Bittscheen, dann sag mir dochmal, in welchem Krieg es nicht um den maximalen Schrecken geht. Und genau, daß es dem IS um die Vernichtung von Ungläubigen geht, bestreite ich. Ein asymetrischer Krieg, also einer des machtlosen Kleinen gegen den mächtigen Großen, muß immer mit Terror arbeiten, wie schon Mao in seiner "Theorie des Guerillakrieges" beschrieb. Und wenn die USA etwas hätten lernen können aus ihrer jüngeren Geschichte, dann die Lehre aus dem Vietnamkrieg, daß sie nämlich nie einen Krieg gewinnen können, wenn sie nicht die Bevölkerung auf ihrer Seite haben. Das haben sie weder im Irak noch in Syrien noch in Afghanistan. Und darum werden sie diese Kriege verlieren. Auch der Terror hat sich globalisiert und findet nun weltweit statt.
Aber genau so, wie es Ho Chi Minh und Nordvietnam nie wirklich um den Sozialismus ging, sondern um die Unabhängigkeit erst von Frankreich, dann von Amerika, geht es den islamischen Terroristen nicht um den Islam oder die Vernichtung der Ungläubigen, sondern um die Befreiung von den fremden Besatzungstruppen und der westlichen Hegemonie.
Gleichzeitig führt der orientalische Extremismus den Westen hart an seine Zerrütung. Eine westliche Welt, die Folter und Waterboarding für ein probates Mittel hält und meint, daß ihre hehren Glaubenssätze für die Insassen von Guantanamo nicht zu gelten haben, ist weitaus mehr beschädigt, als es alle bisherigen Terrorakte bewirken konnten. Und sie ist dem islamischen Terror voll auf den Leim gegangen.