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Ja, das ist schon jämmerlich, wenn so etwas ausgerechnet aus der SPD kommt, die ja auch den Finanzminister stellt.
Guten Abend, der Herr!
Ja, das ist eben das Problem. Früher wäre vielleicht so ein Vorschlag bei der SPD durchgerechnet worden um danach im Papierkorb zu landen. Früher hatte man auch immer die Kosten im Blick. Heute unterscheidet sich die SPD fast nicht mehr
von der Linken und den Grünen in ihren Forderungen. Finde ich eigentlich sehr schade, weil ich bestimmte SPD-Mitglieder -
die "alten Granden" - noch von früher kenne. Die hatten ein Herz für die Armen und haben auch die Leistungsträger nicht vergessen. Auch diese ewige Groko geht mir auf die Nerven. Ich wünsche mir ein Parlament, das aus einer stabilen
Regierung und einer STARKEN Opposition besteht. Und wo wieder um den richtigen Lösungsweg gestritten wird,
und nicht jaja und Friede, Freude, Eierkuchen. Stell dir mal vor, im Forum wären alle einer Meinung.
Aber du irrst dich, wenn du meinst, die verschiedenen Begriffe wären im Prinzip dasselbe. Es sind durchaus verschiedene Lösungsansätze für ein ähnliches Problem.
Ja, da hast du recht, obwohl ich in diesem Fall nicht gerade ein Spezialist bin.
Nein, das von den Grünen favorisierte Grundeinkommen ist zwar nicht bedingungslos (gottseidank nicht), hat aber zur Abwechslung mal nichts mit Umwelt zu tun. Hier mal genaueres darüber.
Danke für den Link. Ja, auch die Grünen wollen die Bedrüftigkeitsprüfung, als nicht "bedingungslos".
Aber sie wollen offenbar die Sätze erhöhen. Wenn ich mir die jährlichen Ausgaben für soziale Zwecke im Bundes-und Landeshaushalt ansehe, frage ich mich immer wieder, woher denn soviel Geld kommt.
Ich hab vom BGE zum ersten mal gehört, als sich abgezeichnet hat, dass es der einzige Punkt bei den Piraten war, auf den sich wirklich ALLE einigen konnten. Das hat mich dann doch stutzig gemacht, wenn man bedenkt, wie zerstritten die Piraten sonst waren. In Diskussionen mit denen kristallisierte sich dann auch sehr schnell der egoistische Ansatz heraus. Um Armutsbekämpfung, wie bei den Linken, gings da nicht mehr, sondern nur um "Selbstverwirklichung"....
Also siehst du doch nicht jeden Vorschlag, der kollektivistisch ist, als linken Vorschlag an. Jetzt bin ich mit der Zuweisung zwischen linken und rechten Vorschlägen so weit wie vorher.
Die Idee des BGE wird woanders auch diskutiert, selbst in Amerika. Im englischsprachigen Wikipedia wird beim BGE eine Linie bis ins Mttelalter hin zu Thomas Morus gezogen. Politische Relevanz hat diese Idee hier in Deutschland aber tatsächlich erst durch die Piraten bekommen. Seitdem ist das der neuste progressive Schrei.
Donnerwetter, bist du gebildet. Ich hab mich wie gesagt erst damit befaßt, als Gysi 2016/17 damit durch die Gegend rannte.
Ist mir schon bewußt, warum viele dafür sind. Aber es sind nicht diejenigen, die unseren Staat und seine Sozialsysteme
durch ihr Engagement am Laufen halten.
Den Linken ist der Gedanke der sozialen Freiheit und Armutssicherung nicht fremd. Natürlich ist man da offen für neue Vorschläge, rein theoretisch ist man auch für Bürokratieabbau. Aber sie sind hierzulande weder Peronisten noch Chavezisten, natürlich ziehen auch die Linken hierzulande die Grenze da, wo es destruktiv wird.
Und genau das glaube ich nicht mehr. Das war vor 20 Jahren noch so, aber heute nicht mehr. Das sind völlig abstruse Forderungen im Raum. Wobei man unterscheiden muß zwischen den Grünen und der Linken. Die Grünen sind seit 2 Jahren
in puncto Staatsausgaben etwas rationaler geworden. Bis auf die Basisideologie. Die ist schon schlimm genug.
Und wie gesagt, die Piraten seh ich nicht als links an. Dafür ist mir deren Grundtendenz zu egoistisch. Im Grunde sind sie derzeit die progressivste Partei, aber selbst in dieser Disziplin versagen sie.
Ich hab mich ehrlich gesagt auch mit den Piraten nicht wirklich beschäftigt, weil ich ihnen nicht die Stimmenmehrheit zugetraut habe, ins Parlament einzuziehen. Und dann bewirkt man nichts. Es sind schlicht verschenkte Stimmen. Ich weiß noch, daß eine
der Forderungen mit dem Internet zu tun hatte, mehr nicht. Und ich weiß, daß sie in Berlin 8 % erhielten mit der Aussage: "Was wir tun wollen, wissen wir noch nicht!" Bei so einer Aussage kann man später keine Fehler machen.
Das wäre, wie gesagt, nicht unbedingt das Problem. Es würde einen gewissen Druck auf die Löhne ausüben, und das halt ich gar nicht mal für verkehrt, wenn ich die bisherige Lohnentwicklung in Deutschland so sehe. Ein Grundeinkommen macht als Armutsschutz schon Sinn, ich sehe eher die Gefahr des staatlich subventionierten Lohndumpings, den ich bei den Zeitungsausträgern ja live miterleben durfte. Wenn du 10 Jahre lang von deinem Lohn, wenn auch auf niedrigem Level, aber halbwegs leben konntest, und dann mit angucken musst, wie dein Lohn am Ende so gering wird, dass du nebebei noch H4-Unterstützung beantragen musst, ist das nicht nur bitter. Es ist erniedrigend, ein Hohn für arbeitende Leute. Ich hatte das Glück, dem entkommen zu können. Andere hatten das nicht.
Ich habe die "gedachte" Grundidee des BGE schon begriffen. Nur habe ich Gysi - obwohl er mir eigentlich syphatisch ist - das nie abgenommen. Die wollten nur Wählerstimmen zocken. Wenn sie gewonnen hätten, hätten sie es trotzdem nicht eingeführt.
Das mit den Löhnen ist nicht mehr so einfach. Früher gab es die Binnenzölle, die uns vor Billigkonkurrenz geschützt hat.
Wie ich auch schon [MENTION=3356]Humanist62[/MENTION] erläutert habe, sollten alle, die nach höheren Löhnen schreien, auch deutsche Produkte kaufen. Die "Geiz-ist-Geil"-Mentalität und hohe Löhne sind ein Widerspruch in sich. Ich hab dir schon gesagt, warum ich mich selbständig machte. Bei mir als AN hat der AG nichts zu lachen. Befehle, die das Unternehmen schädigen, befolge ich nicht und ein Vorgesetzter muß mir technisch überlegen sein. Binnen 3 Monaten war ich schon in manchen Betrieben der stellvertretende technische Leiter in meinem Arbeitsbereich. Aber nach 2 Jahren wurde mir das
immer langweilig. Da finde ich die jetzige Situation wesentlich besser.
Ich teile wieder mal auf.
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