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Warum war die Lohnentwicklung in Deutschland vor Agenda 2010 so schlecht?

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Warum war die Lohnentwicklung vor 2003 so schlecht? Selbst die Euroeinführung (1999 oder 2002) verursacht keinen Knick. Auch vorher schon war die Entwicklung schlecht.
Ein Grund dafür war wohl der gleiche wie der für die Agenda 2010: Die hohe Arbeitslosigkeit in D.
Ein großes Angebot an Arbeitskräften führt, unter Marktbedingungen, logischerweise zu nicht so hohen Löhnen und Gehältern.
Zu der Zeit wurde D als "kranker Mann Europas" bezeichnet. Daß es da keine großen Sprünge in der Lohnentwicklung gab, scheint logisch.

Einen weiteren, allgemeinen Grund dafür, daß die Reallöhne in D langsamer gestiegen sind als in vielen europäischen Ländern, sehe ich in der "Europäisierung", also so etwas wie der Globalisierung in Europa, sprich durch die EU.
Daß die Menschen in Ländern mit absolut geringerem Einkommen davon stärker profitieren als wir in D, war bzw. ist dabei durchaus Sinn der Sache.
Also eine Art "Umverteilung von oben nach unten".
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

wenn sich Niemand berufen sieht, dem User einen Arbeitsplatz anzubieten, muss der User halt den Lieben Gott bemühen.
Die Stringenz Deiner Beiträge lässt zu wünschen übrig. Du meintest bei Klage über zu geringen Lohn in Deutschland, Umzug in Länder mit größerer Lohnhöhe empfehlen zu müssen.
Bei nicht vorhandenen Arbeitsplätzen ist diese Empfehlung jedoch wertlos, denn dann bedeutet es für Umziehenden: GAR KEIN LOHN.

Da brauchst Du jetzt auch nicht mehr nachdiskutieren über die Schuld des Betroffenen, sich im Exil keinen Arbeitsplatz geschaffen zu haben. Solche Argumentation verlässt nämlich die Erörterung der Sachverhalte und stößt ins Horn vermeintlicher persönlicher Schuld für gesellschaftliche Verhältnisse.

Abgesehen davon kostet es den Zuhörer Nerven, wenn das Verlassen des Landes als Alternative angeboten wird. So etwas ist in jeder Beziehung immer zynisch. Und zudem ein fatale Einstellung, denn mit ihr outet sich der Aussprechende, dass er für praktische Probleme keine anderen Lösungen hat.
Hier war das Problem "geringer Lohn", welches sich relativ (und relativ leicht) lösen lässt durch Lohnerhöhung.

Jetzt kannst Du Ideologe des Kapitals - ohne selbst ein Teil dessen zu sein - einhaken, und mir und weiteren Usern versuchen die Unmöglichkeit von Lohnerhöhungen zu beweisen.
 

Horatio

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sportsgeist

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Bei nicht vorhandenen Arbeitsplätzen ist diese Empfehlung jedoch wertlos, denn dann bedeutet es für Umziehenden: GAR KEIN LOHN.

Da brauchst Du jetzt auch nicht mehr nachdiskutieren über die Schuld des Betroffenen, sich im Exil keinen Arbeitsplatz geschaffen zu haben. Solche Argumentation verlässt nämlich die Erörterung der Sachverhalte und stößt ins Horn vermeintlicher persönlicher Schuld für gesellschaftliche Verhältnisse.
spar dir dein Selbstmitleid.

wenn ich keinen Auftrag bekomme, muss ich auch zusehen, wo ich ihn herkriege, mich bewegen und darum kämpfen
und wenn mir kein Inländer meine Ware abkaufen will, muss ich sie eben im Ausland anbieten.

aber Zeitgenossen wie dir, soll ja die Beute freiwillig vor die Flinte laufen.

es gibt genau zwei Möglichkeiten:
entweder du erhebst dich endlich und gehst jagen, oder du gehst eben hungrig ins Bett. It's your choice, honey.
freiwillig vor deine Couch laufen, oder sich sogar noch gebraten auf deinen Teller legen, wird sich die Beute jedenfalls nur in den seltensten Fällen.
 

Piranha

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Soll so sein, aber willst du jeden auf deinen Beitrag verweisen,
oder doch lieber die geläufigere Auslegung annehmen ?

Das ist nu off topic, sorry dafür, aber wenn du schon fragst, beantworte ich das in der Kurzform:

Es ist meiner Meinung nach nicht möglich alles in eindimensionales links-rechts zu quetschen, weil dann Nationalismus zu rechts definiert wird, während Nationalsozialismus ganz eindeutig linke Politik ist.
Die Nazis haben Millionen von Arbeitslosen in Uniformen gesteckt und ihnen einen Sold bezahlt, viel weiter links gehts nicht, aber wenn man das als rechts definiert, verliert man aus den Augen, dass rechte Politik = Reiche-Leute-Politik ist.
Andersrum klappt das auch nicht, denn wenn neoliberale Politik massenhaft Einwanderung will, weil sie damit die Löhne drücken können, Flüchtlingshilfe aber als links definiert wird, dann verliert man aus den Augen, dass auch die extremste rechte Reiche-Leute-Politik gerne viele Flüchtlinge aufnehmen würde.
 

sportsgeist

Deutscher Bundespräsident
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Das ist nu off topic, sorry dafür, aber wenn du schon fragst, beantworte ich das in der Kurzform:

Es ist meiner Meinung nach nicht möglich alles in eindimensionales links-rechts zu quetschen, weil dann Nationalismus zu rechts definiert wird, während Nationalsozialismus ganz eindeutig linke Politik ist.
Die Nazis haben Millionen von Arbeitslosen in Uniformen gesteckt und ihnen einen Sold bezahlt, viel weiter links gehts nicht, aber wenn man das als rechts definiert, verliert man aus den Augen, dass rechte Politik = Reiche-Leute-Politik ist.
Andersrum klappt das auch nicht, denn wenn neoliberale Politik massenhaft Einwanderung will, weil sie damit die Löhne drücken können, Flüchtlingshilfe aber als links definiert wird, dann verliert man aus den Augen, dass auch die extremste rechte Reiche-Leute-Politik gerne viele Flüchtlinge aufnehmen würde.
wenn Deutschland tatsächlich "Reiche-Leute-Politik" machen würde, würde es hier schon längst aussehen wie in Russland oder Nigeria.
 
OP
franktoast
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Sie wollten nicht, aber sie haben gar nicht begriffen, was sie eigentlich wollen und wie sie das bekommen können.
Bestes Beispiel: Fukushima

Seit Beginn der Atomkraft gab es bei allen Umfragen in Deutschland eine stabile Mehrheit gegen Atomkraft.
Es gab massenhaft Demos gegen Atomkraft, aber es gab keine Mehrheit in der Politik für eine Partei, die keine Atomkraft wollte.
Jahrzehntelang hat vor jeder Wahl die Mehrheit der Bevölkerung in Umfragen gesagt: "Ich will keine Atomkraft, aber ich wähle trotzdem CDU oder SPD, weil die 'das kleinere Übel' sind".
Als Folge davon hat trotz massiver Mehrheiten gegen Atomkraft die Politik keinerlei Veranlassung gehabt gegen Atomkraft zu sein, weil das Wahlvolk nicht begreifen wollte, dass man nur dann gegen Atomkraft sein kann, wenn man auch konsequent eine Partei wählt, die keine Atomkraft will.

Dann kam Fukushima.

Direkt in der nächsten Umfrage hat eine Mehrheit der Bevölkerung gesagt: "Wenn die weiter an Atomkraft festhalten, wähle ich die nicht mehr."
SCHWUPP gingen quasi über Nacht in der Hälfte der deutschen Atomkraftwerke die Lichter aus, der völlige Atomausstieg wurde beschlossen.

Keine Neuwahlen nötig, kein Regierungswechsel nötig, überhaupt nichts weiter nötig, als einfach nur eine einzelne Umfrage in der eine Mehrheit sagt: "Ich wähle keine Partei die Atomkraft will."

Ok, zwei Feststellungen:
1. Die Gewerkschaften haben an Macht verloren, weil die Bevölkerung das so wollte.
2. Eine Atomkatastophe 15 000km entfernt durchgeführt durch eine Umweltkatastophe, die bei uns nicht möglich ist, ist für die Bevöölkerung viiiiel wichtiger als die schlechten Löhne oder Ungleichverteilung.
3. Nicht die steigende Produktivität der Arbeitskraft hat zu höheren Löhnen geführt, sondern die Gewerkschaften. Hätten arme Ländern auch so starke Gewerkschaften und einen Mindestlohn von 10€, gäbe es keinen Hunger auf der Welt.
 

Starfix

Ich habe dich im Blick
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Die Lohn Entwickelung ist immer schlecht, die hat sich durch die Agenda 2010 nicht verbessert.
Erst vor ein paar Jahren hat man damit statischen Tricks nach geholfen und den Leuten glauben gemacht das es ihnen besser geht, Fakt ist aber das immer mehr Menschen unzufrieden sind die Medien und die Politik verspielen ihre Glaubwürdigkeit.
 
OP
franktoast
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Ein Grund dafür war wohl der gleiche wie der für die Agenda 2010: Die hohe Arbeitslosigkeit in D.
Ein großes Angebot an Arbeitskräften führt, unter Marktbedingungen, logischerweise zu nicht so hohen Löhnen und Gehältern.
Zu der Zeit wurde D als "kranker Mann Europas" bezeichnet. Daß es da keine großen Sprünge in der Lohnentwicklung gab, scheint logisch.
Krass, dass du hier auch nicht die Aufnahme der DDR als Grund nennst. Das ist DER Grund schlechthin.

Einen weiteren, allgemeinen Grund dafür, daß die Reallöhne in D langsamer gestiegen sind als in vielen europäischen Ländern, sehe ich in der "Europäisierung", also so etwas wie der Globalisierung in Europa, sprich durch die EU.
Daß die Menschen in Ländern mit absolut geringerem Einkommen davon stärker profitieren als wir in D, war bzw. ist dabei durchaus Sinn der Sache.
Also eine Art "Umverteilung von oben nach unten".
Es ist klar, dass an der Globalisierung ärmere Länder prozentual mehr profitieren als reiche Länder.
 

Piranha

Deutscher Bundespräsident
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Hätten arme Ländern auch so starke Gewerkschaften und einen Mindestlohn von 10€, gäbe es keinen Hunger auf der Welt.

Das ist faktisch nicht möglich, weil die westliche Welt einen Lebensstandard hat, der 3,5 Erden benötigen würde um denselben Standard überall zu erlauben.
Die Tatsache, dass die westliche Welt so weit über Durchschnitt der Resourcen verbraucht, führt zwangsläufig zu Armut in anderen Teilen der Welt, die Frage ist nur wo.
Die westliche Welt hat es geschafft z.B. den Afrikanern so viele Schulden aufzubürden, dass die seit Unzeiten ihre Rohstoffe praktisch für lau abgeben müssen, nur um die Zinsen auf Kredite von vor 30 Jahren zu bezahlen.
Tilgung unerwünscht, nur immer schön weiter Zinsen bezahlen.
Hätten arme Länder 10€ Mindest-Stundenlohn würde in diesen Ländern die Inflation galoppieren, aber die Menge Rohstoffe die sie brauchen würden um sich selber Wohlstand aufzubauen müssen sie nach wie vor abgeben.

Es ist klar, dass an der Globalisierung ärmere Länder prozentual mehr profitieren als reiche Länder.

Das ist falsch.
Richtig ist, dass durch die Globalisierung die armen Länder mit den niedrigsten Löhnen den reichen Ländern die Arbeitsplätze wegnehmen, aber profitieren können diese armen Länder davon nur in Ausnahmefällen, nämlich dann, wenn die Regierung dieser armen Länder begreift, dass sie die eigene Bevölkerung an den Profiten beteiligen muss.
In China haben sich in den letzten 12 Jahren die Löhne ver4facht, da klappt das offensichtlich, aber halt nur, weil die eine Regierung haben, die die Löhne von oben runter verordnet und die verstanden hat, dass Wachstum dem eigenen Land nur dann was bringt, wenn man der Bevölkerung ihren Anteil am Wachstum in Form von Lohnerhöhungen zukommen lässt.
In Bangladesh produzieren Näherinnen für $1 pro Tag Kleidung für die ganze Welt, aber da profitiert (ausser den multinationalen Konzernen in deren Auftrag da produziert wird) in der "normalen" Bevölkerung niemand.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

spar dir dein Selbstmitleid.
Deine Assoziationen sind seltsam. Der Beitrag hatte nichts mit mir zu tun. Oder wolltest Du nur wie "primitivus provatius" solches aufbauen? Tja, das würde man von Dir kennen. Viel mehr hast Du Pfeife auch nicht drauf! :winken:

wenn ich keinen Auftrag bekomme, muss ich auch zusehen, wo ich ihn herkriege
Deine Existenznöte interessieren nicht in der Sachdiskussion um Lohnhöhen. Außerdem - mal so am Rande - ist es lästig und lächerlich zugleich, wie Du immer wieder versuchst, Deine armselige und verschizzene Geschäftsgestalt mittels solcher aufdringlichen Hinweise zu bestätigen. :coffee:
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

während Nationalsozialismus ganz eindeutig linke Politik ist.
Die Nazis haben Millionen von Arbeitslosen in Uniformen gesteckt und ihnen einen Sold bezahlt, viel weiter links gehts nicht, aber wenn man das als rechts definiert, verliert man aus den Augen, dass rechte Politik = Reiche-Leute-Politik ist.
Gebrauch der Menschen als Soldaten ist "Reiche-Leute-Politik", genauer gesagt, für die herrschende ökonomische Klasse, daselbst Eigentümerklasse relevanter Grund/ Bodens/ Produktionsmittel.
Insofern sind sämtliche NS-Staatsmaßnahmen grundsätzlich rechte Politik. Da faschistische Ausprägungen kapitalistischer Systeme, so wie Deutschland zw. 33/45 die Ausbeutung der Arbeiterklasse bis auf die Spitze der totalen Verschleiß-Verwertung treiben, wäre die Einordnung als am meisten stehendes "rechts" korrekt.
Die Finanzierung der Vorbereitung Feldzüge im Auftrag des deutschen Kapitals geschah auf Kosten der Arbeiterklasse. Sie - in welcher Weise auch immer - als soziale Maßnahmen zu verklären, ist unangebracht und zynisch. Ein verheiztes Menschenleben nach/ bei der Pflichtableistung des Wehrdienstes oder RAD ist auch sicher keine 0,50 RM am Tag (umgerechnet nach Kaufkraft ungefähr 100 € im Monat) wert.
 
OP
franktoast
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Das ist faktisch nicht möglich, weil die westliche Welt einen Lebensstandard hat, der 3,5 Erden benötigen würde um denselben Standard überall zu erlauben.
Die Tatsache, dass die westliche Welt so weit über Durchschnitt der Resourcen verbraucht, führt zwangsläufig zu Armut in anderen Teilen der Welt, die Frage ist nur wo.
Die westliche Welt hat es geschafft z.B. den Afrikanern so viele Schulden aufzubürden, dass die seit Unzeiten ihre Rohstoffe praktisch für lau abgeben müssen, nur um die Zinsen auf Kredite von vor 30 Jahren zu bezahlen.
Tilgung unerwünscht, nur immer schön weiter Zinsen bezahlen.
Hätten arme Länder 10€ Mindest-Stundenlohn würde in diesen Ländern die Inflation galoppieren, aber die Menge Rohstoffe die sie brauchen würden um sich selber Wohlstand aufzubauen müssen sie nach wie vor abgeben.
Der Klassiker. Hast du gewusst, dass ein Deutscher Arbeiter etwa 10-20mal so viel in der Stunde herstellt wie in indischer Arbeiter? Eben weil der Westen seit 200 Jahren Kapital aufbaut, so dass pro Kopf hier gerne 200 000€ eingesetzt werden, während in Indien nur magere 10 000€ pro Kopf eingesetzt werden.

Hätte Europa oder die USA nie mit ärmeren Ländern auch nur Kontakt gehabt, wären diese trotzdem um ein Vielfaches reicher. Das ist auch der Grund, warum ein Dritte-Welt-Land, dass sich abschottet und vermeinlich nicht vom Westen ausbeuten lässt, nochmal viel ärmer ist als ein Land, dass Handel betreibt.


Es ist klar, dass an der Globalisierung ärmere Länder prozentual mehr profitieren als reiche Länder.
Weißt du überhaupt, was es bedeutet, prozentual zu profiterien. Wenn ein Durchschnittsdeutscher 15€ die Stunde verdient und ein Jahr drauf 1€ mehr und ein Bangladesche 50Cent die Stunde verdient und ein Jahr drauf 55Cent, welcher Lohn hat mehr zugelegt?

Bangladesch hat heute 170Mio. Einwohner, im Jahr 2000 waren es 130Mio(+30%). Das BIP hat sich nominal ver7facht. Jedoch real nur knapp ver 3,5facht. Rechnen wir die 30% höhere Bevölkerung noch raus, sind wir bei 140% Steigerung in 15 Jahren. Das macht 6% mehr pro Jahr nach Abzug der Inflation.
https://en.wikipedia.org/wiki/Economy_of_Bangladesh#Macro-economic_trend
https://en.wikipedia.org/wiki/Demographics_of_Bangladesh#Population

Geanu das, was ich erwartet habe. Die armen Länder wachsen alle etwa mit 4-7% pro Jahr, während die reichen Länder mit 1-3% wachsen.

Ah, was war die 15 Jahre davor? Von 1985 bis 2000 wurden Bangladesch noch nicht so stark ausgebeutet bzw. sie trieben nicht so viel Handel.
Die Bevölkerung ist von 1985 bis 2000 um 41% gestiegen. Das BIP hat sich nur ver5facht, allerdings frisst die Inflation nun zwei Drittel weg.
-> Das Wachstum pro Kopf war leider deutlich geringer. Und das, obwohl man mit dem Westen viiiel weniger Handel getrieben hat.

Wie kann das sein? Trotz weniger Ausbeutung viel mehr Armut und weniger Wachstum? hast du eine Erklärung?
 
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Grossse Länder mit Armut sind übervölkert und verarmen sich selbst. Mitleid ist fehl am Platze.
Diese Länder wollen arm sein ,weil sich Arme leichter von den Reichen dirrigieren lassen.

Das ist Kultur-typisch und kann nicht nachträglich abgeschafft werden.

Die Flüchtlinge von dort sind abzuweisen, weil sie von einer nie versiegenden Überlaufquelle stammen und den Verursachern als Rechtfertigung bzw Bestätigung dienen, mit Stände -und Kastenstaat auszubeuten, wer nicht will, hat ja die Freiheit woanders unter zu kommen.

Es ist eine der Fundamental-Dummheiten des Menschen, zu glauben, mit Wachstum von Menschen und Nachfrage den Lebensstandard heben zu können.
Je mehr Menschen auf einer Bestimmten Fläche leben, um so kleiner fallen
die Anteile vom gemeinsamen Produkt auf den einzelnen ab.

Ursache: Die Fläche als Basis der Produktivität wächst nicht mit.
Landwirtschaftlich sehr einfach zu zeigen - technologisch deutlich schwieriger bzw undurchsichtiger, weil nun alle möglichen Grund -und Rohstoffe in Gebrauch gehen, die ihrerseits in endlichen Mengen vorkommen.
Die Fläche nimmt aber ihrerseits auch die gesamte technologisch installierte Infrastruktur auf und zeigt dort ein zweites mal, wie der verfügbare Raum das Wachstum begrenzt oder ins absurde verlagert.

An dritter Stelle steht die Biologische Grenze des Wachstums.
Ab einer bestimmten Stalldichte breiten sich Epedemien aus und Antibiotika versagen.
ENDE der Fahnenstange.
Aus positivem Wachstum wird negatives Wachstum - das System schrumpft, die Bevölkerung stirbt sich klein.
 
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Gelöschtes Mitglied 2265

Das ist faktisch nicht möglich, weil die westliche Welt einen Lebensstandard hat, der 3,5 Erden benötigen würde um denselben Standard überall zu erlauben. ...
Rechnungen dieser Art sind meistens falsch. Sie ignorieren zum einen die zur Zeit brachliegende Ressource "Mensch", die allein in Afrika hundertfach höheren Lebenstandard erreichen könnte, wenn die Einbringung unter technischem Höchstniveau, wie in der westlichen Welt, begönne.
Zum anderen sind geläufige Definitionen (oder ihre Interpretationen) fragwürdig, welche den Konsum von bestimmten Waren oder Dienstleistungen als Wert des Lebensstandard annehmen. Tatsächlich aber kann sinnvoll nur das materielle Gesamte in Wert zur Messung herangezogen werden. Des Franzosen Lebensstandard sinkt ja nicht, weil Trüffel nicht für alle reichen! Und wenn sie für alle reichen würden und immer noch genauso teuer wären, dann wäre der Lebensstandard dadurch nicht gestiegen.
Einzig und allein die ökologische Verträglichkeit der Multiplizierung bestimmten Anbaus von Nahrungsmitteln muss bezweifelt werden, was aber nicht den Lebensstandard an sich betrifft. [COLOR="#FF0000"]Wir wären damit im Bereich der Lebensqualität gelandet[/COLOR], die sowohl objektiven Umständen, als auch subjektiven Erwägungen nachvollziehbar wäre.

Deine o.g. These ist im Prinzip das "Eurozentrische Konzept", welches (heute weniger) von bekannten Wissenschaftlern und Forschern vertreten wurde. Der Fehler liegt in der Fixierung auf die Biokapazität der Erde. Es gibt aber sowieso keine Ressource, die unbegrenzt vorhanden oder nachproduzierbar ist. So wichtig es ist, die Vorräte und Verbrauchsmöglichkeiten abzuschätzen und "vernünftig" "einzuteilen", sie sind eigentlich keine Rechengrundlage für Lebensstandard!
 
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Piranha

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Wie kann das sein? Trotz weniger Ausbeutung viel mehr Armut und weniger Wachstum? hast du eine Erklärung?

Ja, habe ich.
Du nimmst das BIP als Zeichen für Wohlstand, ist es aber nicht.

Von 1994 bis 2006 hat sich trotz Inflation der Mindestlohn in Bangladesh nicht verändert und die Erhöhung von 2006 auf dann $16 im Monat war so klein, dass die Näherinnen real, also nach Inflation, weniger hatten als vor 1994, während gleichzeitig das BIP durch die Arbeitsleistung dieser Näherinnen gewaltig gewachsen ist.
Da gibt es bei höherem BIP gleichzeitig mehr Armut.
 
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Ja, habe ich.
Du nimmst das BIP als Zeichen für Wohlstand, ist es aber nicht.

Von 1994 bis 2006 hat sich trotz Inflation der Mindestlohn in Bangladesh nicht verändert und die Erhöhung von 2006 auf dann $16 im Monat war so klein, dass die Näherinnen real, also nach Inflation, weniger hatten als vor 1994, während gleichzeitig das BIP durch die Arbeitsleistung dieser Näherinnen gewaltig gewachsen ist.
Da gibt es bei höherem BIP gleichzeitig mehr Armut.

Ist richtig. Nur durchschauen das die wenigsten. Und die Politik klärt nicht darüber auf. Im Gegenteil !!
 
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Gelöschtes Mitglied 2265

Wie kann das sein? Trotz weniger Ausbeutung viel mehr Armut und weniger Wachstum? hast du eine Erklärung?
Die Prämisse ist abzulehnen. Ob es weniger Ausbeutung für den individuellen Arbeiter ergibt, lässt sich nur am Vergleich der Mehrwertabschöpfung seiner Leistung feststellen, nicht an Wachstumszahlen der gesellschaftlichen Produktion, nicht Veränderungen der Bevölkerungszahl, nicht an absoluter Armut.
 
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Hier mal eine schöne Grafik. Da ich leichtgläbig wie alle bin, hinterfrage ich nicht, wie diese Reallohnvergleiche überhaupt gemessen werden. Nehmen wir mal an, die sind wahr.
Ich dachte immer, die Agenda 2010, die ab 2003 umgesetzt wurde, ist für die schlechte Lohnentwicklung für Deutschland verantwortlich. Das hieße im Umkehrschluss, dass die Lohnentwicklung vor 2003 zumindest EU-Schnitt gewesen sein müsste. Aber das sehe ich nicht.

Warum war die Lohnentwicklung vor 2003 so schlecht? Selbst die Euroeinführung (1999 oder 2002) verursacht keinen Knick. Auch vorher schon war die Entwicklung schlecht.



Ein Statistik ab 1980 wäre sehr interessant. Ich gehe jede Wette ein, dass es etwas mit der Wiedervereinigung zu tun hat.
 

Piranha

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Ein Statistik ab 1980 wäre sehr interessant. Ich gehe jede Wette ein, dass es etwas mit der Wiedervereinigung zu tun hat.

Irrtum, von 1945 bis 1995 sind die Reallöhne nahezu geradlinig permanent gestiegen, auch 1989/90 gab es da keinerlei Unterbrechung der Steigerungen.

http://www.gesis.org/histat/de/table/details/B8D44DAB96E9B08E72709146F66EA1D9

Ab ca. 1995 wurde das Wachstum der Reallöhne langsamer, weil ab da der Euro beschlossene Sache war.
Mit Einführung des Euro begann dann das volle deutsche Lohndumping, aus dem Deutschland seinen heutigen Wettbewerbsvorteil gegenüber Südeuropa gezogen hat.
 
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