(bei deinen 500% habe ich die Umrechnung DM/EUR? mal akzeptiert,
genau genommen müsste man die Kaufkraft vergleichen)
Nein, muss man nicht, man kann Aktienkurse und Goldpreis direkt vergleichen, weil BEIDE derselben Inflationsrate unterliegen, wir rechnen in beiden Fällen mit dem Brutto-Gewinn vor Inflation.
Ich habe auch nicht selber umgerechnet, sondern eine Webseite gefunden die den Goldpreis von 1970 bis heute anzeigt und die zeigen halt alle Preise in Euro an, sprich die rechnen alles vor 1999 für mich um.
... darüber und dass sich 2 "Linke" über die bessere Geldanlage "streiten" muss ich grad mal schmunzeln
Das ist doch völlig normal.
Kultivierter Streit ist die Basis der Demokratie, nur autoritäre Bevormunder und Diktatoren erzwingen eine gleichgeschaltete Meinung aller Beteiligten. (Was ein Grund ist warum ich insbesondere nicht verstehe, wieso die Rechten, die doch angeblich so sehr auf ihre Freiheit bedacht sind, faktisch eine Politik wählen unter der sie autoritär bevormundet werden.)
Ich glaube halt das, was die Spatzen (also alle nicht-neoliberalen Ökonomen, wie Heiner Flassbeck, Ulrike Herrmann, Richard Wolff, usw.) schon von den Dächern pfeifen und was auch statistisch in der Geschichte des Kapitalismus noch nicht anders war.
Der Kapitalismus hat im Durchschnitt alle 4-7 Jahre einen Crash und alle 60-80 Jahre einen massiven Kollaps in dem insbesondere Aktienwerte weitgehend vernichtet werden.
Die "kleinen" Crash kennst du vermutlich eh selber, die letzten beiden waren 2000 DotCom und 2008 US-Immobilien.
Der letzte grosse Kollaps war 1929, kennst du sicher auch.
Da fällt nun auf, dass BEIDES überfällig ist, 2008 ist deutlich länger als 7 Jahre her und 1929 ist auch länger als 80 Jahre her.
Das liegt daran, dass der Kollaps eigentlich 2008 fällig gewesen und auch passiert wäre, aber (wie wir alle wissen) seinerzeit mit massivsten Mengen neuer Staatsschulden weltweit vorübergehend aufgehalten wurde.
Aber aufgehalten ist nicht vermieden und eine weitere statistische Tatsache ist, dass je länger die Zeit zwischen 2 Crash, desto tiefer der Fall wenn der Crash dann kommt.
Noch eine Tatsache ist, dass sich am Aktienmarkt umso mehr Geld verdienen lässt, je näher der nächste Crash ist, am letzten Tag vorm Crash werden die grössten Gewinne gemacht, WENN man es denn schafft diese Gewinne innerhalb dieses Tages noch wieder aus der Börse abzuziehen.
Darum ist mir völlig klar, dass du mit deinen Aktien gerade im Moment mehr oder weniger genauso viel verdienst wie ich mit dem Gold, aber mir ist halt das Risiko zu gross, dass ich die Gewinne vorm Crash nicht mehr realisieren kann.
Noch genauer, mir ist das Risiko ganz grundsätzlich zu hoch, und wenn du dann noch siehst, dass man mit Aktien im langen Schnitt (also nicht nur in den letzten Monaten vorm Crash) weniger verdient als mit Gold, dann ist es für mich sinnfrei überhaupt über Aktien nachzudenken, vom Arbeitsaufwand nicht zu reden, auch wenn man dabei im Sessel sitzen kann.
Irgendwo habe ich mal eine Grafik gesehen, finde ich aber nu nicht wieder, ist lange her, wo einer die Verlaufskurven vom Goldpreis und von Aktienkursen über die letzten 200 Jahre eingezeichnet hat.
Da geht der Goldpreis nahezu geradlinig diagonal von links unten nach rechts oben und die Aktienkurse machen eine Zickzack-Linie, die zwar in ruhigen Zeiten schneller steigt als der Goldpreis, aber dann halt regelmässig in den Abgrund fällt, so dass die beiden Kurven sich alle 60-80 Jahre 2x schneiden und am Ende mehr oder weniger beim selben Wert ankommen.
Das grösste Problem dabei ist halt, dass man unmittelbar nach einem Crash den grössten Bedarf an liquiden Mitteln hat und Aktien direkt nach einem Crash verkaufen zu müssen ist so ziemlich das grösste vorstellbare Verlustgeschäft, während Gold unmittelbar nach einem Crash in die höchsten Höhen klettert und an jeder Strassenecke in liquide Mittel eingewechselt werden kann.