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Das möchte von dir bitte belegt haben. Schließlich spricht Gesell hierbei vom Irrtum des guten Marx.
Ich sehe du hast es noch nicht verstanden.
Marx sieht den Mehrwert (Gewinn) und die Aneignung desselben durch den Unternehmer, begründet durch das Privateigentum am Produktionsmittel (Sachkapital) und schlägt vor die Produktionsmittel zu verstaatlichen.
Pierre-Joseph Proudhon sieht nicht das Eigentum am Produktionsmittel als Problem sondern das Marktverhältnis, er schlägt vor das Kapital in den Markt zu treiben und so viele Sachkapitalien (Produktionsmittel) wie möglich in Betrieb zu nehmen um so den Mehrwert zu beschneiden.
Zu deinem anderem Post:
Hier liegt eine grundlegend falsche Annahme vor. Gesell als auch du gehen von unbegrenzten Ressourcen aus. In dem Buch schreibt er so wunderbar, wie viel Ackerlang und Bauland auf der Welt Verfügbar ist und für alle ausreicht. Man müsste die Arbeiter nur arbeiten lassen und es ist genug für alle da. Das ist schlichtweg falsch.
Natürlich sind die Ressourcen begrenzt auch der Bedarf an Waren und Dienstleistungen ist begrenzt und kein Mensch würde des Konsumierens halber konsumieren.
Ackerland und Bauland sind Sonderfälle, Produktionsfaktoren die von der Anzahl her schon limitiert sind und deshalb wird bei Gesell das Grundeigentum auch gestrichen, der Staat kauft das Grundeigentum zurück und verpachtet dieses.
So ist es das, dann kannste ja mal versuchen hier oberhalb von Wuppertal Wohnungen so zu vermieten das du noch einen Gewinn erzielst, viel Spaß dabei.Die Ressourcen sind begrenzt und die Arbeitskraft ist begrenzt. Das Beispiel mit den Häusern ist reiner Blödsinn.
Hier ist nämlich das von Proudhon beschriebene Marktverhältnis längst Realität geworden, zwar nicht dadurch das man immer mehr Wohnungen gebaut hat, sondern dadurch das die Arbeitslosigkeit in der Region die Nachfrage begrenzt hat.
Der Effekt ist aber derselbe, du hast deine Kosten und berechnest danach wie viel Miete du haben mußt und um die Wohnung überhaupt vermieten zu können verzichtest du ganz von selbst auf den Gewinn, der Leerstand ist nämlich noch teurer.
.Die Annahme das der Zins ein natürliches Hemmnis ist, ist sicherlich korrekt. Es ist aber kein Hemmnis um den Arbeiter auszubeuten.
Er ist sogar die Hauptursache für die Ausbeutung des Arbeiters, denn wenn ich genug Zinsen bekomme gebe ich mein Geld doch lieber der Bank anstatt davon Produktionsmittel zu betreiben.
Der Zins erhöht auch die Gewinnschwelle, so wird es für mich vielleicht nötig das Geld für die Zinsen am Faktor Arbeit einzusparen, der Arbeiter ist der Dumme.
Wenn aber das Kapital im Markt zinslos angeboten wird, steht dem Arbeiter nichts mehr im Wege sein eigenes Produktionsmittel zu schaffen.
Dieses natürlich Hemmnis lenkt die Arbeitskraft dahin, wohin es gebraucht wird. Sobald der Zins für die Miethäuser niedriger ist, als der für die Maschinen, werden die Produktionsfaktoren zu den Maschinen wandern.
Das ist richtig, Gesell schafft den Zins ja auch nicht ab, der Zins ist weiterhin ein wichtiges Steuerungsinstrument um das Kapital im Markt an den Stellen abzusetzen an denen es am dringlichsten gebraucht wird und so werden die Wachstumsbranchen sicher Zinsen zahlen um an genug Geld zu kommen.
Die Umlaufgebühr sorgt dafür das das Kapital unter Angebotsdruck kommt, das der Geldbesitzer seine Überschüsse zur Bank trägt, und der Zins ist nach wie vor verantwortlich für die Verteilung des Geldes im Markt.