Weg damit
Der eine fordert ein rigoroses Burkini-Verbot ( [MENTION=3347]Phönix a. d ...[/MENTION] ), ein anderer führt die Menschenrechte an und unterstellt „dem Westen“ Opportunismus ( [MENTION=1751]fjodorov[/MENTION] ), der nächste mahnt, Sitten und Gebräuche im Gastland zu beachten ( [MENTION=2890]bourg[/MENTION] ) … Auch die Tradition wurde angeführt; es sei Sitte in muslimischen Gesellschaften, dass die Frau sich fremden Männern nur verhüllt zeigen dürfe. Ein Perser begründete mir gegenüber den Schleier einmal mit der sengenden Sonne in seiner Heimat. Da wird es allerdings heikel. Solche Temperaturen erreicht das Quecksilber hierzulande nicht. Demnach bestünde in gemäßigten Klimazonen keine Notwendigkeit für den Schador oder was sonst die weibliche Haut verbirgt.
Was also spricht nun für, was gegen die Verschleierung? Was sagen eigentlich die Frauen selbst? An dieser Stelle muss ich ausnahmsweise [MENTION=3516]Stesspela Seminaisär[/MENTION] recht geben: Es sollte allein Sache der Frauen sein, sich für oder gegen einen Schleier zu entscheiden.
Ob ihnen das muslimische Patriarchat diese Entscheidung überlassen wird, darf allerdings bezweifelt werden. Die freie Entscheidung der muslimischen Frau in dieser Frage setzte eine vollständige Emanzipation der Muslima voraus. Die sehe ich nicht. Nehmen wir für einen Moment aber an, diese Emanzipation wäre eingetreten: Dann wäre die Verschleierung nichts anderes als eine temporäre Erscheinung, die von den Couturiers dieser Welt zur Attraktion der Saison auf den Laufstegen vorgeführt würde, um danach auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung zu verschwinden.
Keine Frau dürfte Gefallen daran finden, ihre Reize dauerhaft unter einer tristen Kutte zu verbergen. Es sind gerade Frauen, die mit ihrer Eitelkeit kokettieren und ihre Schönheit zur Schau stellen möchten. Und wer könnte auch etwas dagegen haben?
Burkini, Burka oder was sonst muslimische Männer ihre Frauen über die Schultern werfen lassen: Das Ding bleibt ein menschen(frauen)verachtendes Machtsymbol. Weg damit.
