Den zitierten Aussagen kann ich zustimmen.
Das halte ich für falsch. Ich denke nicht, dass freiwillige Verantwortung für den den Rest der Menschheit funktioniert. Daran scheitert ja der derzeitige Kapitalismus. Erfolgreich am Markt ist, wer sich einen Dreck um die Umwelt und das Wohlergehen der Menschheit schert.
Doch genau mein letzter Satz: Kapitalistisch erfolgreich = maximum an Ausbeutung von Mensch an Natur
Die "volle Kraft des Kampitalismus" ist gerade dabei unser aller Lebensgrundlage zu zerstören und Kriege anzuheizen (Rüstung ist ein kapitalistisches Wirtschaftsgut).
Die Pflöcke klingen ganz gut. Ich würde es eher so formulieren, dass der Kapitalismus weltweit an eine ganz kurze Leine muss. Die Pflocke heißen interational harmonisierte Arbeits- Sozial- und Umwelt-Standards. Gewinne müssen bei den Arbeitenden Menschen landen und nicht in den Taschen der Besitzenden. So dass der Kapitalismus nicht mehr ausbeuten kann. Dann kann sich vielleicht die gute Seite des Kapitalismus entfalten - wenn man das noch Kapitalismus nennen kann.
Klingt gut.
Unterm Strich haben wir für diese Punkte nicht all zu viel Dissenz. Ich sehe eher unterschiedliche Sichtweisen auf bestimmte Themen - die aber in diesen Punkten nicht wirklich wesentlich sind.
Wenn du über den Kapitalismus redest, klingt es so, als wäre der Kapitalismus eine AKTIVE Kraft, die alles zerstörend die Menschheit in den Abgrund reißt.
Wenn ich über Kapitalismus nachdenke, dann ist das für mich ganz sachlich eine systemische Eigenschaft die aus menschlichem Handeln resultiert.
Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis - ich sehe darin nichts positives, und nichts negatives - sondern nehme nur die Eigenschaft des Systems der Menschheit wahr, dass dieses Gesetz regelmäßig Beachtung findet, wenn Menschen miteinander in den Handel eintreten.
So gesehen blicke ich auf den Kapitalismus wie auf ein Werkzeug, dessen man sich geschickt und bewusst bedienen muss.
Deshalb fordere ich staatliche Regulierung für den Rahmen ein, unter dem das Werkzeug eingesetzt werden kann und soll.
Ein Beispiel:
Ein Messer ist ein tolles Werkzeug. Man kann mit ihm sein Essen schneiden, Stoffe in Form bringen, Schnitzen, etc. etc. etc.......man kann mit ihm aber auch anderen Menschen unendliches Leid zuführen, sie verstümmeln, oder sie sogar töten.
Das ist aber keine grundlegende Eigenschaft des Werkzeugs.....sondern eine Folge dessen, was die Person nutzt, die das Messer zum Einsatz bringt.
Ähnlich ist es mit dem Kapitalismus. Das Marktgesetz ist erst einmal da und gilt. Es ist universell bezogen auf menschliches Handeln.
Ob es gut oder schlecht ist - das hängt davon ab, wozu es genutzt wird.
Damit das Marktgesetz zum Wohle der Menschheit wirkt, braucht es geeigneter Spielregeln.
Nicht der Markt als solcher ist das Übel - sondern allenfalls die falschen Anreizsysteme die Staaten den Märkten mitgeben.
Unser heutiger Arbeitsmarkt ist beispielsweise typischerweise so staatlich reguliert, dass man den Umstand, dass Frauen schwanger werden können und Kinder aufziehen wollen und sollen, mal einfach ignoriert.
In der Folge bildet es sich auch ab, dass Frauen seltener in Führungspositionen zu finden sind, oder auch, dass Frauen weniger verdienen.
Das ist noch nicht mal wirklich eine Diskriminierung von Frauen - es ist viel banaler eine systemische Eigenschaft eines von Männern entwickelten Marktes.
Ob ein Markt ethisch gut oder schlecht ist oder wirkt - das zu bewerten ist Aufgabe der Politik! DIESE hat auch die Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu definieren, unter denen Märkte funktionieren.
WENN die Rahmenbedingugngen gut gewählt wurden, dann allerdings ist der Markt ein äußerst gutes Werkzeug, um Dinge effizient zu organisieren.