Gedeon lässt seine Mitgliedschaft ruhen. Mit einem Ausschluss wird nun noch gewartet. Informell scheint er bereits abgeschossen. Gedeon ist ein unsympathischer Schwätzer, unbeliebt in der eigenen Fraktion, drückt sich um Arbeit herum aber spielt gerne den Oberlehrer. Zudem sieht er aus wie der grüne Dinosaurier Ströbele. Er hat ein paar fragwürdige Zeilen geschrieben in einem (?) Buch, welches wohl ohnehin kaum jemand gekauft und gelesen hat. Nun hat man einen Aufhänger gefunden, die AfD-Hasser im Zeichen des Zeitgeists um ihre Hetze und den Hass weiter zu befeuern. Leider fand man Gedeon auch gut geeignet um interne Machtkämpfe fortzusetzen. Das diese so zwingend auch an die Öffentlichkeit gelangen ist klar. Erst kürzlich kommentierte der Vorstand der jungen Alternative dies als ein der Partei unwürdiges Schmierentheater und mahnte doch "die Großen" zur Vernunft. Ich hoffe nicht vergebens.
Ja, ich kann die Aufregung zum Teil verstehen. So unwichtig und irgendwo am Rande stehend seine fragwürdigen Zeilen doch sein mögen, es ist jetzt keine förderliche PR-Maßnahme. Gedeon hätte zu Beginn der "Affäre" einfach seinen Hut nehmen sollen. Ohne großes Aufheben sich verabschieden, dann wäre das Thema nun bereits wieder vom Tisch.
Auf der anderen Seite:
was muss man tun um als Antisemit bezeichnet werden zu können?
Ist genau dies die Frage. Ich würde Gedeon nicht als Antisemit bezeichnen, trotz der Passagen die er da geschrieben hat.
In einem Interview zum Thema fragte er mit verblüffter Miene, wieso man sich gerade so an ihm fest gebissen hat. Hier in Deutschland dürfen Ausländer und Bürger mit Migrationshintergrund auf Demos offen Parolen wie "Juden ins Gas" grölen, was ein wesentlich geringeres mediales Echo hervorrief als es nun die "entdeckten" Zeilen von ihm tun.
Für alle, denen die Ereignisse bei "Anti-Israel-Demos" bereits entfallen sind:
Was muss man also tun um als Antisemit bezeichnet zu werden? Man muss in erster Linie dem Zeitgeist und seinen Jüngern ein Dorn im Auge sein oder wenigstens einer Organisation, hier Partei, angehören, die solch ein Dorn ist.