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Es genügt ja bereits vollauf, wenn wir den Inhalt des Begriffes " Staatsvolk " beleuchten. Ein Staatsvolk manifestiert einen Staat personell innerhalb eines begrenzten Territoriums, gibt sich ein nur für es selbst geltendes dynamisches Rechtssystem, welches die Entwicklungen innerhalb der strukturell verbundenen Gemeinschaft widerspiegelt, daraus resultiert die Entstehung einer gemeinschaftstypischen " Handschrift " = Kultur, Mentalität, Identität - neben allen individuellen spezifischen Besonderheiten.
Spezifische Entwicklungen und Veränderungen innerhalb dieser Struktur basieren also auf den Wechselwirkungen bisheriger organisch gewachsener Zustände im Status quo dieser Gesellschaften; ja sogar radikale Brüche in diesem Prozess lassen sich dadurch rekapitulierend nachvollziehen. Als verständliche Beispiele könnte man anführen, warum die französische Revolution nicht in Polen stattfand, das Dritte Reich nicht in Portugal entstand, oder die Oktoberrevolution nicht in Australien erfolgte (...)
Insofern kann man auch rekapitulieren, warum 2015 und dessen Dynamik exakt so in Deutschland und nicht bspw. in Ungarn oder der Schweiz erfolgten. Und insofern könnte man vorschnell spitzfindig einwenden, na bitte, also ist der Bruch innerhalb der organisch wachsenden Entwicklung des Staatsvolkes in Deutschland ab 2015 doch letztlich ein folgelogisches Ereignis aus dem Status dieser Gemeinschaft heraus.
Das ist einerseits richtig, andererseits ist es ein Bruch, der die Quelle, also das Staatsvolk selbst, existenziell als Schöpfer einer bestimmten Handschrift = Kultur, Mentalität und Identität, in Frage stellt, und somit die Voraussetzungen aufhebt, die zu einer kulturspezifischen Gruppe gehören, die wiederum Basis ist, um sich durch Staatsvolk, Staatsgebiet und Staatsgewalt zu definieren, darzustellen und abzugrenzen.
deine Argumentation hat was für sich, ignoriert aber die Tatsache, dass die in dem Sinne keine organische wachsende Entwicklung durchgemacht hat, bzw. eigentlich noch mitten drin steckt. Schaut man sich in der Geschichte um, begannen die anderen Völker ihre Entwicklung zum Staatsvolk mit der Eindämmung/Abschaffung der absolutistischen Monarchie, nur die deutschen hatten keine absolutistische Monarchie, sondern Kleinstaaterei mit hunderten Adeligen, erst die preußische Reichseinigung von oben, machte daraus erstmalig sowas wie einen deutschen Staat, das geschah aber erst nachdem die anderen Völker ihre absolutistischen Monarchien schon weitgehend hinweggewegt hatten und von unten sowas wie ein Staatsvolk bildeten