Der Historiker Volker Weiß unterscheidet die beiden Richtungen grob so: Die Rechte sei „nach wie vor am Gedanken der Ungleichheit, präziser: der Ungleichwertigkeit bestimmbar, während die Linke grundsätzlich von der Gleichheit, präziser: der Gleichwertigkeit der Menschen ausgeht.“ Das bedeute aber nicht, dass alle gleich seien oder alle gleichgemacht werden sollen. „Es geht darum, dass jedem Menschen die gleichen Rechte und Möglichkeiten zugestanden werden müssen. Das ist der grundlegende Gedanke.“
Dazu gebe es Unterbegriffe wie Gerechtigkeit und Solidarität. Die Rechte hingegen gehe von „einer grundsätzlichen Ungleichwertigkeit aus“, so Weiß, „und möchte deswegen eine Gesellschaft tatsächlich anders gestalten“.