Die Zukunft ist niemals gewiss, gut, das nochmal erwähnt zu haben.
Du hast meine Frage nicht beantwortet. Was meinst du mit ruß-brauner Entwicklung. Wenn Herz und Verstand nichts damit zu tun haben, dann erwähne das doch nicht, das kam ja von dir. Ich möchte es nur verstehen.
Niemand denkt nur an sich, der Mensch ist ein soziales Wesen und als solches unfähig, sich ohne soziale Interaktion vollständig zu entwickeln. Ich sagte auch nirgends etwas anderes, da ich kein extremes politisches Konzept vertrete, würde mir das auch nie einfallen. Bezüglich Erde und Unbewohnbar: Seit der Erfindung der Atomwaffen und der Weiterentwicklung der ABC-Waffen, steht die Menschheit zu jedem Zeitpunkt ca. 30 Minuten vor der Selbstzerstörung. Wenn du also Sicherheitspolitik diskutieren möchtest, ist das OK. Schaut man sich die am wenigsten erstrebenswerte Orte zum Leben an, wo jederzeit Unruhen und Krieg herrschen, so sind das jene Länder mit einem niedrigen Grad an wirtschaftlicher und politischer Freiheit. Umweltschutz kostet Ressourcen, die man überhaupt nur aufwenden kann, sobald alle Grundbedürfnisse abgedeckt sind. Das ist in der 3. Welt täglich zu beobachten.
Da solltest du nochmal nachsehen, wie die institutionellen Strukturen in einem pluralistischen Staat funktionieren. Die Exekutive, wozu die Regierung gehört, hat die Aufgabe, die verschiedenen Interessengruppen in einer pluralistischen Gesellschaft auszubalancieren, so das sich keine Partikularinteresse über andere Stellen können. Lobbies spielen in diesem System eine zentrale Rolle, eine politische Partei ist nichts anderes, als eine Lobby. Wenn man aber als Partei die Regierung bildet, muss man sich in exekutiven Positonen aus genau diesem Grunde parteipolitisch Neutral verhalten. In der Praxis ist das manchmal schwer, aber es ist nach wie vor verboten, staatliche Gelder außerhalb einer engen Gesetzgebung für parteipolitische Propaganda zu missbrauchen. Das wird ja gerade aufgeweicht, was zu einer verschmelzung von Parteiinteressen führt, die sich als Staatsinteressen tarnen. In Parteiendemokratien besteht eine kontinuierliche Gefahr, das die Parteien sich den Staat unterwerfen und ihn dann zum Werkzeug ihrer Partikularinteressen machen, das ist dann Faschismus und das Ende des Pluralismus. Es ist also genau anders herum, als du denkst: Die Lobbies sind ernst zu nehmen und ihre Interessen zu diskutieren, danach abwägende Entscheidungen vorzunehmen, welche niemanden über Gebühr benachteiligt. Anders sind pluralistische Gesellschaften überhaupt nicht zu führen.
Da werde ich nicht groß mit dir diskutieren. Die Folgen der Zerstörung der Automobilindustrie, an der direkt und indirekt 25% des Deutschen BIP hängen, wirst du vermutlich noch persönlich erleben dürfen. Falls nicht, gut, falls doch, sind eigene Erfahrungen noch der beste Lehrmeister. Wenn 25% des BIP weg sind, sind auch 25% der Renten und Sozialhilfe, Pensionen und sonstigen staatlichen Leistungen weg. Das hat Folgen, die man nicht unterschätzen sollte.
Also mir geht es eher darum, die Auswirkungen der Regierungspolitik auf die Gesellschaft zu verstehen, schließlich möchte ich meine Zukunft nicht von den teils intellektuell recht bescheidenen Fähigkeiten von Berufspolitikern und Bürokraten abhängig machen.
Ich habe die Grünen ja auch nicht erwähnt, sondern von Regierung gesprochen, da gibt es (noch) einen Unterschied
Nachlesen kann nie schaden, der Satz: "
Oft sind es die in der Mitte, die Leute die ihre Beute bis zum geht nicht mehr umklammert halten und künstliche Ränder in einer pluralistischen Gesellschaft produzieren" . Da steckt bereits alles drin. Probleme zu haben ist normal, Forderungen zu haben, ist normal. Nicht normal ist es, das Vermögen anderer als "Beute" zu bezeichnen, ohne Privatvermögen gibt es nämlich keine Freiheit. Wie macht man einen Menschen zum Sklaven und Bittsteller? Man nimmt ihm jegliches Privatvermögen. Danach maßt du dir an, die Interessen anderer Abzuwerten, sie produzierten "künstliche Ränder". Und du produzierst dann "echte Ränder", dein Vermögen ist keine Beute und deine Interessen haben keine Lobby? Du merkst schon, das das ganz schön unverschämt ist?
Was Pluralismus in einer Demokratie praktisch bedeutet:
Ich respektiere deine politischen Forderungen und dein Einsatz bezüglich Umweltschutz und gehe davon aus, das du davon überzeugt bist, damit eine positive Entwicklung Deutschlands zu fördern. Ich respektiere, das du dafür dein oder mein Vermögen aufwenden möchtest mit dem Hinweis auf das Allgemeininteresse, ich gehe davon aus, das du dein Geld ehrlich verdienst und niemanden ausbeutest. Führe deinen Dialog weiter, mache Werbung für deine Positionen (deine Lobby). Am Ende wird gewählt und der folgende Kurs der Regierung ist zu respektieren. Gibt es Skandale, Missbrauch von staatlicher Macht, dann gehe dem Grundgesetz gemäß auf die Straße und demonstriere gewaltfrei für Verbesserungen. Den gleichen Respekt und Toleranz erwarte ich von dir bezüglich meiner Positionen, Bedenken und Vermögen.
Da ich das nicht mehr gewährleistet sah, bin ich schon 2008 ausgewandert. Ich lebe lieber "im Dreck" als auf einem sauberen Betonfußboden mit einem Stiefel im Nacken, der mich vor "Ausbeutung" schützen soll. Mein persönliches Freiheitsbedürfnis.