Diese These ist schon heute widerlegt. Besonders Tesla-Fahrer legen mit ihren Autos massenhaft Kilometer zurück und laden bevorzugt an den Superchargern - und die Akkus sind noch alle super in Schuss. Das liegt vor allem auch daran, dass Tesla die Autos mit Programmen ausgestattet hat, die für eine gute Akkupflege sorgen.
Ei wei, nu begibst du dich aufs Glatteis, denn DAS ist ein Gebiet auf dem ich mich nahezu perfekt auskenne.
Erstmal, klar, du KANNST einen Lithium-Akku 100.000 Ladezyklen lang benutzen, WENN es dir nichts ausmacht, dass der am Ende 99% seiner Kapazität verloren hat.
Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Akkus ausgetauscht werden sollten, wenn sie 30% Kapazität verloren haben, wer sich leisten kann auch öfter nachzuladen kann Akkus auch weiter benutzen bis sie 50% oder noch mehr verloren haben, aber irgendwann wird es halt sinnlos, zumindest mit einem E-Auto, weil man irgendwann alle 10km die Akkus neu laden muss.
Ich erkläre dir aber auch gerne die Technik dahinter:
Lithium bildet unter elektrischer Last Kristalle aus, die dann keinen Strom mehr speichern können und je höher die elektrische Last, desto schneller bilden sich die Kristalle, sprich sinkt die Kapazität des Akkus.
Absolut ALLE seriösen Hersteller von LiIon-Akkus geben für die Akku-Zellen eine Lebenserwartung von ca. 1500 Voll-Zyklen (also von ganz leer bis ganz voll bis wieder ganz leer) an, sagen aber nur im Kleingedruckten dazu, dass dieser Wert nur bei max. 0,2 Watt Lade-/Entladestrom erreicht wird und klar, das heisst, die Akkus haben nach 1500 Zyklen in denen niemals 0,2 Watt Last überschritten werden noch 70% Kapazität.
Läd und/oder entläd man Akkus mit höherem Ladestrom, bekommt man mehr Kapazitätsverlust.
Die allgemein übliche "normale" Last beim Laden liegt in der Regel bei 500mA (was bei neuen Akkus einer Ladezeit von ca. 5 Stunden entspricht), die allgemein übliche Entladelast liegt meistens bei ca. 2 - 3 Ampere.
Wenn du die 700PS eines Tesla auf die 6000 Akkuzellen umrechnest die da drin sind, kommst du auf ca. 5 Ampere pro Akku, aber der läuft ja nicht immer auf Volllast, ergo kommst du auf einen Schnitt von vielleicht 3 Ampere.
Im Schnelladeverfahren wird der Ladestrom auf 1 Ampere erhöht, so dass ein Akku in 2,5 Stunden voll ist.
Im "Turboladeverfahren", wo 80% in 10 Minuten geladen werden sollen, geht die Ladelast rauf auf 5 Ampere.
Unter DIESER Last verliert ein LiIon-Akku 30% seiner Kapazität in knapp 300 Ladezyklen (wenn er immer nur 80% geladen wird, dann halt 25% mehr Zyklen).
Wer sein Auto also so viel benutzt, dass er jeden Tag einmal die Akkus leer fährt und über Nacht neu aufläd, der ist nach einem Jahr an der Stelle angekommen, wo ein Austausch vom Hersteller empfohlen wird.
Aber klar, wenn das Auto mit neuen Akkus 200km weit kommt (neuere Autos mit MEHR oder grösseren Akkuzellen drin auch noch deutlich weiter), dann interessiert es dich nicht wirklich, wenn du ein Jahr später nur noch auf 150km pro Akkufüllung kommst, sprich du tauscht die Akkus nicht aus, sondern fährst damit weiter.
Wenn du dann noch davon ausgehst, dass kaum ein Normalverbraucher 200km pro Tag fährt und dir darüber klar wirst, dass kaum ein Autofahrer, der sein Auto gewerblich nutzt einen Tesla fährt, dann wird dir klar, warum es bis heute kaum Berichte über nachlassende Akkuleistung bei den Teslas gibt.
Die sind ganz schlicht ALLE noch innerhalb ihrer ersten 300 Ladezyklen und die paar die drüber kommen, wo sich der Besitzer beim Händler beklagt, die werden kommentarlos auf Garantie umgetauscht, damit nur ja keiner merkt, was das Problem ist.
Warte noch 2 Jahre oder so, dann findest du die Teslas bei den Gebrauchtwagenhändlern zu Dumpingpreisen, so wie seinerzeit die Honda CRX, die fast alle nach 20-30.000km Motorschaden hatten.