist, eventuell in ein Heim muss und die Kosten durch Miete beglichen werden. Die Autorin des „Freitag“, die der SPD-Bundestagsfraktion zuarbeitet, lehnt dagegen vermietete Immobilien als Sicherheit ab. Das ist ein Wandel in der Vorstellungswelt: Weg vom Arbeiter, der etwas aufbaut, um sich selbst abzusichern, hin zum urbanen Hipster, der einfach keine Lust hat, mehr Miete zu bezahlen und darauf zählt, dass der Staat das System für ihn passend einrichtet. Meine Kollegen in der Audi und meine Genossen in der SPD nannten solche Leute wenig verständnisvoll Schmarotzer, Drückeberger, Parasiten und Haderlumpen. Ich nehme an, wenn ich das heute so in einem sozialen Netzwerk schreiben würde, würde man mich mit dem von der SPD, der CDU und vielen Grünen unterstützten NetzDG sperren lassen.


Denn soziale Gerechtigkeit wird heute nicht mehr an jenen gemessen, die wertschöpfend arbeiten oder wenigstens erhalten, sondern auch an egomanen Selbstverwirklichern, die glauben, ein Anrecht auf Bereicherung zu haben. Manche werden sagen, ich säße da im Glashaus, weil ich selbst auch nur Texte nach meinem Geschmack schreibe: Aber es ist ein Unterschied, ob ich das im Wissen um das Vermögen von vielen Dekaden Vermietung und Grundbesitz tue, oder wenn jemand meint, er könnte es ohne Sicherheit tun, und am Ende müsste die Allgemeinheit einstehen. Manche gesellschaftlichen Gruppen – Altenpfleger, Regaleinräumer, Gastwirte, Nebenerwerbsbauern, die auch oft von Armut und Scheitern bedroht sind – kommen da nicht weiter vor. Eine relativ kleine, urbane Schicht, die ihre Begehrlichkeiten effektiv artikulieren kann, hat durch Nähe und Vernetzung eine Stimme in der Debatte, von der der Paketausfahrer und die Kantinenköchin nur träumen können. Diese Gruppe hat zudem unbegrenzt Zeit, im Netz ihr Anliegen nah an Politik und Medien darzustellen. Im Ergebnis wird Gendergerechtigkeit in Videospielen ein Thema, die drohende Altersarmut, fehlender Nachwuchs im Handwerk und der Untergang der Bäckereien dagegen kaum – zu kompliziert, zu banal, da kann man nichts machen. Aus dieser Fähigkeit zur Erregung und der Umsetzungspraxis mit schnellen, simplen Lösungen erwächst die Debatte um die Erbschaftssteuer, die man so zusammenfassen kann: „Die Erben haben mehr als ich, die kaufen einen Hof in Brandenburg und ich kann meine Nebenkosten nicht bezahlen, ich will das auch und ich schreie so lang, bis es ihnen weggenommen wird“. Es ist ganz erstaunlich, wie weit man mit dieser Einstellung kommt, und zum ernsthaft diskutierten Thema wird. Fraglos wird jede neue Koalition, wie immer sie auch aussehen wird, die Erbschaftssteuer neu regeln. Der Druck erlaubt es ihr, den Eingriff als Umsetzung des Volkswillens auszugeben, auch wenn das Volk bei mir daheim, wo die Hauseigentümerquote recht hoch ist, ganz anders denkt. Und es ist jetzt schon klar, dass die Lösung plebspopulistisch und zu meinem Nachteil sein wird.



Wie man das macht, hat die Kaste seit 2015 gelernt. Man behauptet, es gäbe einen Notstand, für den man sofort handeln müsste, man erhebt diese Handlung zur moralischen Pflicht, man macht „Wir schaffen das“-Propaganda, auch wenn die Überforderung offensichtlich ist. Wenn eine Kölner Silvesternacht passiert, werden regierungsgeförderte Aktivistinnen eingespannt: Die können dann, begleitet von den durch Zwangsgebühren finanzierten, halbamtlichen Medien und befreundeten Medienaktivisten, Aktionen wie „Ausnahmslos“ ins Leben rufen, denen zufolge eben alle Männer, auch die Deutschen, „so“ seien. Die Moralpolitik hat die absoluten Worst Cases von Gruppenvergewaltigungen und den Sexualmord an einer Jüdin in Deutschland weggewischt, sie hat Dealern Raum gegeben und die Terrorgefahr sträflich unterschätzt. Sie hat Leute finanziert, die anderen Ländern gegen ihren Willen eine deutsche Migrationspflicht aufgepresst haben, ohne jede Rücksicht auf die Folgen für Europa. Die ebenso fatalen wie absehbaren Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt in Deutschland werden jetzt mit dem Druck auf Vermieter beantwortet. Vor 20 Jahren war der Kampf gegen das westliche Bürgertum zugunsten der Migration als Strafe für Kolonialisierung und Kapitalismus noch eine Vision in linksextremen Zirkeln. Heute steht dahinter eine ganz große Koalition. Bei der angeblichen Klimakrise ist sie auch wieder aktiv, und wird nicht müde, den Kapitalismus verantwortlich zu machen – obwohl die Kommunisten in China ihre Kohleförderung ausbauen. Zweifel sind nicht erwünscht, Kritik gilt als Verrat. Majestätsbeleidigung oder Häresie.


Ich darf Ihnen an dieser Stelle vielleicht ein kleines Beispiel zeigen, bei dem meine Urlaubslethargie wegen der Beteiligten schlagartig vorbei war. Es gibt da einen sog. Netzwerkanalytiker namens Luca Hammer, der gern und oft von öffentlich-rechtlichen Zwangsgebührenmedien bemüht wird, wenn es darum geht, Debatten bei Twitter darzustellen. Das Ergebnis sind dann Clusterdarstellungen, über deren Wert man durchaus geteilter Meinung sein kann – den Zwangsgebührensendern ist das gleichgültig, sie zeigen das gerne. Seit mehreren Wochen gibt es nun eine Debatte um den Berliner Mietendeckel, in der die Vertreter der SED mit Kritik konfrontiert wurden. Statt auf die Fragen zu antworten, keimte beim Landesgeschäftsführer der SED schnell der Verdacht, es könnte wegen der Kleinstaccounts eine Kampagne gegen den Deckel geben, und er forderte Hammer auf, das zu überprüfen. Hammer lieferte die gewünschte Gegneranalyse für den führenden Politiker einer Berliner Regierungspartei frei Haus. So läuft das heute mit der Aufklärung unerwünschter Meinungen

https://www.welt.de/kultur/stuetzen...nso-Schoen-war-s-das-gelobte-Deutschland.html
 
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man muss, mit verlaub, als betroffener schon ziemlich blind und lernresistent sein, wollte man glauben, man könnte sich als privatperson mit anderer meinung behaupten, angesichts dieser entwicklung hin zu einem dirigistisch geführten kammersystem und einem doppelten schutzring aus begünstigten medien und undemokratisch agierenden, aber von den machthabern gewünschten aktivisten. Der fall des geschassten chefs der hessischen filmförderung durch einen mob und eine grüne ministerin, das ende des intendanten der volksbühne durch einen sed-politiker, die politisch gemeinschaftliche desavouierung des leiters der gedenkstätte hohenschönhausen, und die massive staatliche förderung für solche meinungskontrolettivereine zeigen doch recht deutlich, wie willkürlich es gerade in deutschland zugeht. Und ich persönlich erinnere mich, wenn ich das noch anmerken darf, auch nur zu gut an den öffentlichen hohn jener wochen, als meine blogs bei der faz eingestellt wurden, und noch niemand wusste, dass sie hier bruchlos weiter laufen würden. Es wäre ein fest für diese leute, könnte ich nicht mehr in tom-selleck-hosen nach belieben am strand liegen, und müsste ich um meine existenz zittern.

Das ist etwas schade, weil es so nicht hätte kommen müssen. Schauen sie, mir ist klar, dass meine libertäre einstellung zu pornografie und sexarbeit in deutschland nicht offen mehrheitstauglich ist, egal welche osteuropäerinnen bei volksvertretern und automanagern vorfahren und was immer bei pornhub betrachtet wird. Ich komme aus dem reaktionären bayern, und es war ein langer und steiniger weg zum bewusstseinswandel, vom restriktiven sperrbezirk hin zur legalisierung von prostitution in deutschland, von der indizierung der josefine mutzenbacher hin zum verständnis, dass sexualität ein menschenrecht ist. Das deutschland, in dem ich erwachsen wurde, war teilweise noch reaktionär, verstaubt und borniert, aber es wurde besser. Vor 15 jahren gelang es einer meiner mieterinnen, sogar an einer katholischen universität cheerleader zu gründen. Die liberalisierung der sexarbeit unter der regierung schröder galt als enormer erfolg. Ich war dabei, als die spd und die grünen in münchen es als genau diesen erfolg verkauften, gegen die alte doktrin der csu.


Jetzt haben wir 2019, der verein alba berlinistan zieht seine cheerleader-leistungssportlerinnen zurück, weil es angeblich nicht in die zeit passt, und eine gruppe aus spd-, grünen- und cdu-mitgliedern versucht, das schwedische modell für prostitution einzuführen, wie ausgerechnet alice schwarzer es haben will: Das alles passiert nur kurz nach der einführung des bürokratiemonsters des „postitutionsschutzgesetzes“, das sexdienstleister zur registrierung zwang. Nach dem schwedischen modell dürfen sie theoretisch arbeiten, aber die kunden werden betraft, wodurch prostitution effektiv verboten wird. Ich liege in san vincenzo, da ist es ruhig, aber fahren sie nach livorno oder genua in die außenbezirke: Dort sieht man, wie so ein verbot in italien zwangsprostitution, zuhälterei und straßenstrich erst richtig fördert. Und die sexarbeiterinnen, die sich auf den staatlichen zwang eingelassen haben: Die sind jetzt wegen der registrierung greifbar. Ich habe als journalist mit einigen gearbeitet. Was würde unter dem geplanten gesetz passieren, wenn ich mit ihnen ein hotelzimmer nehmen würde?


Jeder ist betroffen. Die arbeiter können sich nicht mehr auf die spd verlassen. Die familien können sich nicht mehr darauf verlassen, dass ihre lebensträume die feindbilder von morgen sind. Niemand in der industrie weiß, welche 5-jahres-pläne welche zielvorgaben erzwingen wollen, und ob sie so sinnlos wie die alten vorgaben zu windkraft und e-autos sind. Zu all dem kommt nach zehn jahren wirtschaftswachstum eine rezession, die in deutschland zigtausende schwerst treffen wird. Vielleicht erwischt es nicht meinen bauunternehmer, wenn wir einen teil des gebäudes sanieren lassen. Dann haben er und ich arbeit bis juli. Vielleicht erwischt es ihn, wenn ein mietendeckel droht, der eine refinanzierung für mich unmöglich macht. Es gibt nur vier umstände, die ich für ziemlich verlässlich halte: Die gier des staates nach noch mehr geld. Von wahlentscheidungen weitgehend unbeeinflusste machtkreise in berlin, die das land wie die entscheidung der eu für frau von der leyen lenken. Die totale folgenlosigkeit des fehlverhaltens, vom islamistischen terror über kumpanei mit linksextremen bis zu milliardendesastern der infrastruktur. Und das feindbild, auf das sich alle einigen können, der weiße, heterosexuelle, privilegierte, mittelalte mann, dem man gern alles Übel zuschiebt, von der wohnungskrise bis zum klimawandel.


Ch habe es mir mit deutschland nicht leicht gemacht. Es war früher sicher nicht das gelobte land, denn damals war ich einer von denen, die nicht hinein passten. Es wurde aber besser, es wurde demokratischer, es lösten sich viele alte vorurteile, die menschen lernten dazu, und – wissen sie, dass es wirklich gut wurde, verstand ich an jenem tag, als ein knallschwarzer konditor eine wohnung für seine tochter und ihre partnerin mitten in der bayerischen provinz mit öffentlichem aushangzettel suchte. An dem tag war es ein land, das man loben konnte.



Das von mir gern gelobte deutschland. Das land, das dazu gelernt hat, das land, das nicht mehr so verklemmt war, das land, in dem ich nicht mehr ein weinendes mädchen zum letztmöglichen termin von münchen nach nürnberg zur abtreibung fahren musste, weil sonst keiner da war und der verursacher sich natürlich drückte. Es war ein weiter weg zu diesem land, und bis vor ein paar jahren habe ich gesagt: Ich habe auch einen preis dafür gezahlt, ich habe meinen kopf hingehalten, es war nicht ganz billig, aber ich konnte es mir leisten. Und es hat sich gelohnt. Es gibt keine waa in wackersdorf, so etwas wie den rhein-main-donau-kanal machen sie nie wieder, es gibt direkte demokratie in bayern, und den schülern bleibt so vieles erspart, was wir noch erleben mussten. Das land ist, alles in allem, doch eines der besten, in denen man in unserer gegenwart leben kann: Nicht nur wegen der spinner und schrägen, wie ich einer bin, sondern auch wegen der sehr deutschen sekundärtugenden. Es gibt in deutschland sehr viele stabile strukturen, die wissen, was sie tun, und was sie können. Und es gibt gute menschen. Ich kann draußen auf dem land selten ein bild von meinem rad an der straße machen, ohne dass nicht jemand anhält und fragt, ob er helfen kann.


Heute bin ich ernüchtert. Doch, sie würden das alles wieder machen. Sie würden die berge für speicherseen wegsprengen, die pläne sind schon in den schubladen. Sie würden für ihre profitinteressen sinnlose windkraftanlagen an schlechten standorten bauen. Sie zwingen die kinder zu politischer agitation mit demonstrationsbesuchen, die als projekttage getarnt werden. Sie machen eine desaströse und kinderfeindliche schulpolitik wie in berlin, und es ist ihnen völlig egal, was sie mit experimenten wie dem g8 in bayern oder schreiben nach gehör anrichten. Sie bauen eine verbiesterte neidgesellschaft auf, und holen die lösungen dafür vom müllhaufen der geschichte. Sexismus und rassismus sind nicht verschwunden, sie haben mit der identitätspolitik nur ihre erscheinungsform geändert, und verstärkung durch einen hass auf „alte“ bekommen, die längst keine nazis mehr sind, sondern, im kern, die 68er-generation, die jetzt in rente ist. Die generation der mehr-demokratie-wagen-spd.



Ich mein, schauen sie, ich könnte bücher über meine familie füllen, und erzähle hier auch öfters davon. Aber ich sehe als leser auch all die beiträge von anderen, so voller hass auf deutsche, auf bindungen und herkunft, voller verachtung auf die eigene familie, die vielleicht sarrazin im regal hat und in berlin nach schwäbischer manier pfandflaschen umtauschen will: Man schämt sich des eigenen und freut sich klammheimlich, wenn es denen schlechter geht. Nicht zufällig schauen alle großen medien auf die demonstrationen in berlin, arbeiten sich an leichten opfern wie trump und johnson ab, und verstecken die entlassungswellen in der provinz ganz weit hinten, im wirtschaftsteil. Vermögen und eigentum sind anrüchig, besonders, wenn man wirklich viel oder eher wenig dafür getan hat – streber und erben sind verhasst. Wenn man zwei wochen am strand liegt und alles in ruhe überdenken kann, wird das gesamtbild ziemlich hässlich, und immer wieder kommt man zum schluss: Das alles richtet sich genau gegen solche wie mich. Die wollen mich weg haben. Und sich an mir bereichern.

Weiter hinten, sieben kilometer von der küste entfernt, auf einem hügel, liegt castegna carducci, ein ort um eine alte festung, die einst errichtet wurde, um arabische invasoren abzuwehren. Mein besitz ist in deutschland, und hier wiederum vor allem in immobilien. In castegna kostet eine wohnung mit 80 quadratmetern und vier zimmern im historischen zentrum 109.000 euro. Verhandlungsbasis. Italien ist gerade ziemlich billig, und als es noch das gelobte deutschland gab, fand ich die italienische politik und wirtschaft chaotisch und gefährlich. Das sind sie vermutlich immer noch, aber das ideologisierte, gespaltene und sich lustfeindlich dahinschleppende deutschland unter dem verkrusteten und verbotsanfälligen regierungsstil 2019 gleicht in vielem der bleiernen zeit italiens und seiner herrschaftskaste. Allerdings sind besitz und alter in italien respektable größen, und wenn da ein deutscher mehr etwas länger bliebe, würde sich auch niemand daran stören. Im gegenteil, man in froh, wenn alte gebäude mit neuem leben gefüllt werden, denn auch in italien zieht es die jungen in die städte oder gleich ins ausland.


Es geht mir gar nicht darum, deutschland für immer zu verlassen. Dazu bin ich viel zu deutsch, selbst wenn mir das mitunter selbst nicht gefällt.



der text ist kein abschied. Nur eine bestandsaufnahme.)

Der Weg der alten Bonner Bundesrepublik Deustchland, die noch relativ respektabel war zum Shithole brd wird mit leichtem angenehmen Zynismus nachvollzogen. Einem kaputten GEMEINwesen ohne wirkliche Werte, in dem üble, längst (seit dem 3.Reich) ad acta gelegte Ideologie 1:1 fröhliche Urständ feiert.

Die brd als mit Goldtüll umwickeltes wurmstichiges Gebäude, das einfach nur abgerissen werden muss, möchte man auf dem grund und Boden wieder etwas wertvolles,gutes haben.

Der gewollte Weg der Deutschen als gefährliche Lachnummer.

Es ist ein Abgesang auf ein Land, dessen Perspektive in den letzten 15 Jahren deutlich schlechter geworden ist. Es tröstet da ein wenig, dass man mit einem Gefühl der Ohnmacht und Fassungslosigkeit nicht alleine ist. Es zeichnet sich auf jeden Fall eines ab. Es wird ungemütlich in den kommenden Jahrzehnten.


SElber schuld.

Dazu passt auch folgender Text:

https://www.journalistenwatch.com/2019/09/27/hueseyin-kahraman-abschied/

Ich sage erstmal für eine lange Zeit: “Leb wohl, Du einst wunderschönes Deutschland“, mögest Du in Frieden ruhen. Die Dankbarkeit, die ich diesem Land entgegenbrachte, wurde mit Ignoranz und Undankbarkeit quittiert. Ich bin jetzt erstmal aus Deutschland weg, um meine Seele zu schonen. Und ich kann das Euch auch empfehlen. Ich werde diesen Irrsinn nicht mehr weiter unterstützen!

Lebt wohl, liebe Freunde und passt auf Euch und Eure Familien auf!
 
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Kibuka

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Was soll's. Don hat Recht.

Aber warum können NGOs, öffentlich-rechtliche Sender und deutsche Altparteien diese Schweinereien machen?

Weil der deutsche Wähler sie nicht stoppt. Er stoppt sie nicht, weil es ihm zu gut geht und er zu blöd ist, um zu erkennen dass das eine katastrophale Politik ist.
 
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Was soll's. Don hat Recht.

Aber warum können NGOs, öffentlich-rechtliche Sender und deutsche Altparteien diese Schweinereien machen?

Weil der deutsche Wähler sie nicht stoppt. Er stoppt sie nicht, weil es ihm zu gut geht und er zu blöd ist, um zu erkennen dass das eine katastrophale Politik ist.

Kluge Köpfe wie Karim, Peymani oder eben dieser Autor , Don Alphonso, halten dem Dummdeutschen den Spiegel vor.Und die große Mehrheit schämt sich noch nichtmal ,sondern betet ein infantiles Mondgesicht an und nennt ihre Kanzlerin -- Symptom der verrotteten brd-Gesellschaft--"Mutti".
 

Kibuka

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Die Masse besteht nunmal aus hysterischen Idioten, die unfähig sind ihr Hirn selbst anzustrengen. Lieber folgen sie brav wie Schafe der Herde.
 
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Die Masse besteht nunmal aus hysterischen Idioten, die unfähig sind ihr Hirn selbst anzustrengen. Lieber folgen sie brav wie Schafe der Herde.

Darum fällt es auch schwer und ist eigentlich unmöglich, den Deutschen als Volk überhaupt über den Weg zu trauen.
Es sind wirklich nur die wenigen Oppositionellen, wo man das kann.
 
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Also wer bis jetzt geglaubt hat, in Deutschland könne ohne erneute Stunde Null etwas gut werden, der sollte schleunigst seinen Arzt wechseln!
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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